Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
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Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Ich selbst bin nicht alkoholabhängig, hoffe aber sehr dass ich meine Erfahrung hier mit euch bezüglich Baclofen und Bulimie teilen darf. Auf dieses Forum bin ich eigentlich nur zu Recherchezwecken für meinen Freund (u. A. Alkohol und Bulimie) gestoßen.
Jedoch durch einige Berichte und auch auf nachfragen hier im Forum keimte die Hoffnung in mir auf, dass Baclofen auch mir, im Kampf gegen die Bulimie, welche nun schon 19 Jahre mein Begleiter mit täglichen Ess/Brechattacken von 8-10x am Tag, helfen kann. Ich selbst bin ein sehr reflektierender Mensch, hatte etliche Therapien unter anderem auch in Bad Oeynhausen (Fachklinik für Essstörungen) durchlaufen. Ich kenne die Hintergründe, was ich wann wie hätte besser machen können, aber leider waren die Erfolge immer nur von sehr kurzer Dauer, bevor ich erneut wieder einbrach.
Die erste Wendung kam für mich mit dem Buch von Imke Jochims "Zucker und Bulimie" Endlich hieß es mal nicht, ganz lapidar ausgedrückt, das man nur wollen muss. Ich wollte definitiv diese Erkrankung besiegen aber war so machtlos und bevor ich mir tgl. Schuldgefühle machte, dass ich es wieder nicht geschafft habe, habe ich mich dem eben ergeben. Es war halt so, wenngleich ich nicht glücklich mit der Situation war.
In dem Buch wurde erstmal aufgezeigt, das Bulimie sehr wohl auch eine stoffgebundene Sucht ist, und nicht (wie es immer wieder in vielen Fachbüchern heißt) eine nicht stoffgebundene Sucht. Ich habe versucht mich genau an die Anweisungen zu halten bestimmte Lebensmittel wie Zucker, Weißmehl etc. wegzulassen. Auch hier ging es 3 Wochen (was schon eine sehr lange Zeit des Durchhaltens für mich war) gut aber ich schaffte es nicht alleine weiterzumachen.
Durch das Forum haben mein Freund und ich die Adresse eines Arztes bekommen. Da ich sehr unsicher war, das Medikament ja eher off Label für Alkohol verschrieben wird, hatte ich wenig Hoffnung ebenfalls ein Rezept zu bekommen und habe bei dem ersten Arztbesuch für mich auch gar nicht erst gefragt.
Mein Freund nahm nun Baclofen ein und wir beobachteten, dass sich das sich Baclofen nicht nur gegen den Alkohol positiv auswirkte sondern auch die Essbrechattacken erst weniger wurden, und irgendwann sogar einige Tage ausblieben.
So nahm ich bei dem nächsten Besuch meinen Mut zusammen und fragte nach ob die Möglichkeit bestünde mir ebenfalls Baclofen zu verschreiben. Ich war froh, wie unkompliziert dieser Arztbesuch war. Weder musste ich irgendwelche Formulare bezüglich Regressansprüchen unterschreiben noch Überredungskünste anwenden. Auch war ich sehr erstaunt, das Medikament auf Kassenrezept zu bekommen, da ich wirklich dachte es selbst tragen zu müssen.
Nun zu meinen Beobachtungen:
Tag 1 und 2 ---> jeweils 2x erbrochen
Tag 3 -----> 1x erbrochen
Tag 4 und 5 -----> seit Ewigkeiten gar nicht mehr erbrochen
Tag 5 und 6 -----> jeweils 1x erbrochen
Tag 7- 19 ---> gar nicht erbrochen.
Tag 20 ---> 1x
Tag 21 ---> gar nicht
Tag 22 ---> 1x
Seit 3 Tagen wieder gar nicht
Parallel zu der Einnahme des Medikaments versuche ich gleichzeitig, was früher unmöglich war, weil immer wieder Essattacken dazwischen kamen, mich so gut es geht zuckerfrei, mit vielen Vollkornprodukten usw. zu ernähren. Ich habe gestern ein Stück Schokoriegel probiert und es schmeckte mir nicht einmal. Es schmeckte ekelhaft künstlich und viel zu süß. Das heißt aber nicht das der Schnucken auf Süßes einfach so weg ist. Aber ich habe nun die Möglichkeit auch mal nein dazu zu sagen. Und dagegen ankämpfen zu können.
Es ist so toll einkaufen gehen zu können und statt 30 € für 1-2 Tage Einkäufe nur noch 6-8 € bezahlen zu müssen.
Was mir sonst noch positiv aufgefallen ist:
Ich leide neben der Essstörung unter anderem an einer komplexen PTBS, Dissoziationen, rezidivierende mittelschwere oder auch schwere Depressionen, Ängste/soziale Ängste und einer angeborenen Hüfterkrankung (3 OP`s, Beinunterschied von 2,5cm und oftmals starken Schmerzen).
Ich hatte das Gefühl meine Amygdala feuerte ständig. Täglich triggerten mich Dinge und ich hatte Mühe die Kontrolle zu behalten. Ich war schreckhaft, angespannt, und immer auf der Hut. Ich hatte vor so vielen Dingen Angst, setze mich allerdings dennoch aus, denn Kneifen gab es nicht.
