Baclofen und andere Süchte

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SteffiBernd
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Baclofen und andere Süchte

Beitragvon SteffiBernd » 6. Juli 2016, 08:09

Guten Morgen ihr Lieben! Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben, da ich eine spezielle Frage zu Baclofen habe. Ist denn bekannt, ob und wie sich dieses Medikament bei anderen Süchten (Drogen, Sex, ritzen...) auswirkt? Hat es eventuell den gleichen Effekt? Also dass es die Versuchung lindert? Freue mich über bestenfalls positive Erfahrungen bzw. Antworten. [smile]

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DonQuixote
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Re: Baclofen und andere Süchte

Beitragvon DonQuixote » 6. Juli 2016, 19:55

Hallo Steffi

Den größten Erfahrungsschatz in der Suchtmedizin und mit Baclofen gibt es hinsichtlich der Alkoholabhängigkeit.

Gewiss sind aber auch psychische und physiologische Faktoren bei vielen Süchten vergleichbar, seien das stoffabhängige Süchte (z.B. Alkohol, Drogen) oder suchtartige Verhaltensstörungen (z.B. Essstörungen). Siehe hierzu auch den Beitrag „Craving und die Rolle von Baclofen“. Und so vermutet man denn auch schon lange, dass Baclofen auch einen positiven Einfluss auf diverse andere Süchte und suchtartige Verhaltensstörungen haben kann.

Eine gewisse Erfahrung gibt es insbesondere im Bereich der Bulimie. In einem speziellen Beitrag haben wir das mal alles zusammengetragen (Stand Januar 2015): Baclofen als Therapieoption bei Binge-Eating und Bulimie

Auch zur Abhängigkeit von Kokain und Opiaten gibt es vielversprechende Berichte und Untersuchungen:

Und außerdem, bereits etwas älter:

Olivier Sanglade in seiner Dissertation von 2011 (Seite 221) hat geschrieben:
Divergierende, jedoch ermutigende Auswirkungen auf Opiate und anderes süchtiges Verhalten: Heroin- und kokainabhängige Patienten sprechen Baclofen eine günstige Wirkung zu, wenngleich die Berichte mehr auseinandergehen als bei der Alkoholabhängigkeit. Die Verringerung des Heroinkonsums von Fr. B, Kokain bei Hr. J., Subutex® bei Hr. L., Skenan® (Morphin-Sulfat) bei Hr. M. und Hr. J. sind sehr vielversprechend. Unbedingt hinzuweisen ist auf den Stopp intravenöser Injektionen (Heroin und Kokain bei Hr. J und Subutex® bei bei Hr. L.). Injektionen müssen als wichtiges Zeichen schwerer Abhängigkeit gesehen werden.

Baclofen ist Gegenstand klinischer Untersuchungen welche sich suchtartigem Verhalten und der Reduktion des Craving widmen. Insbesondere bei Kokain sind die Ergebnisse ermutigend (118, 119).

GABA wirkt als inhibitorisch wirkende Transmittersubstanz im Zentralen Nervensystem und verändert die Aktivität dopaminerger Neuronen. Wie wir gesehen haben hat dies einen dämpfenden Einfluss auf suchtfördernde Auslöser von Alkohol oder anderen Suchtstoffen wie Kokain (100, 120). Labortests an Nagern haben gezeigt, dass die Verabreichung von Baclofen die Selbstaufnahme (Auto-Administration) von Heroin und Kokain verringert (121, 122). Auch anderes suchtartiges Verhalten wird zumindest teilweise verbessert, insbesondere Telefon-Angst und Kaufzwang bei Hr. I. und Essstörungen bei Hr. M.

Diese Resultate rufen große Hoffnungen bei den Patienten hervor und zeigen, wie dringend eine großangelegte klinische Studie wäre. Dies um erstens die Wirksamkeit des Medikaments aufzuzeigen und zweitens dafür eine erweiterte Marktzulassung herbeizuführen.

Und dann gibt es noch zwei beeindruckende Videos von Anna Rose Childress, eine Forscherin der University of Pennsylvania. In diesen Videos werden mit Hilfe der Magnetresonanztomographie die Hirnaktivitäten von kokainabhängigen Patienten abgebildet, welche einem das Suchtverhalten auslösenden Schlüsselreiz (Trigger) ausgesetzt waren. Es wird dabei gezeigt, dass Baclofen einen deutlich sichtbare Dämpfung des Suchtverlangens (Craving) erzeugt:

So, das war jetzt zugegebenermaßen etwas viel Theorie. In der Praxis gibt es jedenfalls bereits diverse Ärzte, welche Baclofen nicht nur bei Alkoholabhängigkeit einsetzen.

