Ich will weg von den Drogen

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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gilbert1992
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Ich will weg von den Drogen

Beitragvon gilbert1992 » 13. Juli 2017, 18:48

Ich bin seit 10 Jahren Kiffer und Seit zwei Jahren Kokain abhängig.
Es fing an mit jedes Wochenende und ist jetzt bei täglich unter der woche.
Ich habe über Baclofen gelesen dass es auch bei Kokain helfen kann. Da ich meinen gut bezahlten Job nicht riskieren möchte erspare ich mir eine stationäre Unterbringung. Dies ist mein Kampf den ich in Begleitung mit baclofen kämpfen möchte. Wie kann ich mit der Therapie beginnen und welche Dosis wäre empfehlenswert?

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Papfl
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Re: Ich will weg von den Drogen

Beitragvon Papfl » 14. Juli 2017, 16:09

Hallo gilbert1992!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Es gibt bezüglich Baclofen und Kokain ganz vielversprechende Ansätze. Um die Jahrtausendwende war das ein großes Thema. Einige Forscher(innen) sind dran geblieben, spontan fällt mir da Anna Rose Childress ein. Vielleicht kennst Du ihr beeindruckendes Video bereits. Falls nicht, findest Du es hier in der ausführlichen Fassung in unserem YouTube-Kanal, oder hier als Kurzversion im Forum.

Interessant könnte für Dich auch eine Veröffentlichung im Journal of Neuroscience aus 2014 des Teams um Anna Rose Childress sein, die Du unter anderem hier findest: Nipping Cue Reactivity in the Bud: Baclofen Prevents Limbic Activation Elicited by Subliminal Drug Cues.

Auch der etwas ältere Text Multi-center trial of baclofen for abstinence initiation in severe cocaine-dependent individuals ist nach wie vor lesenswert und im Internet frei zugänglich.

Die Vorgehensweise mit Baclofen bei Kokain ist der bei Alkohol recht ähnlich. Äquivalent zur Baclofen-Behandlung bei Alkoholabhängigkeit ist das primäre Ziel, zunächst einen gleichmäßigen Baclofenspiegel über den Tag verteilt aufzubauen. Soll heißen: Nicht erst eine Tablette schlucken, wenn das Verlangen nach Kokain "unaushaltbar" wird ("Bedarfsmedikation"), sondern quasi prophylaktisch durch eine regelmäßige Einnahme über den Tag verteilt (angelehnt an die Tabelle auf Seite 10 des Leitfadens für die Anwendung oder unsere angepassten Dosierungstabellen hier im Forum) schon im Vorfeld für einen ausgeglichenen, entspannten Gemütszustand zu sorgen, damit das Craving gar nicht erst zu stark wird.

Zumindest für die nächsten paar Monate denke ich, ist eine regelmäßige Einnahme von Baclofen gleichmäßig über den Tag verteilt sinnvoll. Baclofen ermöglicht Dir überhaupt erst ein Nachdenken vor dem Konsum und den bewussten Entschluss: NEIN, ich will JETZT nicht konsumieren. Bei Baclofen gegen Kokain-Craving reicht übrigens häufig eine relativ geringe Baclofendosis aus, die dann allerdings über Monate beibehalten werden sollte, weil gerade bei Kokain der cravingauslösende Reiz leider auch nach längerer Abstinenz noch sehr bestimmend sein kann. Nach einer gewissen Stabilisierungsphase (mehrere Monate) kannst Du dann eventuell auch mal über eine Einnahme nach Bedarf nachdenken. Das sollte aber zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Thema sein.

@jivaro hat meines Wissens schon mehrere kokainabhängige Patienten mit Baclofen behandelt und an anderer Stelle (<-- in diesen Faden kannst Du auch mal "reinlesen") unserem Forenmitglied @Versuchskaninchen (ebenfalls bezüglich Kokainabhängigkeit und Baclofen) geschrieben:

jivaro hat geschrieben:Ich möchte Dir an dieser Stelle wirklich Mut machen: Die Lust auf Kokain lässt oft sehr rasch, in einer nicht vorstellbaren Weise nach; Koks wird "fast" vergessen! Die Abstinenz ist keine Tortur mehr!

Bleibt also noch die Suche nach einem Arzt, der Dir das Medikament verschreibt. Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann voraussichtlich gegen Abend bei Dir mit allen Infos melden.

Alles Gute einstweilen!

Papfl
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Re: Ich will weg von den Drogen

Beitragvon gilbert1992 » 16. Juli 2017, 19:56

Hallo

Habe eine Nachricht geschrieben aber die befindet sich bei Postausgang. Gilt die als gesendet ?

Lg

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Re: Ich will weg von den Drogen

Beitragvon Lucidare » 16. Juli 2017, 20:07

Hi Gilbert,

Gilbert hat geschrieben:Habe eine Nachricht geschrieben aber die befindet sich bei Postausgang. Gilt die als gesendet ?


Nein. Sie ist praktisch in Bereitstellung. Wenn der Empfänger sie öffnet, verschwindet sie aus dem Posteingang und erscheint unter gesendete Nachrichten.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Ich will weg von den Drogen

Beitragvon DonQuixote » 16. Juli 2017, 20:29

Hallo Gilbert

Ich habe Deine Nachricht jetzt abgeholt, Sie erscheint jetzt bei Dir wie @Lucidare sagte bei „gesendete Nachrichten“. Eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region habe ich soeben abgeschickt, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <live.de>, mit der Du Dich im Forum angemeldet hattest. Viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote

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Re: Ich will weg von den Drogen

Beitragvon gilbert1992 » 17. Juli 2017, 12:43

Hi und vielen dank für die E-Mail. Ich habe schon geantwortet denn leider war kein Termin möglich :( Lg

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Re: Ich will weg von den Drogen

Beitragvon Papfl » 17. Juli 2017, 14:48

Hallo gilbert1992!

gilbert1992 hat geschrieben:Ich habe schon geantwortet denn leider war kein Termin möglich :(

Halb so schlimm...wenn @DonQuixote das liest, wird er Dir eine neue Kontaktadresse zukommen lassen. So schnell werfen wir die Flinte nicht ins Korn... good ...

Gruß,
Papfl
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Re: Ich will weg von den Drogen

Beitragvon DonQuixote » 18. Juli 2017, 21:09

Hallo Gilbert

Eine neue Mail ist soeben raus.

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