Zwar ging es mir, was die Stimmung anbelangt vor Einnahme von Baclofen schon ein wenig besser (ohne Medikamente wie Antidepressiva welche ich seit 1 Jahr nicht mehr einnahm) aber Baclofen hat die enorme Wendung nicht nur was die Bulimie anbelangt, gebracht.
Ich bin nicht mehr so angespannt, habe kaum noch Muskelschmerzen nach längeren Spaziergängen. Ich traue mich Dinge die vor einiger Zeit unmöglich gewesen wären, weil sie mich permanent triggerten. Zudem dissoziiere ich nicht mehr, bin viel stressresistenter.
Selbst mein Psychiater meinte ich wirke nicht mehr so ängstlich, angespannt, wirke viel offener.
Negativ ist mir nur der ständige Harndrang zu Beginn aufgefallen und dass ich ein enormes Verlangen hatte eine Zigarette zu rauchen. Dazu muss ich sagen ich bin immer bis auf die Zeit in stationären Therapien, der Genussraucher gewesen, konnte 1-5 Zigarette am Tag rauchen und ab dem nächsten Tag evtl. mal Wochenlang gar nicht. Und so ein starkes Verlangen danach hatte ich nie bisher gehabt. Zum Glück hat sich dies inzwischen auch wieder gelegt, hatte ich doch schon monatelang nicht mehr geraucht.
Zwar habe ich schon Probleme zuzunehmen aber aktuell ist alles 1000 Mal besser als vorher. Gewichtszunahme nehme ich dann halt in Kauf auch wenn es schwer fällt.
Aktuell bin ich bei 35 mg Baclofen. Bei 25 mg dachte ich schon: „Ach das klappt ja super.“ Aber nach den letzten Rückfällen und doch das Gefühl mehr kämpfen zu müssen habe ich hoch dosiert und werde es denke ich langsam auch noch steigern. Dazu muss ich sagen das ich eigentlich jemand bin der bei manchen Medikamenten auch bei sehr niedrigen Dosen gut anspricht. Darum hatte ich es so lange wie Möglich in diesem Bereich versucht. Ich hatte irgendwo auch mal gelesen, dass bei Bulimie auch nicht so hoch dosiert werden muss wie bei Alkohol.
Sollte mein Beitrag evtl. weil es nicht um Alkohol geht, nicht erwünscht sein, so werde ich diesen gerne löschen.
Jedoch durch einige Berichte und auch auf nachfragen hier im Forum keimte die Hoffnung in mir auf, dass Baclofen auch mir, im Kampf gegen die Bulimie, welche nun schon 19 Jahre mein Begleiter mit täglichen Ess/Brechattacken von 8-10x am Tag, helfen kann. Ich selbst bin ein sehr reflektierender Mensch, hatte etliche Therapien unter anderem auch in Bad Oeynhausen (Fachklinik für Essstörungen) durchlaufen. Ich kenne die Hintergründe, was ich wann wie hätte besser machen können, aber leider waren die Erfolge immer nur von sehr kurzer Dauer, bevor ich erneut wieder einbrach.
Die erste Wendung kam für mich mit dem Buch von Imke Jochims "Zucker und Bulimie" Endlich hieß es mal nicht, ganz lapidar ausgedrückt, das man nur wollen muss. Ich wollte definitiv diese Erkrankung besiegen aber war so machtlos und bevor ich mir tgl. Schuldgefühle machte, dass ich es wieder nicht geschafft habe, habe ich mich dem eben ergeben. Es war halt so, wenngleich ich nicht glücklich mit der Situation war.
In dem Buch wurde erstmal aufgezeigt, das Bulimie sehr wohl auch eine stoffgebundene Sucht ist, und nicht (wie es immer wieder in vielen Fachbüchern heißt) eine nicht stoffgebundene Sucht. Ich habe versucht mich genau an die Anweisungen zu halten bestimmte Lebensmittel wie Zucker, Weißmehl etc. wegzulassen. Auch hier ging es 3 Wochen (was schon eine sehr lange Zeit des Durchhaltens für mich war) gut aber ich schaffte es nicht alleine weiterzumachen.
Durch das Forum haben mein Freund und ich die Adresse eines Arztes bekommen. Da ich sehr unsicher war, das Medikament ja eher off Label für Alkohol verschrieben wird, hatte ich wenig Hoffnung ebenfalls ein Rezept zu bekommen und habe bei dem ersten Arztbesuch für mich auch gar nicht erst gefragt.
Mein Freund nahm nun Baclofen ein und wir beobachteten, dass sich das sich Baclofen nicht nur gegen den Alkohol positiv auswirkte sondern auch die Essbrechattacken erst weniger wurden, und irgendwann sogar einige Tage ausblieben.
So nahm ich bei dem nächsten Besuch meinen Mut zusammen und fragte nach ob die Möglichkeit bestünde mir ebenfalls Baclofen zu verschreiben. Ich war froh, wie unkompliziert dieser Arztbesuch war. Weder musste ich irgendwelche Formulare bezüglich Regressansprüchen unterschreiben noch Überredungskünste anwenden. Auch war ich sehr erstaunt, das Medikament auf Kassenrezept zu bekommen, da ich wirklich dachte es selbst tragen zu müssen.
