Hallo zusammen :-)

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Langhaarfrosch
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Hallo zusammen :-)

Beitragvon Langhaarfrosch » 29. Juni 2018, 00:09

Hallo alle miteinander,
gerne möchte ich mich hier als Neuling vorstellen....
Ich bin eine Frau, 49 Jahre alt.
Beruflich sitze ich fest im Sattel, finanziell ist alles prima, ich lebe, liebe, lache wundervoll mit meinem Mann zusammen und bis auf mal Zwicken hier und Knacken da erfreue ich mich bester Gesundheit.
Will sagen, ich habe keine Probleme, mit denen ich meinen Alkoholmißbrauch beschönigen könnte.
Während meines ganzen Lebens war ich von saufenden Menschen umgeben. Mutter alleinerziehende Feierabendtrinkerin, alle Kerle die sie anschleppte haben ebenfalls getrunken. Genauso wie Tante und Onkel. Mein Vater, den ich nicht kenne, war ebenfalls Alkoholiker, das weiss ich aus sicherer Quelle.
Insgesamt war ich immer ziemlich unglücklich. So ca mit 30 hatte ich erste schwere Depressionen, was ich jedoch nicht einordnen könnte. Richtig bewusst wurde mir das erst, als ich ein paar Jahre später einen völligen psychischen Zusammenbruch mit Burnout hatte. Ich habe ca 10 Jahre an mir gearbeitet und bin psychisch gefestigt und wirklich "gut drauf". Ich nehme dauerhaft Citalopram, mehrere Ausschleichversuche führten zu Rückfällen.
Rückblickend betrachtet habe ich, seitdem ich eine junge Erwachsene bin, immer zuviel Alkoholika getrunken. Seit einigen Jahren konsumiere ich täglich Alkohol. Mein Mann trinkt ebenfalls.
Das tun wir aber nicht wegen Problemen oder aus Frust. Es macht uns - erschreckenderweise - Spass. Ich freue mich auf das gemeinsame Trinken. Wenn wir nichts zuhause haben, ist das kein Problem, es gibt keine spürbaren Entzugserscheinungen oder so.
Aber so richtig drauf verzichten kann ich nicht. Wir haben letztes Jahr drei Monate abstinent gelebt. Der Gedanke an Alk war fast immer da.

Mich nervt das Saufen wahnsinnig. Ich habe große Angst um meine Gesundheit und davor, durch den Alk sehr schnell völlig zu verblöden.

Ich bin der Meinung, dass bei meiner familiären Vorgeschichte eine medikamentöse Unterstützung das richtige wäre.

So, nun ist meine Vorstellung ziemlich lang geworden.

Ich sende herzliche Grüße in die Runde und freue mich auf einen konstruktiven Erfahrungsaustausch...

LG vom Langhaarfrosch

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Lucidare
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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Lucidare » 29. Juni 2018, 18:11

Hallo Langhaarfrosch!

Herzlich willkommen! Schön, dass Du da bist! [good]

Langhaarfrosch hat geschrieben:Insgesamt war ich immer ziemlich unglücklich. So ca mit 30 hatte ich erste schwere Depressionen, was ich jedoch nicht einordnen könnte. Richtig bewusst wurde mir das erst, als ich ein paar Jahre später einen völligen psychischen Zusammenbruch mit Burnout hatte. Ich habe ca 10 Jahre an mir gearbeitet und bin psychisch gefestigt und wirklich "gut drauf".


Schön zu lesen das es Dir gelungen ist, der "Mühle" zu entkommen! [good]

Ich nehme dauerhaft Citalopram, mehrere Ausschleichversuche führten zu Rückfällen.


Meinst Du jetzt Alkohol-Rückfälle oder Rückfälle in die Depression? Baclofen verträgt sich übrigens sehr gut mit den meisten Antidepressiva. Es kann sogar sein, dass Du das Citalopram reduzieren kannst/musst.

Das tun wir aber nicht wegen Problemen oder aus Frust. Es macht uns - erschreckenderweise - Spass. Ich freue mich auf das gemeinsame Trinken. Wenn wir nichts zuhause haben, ist das kein Problem, es gibt keine spürbaren Entzugserscheinungen oder so.


Auch das "Spaßtrinken" dient dazu, seinen Gemütszustand auf eine angenehmere Ebene zu hieven. Wenn man trinken muss um Spaß zu haben, ist für viele Fachleute schon das Kriterium der Sucht erfüllt.

