Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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helene
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Vorstellung

Beitragvon helene » 5. September 2016, 17:23

Hallo an Alle,
es fällt mir extrem schwer dies hier zu schreiben. Seit ca 25 Jahren trinke ich fast täglich eine halbe bis meistens eine ganze Flasche Wein. Nie tagsüber, nichts Hochprozentiges, auch einen Filmriss hatte ich noch nie. Trotzdem muss ich mich schon recht zusammen reissen, um mal darauf zu verzichten.
Nach aussen ist alles normal, aber schon seit langem würde ich am liebsten damit aufhören, verschiebe es aber immer wieder. Durch die Vorstellung von Baclofen ist mir zum ersten Mal eine Lösung bzw. Hilfe in Aussicht gestellt worden. Natürlich gab es auch bei mir diverse Krisen in meinem Umfeld. Habe zwei Psychotherapien gemacht. Bin letztendlich ängstlich ( was man mir nicht anmerkt ) und auch depressiv. Da hat mir das abendliche Wein trinken immer sehr geholfen wieder runter zu kommen bzw. keine Angst mehr zu haben.
Letztendlich habe ich aber noch nie mit jemandem darüber gesprochen.
Und jetzt hätte ich gerne einen Arzt, der mir weiter helfen kann.
Vielen Dank und liebe Grüße
Helene

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Papfl
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Re: Vorstellung

Beitragvon Papfl » 7. September 2016, 17:45

Hallo Helene!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Ich glaube, viele hier im Forum können nachvollziehen, wie Du Dich im Moment fühlst.

Man stellt sich immer wieder verzweifelt die Frage: "Warum schaffe ich es nicht, die Finger von der Flasche zu lassen? Ich kämpfe doch mit aller Kraft, die ich habe, dagegen an, aber es geht einfach nicht...". Nicht mal ungezählte Entgiftungen, Therapien, Psychologen, Gespräche etc. können mir helfen.

Baclofen kann diese Drehtür-Tortur zwischen Entgiftung, Entwöhnung, Therapie, ein paar Tagen/Wochen Abstinenz und dann alles wieder von vorn...in der Tat beenden. Warum und wodurch das möglich wird, ist und erklärt.

Leider vergessen Ärzte und Therapeuten allzu oft die Biochemie, die sich bei abhängigen Menschen über die Jahre verändert hat und die sich als anscheinend unüberwindbare "Hürde" beim Kampf um die Abstinenz entpuppt. Oder sie wissen es einfach nicht [unknown] , weil sie in punkto Sucht auf dem Stand ihrer Approbation stehen geblieben sind und die neuen Entwicklungen im Bereich Hirnchemie, Stoffwechsel, Neurobiologie etc. seit der Jahrtausendwende nicht mehr verfolgt haben.

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Ich denke, das sind zwei Ansätze, die Dir in der Tat helfen könnten [good] . Zudem hat das Medikament auch anxiolytische ("angstlösende") und antidepressive Eigenschaften, von denen Du zusätzlich profitieren könntest. Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurück geben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Erfahrungsgemäß ist es - zumindest in der Anfangsphase - wichtig, möglichst einen gleichmäßigen Baclofenspiegel über den Tag verteilt aufzubauen (z. B. mit drei bis vier Einnahmezeitpunkten im Abstand von +/- 4 Stunden) und das Medikament dabei langsam in kleinen Schritten aufzudosieren. Wie man dabei am besten vorgeht, steht im , der sich als gute Orientierungshilfe erwiesen hat.

Da Du ja momentan noch trinkst, würde sich in Deinem Fall wahrscheinlich am ehesten die Methode "So viel Alkohol wie nötig, so wenig wie möglich" anbieten. Das würde bedeuten, dass Du Baclofen langsam in Anlehnung an den bzw. die Dosierungstabellen im Forum einschleichst und parallel dazu versuchst, den Alkohol zu reduzieren (jeden Tag ein bisschen weniger). Da Alkohol und Baclofen - vereinfacht gesagt - biochemische Gegenspieler sind und sich gegenseitig antagonisieren ("neutralisieren"), dauert es auf diesem Weg in der Regel etwas länger, bis sich erste Erfolge abzeichnen.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik , konkreter im und .

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel , den man auch finden kann. Und natürlich das Buch . Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.

Da wir unsere aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Einen guten Start wünscht

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)


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