Nun zu meinen Beobachtungen:
Tag 1 und 2 ---> jeweils 2x erbrochen
Tag 3 -----> 1x erbrochen
Tag 4 und 5 -----> seit Ewigkeiten gar nicht mehr erbrochen
Tag 5 und 6 -----> jeweils 1x erbrochen
Tag 7- 19 ---> gar nicht erbrochen.
Tag 20 ---> 1x
Tag 21 ---> gar nicht
Tag 22 ---> 1x
Seit 3 Tagen wieder gar nicht
Parallel zu der Einnahme des Medikaments versuche ich gleichzeitig, was früher unmöglich war, weil immer wieder Essattacken dazwischen kamen, mich so gut es geht zuckerfrei, mit vielen Vollkornprodukten usw. zu ernähren. Ich habe gestern ein Stück Schokoriegel probiert und es schmeckte mir nicht einmal. Es schmeckte ekelhaft künstlich und viel zu süß. Das heißt aber nicht das der Schnucken auf Süßes einfach so weg ist. Aber ich habe nun die Möglichkeit auch mal nein dazu zu sagen. Und dagegen ankämpfen zu können.
Es ist so toll einkaufen gehen zu können und statt 30 € für 1-2 Tage Einkäufe nur noch 6-8 € bezahlen zu müssen.
Was mir sonst noch positiv aufgefallen ist:
Ich leide neben der Essstörung unter anderem an einer komplexen PTBS, Dissoziationen, rezidivierende mittelschwere oder auch schwere Depressionen, Ängste/soziale Ängste und einer angeborenen Hüfterkrankung (3 OP`s, Beinunterschied von 2,5cm und oftmals starken Schmerzen).
Ich hatte das Gefühl meine Amygdala feuerte ständig. Täglich triggerten mich Dinge und ich hatte Mühe die Kontrolle zu behalten. Ich war schreckhaft, angespannt, und immer auf der Hut. Ich hatte vor so vielen Dingen Angst, setze mich allerdings dennoch aus, denn Kneifen gab es nicht.
Zwar ging es mir, was die Stimmung anbelangt vor Einnahme von Baclofen schon ein wenig besser (ohne Medikamente wie Antidepressiva welche ich seit 1 Jahr nicht mehr einnahm) aber Baclofen hat die enorme Wendung nicht nur was die Bulimie anbelangt, gebracht.
Ich bin nicht mehr so angespannt, habe kaum noch Muskelschmerzen nach längeren Spaziergängen. Ich traue mich Dinge die vor einiger Zeit unmöglich gewesen wären, weil sie mich permanent triggerten. Zudem dissoziiere ich nicht mehr, bin viel stressresistenter.
Selbst mein Psychiater meinte ich wirke nicht mehr so ängstlich, angespannt, wirke viel offener.
Negativ ist mir nur der ständige Harndrang zu Beginn aufgefallen und dass ich ein enormes Verlangen hatte eine Zigarette zu rauchen. Dazu muss ich sagen ich bin immer bis auf die Zeit in stationären Therapien, der Genussraucher gewesen, konnte 1-5 Zigarette am Tag rauchen und ab dem nächsten Tag evtl. mal Wochenlang gar nicht. Und so ein starkes Verlangen danach hatte ich nie bisher gehabt. Zum Glück hat sich dies inzwischen auch wieder gelegt, hatte ich doch schon monatelang nicht mehr geraucht.
Zwar habe ich schon Probleme zuzunehmen aber aktuell ist alles 1000 Mal besser als vorher. Gewichtszunahme nehme ich dann halt in Kauf auch wenn es schwer fällt.
Aktuell bin ich bei 35 mg Baclofen. Bei 25 mg dachte ich schon: „Ach das klappt ja super.“ Aber nach den letzten Rückfällen und doch das Gefühl mehr kämpfen zu müssen habe ich hoch dosiert und werde es denke ich langsam auch noch steigern. Dazu muss ich sagen das ich eigentlich jemand bin der bei manchen Medikamenten auch bei sehr niedrigen Dosen gut anspricht. Darum hatte ich es so lange wie Möglich in diesem Bereich versucht. Ich hatte irgendwo auch mal gelesen, dass bei Bulimie auch nicht so hoch dosiert werden muss wie bei Alkohol.
Sollte mein Beitrag evtl. weil es nicht um Alkohol geht, nicht erwünscht sein, so werde ich diesen gerne löschen.
Zuletzt geändert von Anka80 am 8. November 2016, 22:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Zuletzt geändert von Lucidare am 8. November 2016, 17:46, insgesamt 1-mal geändert.
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Hallo Lucidare,
na dann ist mein Beitrag ja auch hilfreich Danke Vielleicht kann man ja irgendwann mal den Untertitel des Forums noch ausbauen und Bulimie einfügen ...
na dann ist mein Beitrag ja auch hilfreich Danke Vielleicht kann man ja irgendwann mal den Untertitel des Forums noch ausbauen und Bulimie einfügen ...
