Ich melde mich dann auch mal ...

[Ryckteufel]

Hallo zusammen.

Ich weiß nicht so recht , wie ich anfangen soll. Hatte mich vor ner Weile ja schon vorgestellt.
Ich bin jetzt bei der dritten Woche Baclofen. Da ich in drei Schichten arbeite, kann ich nicht so ganz nach Anweisung vom Arzt aufdosieren. (Übrigens tausend Dank an dich, Don, für die Arztempfehlung)
Ich hab mit 10 mg pro Dosis angefangen, ob auf drei oder vier mal pro Tag verteilt, überließ mir der Doc. Ich habe am 6.7.19 angefangen und bin inzwischen auf gut 80 mg am Tag, obwohl ich nach Meinung des Docs pro Tag 5 mg höher zu gehen, eigentlich höher sein müsste. Ums ganz klar zu machen! Ich habe nicht aufgehört, zu Trinken. Ich hab es nur "geschafft", die Menge zu reduzieren. Und das recht gut. Ich habe mal zwei, drei Tage, an denen ich sehr bewusst darauf achte, wie viel ich trinke und manchmal kommt es auch vor, dass ich nur kurz das psych. Craving gewinnen lasse und dann nach einer halben Flasche Bier merke, "lass es einfach sein". Alles in allem trinke ich deutlich weniger, als noch vor einem Monat. Ich bin gerade in einer psychisch extrem belastenden Situation, hat mit (m)einem Freund zu tun ... ne heftige Geschichte. Da ich ja auch Depris habe, wunder ich ich mich manchmal selbst, wie ich meinen Job und ihn (er wohnt sehr weit weg) hin bekomme oder bekam. Heute nach fast vier Tagen bei ca. 80 mg pro Tag extremen Wunsch nach "Erlösung", welchem ich auch gerade nachkomme.
Nebenwirkungen habe ich in den Griff bekommen, hab einfach gemerkt, dass kleinere Dosen Bac über den Tag verteilt bei mir besser "ankommen". Bei 20 mg pro Dosis gings nicht so gut. Durch den schon erwähnten Schichtdienst muss ich immer etwas "angleichen" (übrigens nicht mal so leicht). Ich habe übrigens das Problem, dass ich durchs Baclofen eher nicht müde werde. Auch keine Euphorie oder so. Der persönliche psychische Schmerz gerade lässt sich manchmal aber deutlich besser aushalten. Er nimmt mich mit, zieht mich aber nicht (immer) so weit runter. Ich habe das Problem, dass ich viel weniger schlafe , manchmal das Gefühl hatte, nicht geschlafen zu haben ... aber dennoch ziemlich fit bin. Sehr komisch für mich ...

Tut mir leid, ich kann wegen meinem Kopfkino wegen dem Menschen, der mich grad verlässt, der mir aber dennoch so wichtig ist (oder vielleicht ja nur scheint), nicht weiter schreiben...

Toll, dass es euch gibt. Ich werde versuchen, mich mehr einzubringen. Wir und das Thema sind zu wichtig

[Lucidare]

[Ryckteufel]

Hallo Ludicare,

vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich selbst sehe es auch als Erfolg an, was die Trinkmenge betrifft.
Ich habe nur gerade den Eindruck, dass es einfach ne beschissene Zeit ist mich um mich kümmern zu können, da mein Kopf sich mit allem anderen außer mir beschäftigt. Ist bei mir leider immer so, dass ich sehr lange brauche um über einen Verlust hinwegzukommen. Bin dann eher nicht bei mir und "leide" extrem.
Aber ... ich gehe arbeiten, werde dort sehr gut aufgefangen und lasse mich nicht gehen, was ich wohl sonst getan hätte. Ich werde dem Arzt einfach nächste Woche sagen, dass ich nach wie vor trinke. Er weiß es eigentlich. Ich hab nur Schiss, dass er mich dann vielleicht "fallen" lässt. Ich hab mich auch für eine Beratung angemeldet, wo mir eventuell eine Psychotherapie vermittelt werden kann. Ich werde den Weg weiter gehen ... und werde mir dafür alle Zeit der Welt nehmen. Einen lieben Gruß von mir

[Lucidare]