Baclofen, Erfahrungsberichte und Hilfe?

[Bine13]

Hallo Zusammen,
tja, nach 55 Tagen habe ich nun doch versagt..
Ich hatte heute schon eine Versuchung am frühen Abend, die heftig war und die ich weg argumentieren konnte, indem ich mir sagte, dass es besser ist, wahr und authentisch zu sein und ob ich das wirklich riskieren will, hat beim 3. Mal fragen funktioniert...
Nun ist es so, dass ich heute etwas sehr Emotionales erlebt habe. Der Mann, den ich liebe und der endlich frei ist, hat mir gesagt, dass er mit mir nicht fest zusammen sein will, weil ich nicht streiten und politisieren kann. Dass er am 2. Tag, wenn er mich besucht, desahlb nicht mehr weiss über was er mit mir reden kann? Und da ich bei Gesprächen "hüpfe" bin ich anstrengend. Das sei der Grund. Hallo, ich bin ein sehr empathischer Mensch, bin fürsorglich, zärtlich, humorvoll, ehrlich, direkt, mit mir kann man viel unternehmen, von dem wegen was wir uns eigentlich kennengelernt haben gar nicht zu reden. Und Vieles mehr, denn nach Depressionen und Sucht geht man anders durchs Leben. Ich habe also im gegensatz dazu auch recht viele gute Eigenschaften..
Und auf das reduziert zu werden tat mir sehr weh...bin dann nachts noch von Schleching heimgefahren und hatte kurz den gedanken, dass es ja wurscht wäre..gottseidank hänge ich immer noch zu sehr am Leben..
Und nun trinke ich Sekt und Likör...
Ich will den Schmerz betäuben. Die Enttäuschung nicht gesehen zu werden wie ich bin..
Aber gleichzeitig schreibe ich gerade in Word auf, was passiert ist und meine Gedanken dazu...auch neu..
Trotzdem..ich weiss ned wieviel ich trinke, vorgenommen habe ich mir "aufzupassen"..das habe ich früher auch immer...
Nun meine Frage an Euch, die Ihr es schon geschaftt hat. Wie schaffe ich es mit so extremen Verletzungen "ohne" auszukommen? Ich denke, das wird hier so viele interessieren.
Ich habe schon Alles durch, alle W-Fragen, habe Fürundwider aufgeschrieben usw..
Und mir vorher ne Notfalldosis reinzuschmeisen, habe ich vergessen, denke jetzt ist es zu spät...
Ich will das nimmer, ich will nimmer in mein Leben mit Alk zurück.... Mit Kleinigkeiten kann ich inzwischen umgehen, aber so tiefe Verletzungen hauen mich weg..
LG Bine

[Bine13]

mir ist gerade noch was eingefallen..
ich glaube, wir Alkoholiker sind sehr sensible Menschen, besonders sensibel.deshalb wirft uns das Zwischenmenschliche so aus der Bahn...
Und unser fehlendes Selbstbewusstsein und Selbstliebe?

[Bine13]

und...es scheint im Rahmen zu beiben..ich schreibe immer noch in Word und trinke "abundzu". Ich bin noch nicht zu, habe immer noch klare Gedanken, mit mehr Rechtschreibfehler, okay...aber ich mach keinen Scheiss so wie früher..fühle mich immer noch klar..und tatsächlich langsam müde..

[shelf]

[Lucidare]

[Bine13]

Hallo Ihr Beiden,
ich habe zwar etwas über mein zwischenmenschliches Problem geschrieben, damit ich auch den Grund für meinen Rückfall zum besseren Verständnis beschreiben kann, aber ich habe mich versucht kurz zu halten, wollte Euch ja nicht mit meiner gesamten Lebensgeschichte langweilen.... Das ist nicht nur eine Sexbeziehung, wir lieben uns auch Beide und haben eine innige Freundschaft. Sonst hätten wir die letzten schweren 5 Jahre nicht überstanden. Jeder Andere hätte mich mit meinen Saufeskapaden verlassen, er hat aber versucht da zu sein soweit es ging. Und ich habe ihm auch in seinem Leben geholfen. Es ist also schon was Besonderes zwischen uns. Von Beiden. Und eine rosa Brille habe ich schon lange nicht mehr auf, denn ich weiss seine Eigenheiten.
Deshalb war ich ja so geschockt und verletzt, wie er mich anscheinend so sieht und mich nicht in meiner ganzen Person schätzt. Inzwischen hat sich heraus gestellt, dass ich ihn in die Enge getrieben habe und er „geschossen“ hat.