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Hallo Anka,
Baclofen und Alkohol sind hier natürlich Kernthema aber es ist jeder Beitrag und jede Erfahrung zu anderen Suchterkrankungen und Baclofen Herzlich Willkommen.
Das ganze Wissen und Potential Baclofen vs. Suchterkrankungen ist noch nicht ausgeschöpft und jede Erfahrung wertvoll.
Vielen Dank fürs teilen!
Gruß Chinaski
Baclofen und Alkohol sind hier natürlich Kernthema aber es ist jeder Beitrag und jede Erfahrung zu anderen Suchterkrankungen und Baclofen Herzlich Willkommen.
Das ganze Wissen und Potential Baclofen vs. Suchterkrankungen ist noch nicht ausgeschöpft und jede Erfahrung wertvoll.
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Hi Anka, Du hast im Nachbarforum gepostet, damit der Zusammenhang nicht verloren geht stelle ich meine Antwort hier auch nochmal ein:
Liebe Anka80,
Du brauchst einfach Geduld (GGG!), es ist oft so, dass zu Beginn der Therapie eine kleinere Menge des Medikamentes ausreicht (Amanda Stafford aus Australien sagt dazu "Honey-Moon"-Phase).
Du kannst jetzt einfach ganz langsam, wie im Leitfaden angegeben, steigern. Es gibt keine feste Dosis, jeder Patient muss die Dosierung finden, die passt. Ganz individuell.... gerade bei der Bulimie ist die Dauer bis zur endgültigen Dosierung sehr unterschiedlich, kann bis zu mehreren Monaten dauern. Meist liegen die Dosierungen etwas höher als im "reinen Alkoholbereich", kann ich aber nicht generell sagen. Bei "meinen" Patientinnen liegt die Dosierung zwischen 100 und 175mg Baclofen/d - nur als Anhaltspunkt für Dich. In Frankreich werden wesentlich höhere Dosierungen angegeben.
Wichtig wäre eine psychotherapeutische Begleitung. So ganz alleine ist es bei einer so komplexen Erkrankung schwierig klarzukommen.
Herzlicher Gruss
jivaro
Liebe Anka80,
Du brauchst einfach Geduld (GGG!), es ist oft so, dass zu Beginn der Therapie eine kleinere Menge des Medikamentes ausreicht (Amanda Stafford aus Australien sagt dazu "Honey-Moon"-Phase).
Du kannst jetzt einfach ganz langsam, wie im Leitfaden angegeben, steigern. Es gibt keine feste Dosis, jeder Patient muss die Dosierung finden, die passt. Ganz individuell.... gerade bei der Bulimie ist die Dauer bis zur endgültigen Dosierung sehr unterschiedlich, kann bis zu mehreren Monaten dauern. Meist liegen die Dosierungen etwas höher als im "reinen Alkoholbereich", kann ich aber nicht generell sagen. Bei "meinen" Patientinnen liegt die Dosierung zwischen 100 und 175mg Baclofen/d - nur als Anhaltspunkt für Dich. In Frankreich werden wesentlich höhere Dosierungen angegeben.
Wichtig wäre eine psychotherapeutische Begleitung. So ganz alleine ist es bei einer so komplexen Erkrankung schwierig klarzukommen.
Herzlicher Gruss
jivaro
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Hallo Jivaro
Im Nachbarforum hatte ich bereits geantwortet. Da ich meinen Bericht hier von vornherein ausführlicher verfasst habe, spare ich mir die Kopie damit nun nicht alles doppelt hier zu lesen ist
Dennoch vielen lieben Dank und so habe ich nun einen ungefähren Richtwert für mich.
Liebe Grüße
Im Nachbarforum hatte ich bereits geantwortet. Da ich meinen Bericht hier von vornherein ausführlicher verfasst habe, spare ich mir die Kopie damit nun nicht alles doppelt hier zu lesen ist
Dennoch vielen lieben Dank und so habe ich nun einen ungefähren Richtwert für mich.
Liebe Grüße
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Morgen habe ich es dank Baclofen geschafft 4 Wochen nicht zu erbrechen. Etwas was ich seit 7 Jahren nicht mehr geschafft habe und das obwohl es grade keine gute Zeit ist. Die letzten Tage musste ich auch arg kämpfen, aber dieses kämpfen war ja ohne Baclofen schon gar nicht mehr möglich.
Ich bin immer noch sehr dankbar, dass ich dieses Forum gefunden habe, wenngleich ich zuerst gar nicht für mich recherchiert habe. Dankbar dass es Menschen gibt die Suchtkranke egal ob Alkohol, Bulimie, Drogen etc. noch nicht aufgegeben haben, dankbar, dass es dieses Forum gibt.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen morgen einen schönen 2. Advent.
Ich bin immer noch sehr dankbar, dass ich dieses Forum gefunden habe, wenngleich ich zuerst gar nicht für mich recherchiert habe. Dankbar dass es Menschen gibt die Suchtkranke egal ob Alkohol, Bulimie, Drogen etc. noch nicht aufgegeben haben, dankbar, dass es dieses Forum gibt.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen morgen einen schönen 2. Advent.
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Nach einigen Monaten möchte ich mich gerne einmal wieder melden.
