Ist Baclofen was für mich???

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Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon GentleGiant » 10. Juli 2016, 17:09

Hallo zusammen!

Ich bin schon seit längerer Zeit in einem anderen Forum unterwegs und habe mich auf Empfehlung hier angemeldet. Ich bin m, 45 und vor allem langsam am verzweifeln.
Ich habe im Oktober letzten Jahres von Alkohol, Morphin und vor allem von Benzodiazepinen entgiftet. Alk und Morphin waren schnell ohne große Komplikationen draußen. Aber der Benzoentzug dauert bis heute an. Ich habe etwa fünf Jahre lang täglich 14 mg Clonazepam konsumiert, dann in etwa sieben Wochen entgiftet. Dann ein halbes Jahr Langzeittherapie, aber der Entzug ist immer noch grauenvoll. Ich kann mich an nichts freuen, bin teilweise sehr unruhig. Auch habe ich eine ganz ausgeprägte Sozialphobie, trau mich nicht unter Leute. Ich muss mich zu allem zwingen und habe keine Energie. So ist das Leben im Moment jedenfalls kaum lebenswert.
Nun wurde mir empfohlen, mich für einige Zeit auf Baclofen einstellen zu lassen. Kennt jemand Baclofen nach Benzokonsum? Würde mich das wieder in die Sucht treiben oder eher raus?
Bin für jeden Rat dankbar!

Viele Grüße,
Frank

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon Papfl » 10. Juli 2016, 18:11

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon DonQuixote » 10. Juli 2016, 18:25

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon GentleGiant » 10. Juli 2016, 18:32

Hallo Papfl!

Vielen Dank für die wirklich aufschlussreiche Antwort! Auch wenn ich mir noch nicht die ganzen Links durchgelesen habe, bin ich einen großen Schritt weiter.
Wie Du richtig schriebst, bin ich seit meiner Entgiftung im Oktober völlig clean. Eben mein Entzug von den Benzos kann sich nach der Erfahrung anderer bis zu drei Jahren hinziehen, habe ja sehr hochdosiert und konsequent konsumiert.
Über die Wirkungsweise kenne ich mich einigermaßen aus; bin vom Fach (Krankenpfleger) und habe auch einige Ärzte an der Hand, die mir das Baclofen verschreiben würden. Morgen habe ich einen Termin bei meinem Neurologen, da werde ich das Problem vortragen, der wird es mir auch sicher verschreiben.
Eigentlich habe ich gehofft, daß es während meiner Therapie schon so gut wird, daß ich das Leben meistern kann und wollte eigentlich ohne jedes Mittel auskommen. Ich war schon einmal zehn Jahre clean, da sprühte ich nur so von Lebensfreude. Nun ist aber genau das Gegenteil der Fall. Wie ich schon geschrieben habe, Lebensqualität sieht ganz anders aus! Manchmal traue ich mich tagelang nicht aus dem Haus.... Auch Kopfschmerzen und Tinnitus (typisch bei Benzos) machen mir noch sehr zu schaffen. Vor allem merke ich seit langem keine Besserung, das frustriert mich so. Deshalb habe ich mich wohl auch entschlossen, es mit Baclofen zu versuchen. Jedenfalls ist es einen Versuch wert, alles andere ist besser, als so weiterzumachen - und auf süchtigmachende Substanzen habe ich absolut keinen Bock mehr, das mach ich nicht nochmal mit!!!

Viele Grüße,
Frank

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon Papfl » 10. Juli 2016, 18:56

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon GentleGiant » 10. Juli 2016, 19:20

Genau das ist es, wonach ich mich seit nunmehr einem dreiviertel Jahr sehne: einfach nur ein bißchen RUHE im Kopf!!!
Vielen Dank nochmal, auch an Don Quixote! Werde morgen auf jeden Fall berichten, aber er wird es mir sicher verschreiben.

Viele Grüße,
Frank

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon GentleGiant » 11. Juli 2016, 12:43

Hallo nochmal!