Aber mein Hauptproblem war, dass ich nun zum Alk gegriffen habe. Also kleinere Verletzungen schaffe ich, aber wenn ich so heftig gekränkt wurde, habe ich wieder auf den Alk zu gegriffen.
Obwohl ich es besser wissen müsste. Besser war, dass ich mich nicht sinnlos besoffen habe, also eine Grenze hatte, niemanden beschimpft habe und ich mich am nächsten Tag nicht verzweifelt und als Versager gefühlt habe.
Ich habe die eine Flasche, die ich nachts noch als Reserve versteckt habe, offen rausgeräumt, die offene Flasche weg geschüttet und jetzt geht es einfach wieder ohne Alk weiter.
Aber ich überlege halt, wenn wieder so eine heftige Situation kommt, was ich noch machen könnte, um nicht wieder zurück zu fallen. Wenn es nicht so spät gewesen wäre, wäre ich noch zu meiner Freundin gefahren, aber das ging da eben nimmer. Und mir noch ne Bac einzuschmeissen, daran dachte ich nimmer und wäre auch nicht gegangen, da ich ja noch Autofahren musste...
LG Bine

[shelf]

[Bine13]

Hallo Shelf,
was verstehst Du daran nicht?
Zu dem ersten markierten Text: Ich habe es vorher geschafft, eben in den 55 Tagen, nicht zu trinken bei Erlebnissen im Alltag, bei denen ich früher getrunken habe. Aber das war dann zu heftig für mich und meine sonstigen Argumente, die ich mir früher erfolgreich vorsagte, griffen nicht mehr.
Zum Zweiten: Ich habe beim Fahren noch überlegt, was ich tun könnte, um nicht zu trinken. Aber der Wunsch mich zu betäuben hat dann gesiegt. Und das mit der Notfalldosis ist mir nicht eingefallen...
Und das will ich künftig vermeiden.

Auch jetzt setze ich mich per Mail noch mit ihm auseinander und bin noch sehr verletzt. Ich kruschele zuhause rum und denke nebenbei viel nach. Vorhin habe ich auch an Alkohol gedacht, aber heute schaffe ich es trotz meiner Traurigkeit nichts zu trinken, weil ich meinen Alltag nicht gefährden will.
Und das meinte ich, es ist jetzt gerade jetzt sehr hart, diese Gedanken und Gefühle auszuhalten, aber ich schaffe es, warum habe ich es damals nicht geschafft?
LG Bine

[Lucidare]

[shelf]

[Bine13]

Hallo Shelf,

ja, das Geschriebene kann manchmal missverständlich sein vor Allem wenn man sich nicht kennt. Nein, ich hatte gar nicht gedacht noch eine Bac zu nehmen, leider. Wenn ich daran gedacht hätte hätte ich mir sie aber nicht gleich vorm Autofahren, sondern erst bei der Hälfte der Strecke eingeschmissen (musste 1 ½ Stunden fahren und fahre eh sehr unsicher Auto und das im Dunkeln und im Regen, dass meinte ich mit Autofahren). Aber ich hätte dann zumindest noch gewartet ob sie wirkt und wäre nicht gleich zur Tanke gefahren, denke ich zumindest.

LG Bine

[Bine13]

Hallo Lucidare,

danke, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, Alles durchzulesen. Schätze ich sehr.
(ja, ich habe den Post mehrfach geändert, weil ich immer nicht weiss in welchem Ausmaß ich hier von meinen Problemen direkt schreiben kann, will nichts falsch machen). Ausserdem wird der ein oder andere mein Leben nicht verstehen oder verurteilen, aber das ist mir egal.

Aber hier tatsächlich nun mal eine Erklärung meiner Lebensgeschichte. Ich versuche es kurz zu halten, könnt aber gerne nachfragen.
Nach meiner Scheidung (in der letzten Zeit der Ehe hatte ich schon ein paar Jahre Depressionen und dann gesteigerten Alkoholkonsum) vor 6 Jahren bin ich an eine kurze Affäre geraten, bei der ich gemerkt habe welche Leidenschaft in mir steckt und mich intensiv ausgelebt. Dann lernte ich Hans kennen. Hans ist mein Lebenspartner, 20 Jahre älter. Er kann mir das nicht mehr geben, was ich gerne hätte (inzwischen bin ich allerdings ruhiger geworden) und wir haben eine offene Beziehung. Ich nehme Rücksicht auf ihn und er gibt mir meine Freiheiten und das klappt ganz gut. Unsere Beziehung ist sehr harmonisch und liebevoll und vieles mehr, Hans hat auch die ganze Zeit zu mir gehalten.