Seit genau 7 Monaten und 5 Tagen habe ich es mit Hilfe von Baclofen geschafft nicht mehr zu erbrechen. Ich bin für mich bei der Höchstdosis von 70 mg angelangt. Mehr benötige ich nicht. Klar gibt es ab und an in bestimmten (sehr seltenen) Situationen noch den Wunsch wieder essen und brechen zu wollen. Allerdings bin ich nun handlungsfähig und kann weiterhin nein dazu sagen. Ansonsten, kann ich endlich Süßes oder andere für mich leckere Lebensmittel sehen ohne sofort den unbändigen Wunsch zu verspüren, alles auf einmal essen zu müssen bzw. es überhaupt essen zu müssen. Es ist eine riesige Befreiung und macht mir den Kopf frei um an anderen Baustellen weiter zu arbeiten.
Was jedoch die anfängliche Erleichterung bezüglich der Anspannung, Ängstlichkeit und Dissoziation anbelangt, so habe ich dahingehend wohl eher Rückschritte gemacht. So wie es zu Beginn der Einnahme von Baclofen war, wo wirklich erst einmal komplett Ruhe eingekehrt ist, ist es leider aktuell nicht mehr.
Liebe Grüße
Seit genau 7 Monaten und 5 Tagen habe ich es mit Hilfe von Baclofen geschafft nicht mehr zu erbrechen. Ich bin für mich bei der Höchstdosis von 70 mg angelangt. Mehr benötige ich nicht. Klar gibt es ab und an in bestimmten (sehr seltenen) Situationen noch den Wunsch wieder essen und brechen zu wollen. Allerdings bin ich nun handlungsfähig und kann weiterhin nein dazu sagen. Ansonsten, kann ich endlich Süßes oder andere für mich leckere Lebensmittel sehen ohne sofort den unbändigen Wunsch zu verspüren, alles auf einmal essen zu müssen bzw. es überhaupt essen zu müssen. Es ist eine riesige Befreiung und macht mir den Kopf frei um an anderen Baustellen weiter zu arbeiten.
Was jedoch die anfängliche Erleichterung bezüglich der Anspannung, Ängstlichkeit und Dissoziation anbelangt, so habe ich dahingehend wohl eher Rückschritte gemacht. So wie es zu Beginn der Einnahme von Baclofen war, wo wirklich erst einmal komplett Ruhe eingekehrt ist, ist es leider aktuell nicht mehr.
Liebe Grüße
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Hi Anka,
das ist ja ein toller Erfolg, super. Da kannst Du stolz auf Dich sein.
Bei mir, ich war auch jahrelang bulimisch, war es so, dass ich Ängste und Gefühle einfach zugelassen habe und gefragt habe, was sie mir sagen wollen. So viele Erkenntnisse kamen ans Licht und ich glaube, Deine Erkenntnisse wollen einfach endlich raus, Du brauchst nur genau hinhören und hinschauen. Gefühle an sich können einem nichts tun, es sind nur Gefühle oder Ängste. Du solltest aber einen Ansprechpartner haben, bist Du noch beim Therapeuten?
LG, Anna
das ist ja ein toller Erfolg, super. Da kannst Du stolz auf Dich sein.
Bei mir, ich war auch jahrelang bulimisch, war es so, dass ich Ängste und Gefühle einfach zugelassen habe und gefragt habe, was sie mir sagen wollen. So viele Erkenntnisse kamen ans Licht und ich glaube, Deine Erkenntnisse wollen einfach endlich raus, Du brauchst nur genau hinhören und hinschauen. Gefühle an sich können einem nichts tun, es sind nur Gefühle oder Ängste. Du solltest aber einen Ansprechpartner haben, bist Du noch beim Therapeuten?
LG, Anna
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Liebe Anka,
oh, vielen Dank für´s Teilen deines Erfahrungsberichtes.
Ich nehme noch kein Baclofen, bin neu hier im Forum und warte noch auf entsprechende Infos von DonQuixote.
Ich war auch viele Jahre bulimisch. Generell ist Sucht ein großes Thema in meinem Leben. Geblieben ist "nur" noch die Alkoholsucht, aber auch Zucker-/Esssucht. Und ich hatte mich schon gefragt, ob Baclofen mir da auch nicht zeitgleich helfen könnte. Immer, wenn ich Phasen hatte wo ich weniger trank, aß ich mehr - vor allem Zucker. Und da hab ich ein wenig Sorge, dass wenn ich mit dem Alkohol ganz aufhöre, dass mein System verstärkt auf eine andere Sucht zurückgreift. Dies hatte ich vor ein paar Jahren schon so erlebt, als ich in einer Suchtklinik wegen des Alkohols war. Da hatte ich eine zeitlang nicht getrunken, hatte aber dann bulimische Rückfälle. Das hatte mich sehr beunruhigt, doch die Therapeuten meinten, dass dies ganz "normal" wäre. Hatte sich dann auch wieder relativiert. Wenn ich jetzt solche Anfälle habe, dann esse ich nur, ohne zu erbrechen, was sich dann auch wieder negativ auf mein Körpergefühl auswirkt...