Mich nervt das Saufen wahnsinnig. Ich habe große Angst um meine Gesundheit und davor, durch den Alk sehr schnell völlig zu verblöden.


Die beschäftigst mit dem Thema und setzt Dich kritisch mit Deinem/Eurem Konsum auseinander. Das ist schon mal ein riesengroßer Schritt in die richtige Richtung! [smile]

Falls Du es noch nicht gelesen hast, für Dich auch der Hinweis auf nützliche Texte zum Einstieg. Quasi ein Muss!

Leitfaden für die Anwendung

Hier sei auf die Dosierungstabellen hingewiesen:

Dosierungstabellen

Diese sind recht konservativ gehalten, um Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen. Wenn man das Medikament gut verträgt, kann man u. U. auch schneller aufdosieren. Die Dosierung wirst Du dann aber auch gegebenfalls mit Deinem Arzt besprechen.

Craving und Die Rolle von Baclofen

Dort findest Du Näheres zum Thema Craving (Verlangen) und der Wirkungsweise von Baclofen.

Baclofen-Therapie vs. traditionelle Suchtbehandlung

erklärt den Unterschied zur traditionellen Suchttherapie und hier wird erkärt

warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet die Rubrik

Baclofen erste Schritte,

konkreter im

Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Die besten Erfolge erzielt man, wenn man abstinent geginnt. Bitte den Alkohol nicht ohne ärztliche Aufsicht selbständig abrupt absetzen, da dies gefährlich sein kann (Stichworte: Krampfanfall, Delir). Wer das nicht schafft, kann auch - vorausgesetzt, der tägliche Alkoholkonsum ist nicht zu hoch, zweigleisig fahren. Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung oder die auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht einfach so aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurückgeben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Die Arztadressen werden aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich herausgegeben. Daher möchte ich Dich bitten, unseren Administrator @DonQuixote mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Bis dahin alles Gute für Dich! [good]

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon shelf » 29. Juni 2018, 23:34

Hi,

die konstruktiven "Starthilfen" wurden ja bereits gegeben.

Gelegenheit für mich...

Langhaarfrosch hat geschrieben:Mich nervt das Saufen wahnsinnig. Ich habe große Angst um meine Gesundheit und davor, durch den Alk sehr schnell völlig zu verblöden.

Diese Angst ist unbegründet.
Glaub mir - wer es schafft "durch Alkohol zu verblöden" muss dafür bereits hervorragende Voraussetzungen mitgebracht haben! [biggrin]

LG

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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Langhaarfrosch » 2. Juli 2018, 07:22

Guten Morgen und herzlichen Dank!

@Lucidare:
- Rückfälle bei Absetzen von Citalopram, bzw früheren Serotonin-Wiederaufnahmehemmern betreffen die Depression, nicht den Alkoholkonsum. Das wäre ja ZU SCHÖN, wenn man mit dem Zeug auch gleich noch die Alkohol-, Eß-, Bewegungs- und Putzgewohnheiten grade richten könnte *lach*
- Trinken weil es Spaß macht: es ist nicht so, dass wir nur Spaß haben, wenn wir trinken. Oder dass wir uns nichts zu sagen haben ohne Alkohol. Wir sind auch nüchtern ein gut gelauntes, spaßiges Paar. Kundengeplagte Verkäufer bedanken sich reihenweise wenn wir zusammen auftreten, Freunde und Familie freuen sich dass es mit uns immer recht lustig ist. Aber: uns macht das Saufen Spaß. Und zwar nicht zwei Bier oder Wein oder so, sondern halt in Massen (oder hier in Bayern: in vielen Maßen). Warum auch immer.

@Shelf: Du meinst, man verblödet nicht durch übermäßigen Alkoholkonsum? Ist es nicht so, dass bei jedem Raus Gehirnzellen absterben? Hängt meine Vergesslichkeit und Unkonzentration tatsächlich mit dem ALTER zusammen? [shok] neeeneneneneeee... ich glaub schon dass man sich doof saufen kann. Beispiele habe ich in der Familie und in der Nachbarschaft genug. Langsame Reaktion, schleppende Sprache, kein Begreifen von Ironie.... etc.

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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Chinaski » 2. Juli 2018, 10:34

Hallo,

Shelf hat geschrieben :Diese Angst ist unbegründet.
Glaub mir - wer es schafft "durch Alkohol zu verblöden" muss dafür bereits hervorragende Voraussetzungen mitgebracht haben! [biggrin]


da muss ich Shelf leider widersprechen.