Ich war heute morgen bei meinem Neurologen, der hat mir das Baclofen wie erwartet verschrieben, wird es mir auch für längere Zeit verschreiben, wenn es mir gut tut.
Nun meine nächste Frage: wie soll ich damit einsteigen? Ich habe 100 Tbl. à 25 mg; er hat mir gesagt ich solle früh und abens mit 1/2 Tabl. anfangen. Allerdings scheint mir das etwas hoch, wenn ich hier lese, wie die Anfangsdosen aussehen sollten.
Allerdings ist mein nächstes Problem, daß ich nächste Woche wieder arbeiten muss, mir das in meinem jetzigen Zustand allerdings nur schwer vorstellen kann. Wie kann ich bis nächste Woche Mittwoch an eine einigermaßen für mich erträgliche Dosis kommen?

Viele Grüße,
Frank

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon Papfl » 11. Juli 2016, 13:48

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon GentleGiant » 13. Juli 2016, 11:33

Hallo!

Ich fang mal gleich an: ich hab am Montag riesen Sch.... gebaut!!!
Ich habe gleich mal 1/2 Tbl. genommen, nach ca. 2 h merkte ich eine leicht entspannende und doch auch leicht euphorische Wirkung. Dann nahm das Unglück seinen Lauf: ich habe im Abstand von etwa jeweils zwei Stunden dann insgesamt 200 mg Baclofen genommen. Ich fühlte mich großartig!!! Dann konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen. Obwohl Baclofen eigentlich ein wenig müde macht, hat es bei mir den gegenteiligen Effekt gehabt.
Heute habe ich die Quittung für mein süchtiges Verhalten: mir geht es extrem schlecht.
Nun, da ich (wenn auch auf bittere Weise) weiß, daß Baclofen eine gute Wirkung auf mich hat, bin ich nun wirklich entschlossen, es in einer therapeutischen Dosis anzuwenden. Nur wie mache ich jetzt weiter??? Brauche Hilfe!

Viele Grüße,
Frank

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon Papfl » 13. Juli 2016, 12:58

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon GentleGiant » 13. Juli 2016, 17:34

Hallo Papfl!

Vielen Dank für Deine klare Antwort!
Nach Monaten des "Schlechtgehens" gabs bei mir beim ersten Wirkungseintritt irgendwie nur noch Einbahnstrasse. Ich wollte mich irgendwie ein paar Stunden einfach nur gut fühlen, daß es ein absoluter Mißbrauch war, ist mir jetzt auch klar. Werde dies auf diese Weise auf jeden Fall nicht mehr machen, das war ja Sucht pur.

Viele Grüße,
Frank

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon Papfl » 13. Juli 2016, 19:49

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon GentleGiant » 13. Juli 2016, 20:08

Hallo Papfl!

Du brauchst Dich auf keinen Fall entschuldigen! - Im Gegenteil, ich bin Dir dankbar, daß Deine Worte so klar und deutlich waren! Du hast Dir wirklich größte Mühe gegeben, mir alles wichtige zu erklären - und ich???
Na ja, jetzt weiß ich es besser.
Heute fühle ich mich jedenfalls wesentlich besser als gestern. Habe heute morgen eine viertel Tbl. genommen und werde jetzt dann die nächste nehmen, schließlich will ich ja langfristig einen Nutzen davon haben. Kurzfristige Entscheidungen bringen bei jeder Art von Sucht gar nichts.
Also, nochmal vielen Dank!

Grüße,
Frank

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon GentleGiant » 2. August 2016, 22:19

Hallo Papfl!

