mein Name ist Jessi, bin 32, Mutter von 3 Kindern (nur mein drittes lebt bei mir) und, dank Baclofen, seit ca. zwei Monaten trockene Alkoholikerin.
Zwei Monate sind zwar noch nicht wirklich "lobenswert", aber wenn ich bedenke, dass ich vorher keinen Tag ohne meine zwei bis vier Liter Alkohol überstanden habe, und auch sonst niemand mehr daran geglaubt hat, dass ich jemals wieder die Kurve bekomme, ist das wie ein Wunder!

Ich habe viele Jahre, wie oben schon erwähnt, täglich (meist erst Abends, ab ca. 16 Uhr) 2-4 Liter Wein, am Wochenende kam oft nochmal ein Liter Schnaps dazu, getrunken.
Ich war am Ende mit den Nerven, stark depressiv und wollte jeden Tag einfach nur noch in Alkohol ertränken, mich "wegbeamen".
Im Juli hatte ich einen Termin bei einem Psychiater. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass er Psychiater ist, sondern dachte eher an psychotherapeutische Gespräche, wie ich sie vorher immer in Anspruch genommen hatte. Letztendlich war die nun medikamentöse Therapie, die seit Juli stattfindet, genau das Richtige für mich!
Ich bekam Fluoxetin und Baclofen verschrieben. Hatte mir erstmal ordentlich die Beipackzettel durchgelesen, nach den Medikamenten gegoogelt und bin dann auch hier im Forum gelandet. Habe mir hier einiges durchgelesen, vor allem den Leitfaden, Erfahrungsberichte usw. und dann den Entschluss gefasst, gleich am nächsten Tag den Alkohol wegzulassen und mit Baclofen durchzustarten!
Schon am nächsten Tag ging es mir körperlich sehr viel besser! Ich bin auch vorher tagtäglich morgens um 4 aufgestanden, aber nun endlich ohne Schwindel, ohne Kater, sondern nüchtern, frisch und "lebenslustig"

Mein Leben hat jedenfalls ohne Alkohol eine ganz andere Qualität bekommen, für die ich dankbar bin, nicht mehr missen möchte und und sehr schätze!
Ich habe in keinster Weise auch nur das geringste Bedürfnis, mal wieder Alkohol zu trinken. Meine Depressionen haben sich um einiges gebessert und ich kann nun endlich wieder nach vorne schauen!
Meine Anmeldung hier im Forum soll ein weiterer Schritt zur "Genesung" sein. Ich bin mir sicher, dass es gut tut, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und dies auch wichtig ist, um sich mit seinem Problem nicht so allein zu fühlen.
Ich freue mich jedenfalls, hier zu sein!