Alkohlmissbrauch und eine Alkoholsucht haben durchaus das Potential daran zu "verblöden"!

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Korsakow-Syndrom

langhaarfrosch hat geschrieben:Das tun wir aber nicht wegen Problemen oder aus Frust. Es macht uns - erschreckenderweise - Spass. Ich freue mich auf das gemeinsame Trinken.


Das halte ich für eine Ausrede!
Damit belügt du dich selbst.
Wenn dir das gemeinsame trinken soooo einen Spaß macht warum willst du dann aufhören???

langhaarfrosch hat geschrieben:Während meines ganzen Lebens war ich von saufenden Menschen umgeben. Mutter alleinerziehende Feierabendtrinkerin, alle Kerle die sie anschleppte haben ebenfalls getrunken. Genauso wie Tante und Onkel. Mein Vater, den ich nicht kenne, war ebenfalls Alkoholiker, das weiss ich aus sicherer Quelle.
Insgesamt war ich immer ziemlich unglücklich. So ca mit 30 hatte ich erste schwere Depressionen, was ich jedoch nicht einordnen könnte. Richtig bewusst wurde mir das erst, als ich ein paar Jahre später einen völligen psychischen Zusammenbruch mit Burnout hatte.


Bist du dir da wirklich so sicher das du keine Probleme hast die deine Alkoholsucht befeuert?
Nicht nur unsere Gegenwart bestimmt unser Leben sondern auch unsere Vergangenheit.
Auch eine genetische Disposition ist bei deiner Familiengeschichte nicht ausgeschlossen.

langhaarfrosch hat geschrieben:Wenn wir nichts zuhause haben, ist das kein Problem, es gibt keine spürbaren Entzugserscheinungen oder so.
Aber so richtig drauf verzichten kann ich nicht. Wir haben letztes Jahr drei Monate abstinent gelebt. Der Gedanke an Alk war fast immer da.


Du denkst bestimmt Entzugserscheinungen wären zittern, schwitzen, Kreislauf, Herzrasen usw.
Das sind zwar auch Entzugserscheinungen aber diese treten eigentlich nur nach übermäßigem Konsum und direktem absetzen des Suchtmittels auf.
Diese Symtome sind nur von ganz kurzer Dauer und verschwinden wieder.

Deine Entzugserscheinungen äußern sich indem du Craving hast!
Dein Gehirn verlangt den Stoff der Spaß macht sonst würdest keinen Gedanken daran verschwenden.
Deine durcheinander gekommene Gehirnchemie zwingt dich zu diesen Gedanken und auch zum trinken.

So wie sich dein Beitrag für mich liest bist du keine Spaßtrinkerin sondern du bist körperlich abhängig und musst trinken.

Ich hoffe ich bin dir nicht zu nahe getreten.
Alles gute...
Chinaski

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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Langhaarfrosch » 2. Juli 2018, 14:45

Hallo Chinaski,

"Ich hoffe ich bin dir nicht zu nahe getreten.
Alles gute...
Chinaski"

Nein, keine Sorge... Ich bin schon gross und kann mit Meinungsäußerung umgehen.
Ich bedanke mich für Deine Infos bzgl Entzugsverhalten und Abhängigkeit.
LG Anita

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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon DonQuixote » 2. Juli 2018, 18:53

Hallo Anita, „Frosch mit den langen Haaren“ (Was für ein lustiger Name [good] )

Mit dem „Verblöden durch Alkohol“ ist das so eine Sache. Bei Dir kann ich da jedenfalls aus der Ferne keinerlei Anzeichen erkennen. Nur: Es geht ja nicht nur um das (geistige) „Verblöden“, sondern vielmehr auch um die sonstigen enormen Gesundheitsprobleme, die Alkohol hervorruft. Gut, dass Du dich da drum kümmern möchtest. Denn:

Chinaski hat geschrieben:Deine [Anitas] Entzugserscheinungen äußern sich indem Du Craving hast! Dein Gehirn verlangt den Stoff, der Spaß macht, sonst würdest Du keinen Gedanken daran verschwenden. Deine durcheinander gekommene Gehirnchemie zwingt Dich zu diesen Gedanken und auch zum Trinken. So wie sich Dein Beitrag für mich liest, bist Du keine Spaßtrinkerin, sondern Du bist körperlich abhängig und musst trinken.