So bin ich jetzt sehr dankbar, deinen Bericht gefunden zu haben, vielen Dank! Ist ein weiterer Lichtblick in Bezug auf Baclofen für mich.
Merci!
oh, vielen Dank für´s Teilen deines Erfahrungsberichtes.
Ich nehme noch kein Baclofen, bin neu hier im Forum und warte noch auf entsprechende Infos von DonQuixote.
Ich war auch viele Jahre bulimisch. Generell ist Sucht ein großes Thema in meinem Leben. Geblieben ist "nur" noch die Alkoholsucht, aber auch Zucker-/Esssucht. Und ich hatte mich schon gefragt, ob Baclofen mir da auch nicht zeitgleich helfen könnte. Immer, wenn ich Phasen hatte wo ich weniger trank, aß ich mehr - vor allem Zucker. Und da hab ich ein wenig Sorge, dass wenn ich mit dem Alkohol ganz aufhöre, dass mein System verstärkt auf eine andere Sucht zurückgreift. Dies hatte ich vor ein paar Jahren schon so erlebt, als ich in einer Suchtklinik wegen des Alkohols war. Da hatte ich eine zeitlang nicht getrunken, hatte aber dann bulimische Rückfälle. Das hatte mich sehr beunruhigt, doch die Therapeuten meinten, dass dies ganz "normal" wäre. Hatte sich dann auch wieder relativiert. Wenn ich jetzt solche Anfälle habe, dann esse ich nur, ohne zu erbrechen, was sich dann auch wieder negativ auf mein Körpergefühl auswirkt...
So bin ich jetzt sehr dankbar, deinen Bericht gefunden zu haben, vielen Dank! Ist ein weiterer Lichtblick in Bezug auf Baclofen für mich.
Merci!
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Hallo zusammen!
Vielleicht an dieser Stelle der Hinweis auf das sehenswerte Video - ein Interview mit Inke Jochims (Autorin des Buches "Zucker und Bulimie"), das in unserem zu finden ist. Interessant sind die Parallelen zum Alkohol.
Papfl
Vielleicht an dieser Stelle der Hinweis auf das sehenswerte Video - ein Interview mit Inke Jochims (Autorin des Buches "Zucker und Bulimie"), das in unserem zu finden ist. Interessant sind die Parallelen zum Alkohol.
Papfl
„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt."
Albert Einstein (1879 - 1955)
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Super, vielen Dank für den Hinweis. Sehr guter Beitrag!
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Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Hallo Anka,
auch ich bin mehr als dankbar für deine Beiträge, sowie auch für die aller Anderen. Ich war Bulimie erkrankt seid ich 18 Jahre alt war. Verhaltenstherapien halfen nichts. Gerettet hat mich damals meine erste Schwangerschaftmit 28 Jahren nach einer Totgeburt. Mein Sohn ist jetzt schon 21 und ich habe noch zwei jüngere Töchter. Ich habe immer viel getrunken, mit meinem Mann zusammen, nach seinem plötzlichen Tod als ich 38 war (er lag einfach morgens tot neben mir im Bett), entgleist mein Trinkverhalten ziemlich, obwohl ich drei kleine Kinder zu versorgen hatte. Auch fing ich wieder an zu erbrechen. Manchmal, weil ich mich überfressen hatte, manchmal, weil mir schlecht vom vielen Rotwein war. Einmal habe ich auf der Terrasse neben meiner jüngsten Tochter ins Beet gekotzt. Ich trank jeden Abend zwei Flaschen Wein, an Wochenenden auch gerne mal schon tagsüber. Jetzt bin ich gerade mal zweieinhalb Wochen wieder mal trocken, weil ich bald in Therapie gehe. Allerdings nicht wegen Alkohol, das tue ich mir kein zweites Mal mehr an, sondern wegen massiver Angststörung und leichter Form von bipolarer Persönlichkeitsstörung. Ich gehe also diesmal das Grundproblem an. Ich will nicht sagen, dass mein armer toter Mann etwas dafür kann. Er war nur der Auslöser, die Disposition war ja vorher schon da. In der Alkoholtherapie sagte man mir ständig, meine Ängste und Stimmungsschwankungen würden gehen, wenn ich nur aufhörte zu trinken. Immerzu ging es nur um diesen scheiß Alkohol. Er war an laut Therapeuten quasi an allem schuld, was schief lief. Eine Weile habe ich das sogar geglaubt. Nur ließ diese verdammte diffuse Angst natürlich nicht nach. Ich habe immer längere Trockenphasen gehabt. Im Gegensatz zu Anderen konnte ich auch immer wieder aufhören. Tatsache war, dass ich durch den Alkohol sogar ausgeglichener war, weil immer alles gedeckelt war.
Jetzt nehme ich auch Baclofen, bis zu 70 mg pro Tag. Es klappt super. Es war aber schwer, es zu bekommen. Mein erster Hausarzt weigerte sich strickt. Jetzt, Jahre später erinnerte er sich nicht mehr daran. Ich habe es ihm unter dem Deckmäntelchen meiner Bandscheibenvorfälle abgeluchst. Allerdings nur einmal. Als er mitbekam, wieviel ich nehme, fing er gleich wieder mit Abusus und Abhängigkeit an. Er wollte mir auch kein Selincro verschreiben. Er war für Entzug ohne alles. Sein Ex war Alkoholikerin, er wurde jedes Mal völlig cholerisch bei dem Thema. Ich geh da jetzt nicht mehr hin. Psychopharmaka bekomme ich vom Psychiater, Baclofen vom neuen Hausarzt, auch Lorazepam, was ich nur bei Panikattacken nehme, mal mehr, mal weniger.
