Hallo zusammen

[Anton]

Hallo zusammen,
schon mein ganzes Leben lang ist Alkohol mein Begleiter. Ich bin 44 Jahre alt und trinke regelmäßig seit ich 14 bin. Anfangs immer am Wochenende bis zum Vollrausch. Seit 14 Jahren trinke ich täglich abends zwischen 1,5 und 3 Liter Bier. Manchmal ist es Wochenende mehr. Vor vier Monaten gab‘s mal zwei Wochen ohne Alkohol. Das war’s dann aber auch mit Schonzeit. Ich habe viele Jahre intensiv illegale Drogen konsumiert. Dabei aber auch immer Alkohol getrunken. Seit ca. 5 Jahren habe ich keinen Kontakt mehr zu illegalen Drogen.
Meine körperliche Verfassung ist soweit ganz gut. Ich habe einen sehr interessanten Beruf der mir wirklich Spaß macht und ich treibe regelmäßig mit Radsport. Außerdem habe ich eine Tochter im Vorschulteralter um die ich mich eigentlich ganz gut kümmere. Auch wenn sich inzwischen sehr oft das Gefühl einschleicht ihr durch den Alkoholkonsum nicht gerecht zu werden.
Obwohl mir immer wieder der Absprung von einer bestimmten Substanz gelungen ist schaffe ich es nicht den Alkoholkonsum zu reduzieren oder zu beenden. Kontakt zu einer Suchtberatung hatte ich nur auf Grund eines Führerscheinentzugs. Leider fehlt mir der Antrieb meine Suchtproblematik aufzuarbeiten. Ich habe mich zwar die ganzen Jahre sehr viel mit „Sucht-Literatur“ beschäftigt, doch der abendliche Nebel hat ein Vorankommen bei dem Thema verhindert. Daß ich ein Suchtproblem habe ist mir seit sehr langer Zeit bewusst.
Ich bin dann irgendwann auf Dr.Ameisen’s Buch bzw. Erfahrungen gestoßen und hoffe nun durch Baclofen die Ruhe zu finden weiter an mir zu arbeiten….evtl. auch an meiner Schreiberqualität

Ich würde mich sehr über eine Arztempfehlung und regen Austausch freuen.

Herzliche Grüße
Anton

[Luphan]

Hallo Anton,

unser Forum-Administrator wird sich sicherlich bald hier bei dir melden. Er kann dir Ärzte in deiner Umgebung geben, die mit dir gemeinsam die Baclofen-Therapie angehen würden.

Bis dahin kannst du auch gerne hier lesen:



Das hat mir in meiner Anfangszeit viel Kraft gegeben. Konnte mich in der einen oder anderen Person selbst wiederfinden und sah, viele haben einen ähnlichen Leidensweg hinter sich.

Aber vor allem auch:

Wie gut Baclofen wirklich helfen kann!

Gruß

Luphan

[Lucidare]

[Anton]

Nach Jahrzenten der Selbstmedikation werde ich mich hütten das bei diesem Thema wieder in das gleiche Schema zu verfallen. Hoffentlich komm ein guter Arzt-Kontakt zu Stande

[Lucidare]

[Anton]

PN ist raus

[Lucidare]

[Anton]

Meine PN an Donquixote taucht bei mir um postausgang auf,aber nicht bei den gesendeten Nachrichten. Passt das so? Ich habe noch keine Antwort bekommen

[shelf]

[Anton]

Guten Abend,
gibt es als Ansprechpartner für die Ärtzeliste noch eine andere Person hier im Forum?
Herzliche Grüße und einen schönen Abend an euch alle

[Lucidare]

[Chinaski]

Hallo Anton,

du darfst nicht vergessen das hier alle privat unterwegs sind und DonQuixote auch noch ein Leben neben dem Baclofen Forum hat.

Du bekommst zu 100% zeitnah eine Antwort von unserem Administrator DonQuixote.
Versprochen!!