Vermutlich hat da @Chinaski recht. Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Deines Wohnortes habe ich jedenfalls erhalten, und eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <web.de>, mit der Du Dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht Dir

DonQuixote

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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Langhaarfrosch » 3. Juli 2018, 16:25

Danke schön, eMail erhalten... Super :-)

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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Lucidare » 3. Juli 2018, 18:30

Hallo LHF,

Langhaarfrosch hat geschrieben:- Rückfälle bei Absetzen von Citalopram, bzw früheren Serotonin-Wiederaufnahmehemmern betreffen die Depression, nicht den Alkoholkonsum. Das wäre ja ZU SCHÖN, wenn man mit dem Zeug auch gleich noch die Alkohol-, Eß-, Bewegungs- und Putzgewohnheiten grade richten könnte *lach*


Um "Störungen" loszuwerden sind sie eigentlich da, die Anti-Depressiva. Obwohl wir dann auch wieder beim Thema sind. Was löst was aus? Citalopram oder auch Escitalopram vertragen sich wohl mit geringen Mengen Alkohol.

Allerdings:

Aber: uns macht das Saufen Spaß. Und zwar nicht zwei Bier oder Wein oder so, sondern halt in Massen (oder hier in Bayern: in vielen Maßen). Warum auch immer.


Du hast jetzt nicht wirklich geschrieben in welchem Rhythmus. 1x die Woche, 2x, 3x... in Massen. Für meine Begriffe und aus meiner Erfahrung lohnen sich Antiderpessiva in Verbindung mit übermäßigem Alkoholkonsum nicht wirklich. Mann oder Frau muss da genau in sich hineinhören. Gerade bei der Vermischung von Medikamenten und Alkohol ist man mal schnell auf dem Holzweg... [pardon]

LG
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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Langhaarfrosch » 3. Juli 2018, 18:34

Ich trinke fast täglich, manchmal gibt's ein bis drei Tage Unterbrechung, das gefällt mir dann richtig gut. Und dann dreht es sich wieder weiter, das Karussell mit dem Bier-Wein-Sekt-Barfach in der Mitte...

Übrigens, ich hab's getan: Arzttermin gemacht...

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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Lucidare » 3. Juli 2018, 19:07

Hallo LHF,

Langhaarfrosch hat geschrieben:Übrigens, ich hab's getan: Arzttermin gemacht...


Glückwunsch! :-!?

Ich trinke fast täglich, manchmal gibt's ein bis drei Tage Unterbrechung, das gefällt mir dann richtig gut. Und dann dreht es sich wieder weiter, das Karussell mit dem Bier-Wein-Sekt-Barfach in der Mitte...


Ja, trinken tue ich auch den ganzen Tag. Kaffee, Wasser, Cola (leicht), alkohlfreie Faßbrause etc. und ab und zu nasche ich auch mal... [cool], aber wenig.

Du kannst Deinen Konsum, wenn Du den hier nicht offenlegen willst, auch gerne mal in Gramm Reinalkohol umrechnen.

Du nimmst die Alkohol Vol./% x 8. Dann hast Du die Gramm/Reinalkohol.

Beispiel: Bier 5% x 8 = 40g Reinalkohol in Maßen mal drei = 120g.

Weil, und das ist für die bald beginnende Baclofen-Therapie wichtig:

Papfl hat geschrieben:Wenn Du momentan noch trinkst, an dieser Stelle der Hinweis, dass abruptes Absetzen von Alkohol gefährlich sein kann (Stichwort: Krampfanfall, Delir). Vielleicht käme für Dich die Methode "So viel Alkohol wie nötig, so wenig wie möglich" in Frage. Das würde bedeuten, dass Du Baclofen langsam einschleichst und parallel dazu versuchst, den Alkohol zu reduzieren (jeden Tag ein bisschen weniger). Hängt auch davon ab, wie hoch Dein täglicher Alkoholkonsum gegebenenfalls ausfällt. Wenn er deutlich über einer Flasche Wein (oder vier Halbe Bier oder einer halben Flasche Schnaps) liegt, wäre eine vorherige Entgiftung eventuell schon sinnvoll.


Es sagt jetzt keiner Einer, dass Du entgiften sollst. Baclofen kann seine Wirkung allerdings nur entfalten, wenn nicht zuviel Alkohol im Spiel ist.

Let's do it!

LG
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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Lucidare » 3. Juli 2018, 20:31

Hallo,

shelf hat geschrieben:Hi,

die konstruktiven "Starthilfen" wurden ja bereits gegeben.

Gelegenheit für mich...

Langhaarfrosch hat geschrieben:Mich nervt das Saufen wahnsinnig. Ich habe große Angst um meine Gesundheit und davor, durch den Alk sehr schnell völlig zu verblöden.