Komischerweise wurde ich im Job erst auffällig, als ich aufhörte unter der Woche zu trinken. Ich bin seitdem viel öfter krank, habe vergessen mich krank zu melden, wenn ich psychotische Phasen hatte. Schonkomisch, als ich allmorgentlich verkabelt zur Arbeit fuhr, ist keinem was aufgefallen. Nur mein Tremor sorgte für Misstrauen, aber den habe ich schon ewig, unabhängig davon, ob ich tran oder nicht. Mit Propra habe ich den seit drei Jahren im Griff. Ich habe über 10 Kilo zugenommen, seit ich so viele Medikamente nehme. Über die Jahre erhielt ich nacheinander Citalopram, Opipram, Promethazin, Mirtazepin, Doxepin, Gabapentin, Anxut, zuletzt Quetiapin. Alles ohne Erfolg. Ich kam mir vor, wie ein Versuchskaninchen. Zudem experimentierte ich selber mit Ephedrin aus dem Internet (Hallo Esstörung!)
Momentan geht es mir mit Baclofen recht gut, aber der Ärger im Job ist natürlich nicht wegzumachen. Ich bin selber schuld und das zieht mich echt runter, macht mir zusätzlich Angst und schlechtes Gewissen den Kollegen gegenüber...
Puh, jetzt habe ich mir endlich mal ganz schön was von der Seele geredet. Das tat mal gut. Ich stoße leider nur auf Vorurteile ( jeder meint ja beim Thema Alkohol mitreden zu müssen, obwohl die alle keine Ahnung haben.). Genügen meinem Boss und Kollegen dementiere ich jeden Verdacht. Sonst Lande ich endgültig in der Schublade "gestörte Trinkerin". Die Gesellschaft ist nach meiner Meinung immer noch nicht soweit...
Selbst mein Ex--Freund nachdem ich Witwe geworden war immerhin 10 Jahre Beziehung, wusste es immer besser, obwohl er selbst spielsüchtig ist und mich ständig bestohlen hat ( ca. 30.000 € im Laufe der Jahre). Ich war aber psychisch abhängig von ihm und konnte ihn erst vor 5 Monaten rauswerfen. Ist Gott sei Dank mein Haus.
Nu soll es aber für heute reichen. Liebe Grüße an alle, die die lesen und, wegen der Länge des Beitrags nicht darüber einschlafen...
auch ich bin mehr als dankbar für deine Beiträge, sowie auch für die aller Anderen. Ich war Bulimie erkrankt seid ich 18 Jahre alt war. Verhaltenstherapien halfen nichts. Gerettet hat mich damals meine erste Schwangerschaftmit 28 Jahren nach einer Totgeburt. Mein Sohn ist jetzt schon 21 und ich habe noch zwei jüngere Töchter. Ich habe immer viel getrunken, mit meinem Mann zusammen, nach seinem plötzlichen Tod als ich 38 war (er lag einfach morgens tot neben mir im Bett), entgleist mein Trinkverhalten ziemlich, obwohl ich drei kleine Kinder zu versorgen hatte. Auch fing ich wieder an zu erbrechen. Manchmal, weil ich mich überfressen hatte, manchmal, weil mir schlecht vom vielen Rotwein war. Einmal habe ich auf der Terrasse neben meiner jüngsten Tochter ins Beet gekotzt. Ich trank jeden Abend zwei Flaschen Wein, an Wochenenden auch gerne mal schon tagsüber. Jetzt bin ich gerade mal zweieinhalb Wochen wieder mal trocken, weil ich bald in Therapie gehe. Allerdings nicht wegen Alkohol, das tue ich mir kein zweites Mal mehr an, sondern wegen massiver Angststörung und leichter Form von bipolarer Persönlichkeitsstörung. Ich gehe also diesmal das Grundproblem an. Ich will nicht sagen, dass mein armer toter Mann etwas dafür kann. Er war nur der Auslöser, die Disposition war ja vorher schon da. In der Alkoholtherapie sagte man mir ständig, meine Ängste und Stimmungsschwankungen würden gehen, wenn ich nur aufhörte zu trinken. Immerzu ging es nur um diesen scheiß Alkohol. Er war an laut Therapeuten quasi an allem schuld, was schief lief. Eine Weile habe ich das sogar geglaubt. Nur ließ diese verdammte diffuse Angst natürlich nicht nach. Ich habe immer längere Trockenphasen gehabt. Im Gegensatz zu Anderen konnte ich auch immer wieder aufhören. Tatsache war, dass ich durch den Alkohol sogar ausgeglichener war, weil immer alles gedeckelt war.