Gruß...
Chinaski

[DonQuixote]

Hallo Anton

Ich kann Deine Ungeduld verstehen. Und ich danke für die Geduld, die Du mit uns hast. Denn wenn man schon den Stier bei den Hörnern packen will, dann sollte das bitteschön nicht in Zeitlupe geschehen . Das ist mir auch klar. Danke für Deine mit Angabe Deines Wohnortes. Eine Mail mit Arztvorschlag habe ich soeben abgeschickt, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <web.de>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden wünscht

DonQuixote

[Anton]

Guten Morgen DonQuixote und auch an alle anderen,
vielen Dank für die Empfehlung und ich freue mich schon drauf euch von
Erfahrungen zu berichten.
Bis bald und herzliche Grüße

[Lucidare]

[Anton]

Hallo zusammen,
aktueller Stand bei mir ist das ich nächste Woche einen Termin bei meiner Hausärztin habe und dort mal die Karten auf den Tisch lege. Ich hoffe das sie sich von mir bzgl. Baclofen überzeugen lässt. Ich bin natürlich trotzdem dankbar für die Kontaktadresse eines Arztes über Don, möchte es aber trotzdem erstmal über meine Hausärztin probieren. Ich habe da ein gutes Gefühl und das ist doch mal ein guter Start

Herzliche Grüße

[Lucidare]

[Luphan]

[Anton]

Hallo und guten Abend an alle Mitlesenden,
nachdem ich heute meinen Termin bei meiner Hausärztin hatte und gerade bestimmt eine 3/4h versucht habe meine Gedanken hier zu formulieren ist mein Browser abgestüzt. So einen langen Text habe ich schon lange nicht mehr verfasst und jetzt ist er weg. Deswegen jetzt die Kurzfassung:

-Meine Ärztin kennt jetzt meine Suchtgeschichte

-Sie kennt das Thema Baclofen und verschreibt das auch schon "of label use" an Patienten

-Wir warten jetzt mein Blutbild ab und entscheiden dann weiter, eine Ultraschalluntersuchung meiner Leber war unauffällig

-Leider habe ich erhöhte Blutdruckwerte und die sollten medikmentös behandelt werden, das beisst sich je bekanntlich mit dem Baclofen

- Aus verschiedenen Gründen kann ich momentan nicht auf meine Mobilität verzichten (privat und geschäftlich)
und das scheint ja nicht möglich zu sein. Tagesweise könnte ich mein Auto stehen lassen, aber nicht über mehrere Wochen.

-Meine Ärztin hat bei schwerem Alkoholismus besser Erfolge beobachtet als bei Leuten in meiner Situation (Ich bewerte meine Situation durchaus als schwer...in Anbetracht der Tatsache das ich mich seit 30 Jahren betäube)

Jedenfalls bin ich mir garde nicht mehr sicher ob Baclofen für mich der richtige Weg ist, und das obwohl eigentlich gerne HURRA rufen würde

Herzlich Grüße
Anton

[jivaro]

Hallo Anton,

ist doch alles GUT!
Unauffälliger Ultraschall bedeutet: keine Langzeitorganschäden nachweisbar! Selbst wenn die Leberwerte im Blutbild erhöht sein sollten kann Baclofen eingenommen werden (selbst bei bei schwerer Leberzirrhose ist das möglich). Lediglich eine eingeschränkte Nierenfunktion wäre eine Kontraindikation.

Klar sollten erhöhte Blutdruckwerte behandelt werden um Spätschäden zu vermeiden (Niere, Herz, Gefäße....Augen). Baclofen lässt sich gut mit anderen Medikamenten kombinieren. Da Baclofen selbst durch seinen "entspannenden Effekt" einen gewissen blutdrucksenkenden Effekt hat, kann gelegentlich bei guter Einstellung der Medikamente die Dosis der "Blutdrucksenker" verringert werden.

Für ALLE: dass Baclofen einen normalen Blutdruck zu weit senkt ist nicht zu befürchten.

Warum willst Du mit Baclofen kein Auto fahren? Lediglich am Anfang solltest Du vorsichtig sein, teste aus wie Baclofen bei Dir wirkt -beginne zu einem Zeitpunkt am Tag an dem Du nicht mehr fahren musst, keine Besorgungen mehr tätigen musst und Ruhe hast! Dosiere langsam auf und sei achtsam - fühlst Du Dich wohl, kein Schwindel, keine Müdigkeit kannst Du Auto fahren - das machen fast alle hier so.

Wenn Du Dein Trinkverhalten ernsthaft verändern willst ist Baclofen eine gute Sache, denk daran wie Dich das Buch von Olivier Ameisen beeindrucken konnte. In Frankreich ist es absolut üblich auch bei nur "riskantem" Konsum mit Baclofen zu starten. Du musst nicht warten bis Du heftiger erkrankst......

Also: ich wünsche Dir einen guten Start mit Baclofen, bleib im Kontakt mit Deiner Ärztin, schreibe uns wie es Dir geht....und hab GEDULD - auch mit DIR!

Lieben Gruss
jivaro