Barbara stellt sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Barbara58
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Barbara stellt sich vor

Beitragvon Barbara58 » 14. Januar 2018, 20:17

Guten Abend!

mein Name ist Barbara und ich bin 59 Jahre alt.

Von dem Wirkstoff Baclofen habe ich erst vor einer Woche erfahren und mich sofort hier registriert. Meine Angst war/ist groß von meinem geliebten Bier zu lassen. Deshalb habe ich nie nach Unterstützung gesucht. Mir war über all die Jahre bewußt ein Problem mit Alkohol zu haben - mir jedoch eingeredet das alles im Griff zu haben.

Ich trinke seit ich 17 Jahre alt bin. Zwischenzeitlich auch härteren Alkohol - doch das ist lange vorbei, da ich Whisky & Co. mental und körperlich überhaupt nicht mehr vertrage. Ich trinke täglich nach der Arbeit ab 20.00 Uhr 1,5 Liter Bier. Freitags oder Samstags manchmal über das Doppelte und Sonntags so gut wie nie.

Zudem leide ich unter einer rezidivierenden Depression. Vor 5 Jahren hatte ich - nach einigen depressiven Episoden - meine erste schwere Depression über 1,5 Jahre lang. Habe eine modifizierte Analyse über fünf Jahre gemacht und trotzdem weiter Bier getrunken. In der Therapie war mein Alkoholismus natürlich nicht das Thema.

Seit Anfang Dezember 17 habe ich wieder eine depressive Episode und ertrage mich selbst kaum noch. Davor schon war ich unkonzentriert, aggressiv, gleichgültig, ganz ohne Energie und tief traurig darüber, den Weg aus dem Alkohol nicht aus eigener Kraft zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass die neue Episode durch meinen Alkoholkonsum entstanden ist - ich kann es deutlich fühlen.

Ich will aus diesem Kreislauf ausbrechen und benötige Hilfe, weil ich Weg nicht im Selbstversuch beschreiten will. Deshalb wäre ich sehr dankbar, die Ärzteliste für meine Region zu erhalten.

Ich möchte mich auch für die jetzt schon gewonnenen Einblicke und interessanten Beiträge herzlich bedanken und beantworte gerne eure Fragen!

Bis bald, Barbara

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Luphan
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Re: Barbara stellt sich vor

Beitragvon Luphan » 15. Januar 2018, 17:16

Hallo Barbara,

Barbara58 hat geschrieben:Ich möchte mich auch für die jetzt schon gewonnenen Einblicke und interessanten Beiträge herzlich bedanken und beantworte gerne eure Fragen!

Das Forum ist eine Goldgrube und Fundgrube für wertvolle Informationen. Das du dich gleich registriert und geschrieben hast, dass ist sehr gut!

Barbara58 hat geschrieben:Ich will aus diesem Kreislauf ausbrechen und benötige Hilfe, weil ich Weg nicht im Selbstversuch beschreiten will. Deshalb wäre ich sehr dankbar, die Ärzteliste für meine Region zu erhalten.


Schreib unsere Administrator eine persönliche Nachricht mit deiner Bitte:

Private Nachricht

Unser Forum-Administrator wird sich dann sicherlich bald bei dir melden. Er kann dir Ärzte in deiner Umgebung geben, die mit dir gemeinsam die Baclofen-Therapie angehen würden.

Bis dahin kannst du auch gerne hier lesen:

Erfahrungsbereichte

Das hat mir in meiner Anfangszeit viel Kraft gegeben. Konnte mich in der einen oder anderen Person selbst wiederfinden und sah, viele haben einen ähnlichen Leidensweg hinter sich.

Aber vor allem auch:

Wie gut Baclofen wirklich helfen kann!

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<

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DonQuixote
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Re: Barbara stellt sich vor

Beitragvon DonQuixote » 15. Januar 2018, 21:08

Hallo Barbara

Einen Arztvorschlag für Deine Region habe ich soeben abgeschickt, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <gmx.de>, mit der Du dich hier im Forum angemeldet hast.

Die besten Erfolge erzielt man mit Baclofen, wenn man abstinent beginnt. Wer das nicht schafft, kann auch - vorausgesetzt, der tägliche Alkoholkonsum ist nicht zu hoch, zweigleisig fahren. Das heißt, den Alkohol langsam ausschleichen und Baclofen parallel dazu langsam gemäß Leitfaden für die Anwendung bzw. den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum einschleichen. Bitte den Alkohol nicht abrupt absetzen, da dies gefährlich sein kann (Stichworte: Krampfanfall, Delir).

Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung oder die auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht einfach so aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurückgeben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier. Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe mir bitte einfach eine entsprechende PN (Private Nachricht)

Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Tharapie wünscht

DonQuixote

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Barbara58
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Re: Barbara stellt sich vor

Beitragvon Barbara58 » 15. Januar 2018, 22:47

Hallo Luphan,

vielen Dank für deine Antwort!

Hoffentlich morgen, werde ich mir einen Termin geben lassen bei dem empfohlenen Arzt.

Ich bin völlig erschöpft. Einerseits von den Erfahrungsberichten, andererseits wegen der Aussicht auf Linderung meiner körperlichen und seelischen Zerstörung versus dem nicht loslassen Wollen vom geschmeidigen Hopfen.

Mehr kann ich jetzt nicht schreiben, sonst folgt völliges Wirrwarr :-(

Barbara

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Re: Barbara stellt sich vor

Beitragvon Barbara58 » 15. Januar 2018, 22:54

Danke auch dir DonQuixote für den Leitfaden und den Arztkontakt.

Barbara

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arijaana
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Re: Barbara stellt sich vor

Beitragvon arijaana » 15. Januar 2018, 23:36

Hallo Barbara,
freue mich über Deine Anmeldung. Vll können wir uns auf dem Weg ja ein bisschen unterstützen.

LG A.

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Barbara58
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Re: Barbara stellt sich vor

Beitragvon Barbara58 » 16. Januar 2018, 19:48

Hallo arijaana,

[hi_bye]

sehe,sehr gerne!

Du wars heute beim Arzt!? Ich hoffe, du hast eine gute Beratung bekommen und ein Rezept!

Ich hatte heute Nacht einen Traum, in dem viele Menschen um mich herum waren. Keiner hat etwas besonderes getan. Wir sind einfach auf einer großen Grasfläsche von hier nach dort gelaufen. Die Sonne schien und und jeder hat gelächelt. Im Traum noch wurde mir klar: ich bin im bac-forum.

Mir ging es heute das erstmal wiedér richtig gut, sodass ich auch einen Termin bei dem empfohlenen Arzt (mit haarsträubenden Bewertungen [ireful] ) für den 30. Januar gemacht habe.

Uff, das wär schon mal geschafft.

LG
B


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