Ich will es erneut schaffen, stecke aber fest

[alnilam]

Hallo liebes Forum,
2013 habe ich mit Baclofen angefangen und bin über ein Jahr abstinent gewesen. Tausend Gründe haben mich dann wieder anfangen lassen zu Trinken. Ab 16 Uhr 2 bis 2,5 Flaschen Wein. Ich nehme seit einigem Monaten wieder Baclofen ein und schaffe den Sprung nicht. Einige Tage ohne Alk hintereinander aber der Druck zu Trinken ist immer da. Ich stecke fest
Vielleicht könnt ihr mir helfen.
11.oo Uhr 25 mg
12.30 Uhr 25 mg
14.oo Uhr 50 mg
15.30 Uhr 25 mg
17.00 Uhr 12,5 mg
Ich schraube seit ewigen Zeiten am Baclofen-Rechner herum und finde meine Dosierung nicht. 16 bis 19 Uhr sind meine Höllenzeiten. Kopf und Bauch bekämpfen sich und ich stehe daneben.
Könnt ihr mir helfen??

[DonQuixote]

Hallo Alnilam

Von der Verteilung her sieht das eigentlich angesichts Deiner Craving-Zeiten (16 - 19 Uhr) optimal aus:



Hast Du schon mal daran gedacht, die Dosis weiter zu erhöhen? Wie war das denn damals in 2013, als Du immerhin ein Jahr abstinent bliebst?

DonQuixote

[alnilam]

Hallo DonQuixote,
vielen Dank für Deine Antwort.
2013 war meine Dosierung

13.30 Uhr 50mg
15.00 Uhr 25mg
16.30 Uhr 12,5mg
18.oo Uhr 12,5mg
Ich habe versucht wieder mit diesem Schema zurechtzukommen. Es fiel mir ebenfalls auf das ich viel zu spät begonnen habe mit der Einnahme und ebenso die mg ändern musste um die "Höllenzeit" aufzufangen.
Ich habe mich bisher nicht getaut noch höher zu gehen, weiß auch nicht warum
Für weitere Tips von Dir wäre ich sehr dankbar!!! Denn ich weiß ja das es geht mit GGG!!!
Lieben Gruß

[Chinaski]

Hallo alnilam,

wenn ich dir eine Empfehlung geben darf dann verteile deine Dosis ein wenig anders über den Tag.
Fang schon morgens direkt nach dem aufstehen mit der geringsten Dosis an und steiger deine Dosierung von 100mg über den Tag höher.
So das deine letze Dosierung die höchste ist.
Trau dich auch ruhig weiter höher zu dosieren.

Alles Gute,
Chinaski

[alnilam]

Hallo Chinaski,
vielen Dank für Deinen Ratschlag, könntest Du mir Deinen Rat mit mg und Uhrzeit näher erläutern. Wie lang ist die Pause zwischen den Einnahmen. Ich würde es gern mit dem Baclofen-Rechner darstellen können. Ggf. wäre auch eine Höherdosierung meiner jetzigen Zeiten wie DonQuichote rät eine andere Möglichkeit. Habe so Angst auf die Nase zu fallen.
Lieben Gruß

[Papfl]

Hallo zusammen!

Der Sinn einer morgendlichen Baclofendosis nach dem Aufstehen wird häufig unterschätzt. Gerade von Patienten, die in der Regel erst nachmittags oder abends Craving verspüren. Dabei wird oft vergessen, dass Craving ja nicht zwingend von jetzt auf gleich entsteht (außer man ist einem aktuellen Trigger ausgesetzt), sondern dass sich das Trinkverlangen langsam aufbaut - bis man es dann gegen Nachmittag/Abend nicht mehr aushält.

Mit einer morgendlichen Baclofendosis kann man dem ein Stück weit vorbeugen. Soll heißen, Baclofen kann - morgens und mittags eingenommen - dem Craving schon etwas "Wind aus den Segeln" nehmen, damit es nachmittags/abends weniger heftig wird.