Ich will mal kurz berichten, wie es mir in letzter Zeit so ergangen ist...
Ich habe das Baclofen nun wieder auf eine therapeutische Dosis runtergefahren. Ich schwanke im Moment so zwischen 50 und 62,5 mg.
Meine Stimmung ist tagsüber momentan recht gut. Ich nehme die Dosis am Morgen, da eine Hauptnebenwirkung bei mir die Schlaflosigkeit ist. Wie gesagt, tagsüber gehts relativ gut. Ich habe langsam wieder Zugang zu meiner Gefühlswelt, Dinge die mir früher Spaß bereitet haben fangen langsam wieder an zu gefallen. Nur habe ich den Eindruck, dass diese Gefühlswelt "nicht echt" ist, oder besser ausgedrückt, sich nicht ganz echt oder ehrlich anfühlt. Ich weiß auch nicht, wie ich es besser ausdrücken soll. Morgens geht es mir nach wie vor nicht so toll; dann nehme ich meine Dosis Baclofen, dann dauert es so ein bis zwei Stunden, dann merke ich, wie ich auf einmal Lust bekomme, etwas zu unternehmen oder zu machen. Gegen Abend merke ich dann, wie die Wirkung nachlässt und meine Stimmung wieder runter geht. Abends oder nachmittags möchte ich aus oben geschildertem Grund keine mehr nehmen.
Normalerweise bin ich ja ein "Eulenmensch". Soll heißen, dass meine Stimmung - ohne jede Hilfsmittel - am Abend am besten ist, bzw. war. Nun ist es nicht mehr so. Es geht mir eben nur dann gut, solange das Baclofen wirkt.
Unter dem Strich geht es mir jedenfalls viel, viel besser als vorher, bin aber auch irgendwie total hin- und hergerissen...

Viele Grüße,
Frank

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon Papfl » 2. August 2016, 23:17

Hallo Frank!

Danke für Dein Update [good] . Und erstmal super, dass es Dir mit Baclofen schon ein bisschen besser geht. Was Du beschreibst, ist eigentlich ganz logisch. Dein Stoffwechsel resp. die Biochemie brauchen Zeit, sich umzustellen. Du darfst nicht vergessen, dass Du das Medikament jetzt noch nicht mal einen Monat lang nimmst :wink: .

Bis sich alles wieder einigermaßen "eingerenkt" hat, kann gut ein halbes, oft sogar ein ganzes Jahr vergehen. Noch ist es so, dass der Stoffwechsel die "GABA-Zufuhr" von außen braucht. Daher merkst Du auch ziemlich genau, wann die Wirkung nachlässt. Im Idealfall "lernt" Dein Stoffwechsel aber mit der Zeit, selbst wieder mehr körpereigene GABA zu produzieren.

Ich will Dir jetzt nicht in die Dosierung reinreden, könnte mir aber gut vorstellen, dass Du die "Stimmungsschwankungen" besser in den Griff bekommst, wenn Du die 50 mg bis 62,5 mg gleichmäßiger über den Tag verteilst. Die anfänglichen Schlafschwierigkeiten verschwinden mit der Zeit, das geht/ging vielen so [pardon] .

Ich zum Beispiel fahre seit Jahren mit 4 x 12,5 mg (09:00, 13:00, 17:00 und 21:00 Uhr) prima. In Deinem Fall böten sich vielleicht im Moment 25 mg - 12,5 mg - 12, 5 mg und eventuell bei Bedarf nochmal irgendwann 12,5 mg zwischendurch an [unknown] .

Da würde ich an Deiner Stelle noch ein bisschen "rumschrauben". Einfach, damit aus diesem Zick-Zack-Kurs (Baclofen immer nur morgens) eine gleichbleibende Linie über den Tag verteilt wird. Damit Dein Stoffwechsel die Chance hat, (wieder) zu lernen, wie es sich gleichmäßig gut anfühlt, und was er selbst dafür tun kann, dass das langfristig irgendwann auch ohne äußere Zufuhr wieder hinhaut.

Papfl
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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon GentleGiant » 5. August 2016, 11:18

Hallo!

Eine Sache beschäftigt mich noch sehr: Ich bediene ja nun den GABA-B Rezeptor mit Baclofen. Ist es dann nicht so, dass mein Körper dazu angehalten wird, immer weniger eigene GABA zu produzieren? Ich möchte das Baclofen ja nicht mein Leben lang nehmen, habe mich nun so auf ein paar Jahre eingestellt. Wenn ich es dann irgendwann absetzen möchte, kann es dann nicht sein, dass das Ganze dann wieder von vorne anfängt? Oder produziert der Körper trotzdem weiter GABA? Fehlen tut´s ja momentan eher am GABA-A Rezeptor; schädige ich dann nun nicht auch noch zusätzlich den GABA-B Rezeptor? Fragen über Fragen...