Hanno habe ich damals in meiner wilden Zeit kennengelernt. Auch er hatte eine offene Beziehung. Wir hatten uns schnell ineinander verliebt und nachdem die Verliebtheit weg war, blieb Liebe und Freundschaft. Allerdings hatte er weniger Zeit wie ich und dann wurde seine Freundin sehr krank und wir trafen uns noch seltener. Darunter habe ich sehr gelitten und das war auch einer der Gründe für mein Trinken damals. Meine beiden Männer verstehen sich sogar gut, wir waren schon zu Dritt Essen und Wandern. Jeder ist mit besorgt um den Anderen und schätzt ihn. Eigentlich kann man so ein Verhältnis niemanden erzählen…
Hans hat immer zu mir gehalten, Hanno, so gut es bei seinen eigenen schwierigen Lebensumständen ging, auch. Allerdings ist er immer gegangen, wenn er gemerkt hat, wenn ich getrunken habe, weil er mich so erbärmlich nicht ertragen konnte. Das zu dem Zitat „Ich weiss, ich brauch mich dass ned zu fragen, die Coabhängigen machen viel mit...aber er ist eben nicht mein Partner..Flucht und Alk ist nur ein Vorwand?“

Zu dem Zitat „Früher war es so: Mein Freund kommt, mein Partner geht und ich renne noch schnell runter um mir was zu holen und das teilweise noch schnell vorher oder zwischendrin im Bad heimlich rein zu kippen....“
Ich hatte die Pause zwischen den Beiden für den Kauf von Alk genutzt, um an den Stoff zu kommen. Getrunken habe ich oft, wenn Hanno kam, weil ich locker und lustig sein wollte. Schön blöd und ich habe damit sehr viel Zeit kaputt gemacht, die ich mit ihm hätte verbringen können.

Nun hat sich vor über 2 Monaten seine Frau umgebracht. Er hat nun mehr Zeit, was ich auch geniesse. Ich wollte ihm auch Zeit lassen, jetzt erstmal zu sich zu finden. Und ich will auch nicht komplett mit ihm zusammenleben (er will auch keine so feste Beziehung mehr wie mit seiner verstorbenen Freundin. Sowas wollte er nie und war aber nötig wegen der Krankheit). Ich will weiter eine Beziehung mit Beiden. Allerdings wollte ich irgendwann mal zB übers Wochenende mit in seine Ferienwohnung, aber auch nicht dauernd. Aber auch da wollte ich erstmal, dass er vorher alleine zur Ruhe kommt. Aber in der letzten Zeit hat er immer wieder erzählt, dass er die und die Frau zB in der Sauna kennenlernt und dann was dort in Schleching mit ihnen unternehmen will, wie Grillen oder Wandern. Er sprach aber auch nicht davon, dass er mich mal irgendwann mitnimmt also auch mal mit mir plant. Da war ich vor den Kopf gestossen. Ich hocke wie früher in der Warteposition und andere werden vorgezogen...dass er prinzipiell mit Anderen mal was unternimmt, stört mich nicht... Ich sprach ihn dann darauf an und dann ist das passiert, was ich an dem Abend geschrieben habe. Dass er meint, dass er aus den vers Gründen nicht mit mir zusammen sein kann. Den Rest meiner Person hat er nicht gesehen und das hat mich tief verletzt. Inzwischen bin ich eben der Meinung, dass ich ihn in die Enge getrieben habe. Nachdem er so eine schlimme Zeit mit seiner Freundin durch gemacht hat und kaum mehr was machen konnte, geniesst er jetzt seine Freiheit und tun zu können, was er gerade will und dann fange ich an, dass ich zuviel von ihm fordere, was aber gar nicht so war…..