Bei einer Dosis von 100 mg/Tag würde ich 25 mg (morgens), 12,5 mg (mittags), 37,5 mg (nachmittags etwa eine Stunde vor der gewohnten Hauptcravingzeit) und nochmal 25 mg (abends) nehmen.



Just my 2 cents... ...

Papfl

[alnilam]

Hallo Papfl,
auch an Dich ein herzliches Dankeschön für Deinen Ratschlag mit dem Bac-Rechner. Die Logig verstehe ich schon. Jedoch habe ich bisher eine Spitze bei 70 und bei Deinem Vorschlag von max. 40. Kannst Du mir das bitte nochmal erklären
Lieben Gruß

[Chinaski]

Hallo alnilam,
zB. du stehst um 8.00 Uhr auf dann nimmst du 12,5 mg
um 12.00 Uhr 12,5 mg um 16.00 Uhr entweder direkt 75 mg oder 50 mg und um 18.00 Uhr 25 mg.

Du musst dich nicht sklavisch an die Zeiten halten.
Du musst nur sehen das du die Dosis über den Tag steigerst.
Das ist jetzt eine Empfehlung ohne Baclofen Rechner sondern einfach ein Erfahrungswert von mir.

Versuch es ein wenig entspannt anzugehen.

Alles Gute,
Chinaski

[Papfl]

Hallo alnilam!

Ich würde es an Deiner Stelle einfach mal ausprobieren. Da die Dosierung von Baclofen individuell sehr verschieden ist, kommt man manchmal ums "trial and error"-Verfahren nicht herum .

Die Idee hinter meinem Vorschlag ist, dass Dein Hauptcraving zwischen 16 und 19 Uhr nicht mehr so heftig ausfällt, weil Du ja durch die beiden Rationen morgens und mittags bereits dagegen vorgehst. Folglich müsstest Du zu den "Höllenzeiten" auch nicht mehr so hoch dosieren. Natürlich kannst Du da auch noch Feintuning betreiben (z. B. statt 37,5 mg um 15:30 Uhr 50 mg nehmen oder so) - wie gesagt: Ausprobieren. Wenn's so nicht besser funktioniert, geht die Suche nach der idealen Erhaltungsdosis und den Einnahmezeitpunkten eben weiter...

Wobei die vermeintliche "Wirkungsskala" links beim Baclofenrechner auch nicht das Non-plus-ultra ist. Wir hatten schon mal ausführlich darüber diskutiert.

Viel Erfolg wünscht
Papfl

[alnilam]

Ich möchte mich herzlich für Eure Unterstützung danken,
heute morgen habe ich mit der neuen Dosierung angefangen.
Jetzt 17 Uhr kein Wunsch nach Wein. Ich bin gespannt auf die nächsten Tage und werde Euch erneut berichten. Vielen lieben Dank

[alnilam]

Hallo ihr Lieben,
wie angedroht schreibe ich Euch meine Erfahrung mit der neuen Dosierung.
8.00 Uhr 25mg
12.00 Uhr 12,5mg
15.00 Uhr 70 mg
17.00 Uhr 25 mg
Letzte Woche Montag habe ich begonnen. Keinen Alkohol von Montag bis Freitag, aber dann am Freitag gleich 3 Flaschen Wein, Samsag 1,5 Flaschen Wein. Am Sonntag war ich so wütend auf mich selbst das ich in mich gegangen bin woran es lag. Die Antwort ist klar: Freitag Streß, hab mich geärgert, kam gar nicht mehr runter, alle sind doof, jeder will mich ärgern. Meine Gedanken kreisten nur noch darum Wein zu trinken, damit ich relaxter bin. Samstag ging es mir so schlecht das ich Wein brauchte damit es mir ein wenig besser ging. Am Sonntag mit klarem Kopf fiel mir ein, das ich Freitag den ganzen Tag nichts gegessen hatte-bei längerem Nachdenken ist es mir schon häufiger passiert das ich eher zur Flasche gegriffen habe wenn ich Mordshunger hatte. Der Gedanke an Alkohol ist ab Nachmittags da, aber ich kann ihn leichter verdrängen.
Also gehe seit Montag mit neuer Hoffnung an die Sache ran und höre mehr in mich selbst hinein.
Zu guter Letzt sage ich mir auch, von 7 Tagen nur 2 getrunken, gar nicht mal so schlecht, wenn ich an meine Vergangenheit denke.
Nie wieder will ich morgens diese Angst verspüren, die ich hatte, bevor ich morgens den Alkoholtester angesetzt habe und dabei gebetet habe unter 0,5 Promille zu sein, um zur Arbeit fahren zu können.
Ich werde weiter am Ball zu bleiben und den Mut haben (den ich vorher nicht hatte) ggf. mit der Dosierung weiter zu "spielen".
Einen großen Dank, Eure hofftlich lang nüchterne Alnilam