Diese Angst ist unbegründet.
Glaub mir - wer es schafft "durch Alkohol zu verblöden" muss dafür bereits hervorragende Voraussetzungen mitgebracht haben! [biggrin]


Chinaski hat geschrieben:Alkohlmissbrauch und eine Alkoholsucht haben durchaus das Potential daran zu "verblöden"!

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Korsakow-Syndrom


Ja und Nein. Der Alkohol ist ein "langsames Gift". Es gibt Schnelleres um zu verblöden. Trotzdem sollte jetzt trotz Warnung und Beruhigung keiner meinen weiter zu saufen. Es gibt Wege "zurück". Vielleicht nicht mehr so "spassig", aber mit Energie, Verstand und Gelassenheit. Gelassenheit ist Wichtig! [yo-yo]

LG
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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Langhaarfrosch » 3. Juli 2018, 22:33

Sehr lieb, wie sich hier gekümmert wird.
Ihr habt das alles bestimmt schon 1000x gehört...

Naja, heute wurden meine Daten aufgenommen und ein Termin vereinbart und morgen werde ich vom Arzt bzgl Details angerufen....
Bin gespannt...

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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon Lucidare » 3. Juli 2018, 22:45

Hi LHF,

LHF hat geschrieben:Sehr lieb, wie sich hier gekümmert wird.


Kümmern. Kümmerlich. Kümmerling. [sad]

Nennen wir es Optionen aufzeigen. Um Dich kümmern musst Du Dich selbst. [smile]

LHF hat geschrieben:Ihr habt das alles bestimmt schon 1000x gehört...


https://www.youtube.com/watch?v=mrbNKOeIlLY

Gute Nacht! [morning]
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Re: Hallo zusammen :-)

Beitragvon shelf » 4. Juli 2018, 18:34

Hallo miteinander,

nochmal kurz zum "verblöden durch Alkohol".

Meine Bemerkung sollte keineswegs die Begleiterscheinungen und Folgen von Alkoholmissbrauch verharmlosen!
Darauf komme ich gegen Ende nochmal zurück...

Korsakow ist kein gutes Beispiel. Es kann "in Zusammenhang mit" Alkohol-/Drogenmissbrauch auftreten.
Aber eben auch "ohne".
Sonst müsste man auch von einer "Korsakow-Immunität" bei alljenen sprechen deren Hirnleistung auch nach jahrelangem Alkoholmissbrauch nicht nachweisbar gelitten hat.
(zumindest nicht stärker als bei vergleichbaren "gesund-lebenden")

Die Symptome wie schleppende Sprache, Gedächtnisprobleme, Wortfindungsstörungen etc kenne ich bei mir auch.
Allerdings nur während starkem Alkoholmissbrauch oder Abbau /"Entzug".

Alkohol ist ein Zellgift und greift jegliche Zellen an.
Auch im Hirn werden alle Typen von Zellen angegriffen, nicht etwa gezielt "Gedächtniszellen"...
Die Anzahl der Hirnzellen die "pro Rausch" flöten gehen (was auch nur eine Schätzung ist) teilt sich auf alle Hirnzellen auf. Eine erhöhte "Trefferquote" im Gedächtnisbereich benötigt noch andere Komponenten wie Dehydrierung, Sauerstoffmangel u.ä..
Unser Hirn ist reich mit Zellen gesegnet, mehr als man sich "zersaufen" könnte.
Sobald es nicht mehr mit Alkohol malträtiert wird, versucht es den Anforderungen wieder gerecht zu werden.
Das gelingt zumeist sogar ohne großen "Datenverlust" weil unsere Daten nicht digital gespeichert werden sondern analog.
(digital: Teile defekt = nicht mehr lesbar / analog: Teile defekt = es fehlen Details, aber noch lesbar)

Wer sich beim Alkoholmissbrauch obendrein noch "geistig gehen lässt" und auch nach einer erfolgreichen Entgiftung keinen Grund sieht daran etwas zu ändern, hat erheblich größere Chancen "zu verblöden".
Fortgesetzter (oder wieder aufgenommener) Alkoholmissbrauch unterstützt das natürlich immens.

Fakt bleibt dass Alkohol ein Gift ist und somit keineswegs harmlos.

Wenn du Angst hast zu verblöden ist noch nichts verloren.
Selbst wenn du GLAUBST zu verblöden ist noch nichts verloren.
Erst wenn du es akzeptierst, dass du verblödest... [smile]

LG


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