Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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chrystalblume
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Vorstellung

Beitragvon chrystalblume » 23. Mai 2019, 14:29

Hallo,
da ich dieses Forum schon lange beobachte und ich es als einzigen Ausweg sehe, habe ich mich hier registriert.Ich bin 55 Jahre alt und meine Alkoholabhängigkeit hat sich vor circa 5 Jahren entwickelt. Es ist nicht so, dass ich hochprozentigen trinke, eigentlich meistens Rotwein oder Bier.
Es ist jetzt mittlerweile soweit, dass ich jeden Tag trinken muss, will, ich kann mich nicht dagegen wehren.
Ich stehe voll im Berufsleben ( Techn. Zeichnerin) und habe meinen Sohn alleine großgezogen, er hat jetzt sein Abi gemacht, worüber ich mich freuen sollte, was nicht eintrifft, da ich jetzt wohl deppressiv bin.
Ich will nur noch raus aus der Sucht. Wenn ich trinke, kann ich nicht mehr aufhören, ich habe einfach nur noch Angst nach der Arbeit nach Hause zu kommen und mir vorher wieder was zu Beschaffen und geheim zu trinken, dass mein Sohn nichts merkt. Es ist für mich nicht mehr auszuhalten, ich möchte nur noch aus diesem Teufelskreis raus.
Ich mache seit einem Jahr Verhaltenstherapie, was mir gut tut, komme aber leider nicht aus der Sucht raus.
Darf ich erfahren wo es Ärzte im Saarland gibt? Das wäre das Größte für mich, ich hole mir sofort einen Termin [help]
Liebe Grüße

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Lucidare
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Re: Vorstellung

Beitragvon Lucidare » 24. Mai 2019, 06:50

Hallo chrystalblume,

herzlich willkommen im Forum. Schön, das Du da bist. [hi_bye]

[hi_bye]
chrystalblume hat geschrieben:Ich stehe voll im Berufsleben ( Techn. Zeichnerin) und habe meinen Sohn alleine großgezogen, er hat jetzt sein Abi gemacht, worüber ich mich freuen sollte, was nicht eintrifft, da ich jetzt wohl deppressiv bin.


Der Alkohol verursacht schon einen "Blues" danach. Mann oder Frau sehen ihre Kinder gerne (jedenfalls wenn es gut läuft) als Produkt ihrer Erziehung. Auch wenn Du Dich nicht freuen kannst, ein wenig beruhigt ist man doch schon.

chrystalblume hat geschrieben:Ich mache seit einem Jahr Verhaltenstherapie, was mir gut tut, komme aber leider nicht aus der Sucht raus.


Ist das wegen der Sucht oder hat das anderer Gründe, wenn man fragen darf?

chrystalblume hat geschrieben:Es ist für mich nicht mehr auszuhalten, ich möchte nur noch aus diesem Teufelskreis raus.


Mit Baclofen, richtig angewendet, stehen die Chance gut aus diesem Teufelskreis zu entkommen.

Auch wenn Du Dich vielleicht schon "eingelesen" haben solltest, für Dich auch noch einige wertvolle "Basisinformationen" in der Übersicht. Man muss nicht alles auf einmal lesen und wenn Fragen aufkommen einfach fragen. :wink:

Hier sei auf die Dosierungstabellen hingewiesen:

Dosierungstabellen

Diese sind recht konservativ gehalten, um Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen. Wenn man das Medikament gut verträgt, kann man u. U. auch schneller aufdosieren. Die Dosierung wirst Du dann aber auch gegebenfalls mit Deinem Arzt besprechen.

Craving und Die Rolle von Baclofen

Dort findest Du Näheres zum Thema Craving (Verlangen) und der Wirkungsweise von Baclofen.

Baclofen-Therapie vs. traditionelle Suchtbehandlung

erklärt den Unterschied zur traditionellen Suchttherapie und hier wird erkärt

warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet die Rubrik

Baclofen erste Schritte,

konkreter im

Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Die besten Erfolge erzielt man, wenn man abstinent geginnt. Bitte den Alkohol nicht ohne ärztliche Aufsicht selbständig abrupt absetzen, da dies gefährlich sein kann (Stichworte: Krampfanfall, Delir). Wer das nicht schafft, kann auch - vorausgesetzt, der tägliche Alkoholkonsum ist nicht zu hoch, zweigleisig fahren. Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung oder die auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht einfach so aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurückgeben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Die Arztadressen werden aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich herausgegeben. Daher möchte ich Dich bitten, unseren Administrator @DonQuixote mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Bis dahin alles Gute für Dich!