Jetzt nehme ich auch Baclofen, bis zu 70 mg pro Tag. Es klappt super. Es war aber schwer, es zu bekommen. Mein erster Hausarzt weigerte sich strickt. Jetzt, Jahre später erinnerte er sich nicht mehr daran. Ich habe es ihm unter dem Deckmäntelchen meiner Bandscheibenvorfälle abgeluchst. Allerdings nur einmal. Als er mitbekam, wieviel ich nehme, fing er gleich wieder mit Abusus und Abhängigkeit an. Er wollte mir auch kein Selincro verschreiben. Er war für Entzug ohne alles. Sein Ex war Alkoholikerin, er wurde jedes Mal völlig cholerisch bei dem Thema. Ich geh da jetzt nicht mehr hin. Psychopharmaka bekomme ich vom Psychiater, Baclofen vom neuen Hausarzt, auch Lorazepam, was ich nur bei Panikattacken nehme, mal mehr, mal weniger.
Komischerweise wurde ich im Job erst auffällig, als ich aufhörte unter der Woche zu trinken. Ich bin seitdem viel öfter krank, habe vergessen mich krank zu melden, wenn ich psychotische Phasen hatte. Schonkomisch, als ich allmorgentlich verkabelt zur Arbeit fuhr, ist keinem was aufgefallen. Nur mein Tremor sorgte für Misstrauen, aber den habe ich schon ewig, unabhängig davon, ob ich tran oder nicht. Mit Propra habe ich den seit drei Jahren im Griff. Ich habe über 10 Kilo zugenommen, seit ich so viele Medikamente nehme. Über die Jahre erhielt ich nacheinander Citalopram, Opipram, Promethazin, Mirtazepin, Doxepin, Gabapentin, Anxut, zuletzt Quetiapin. Alles ohne Erfolg. Ich kam mir vor, wie ein Versuchskaninchen. Zudem experimentierte ich selber mit Ephedrin aus dem Internet (Hallo Esstörung!)
Momentan geht es mir mit Baclofen recht gut, aber der Ärger im Job ist natürlich nicht wegzumachen. Ich bin selber schuld und das zieht mich echt runter, macht mir zusätzlich Angst und schlechtes Gewissen den Kollegen gegenüber...
Puh, jetzt habe ich mir endlich mal ganz schön was von der Seele geredet. Das tat mal gut. Ich stoße leider nur auf Vorurteile ( jeder meint ja beim Thema Alkohol mitreden zu müssen, obwohl die alle keine Ahnung haben.). Genügen meinem Boss und Kollegen dementiere ich jeden Verdacht. Sonst Lande ich endgültig in der Schublade "gestörte Trinkerin". Die Gesellschaft ist nach meiner Meinung immer noch nicht soweit...
Selbst mein Ex--Freund nachdem ich Witwe geworden war immerhin 10 Jahre Beziehung, wusste es immer besser, obwohl er selbst spielsüchtig ist und mich ständig bestohlen hat ( ca. 30.000 € im Laufe der Jahre). Ich war aber psychisch abhängig von ihm und konnte ihn erst vor 5 Monaten rauswerfen. Ist Gott sei Dank mein Haus.
Nu soll es aber für heute reichen. Liebe Grüße an alle, die die lesen und, wegen der Länge des Beitrags nicht darüber einschlafen...
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- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen.
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- Registriert: 8. Februar 2021, 05:42
- Mann oder Frau?: [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1236: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Re: Meine Erfahrung mit Baclofen im Kampf gegen die Bulimie
Hallo Lucidare,
ich hatte dir auf deine Fragen (Ephedrin, Alkohol auf null) im Februar geantwortet und bekomme nun weder Zugriff auf meine Antwort, noch darauf, was seitdem von euch geschrieben wurde. Ich mache irgendetwas falsch und bin ganz verzweifelt. Erreicht euch dies? Könnt ihr mir irgendwie helfen? Oder war vielleicht einfach nichts Neues mehr, was ich lesen könnte? Ich würde so gerne weiter von euch lesen und meiner, inzwischen begonnenen, und leider fast schon wieder beendeten Psychotherapie berichten. Da ich völlig bipolar bin, habe ich auch überlegt, ob ihr mich einfach nicht leiden könnt. Ich könnt jetzt heulen oder saufen, vor lauter Selbstzweifeln... Es ist, im wahrsten Sinne des Wortes, was mich angeht, zum Kotzen.
Es grüßt euch
Heike
ich hatte dir auf deine Fragen (Ephedrin, Alkohol auf null) im Februar geantwortet und bekomme nun weder Zugriff auf meine Antwort, noch darauf, was seitdem von euch geschrieben wurde. Ich mache irgendetwas falsch und bin ganz verzweifelt. Erreicht euch dies? Könnt ihr mir irgendwie helfen? Oder war vielleicht einfach nichts Neues mehr, was ich lesen könnte? Ich würde so gerne weiter von euch lesen und meiner, inzwischen begonnenen, und leider fast schon wieder beendeten Psychotherapie berichten. Da ich völlig bipolar bin, habe ich auch überlegt, ob ihr mich einfach nicht leiden könnt. Ich könnt jetzt heulen oder saufen, vor lauter Selbstzweifeln... Es ist, im wahrsten Sinne des Wortes, was mich angeht, zum Kotzen.
Es grüßt euch
Heike
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