Viele Grüße,
Frank

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon Papfl » 5. August 2016, 12:17

Hallo Frank!

Jetzt wird's kompliziert :mst ...mitlesende Mediziner bitte kurz "weg schauen" ...ich vereinfache extrem: Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ist der wichtigste körpereigene beruhigende, hemmende Botenstoff, den wir haben. Er kann sowohl an GABA-A-Rezeptoren als auch an GABA-B-Rezeptoren andocken.

Die unterscheiden sich in verschiedenen Punkten:



Normalerweise greift der Körper primär auf das GABA-A-System zu, wenn er nach Beruhigung/Entspannung sucht ("bevorzugt"). GABA-B ist vereinfacht gesagt "nur" das "Notstromaggregat" ("nicht bevorzugt").

Was im GABA-A-System passiert, wenn Alkohol (oder andere Drogen bzw. Benzos) im Spiel sind, wird erklärt.

Weil Alkohol massiv in den Stoffwechselprozess eingreift und die ausgeschüttete GABA länger bindet, schraubt der Körper die eigene GABA-Produktion allmählich zurück. Mit Unterstützung des Alkohols reicht ja weniger GABA aus. Und der Körper "denkt" nunmal ökonomisch.

Fällt dann plötzlich der Alkohol und dessen "Magnetfunktion" weg, ist zu wenig GABA vorhanden. Der Notfall tritt ein. Oder anders ausgedrückt: Das "Notstromaggregat" (GABA-B) muss aktiviert werden. Und diese Aktivierung übernimmt/unterstützt Baclofen. Als GABA-B-Agonist hilft das Medikament, den Engpass im GABA-A-System zu überbrücken, bis dort nach und nach (Stichwort: GEDULD :wink: ) die körpereigene GABA-Produktion wieder "hoch gefahren" wird.

Gleichzeitig sorgt Baclofen in dieser Übergangsphase durch seine hemmende/entspannende Wirkung an GABA-B dafür, dass das Craving (verursacht durch die fehlende GABA im A-System) nicht Überhand nimmt.

Im Idealfall hat sich das GABA-A-System in ein paar Monaten/Jahren soweit regeneriert, dass dort wieder genügend körpereigene GABA produziert wird und das "Notstromaggregat" langsam abgeschaltet (in anderen Worten: Baclofen wieder ausgeschlichen) werden kann. Das hängt auch ein bisschen davon ab, inwieweit das GABA-A-System durch den Drogenkonsum in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Auf jeden Fall sollte man - auch wenn sich alles wieder eingerenkt hat - "wachsam" bleiben...sonst beginnt der ganze Spuk von vorn [pardon] ...

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Re: Ist Baclofen was für mich???

Beitragvon GentleGiant » 5. August 2016, 12:40

Hallo Papfl!

Deine Erklärungskünste sind wirklich beneidenswert! Deine Bemühnungen, den Menschen hier zu helfen finde ich phänomenal, das mal bemerkt und abgesehen von diesem ausgesprochen guten Forum.
Du hast mir jedenfalls nun ein großes Stück meiner Angst genommen; eigentlich sollte ich ja mit der jetzigen Situation zufrieden sein, ist ja nicht mehr vergleichbar mit meinem Zustand vor vier Wochen. Irgenwie sehe ich hinter jeder Lösung ein Problem [meise]
Jedenfalls kann ich mich nun endlich wieder dem zuwenden, was man Leben nennt. Auch der Sport macht mir wieder sehr viel Spaß (v. a. Moutainbiken), was ja früher meine absolute Leidenschaft war, mich in letzter Zeit aber völlig kalt gelassen hat. Kommt jetzt alles wieder Stück für Stück zurück.

Dann sag ich nochmal vielen herzlichen Dank,
Frank


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