DonQuixote

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SteffiBernd
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Re: Baclofen und andere Süchte

Beitragvon SteffiBernd » 6. Juli 2016, 21:56

Guten Abend Don Quixote, ich danke dir für deine Ausführungen und im Grunde positiven Antworten. Ich weiß gar nicht, ob ich hier richtig bin. Aber ich habe in meiner Kindheit/Jugend ein schweres traumatsiches Erlebnis, das sich über Jahre erstreckte, erfahren und anscheinend aufgrund dieses Süchte entwickelt. Unter anderem die Sexsucht, eigentlich auch die Sucht nach emotionaler Liebe, sowie Gedanken an Alkohol und Drogen. Wobei ich sowohl mit Alkohohl als auch mit Drogen zuvor noch nie etwas zu tun hatte. Es ist bei mir nach meiner Reflexion die Vermeidung der Auseinandersetzung mit meinem schweren Trauma sowie das Betäuben von Leid und Schmerz. Und trotz meiner Gedanken daran, bin ich keiner meiner Süchte nachgegangen und möchte es auch in Zukunft nicht. Ich bin in Therapie, habe aber große Angst, dass ich nach der Verarbeitung meines Trauma immer noch unter genannten Süchten leide. Ein Medikament wie Bacelofen wäre meine letzte Alternative. Weißt du oder jemand anderes hier einen Rat? Ich kenne mich mit diesem Thema leider nicht so aus.

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Re: Baclofen und andere Süchte

Beitragvon Chinaski » 7. Juli 2016, 11:54

Hallo Steffi,
Verstehe ich dich richtig das du weder Alkohol trinkst noch Drogen nimmst aber starke Gedanken aufgrund des Traumas daran hast?
Persönlich kann ich sagen das durch Baclofen die Lust nach Kokain komplett verschwunden ist.
Bei Cannabis hebt Baclofen bei mir die Wirkung so sehr auf das uninteressant geworden ist.
Ich verschwende keinen Gedanken mehr daran.
Oder meinst du andere Drogen?
Gruß Chinaski

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Re: Baclofen und andere Süchte

Beitragvon SteffiBernd » 7. Juli 2016, 15:14

Hallo Chinaski, ja du hast mich richtig verstanden. Ich habe mich einmal hierzu belesen. Aus traumatischen Erlebnissen können Suchterkrankungen entstehen, was mir auch immer wieder bewusst wird. Der Gedanken an Alkohol bzw. Drogen kommt zusammen mit dem Gedanken an mein Trauma. Suchtmittel sind in diesem Fall schnelle Möglichkeiten, um Schmerz und Leid zu lindern bzw. davor weg zu laufen und Glück zu empfinden. Es heißt auch, dass Suchterkrankungen hinsichtlich traumatischen Erlebnissen "Überlebenstrategien" sind. Nur frage ich mich hierbei was schlimmer ist? Sich mit seinem Trauma auseinandersetzen oder in Süchte, die schlimmstenfalls zum Tod führen können, zu verfallen.

Und ich meine Drogen im Allgemeinen. Diese können alle sein. Ist bisher nur ein allgemeiner Gedanke. Es freut mich aber, dass dir Baclofen so gut hilft und du ein neues Leben führen kannst. good

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Baclofen kurz & knapp

Beitragvon SteffiBernd » 8. Juli 2016, 08:24

Guten Morgen

Um mehr über Baclofen zu erfahren, habe ich noch ein paar allgemeine Fragen:

1) In welchen Ländern kann ich Baclofen kaufen bzw. wo bestellt ihr?
2) Wie teuer ist dieses Medikament im Ausland?
3) Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
4) Ist die Zulassung von Baclofen in Deutschland absehbar?
5) Was ist bei der Anwendung dieses Medikaments zu beachten? (Dosierung, im Bezug auf andere Medikamente, ...)
5a) Kann ich Balofen auch nehmen, wenn ich (Gott sei Dank) bisher nur Gedanken an Suchtmitteln habe?
6) Welche möglichen Nebenwirkungen treten verstärkt bzw- gehäuft auf?

...

PS: Ist man denn eigentlich schon suchtkrank, wenn man Gedanken an Süchte "verschwendet" bzw. ein Verweis auf eine Suchtkrankheit?