Und nun zum letzten Zitat: wenn er mich nicht lieben und schätzen würde, dann hätte er in den über 5 Jahren Schluss gemacht, nur wegen gutem Sex wäre er nicht geblieben. Und ich habe ihn in meinen Alkoholexzessen sehr zugesetzt, ich bin da ziemlich böse. Das hätte kein anderer mitgemacht…


Nun zu den Medikamenten. Für die Psyche nehme ich schon länger nichts mehr. Aus vers. Gründen. Das Wichtigste war für mich die Sucht zu bekämpfen. Wie bei Ameisen. Und seitdem der Suchtdruck weg ist, ist die Psyche klar. Nur das jetzt hat mich kurz aus der Bahn geworfen, das ging einfach so extrem tief und er war auch bei dem Gespräch so extrem hart und ich kam nicht an ihn ran.
Und ich bin für Baclofen sehr dankbar, dass es mir so weit geholfen hat! Den Rest werde ich jetzt auch noch schaffen…
Und es ist so wie Du schreibst. Es hilft mir bei den Stressoren, zumindest beim großen Teil. Auch vorgestern, als ich dachte, dass ich jetzt Schluss mache, konnte ich gegen den psychischen Druck zu trinken, erfolgreich angehen.
Und Deinen Spruch mit dem „Aufstehen, Krönchen richten und weiter geht’s“ finde ich klasse!
Und habe ich auch schon geschafft. Ich fühlte mich am Sonntag nicht als Versager und verzweifelt, sondern machte einfach mein neues Leben weiter..
LG Bine

[shelf]

[Lucidare]

[Bine13]

HI jungs, ich kann einfach nimmer mehr..

[Lucidare]

[Bine13]

Hi Lucidare,
danke der Nachfrage.
Ich war gestern ziemlich verzweifelt, jetzt geht es wieder, habe mein Krönchen schon wieder auf. Habe nur noch ne Traurigkeit in mir. Bin in der Arbeit gerade dick drin, werde aber am Wochenende dazu in Ruhe noch was schreiben.
LG Bine

[Bine13]

Hallo Shelf,
ich weiss ganz gut, was Mann und Frau so Alles für guten Sex macht. In meiner wilden Zeit habe ich so ziemlich Alles gemacht, was man so meist nur aus Filmchen kennt. Auch ich habe mir hier oft verbogen, viel zu viel fallen gelassen und viele doofe Sachen gemacht.
Und ich war nie so ein Mäuschen, das denkt, wenn einer mit mir schläft, dass er mich liebt usw.. es waren meist Zweckgemeinschaften. Die „Karten“ lagen auch immer auf dem Tisch.
Und dass in einer Beziehung der Sex oft zu kurz kommt, ist ganz normal. Man hat ja auch anstrengenden Alltag miteinander. Und dass der Sex oft nicht gut ist, das kenne ich auch. Ich habe erst nach meiner Trennung gemerkt, dass ich tatsächlich Orgasmen bekommen kann. Und wie oft haben mir die Männer ihr Leid geklagt. Was ihre Frauen nicht machen, was sie sich aber wünschen. Sie aber ihre Frauen lieben...
Bei Hanno war es auch von vorhinein klar, dass es nie eine Beziehung geben wird und dass seine Partnerin immer Prio 1 ist. Aber dass wir uns dann mal lieben, dass hat keiner von uns gedacht.
Und Illusionen hatte ich bei Hanno nie. Es war immer klar.
Auch jetzt war mir klar, dass wir nie eine richtige Beziehung haben werden. Wäre auch problematisch, weil ich auch Hans nicht verlassen will. Mir ging es nur um das wie er mich nun anscheinend sieht, das hat mich tief verletzt, dazu später.
Und das mit dem „juhuu, ein neues Leben“, das habe ich so nicht. Ich habe hier schon über Euphorie gelesen (immer wieder Danke an das Forum und an Euch Erfahrenen, die Ihr Euch soviel Mühe gebt uns zu helfen!) und habe das hinterfragt. Ich habe das nicht. Ich hatte früher oft schon klare Momente. Und ich geniesse es eben jetzt, dass das Craving weg ist und ich immer mehr ein normales Leben habe und eben zB keine Entspannung mehr mit Alk brauche usw.. Und noch mit Craving und ohne Baclofen hätte ich diese Krise jetzt auch nicht so gemeistert, denn auch hier habe ich um ihn gekämpft und argumentiert und das meist klar im Kopf. Dass ich einmal Alk getrunken habe, war kacke. Aber ich habe zumindest mich nicht ganz besoffen und habe nicht wild um mich geschossen. Und in der Zeit circa 3x gegen den Drang erfolgreich angekämpft und bin stolz auf mich und Bac dankbar...
LG Bine

[Bine13]

