Am Ende der Möglichkeiten

[Sabine84]

allo zusammen,

ich kann kaum glauben was ich hier und in dem Buch von dr. Ameisen lese. Ich bin seit über 10 Jahren Alkoholikerin. Zuvor weitere 10 Jahre süchtig nach illegalen Partydrogen. Letzteres ist Gott sei Dank kein Thema mehr. Wurde dann aber, wie gesagt abgelöst durch Alkohol. Ich bin derzeit in Therapie. Allerdings darf dieser Arzt grundsätzlich keine medikamten verschreiben. Bitte ich möchte auch diese Liste der Ärzte in meiner Region die dieses Medikament verschreiben.

Was mach ich nur wenn ich genau die bin bei der es nicht wirkt????

Vielen Dank für eure Hilfe!!

[laggard]

[Sabine84]

Ja da hast du recht. Ich probiere es erstmal aus bevor ich den Kopf in den Sand stecken. Ausserdem gibt es so viele Komentare hier die mir wirklich Hoffnung geben!!!! Aber wie komme ich denn an diese Liste mit den möglichen Ärzten??

Liebe Grüße

[Lucidare]

[Sabine84]

Hallo nochmal,

Danke erstmal für den Link. Dadurch hab ich verstehen können warum das persönliche so wichtig ist.

Also:

Mit 13 Jahren habe ich angefangen Alkohol zu trinken. Kurze Zeit später hatte ich das erste mal Kontakt, durch eine ältere Freundin, mit anderen Drogen. Anfangs war es " nur" Gras. Aber wie das oft der Fall ist, kamen dann auch schnell andere Drogen dazu. Bis ich 21. war habe eigentlich täglich gekifft und Speed, Kokain und Ecstasy genommen. Da mein damaliger Freund das Zeug verkauft hat war das finanzielle auch kein Problem. Mein Verhängnis wie ich heute weiss. Irgendwann ist dann natürlich alles aufgeflogen und die Handschellen haben geklickt...glücklickerweise war ich ja nur die unschuldig aussehende Freundin und wurde weitestgehend verschont.

Deshalb bin ich damals aus München in meine jetzige Heimat umgezogen. Hier habe ich den Vater meines Kindes kennengelernt und kam Dank ihm von dem Zeug weg. Dann begann der Alptraum mit dem Alkohol. Natürlich hat er es gemerkt und zusammen mit meiner Schwiegermutter versucht mich davon wegzubringen. Damals war ich vielleicht 24 Jahre alt. Nie wieder einen Tropfen zu trinken, wie mir der damalige Psycholog riet, war unmöglich. Geradezu lächerlich! Die Ehe zerbrach natürlich nach dem er wiederholt die versteckten Flaschen im Kleiderschrank gefunden hat. So dann stand ich da,einsam, jung, alleinerziehend und noch in der Berufsausbildung. Dadurch hab ich natürlich noch mehr getrunken. Mir war damals schon bewusst das ich Alkoholikerin oder besser Rauschsüchtig war aber ändern wollte ich es damals noch nicht. Ich dachte immer wenn ich es mal wirklich möchte klappt es auch. Oder ich sagte mir damals immer, wenn mein Sohn mal älter ist muss ich ja aufhören weil er sonst etwas merken könnte. Irrglaube wie ich heute weiß. Er ist jetzt 11 Jahre alt!!

Seit etwa 5 Jahren habe ich so oft versucht es zu kontrollieren und komplett aufzuhören das ich nun tatsächlich die Hoffnung verloren habe. Trotz Tageskliniken, AA, Büchern... Therapien, Gott zu finden, schaff ich es einfach nicht. Letztes Jahr hatte ich total überraschend eine Panikattake samt Kollaps im Büro. Dannach war ich die längste Zeit überhaupt abstinent, 3 Wochen.
Am meisten fasziniert mich, das ich wenn ich nicht trinke, ein komplett anderer Mensch bin. Ich mag mich dann eigentlich ganz gerne, fühle mich deutlich wohler und kann mich dann gut um meinen Sohn kümmern. Ich versteh einfach nicht wie ich immer wieder in die selbe Falle tappen kann. Wie kann es sein das man jedesmal 100% überzeugt sein kann das es diesmal klappt und dann das Gehirn dann doch wieder alles verdreht? Ich weiss nicht wie ich es besser ausdrücken kann. Aber das muss doch etwas mit einer gespaltenen Persönlichkeit zu tun haben. Deshalb bin ich auch so begeistert von dem Buch, das Ende meiner Sucht. Es ist wirklich eine Krankheit. Bis ich das gelesen hatte, habe ich das ehrlich nie richtig geglaubt.

Freundinnen sagen mir oft, du bist keine Alkoholikerin, du trinkst doch nur Wein. Sicher ab und an zu viel aber so definiert man keinen Alkoholiker!!! Interessant oder? Sie sehen mich auch nie über der Schüssel hängen oder ganze Wochenenden im Bett liegen. Ich habe auch nie Alkohol zu Hause. Ich kaufe grundsätzlich nur so viel wie ich an diesem Tag trinken muss. Ich weiß genau wenn morgens noch eine halbe Flasche im Kühlschrank ist, leere ich sie noch vor dem Frühstück.

Ich bin heute 33 Jahre alt. Seit meiner Scheidung, vor 9 Jahren, habe ich keine ernsthafte Beziehung mehr gehabt. Mein Sohn hat verschuldet durch mich mit 11 Jahren schon Problem. Vor allem soziale, wie mir die Lehrerin sagte. Aber er ist clever und hat es aus eigener Kraft sogar auf das Gymnasium geschafft. Unglaublich. Wenn ich ihn aber jetzt nicht helfe, endet er wie ich. Ich muss es unbedingt schaffen. Wenn er so wird wie ich, werde ich mir das mein ganzes Leben nicht verzeihen können.
Ich weiß, andere sind sicher noch schlechter dran als ich. Ich trinke nur selten Schnaps und hatte auch noch nie eine entzugsbedingte ohnmacht. Aber ich bitte den jenigen der diese Liste der Ärzte hat mir zu helfen. Wenn mir das wirklich hilft rettet er damit nicht nur mein Leben sondern auch das meines Sohnes. Ich weiß es ist keine Wunderpille, selbst die Wahl zu haben würde mir schon reichen!!
So das war jetzt lang genug... Ich bin für jeden anderen Tipp oder Ratschlag sehr dankbar!!!

Liebe Grüsse an alle die das gelesen haben

[Lucidare]

[Papfl]

[DonQuixote]

Hallo Sabine

Eine Mail mit Arztvorschlag ist soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <gmx.de>, mit der Du dich hier im Forum angemeldet hattest. Ganz viel Erfolg mit Deiner nun hoffentlich bald beginnenden wünscht

DonQuixote