Mein 2. Versuch

[Ringo]

Hallo Freunde,

war vor einem knappen Jahr das letzte mal hier und bin freudig überrascht, dass sich hier in der Zwischenzeit reger Meinungsaustausch entwickelt hat. War nicht immer so.

Im Oktober 2010 hatte ich mit Bac angefangen und gute Erfolge. Im Frühjahr 2011, von einem Tag auf den anderen, verfiel ich wieder in meine alten Gewohnheiten und kann berichten, dass man auch mit Bac gut trinken kann. Habe wochenlang Bac (3*25 mg) und Alk konsumiert und immer die Hoffnung gehabt, dass Bac auf geheimnisvolle Weise mich auf den Pfad der Tugend zurückbringen würde. Passierte aber nicht, so dass ich Bac wegliess. Es fehlte wohl der Wille.

Von mir selbst angewidert, habe ich einen zweiten Anlauf am 15. 10. gestartet und mich bisher ganz gut gehalten.
Zuvor hatte ich meinen Bac-Vorrat aufgestockt und gleich mit 3*25 mg angefangen. Diese Ration halte ich bis heute konstant.

Etwas ist anders als bei meinem ersten Versuch. Ich vermeide die "Nabelschau". Damit meine ich, dass ich Bac einfach nehme und nicht mehr darauf achte, ob ich vielleicht Ohrensausen, Gedächtnisschwund, Schwindel etc. bekomme, was mit Bac zusammenhängen könnte - oder auch nicht. Und ich mache mir auch keine Gedanken mehr, ob ich nun SD oder Craving habe oder nicht. Mein früheres Urvertrauen, dass man mit Bac auf jeden Fall gegen alle Anfechtungen gefeit ist, ist nicht mehr. Statt dessen die Einsicht, dass etwas mehr Willen und Gelassenheit nützlich sind. Und noch etwas:

Hatte vor einigen Wochen einen mittelmäßigen Rückfall anläßlich einer Geburtstagsfeier. Habe einiges getrunken, aber nicht so viel wie früher. Was jetzt anders war als bei meinem ersten Versuch: habe mich deshalb nicht in Selbstvorwürfe begeben. OK, ein Ausrutscher, deshalb mache ich trotzdem weiter (mit der Abstinenz). Also, meine Bilanz ist nicht ganz lupenrein, aber der Wille - und Bac - sind da. Mal sehen, wie es weitergeht.

Freunde, ich freue mich, dass wieder Leben in der Bude ist.

Euer

Ringo

[argentina]

Hallo Ringo,

Herzlich willkommen zurück!

Ich finde es Klasse das du einen 2. Anlauf nimmst und ich denke auch ( nach einigen persönlichen reinfällen) das man sowohl mit Bac GUT trinken kann als auch das man NICHT kontrolliert trinken kann. Ich glaube dieser Wunsch im Hinterkopf ist es auch der einen letzten Endes wieder rückfällig werden lässt.

Ich persönlich hoffe das der Meinungsaustausch hier im Forum anhält, für mich ist es sehr wichtig und es kann in mancherlei Hinsicht mehr helfen als man denkt – und ich hoffe auch für viele Neue.

Du hast auch einen ganz wichtigen Punkt zur Sprache gebracht, man darf sich absolut nicht auf Bac verlassen, es hilft sehr gut, aber auch nur so lange wie man selbst die Hilfe in Anspruch nehmen möchte. Im großen und ganzen ging es mir ähnlich wie dir, ich habe vom Bac WUNDER erwartet und bin dementsprechend auf die Schnauze geflogen. Was ich ähnlich wie bei dir festgestellt habe ist, das ich Bac keine „Beachtung“ mehr schenke, allerdings nehme ich auch nur 30 mg.

Ich hoffe auf jeden Fall das es dieses mal besser bei dir klappt und ich finde das es auch sehr hilfreich für uns alle hier ist zu lesen, das man halt doch wieder in das alte Trinkmuster reinfallen kann!!

Alles Gute, Argentina

[dandelion]

Hallo Ringo und willkommen zurück,

was soll ich sagen. Agentina´s Aussage ist nichts hinzu zu fügen. Und was Rückfälle mit Bac angeht, hat sie das autentischere Wissen. Dafür kenne ich Rückfälle und bin von vornherein vorsichtig mit den allgemeinen Erwartungen an Bac umgegangen. Es hilft, weil es Dich unterstützt trocken zu bleiben, aber Bac braucht auch Deine Unterstützung.

Das es der zweite Anlauf ist, ist meines Erachtens nicht schlimm, schade, aber nicht so wild. Der Wille zum Versuch zeigt auch schon das vorhandene Bewußtsein, etwas tun zu müssen. Du sagst es selbst, Du ertrinkst nicht in Enttäuschung und Selbstmitleid, also hast Du schon das beste Rüstzeug. Auch Deine Aussage, das blindes Gottvertrauen in Bac nicht funktioniert zeugt von Deinem Lernprozess. Das ein kontrolliertes Trinken durch Bac ermöglicht wird, habe auch ich von Anfang an bezweifelt. Vielleicht gibt es Fälle, bei denen das möglich ist, aber ich gehe von einem verschwindend geringen Prozentsatz aus. Aber das weißt Du mittlerweile alles selbst. Jetzt geht es darum, tiefer zu graben, umzudenken. Dich kennen zu lernen, Dich zu aktzepieren.

Und für diesen Weg wünsch ich Dir alles Gute und den entscheidenden Erfolg, den wir alle wollen. Ich hoffe auch, das dieses Forum für uns alle noch hilfreicher und aktiver wird.

Dandelion

[P4T3R]

Na dann viel Erfolg Ringo, ich freue mich für dich das du es nochmal versuchst. Schreib mal was irgendwann in deinen Buch der Erfahrungen.

[Ringo]

Liebe Argentina, lieber Dandelion, lieber Pater und alle anderen,

herzlichen Dank für die nette Begrüßung. Fühle mich schon wieder zu Hause.

LG

Ringo

[argentina]

Hi Ringo,

Habe vorhin deinen 1. Erfahrungsbericht gelesen. Beobachte doch bitte mal ob du wieder einen Gewichtsverlust erlebst!!! Bis jetzt bist du der erste wo ich das nachlesen konnte. Ich habe auch sicher mindestens 3 kg abgenommen, führe das auch auf die fehlenden Alk Kalorien zurück. Viele schreiben allerdings das sie zugenommen haben da mehr Hunger vorhanden ist. Hunger habe ich auch, Esse meiner Meinung auch mehr als vorher, Kgs schwinden dennoch

Lg, Argentina

[Ringo]

Hallo Argentina,

keine Sorge, beobachte ich genau; gibt mir nämlich auch erhebliche Motivation.

Anfangsgewicht am 15. 10. 2011: 100,4 Kg
aktuell: 93,4 Kg

und das in zwei Monaten ohne Anstrengung/Ernährungsumstelllung. Zwei Liter Wein dürften so ca 1.400 Kalorien haben, die ich durchschnittlich einspare. Nun mag es sein, dass andere, wenn der Alk fehlt, die Ernährung "umstellen",
d.h. sich vielleicht durch Schokolade etc. belohnen.Da bin ich als Raucher nicht so gefährdet, jedenfalls gewichtsmäßig.

LG

Achim