Hallo Lucidare,

ich finde es gut, wenn Du nur einer Lady dienst (übrigens, sehr schön ausgedrückt). Das ist auch normal. Ich war früher auch so und hätte mir so eine Beziehung nie im Leben vorstellen können.
Und ehrlich gesagt, wünsche ich mir auch nur einen Partner in meinem Leben, mit dem man sein Leben verbringt.
Aber ich bin dann da so rein geraten und jetzt kann ich da nimmer raus, weil ich Keinen von Beiden aufgeben will. Und ich habe es so auch ganz schön gut. Ich habe 2 unterschiedliche Männer, die mich Beide schätzen und lieben und was der Eine nicht hat, das hat der Andere. Und Vieles kann ich mit meinem älteren Partner nicht machen wie wandern oder an die Isar radeln, das kann ich dann mit Hanno usw..
Aber Du hast auch recht, es ist eben auch recht kompliziert. Als seine Frau noch lebte, haben wir uns meist nur an einem Montag für 2 Stunden gesehen und ich habe oft unter der wenigen Zeit gelitten. Und ich hatte das Problem, dass ich immer Beiden gerecht werden musste. Zumindest das habe ich nun abgestellt, weil ich muss erstmal mir gerecht werden. Was nicht heisst, dass ich keine Rücksicht auf sie nehme. Gerade bei meinem Partner passe ich immer auf, dass er sich nicht hintendran fühlt.

Das mit dem Gockelverhalten stimmt wahrscheinlich zum Teil. Früher hat er immer bei Frauen rumgegockelt, hat er selbst gesagt. Das hier ist aber eher etwas anderes. Er hat im Moment 2 Leben. Das eine ist die Trauer, dass er seine Gefährtin verloren hat. Das andere ist, dass er nun eben keine Rücksicht mehr nehmen braucht. Er war in einer riesigen Katastrophe und das jahrelang. Er war fast nur für sie da und konnte kaum mehr was für sich machen und immer nur ein Problem nach dem anderen. Nun geniesst er diese Freiheit. Er wünscht sich auch neue Leute kennenzulernen usw..was auch verständlich ist. Ich suche ja auch nach Freunden, zB dass mal jemand mit mir zu ner Rockband geht.....
Und in Schleching macht er eben sein Ding, rennt dauernd auf den Berg und in die Sauna und macht kaum was anderes. Das tut ihm gut. Ich denke, er muss sich einfach mal in Ruhe einpendeln und er braucht Zeit...
Und ich habe ihn wahrscheinlich in die Enge getrieben. Obwohl ich immer betont habe, dass ich das eben nicht will, hat er sich so gefühlt und kam da selber nimmer raus.
Und gestern hat er mir gesagt, dass er an dem Abend so extrem hart reagiert hat, weil er frei sein wollte. Frei für eine neue Beziehung. Und deshalb diese Punkte (eigentlich harmlosen Punkte in Bezug auf das, was er sonst Alles an mir hat) herausgehoben, um mit mir Schluss zu machen. Und selber JETZT sieht, was das für ein Schmarrn war, denn er will ja gar keine neue Beziehung und sieht, was wir schon haben. So was wird er nie wieder finden.Noch dazu will und wollte er immer siene Freiheit und Rückzugsmöglichkeit. Auch dass er mit seiner Frau zusammengezogen ist, sowas wollten sie Beide nie, war aber wegen Krankheit und Geld nötig. Auch heiraten wollten sie nie und dass sie das kurz vor ihrem Tod gemacht hatten war nur wegen Geld.
Und auch da hat er mit mir ja Glück. Denn ich will ja nicht dauernd mit ihm zusammen sein. Also hat er in mir sowohl Nähe wie Distanz und das ist für ihn perfekt.
Und jetzt erkennt er eben was von seiner Seite schief gelaufen ist. Das schätze ich übrigens auch an ihm. Er ist intelligent und erkennt sehr viel, auch wenn es diesmal etwas spät war, lach.
Also, es ist jetzt wieder gut. Und umsonst war der Kampf auch nicht, denn da wurden auch andere Sachen gut geklärt...
Und mein Hilferuf nachts hatte den Grund, dass ich verzweifelt war und trinken wollte, was ich aber gottseidank nicht gemacht habe. Ich war verzweifelt, weil ich in mir Abstand zu ihm fühlte und unsicher mit ihm war. Ich habe für mich hinterfragt, ob Shelf mit dem Sex nicht recht hat und dieser Abstand/Gedanken war schlimm für mich...
So und nun habe ich Dich ganz schön voll gelaabert, ich hoffe, das war jetzt ned schlimm?
Hat aber auch gut getan mal mit jemanden Aussenstehenden so Alles von der Seele zu schreiben..danke..
Und jetzt geht es einfach mit meinem normalen Alltag weiter, der auch sehr schön ist...
LG Bine

[Lucidare]