[laggard]

[alnilam]

Hallo laggard ,
danke für Deinen Zuspruch-Ja ich will es wieder schaffen und mich dann nicht, wie im Urlaub geschehen zum Alkohol hinreißen lassen. Meine Ausrede war "es ist ja Urlaub, sind ja nur 2 Wochen, der erste Auslandsurlaub seit Jahren, zu Hause hörst Du wieder auf.

Tja, daraus wurden 2 Jahren mit regelmäßigem Konsum!!!!! Diese Sucht ist ein "Schweinehund" und der ist bekanntlich schwer zu besiegen.

Vor mir lagen Felsen, dann wurden es Steine und ich glaube fest daran, das es irgendwann Kieselsteine sein werden.

Lieben Gruß
Alnilam

[laggard]

[alnilam]

Hallo Laggard ,
ich war damals bei 100 mg und habe auch versucht, nach anfänglicher Steigerung, damit auszukommen. Aber es ging nicht, darum auch mein Hilferuf. Ich bin verzweifelt an der Tatsache das Bacofen mir nicht mehr helfen kann (meinte ich). Auf den Gedanken zu erhöhen bin ich erst gar nicht gekommen. Was damals ging mußte doch heute auch gehen-totale Blockade im Kopf und engstirniges Denken !!! . Trotzdem geht es mir nicht aus dem Kopf warum das so ist??? Und, damals kann ich mich an eine Euphorie erinnern, morgens beim Autofahren den Sonnenaufgang zu sehen, soooooooooo stolz zu sein um 17 Uhr einkaufen zu gehen, das ist jetzt nicht mehr der Fall. Warum ist das so?? Dieses Gefühl hätte mich (glaube ich) jetzt
nicht so zweifeln lassen. .
Angst kommt ebenso in mir auf, ob es mir gelingt weiter so positiv zu denken und zu handeln. Was ist wenn, und aber...und und und..
Mein Trost ist, das ich nicht alleine bin. Ich muß lernen es so zu nehmen wie es ist und nicht alles "schwarz zu sehen". Grübeln und alles analysieren bringt ja nichts und macht einem das Leben so schwer (rede ich mir jedenfalls ein).
Ganz lieben Gruß
Alnilam
Ich hoffe es weiterhin zu schaffen positiv zu denken.

[laggard]

[alnilam]

Halli Hallo,
unerwünschte Nebenwirkungen bis auf Müdigkeit habe ich nicht.
Das Wochenende war eine Katastrophe, Freitag und Samstag bis zur Besinnungslosigkeit.
Ich hasse das!!! Heute mit geringem Mut weiter
Tja, so schnell kann das positive Denken verschwinden. Ich brauche glaube ich wieder einige Tage
ohne, bis ich wieder positiv denken kann.
Lieben Gruß

[Lucidare]

[alnilam]

Danke für Deinen Zuspruch,
das tut gut. Ich versuche die letzten Tage auszublenden. Mein Lebensgefährte macht aber ordentlich Streß, was ich absolut verstehen kann. Ich schraube an der Dosierung herum und hoffe einfach, das mein Wille zurückkehrt.
Einen lieben Gruß
Alnilam

[Lucidare]