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Vorstellung

Beitragvon chrystalblume » 24. Mai 2019, 07:55

Hallo Lucidare,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.zu deiner Frage, ich mache eine Verhaltenstherapie um meine gestörten Muster aus Erziehung aufzuarbeiten. Ich verstehe schon vieles, deshalb denke ich auch, dass ich aus Gewohnheit trinke. Ich werde mich an DonQuixote schreiben. Nochmals vielen Dank, ich werde weiter berichten. :vgn

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Re: Vorstellung

Beitragvon DonQuixote » 26. Mai 2019, 19:44

Hallo chrystalblume

Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <h****-*******n.de>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote

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Re: Vorstellung

Beitragvon chrystalblume » 27. Mai 2019, 08:11

Hallo DonQuixote,

vielen Dank, ich werde einen Termin vereinbaren und hier weiter berichten.
Liebe Grüße Heike

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Re: Vorstellung

Beitragvon Andrea » 27. Mai 2019, 16:31

Hallo Heike,

ich drücke dir so sehr die Daumen!!! - Auch im Hinblick auf deinen Sohn (ich bin Tochter einer Alkoholikerin).

Alles, alles Gute, viel Kraft und ich freue mich sehr, wenn du weiterhin berichtest.

Vile Grüße

Andrea

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Re: Vorstellung

Beitragvon Anemone77 » 1. Juni 2019, 14:29

Hallo Heike,

Super! Duuu bist so toll!Du wirst es nicht schaffen! Du bist dumm! Hihi! Du bist wirklich dumm! Schaffst es nie! Niemals! Niemals!
Vertrauen ist die Stillste Art von Mut.

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Re: Vorstellung

Beitragvon Chinaski » 1. Juni 2019, 15:30

Hallo Anemone,


Anemone hat geschrieben :
Hallo Heike,

Super! Duuu bist so toll!Du wirst es nicht schaffen! Du bist dumm! Hihi! Du bist wirklich dumm! Schaffst es nie! Niemals! Niemals!


Wenn man keine Ahnung hat und nichts aber auch gar nichts zum Thema beitragen kann...
Einfach mal die blöde Fresse halten!
Du bist schon des öfteren sehr unangenehm aufgefallen!

Vielen Dank für für dein zukünftiges mitwirken Anemone.

Chinaski

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Re: Vorstellung

Beitragvon Fallada » 1. Juni 2019, 21:49

Liebe Heike,

Falls du Anemone's Beitrag liest: nimm ihn dir nicht zu Herzen. Anemone hat das schon öfter gemacht. Sie ist selber diejenige, die es einfach nicht schafft.

@ DQA: Ich bin auch jemand, der Leuten gerne mehr als eine Chance gibt und war eher dagegen, dass Anemone/Kornblume im gelben Forum ganz gesperrt wurde. Aber dass sie hier jetzt auch neue Mitglieder, die vielleicht unsicher sind, für die es manchmal das erste Mal ist, vor anderen die Alkoholkonsumkrankheit zuzugeben, deren Vertrauen nicht enttäuscht werden darf, derart mies anpöbelt, geht gar nicht. Jetzt bin ich auch dafür, dass verhindert wird, dass sie weiter solche Posts schreiben kann.

Viele Grüße an alle und ein schönes Wochenende
Fallada

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Re: Vorstellung

Beitragvon shelf » 2. Juni 2019, 12:29

Hallo Heike,

ich vermute @Anemone77 stand vor'm Spiegel als sie diesen Müll geschrieben hat.
@Anemone77 - vom Verunglimpfen anderer wirst du nicht besser!

@chrystalblume...
Du willst etwas gegen deine Sucht tun, nur darauf kommt es an.
Dass du bisher noch nicht erfolgreich warst will nichts heißen.
Ich selber hab ca 30 Jahre lang erfolglos versucht davon loszukommen - erst mit Baclofen und diesem Forum ist es mir nun doch geglückt.

Dir ein [good_luck] und bleib am Ball!

LG

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Ännchen
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Re: Vorstellung

Beitragvon Ännchen » 17. Juni 2019, 11:54

Hallo Chrystalblume,
Möchte Dich nur ermutigen, es mit Baclofen zu probieren.
Es hat bei mir lange gedauert, bis ich aus diesem Kreislauf aussteigen konnte. Auch musste ich ein paar Runden drehen und mir auch einen weiteren Arzt suchen, bis ich endlich das Gefühl hatte, der Baclofen "Anticraving Therapie" vertrauen zu können.
Systematisches Vorgehen ist alles. Langsam aufdosieren und täglich notieren, was passiert, war und ist meine Methode geworden, nachdem ich meine Erfahrungen mit der passenden Dosis machen musste, die nun gefunden ist.
5-5-10-10
Mein Konsum früher:
An 5-6 Tagen pro Woche im Schnitt eine Flasche Wein am Abend. Am Ende hat es mich sehr viel Mühe gekostet, dieses Quantum zu halten. Am liebsten hätte ich schon am frühen Abend begonnen, Wein zu trinken.
Kostet sehr viel seelische Energie und stiehlt einem zum Schluss die Lebensfreude. Depressionen!
Viele Aktivitäten, was die Selbstfürsorge betrifft, wie Sport, Sauna, Vorträge, Konzerte etc.. habe ich auf ein Minimum reduziert, damit ich zu Hause in Ruhe meinen Pegel pflegen konnte. Mit immer dem selben Resultat..

Für heute nur so viel. Ich hoffe, Du kommst weiter mit dem Thema.
Herzliche Grüße,
Ännchen
"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu." (Wolf Biermann)


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