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DonQuixote
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Re: Baclofen kurz & knapp

Beitragvon DonQuixote » 8. Juli 2016, 18:03

Hallo Steffi

Hier meine Antworten, ebenfalls kurz und knapp:

    1) In welchen Ländern kann ich Baclofen kaufen bzw. wo bestellt ihr?
    Wir lassen uns Baclofen von unseren Ärzten (in Deutschland) verschreiben. Wenn man im Ausland lebt, kann man Baclofen manchmal auch rezeptfrei beziehen, so z.B. in Spanien, Griechenland und Italien. Viele Apotheken geben dort Baclofen rezeptfrei ab, andere wiederum nicht. Man muss es halt versuchen.
    2) Wie teuer ist dieses Medikament im Ausland?
    Das kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich sind die Preise nicht wirklich anders als in Deutschland, siehe Deutsche Preisliste.
    3) Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
    Baclofen hat für die Behandlung der Alkoholabhängigkeit und anderen Süchten respektive suchtartigen Verhaltensstörungen derzeit noch keine Zulassung und ist somit nicht erstattungsfähig. Es kann jedoch in sog. zulassungsüberschreitender Anwendung, (off-label use), verschrieben werden. Der Patient muss dann allerdings die Kosten selber tragen. Da das Patent für das Medikament jedoch längst abgelaufen ist, sind die Kosten gering, siehe oben verlinkte Preisliste.
    4) Ist die Zulassung von Baclofen in Deutschland absehbar?
    Das ist im Moment schwer zu sagen. Siehe hierzu vielleicht den Beitrag „Baclofen-Kolloquium am 17 September 2016 in Paris“. Aus meiner Sicht ist das derzeitige Fehlen einer Zulassung ein Ärgernis. Aber was wie wo wann genau demnächst geschieht, kann ich leider nicht sagen.
    5) Was ist bei der Anwendung dieses Medikaments zu beachten? (Dosierung, im Bezug auf andere Medikamente, ...)
    Hier ist es vielleicht am einfachsten, zunächst auf die deutschsprachige „Fachinformation Lioresal“ (erweiterter „Beipackzettel“) von Novartis zu verweisen. Zur Dosierung bei der Behandlung der Alkoholabhängigkeit siehe insbesondere den „Baclofen-Leitfaden“.
    5a) Kann ich Balofen auch nehmen, wenn ich (Gott sei Dank) bisher nur Gedanken an Suchtmittel habe?
    Grundsätzlich ja, siehe dazu aber auch Frage 7).
    6) Welche möglichen Nebenwirkungen treten verstärkt bzw- gehäuft auf?
    Auch hier gibt die die deutschsprachige „Fachinformation Lioresal“ (erweiterter „Beipackzettel“) von Novartis ganz gut Auskunft. Speziell für die Therapie der Alkoholabhängigkeit, d.h. mit hoher Dosierung, gibt es eine brandneue Untersuchung, d.h. eine Umfrage (730 Teilnehmer) in einem französischen Baclofen-Selbsthilfeforum.
    7) PS: Ist man denn eigentlich schon suchtkrank, wenn man Gedanken an Süchte "verschwendet" bzw. ein Verweis auf eine Suchtkrankheit?
    Ich denke nicht. Suchtkrank ist man erst, wenn man Suchtmittel (Alkohol , Drogen) im Übermaß und zwanghaft konsumiert, d.h. den Zeitpunkt der Einnahme und die Menge nicht mehr kontrollieren kann. Gleiches gilt für suchartige Verhaltensstörungen (Essstörungen, Spiel- und Sex-Sucht, etc). Der bloße Gedanke daran (Furcht), irgendwann und möglicherweise unter einer Suchtkrankeit zu leiden, ist noch keine Suchtkrankheit an sich und kann lediglich - möglicherweise - auf eine gewisse Gefährdung hindeuten.
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Re: Baclofen kurz & knapp

Beitragvon SteffiBernd » 8. Juli 2016, 18:30

Hi, ich danke dir sehr für deine Antworten auf meine Fragen. So habe ich jetzt eine kleine Zusammenfassung über Baclofen, auf die ich bei Bedarf zurückgreifen kann. Ich habe aktuell Gedanken an Süchten Alkohol, Drogen, Sex, ritzen, essen ... , kann diese aber einer Posstraumatischen Belastungsstörung direkt zu ordnen. Ich hoffe ja, dass angesprochene Gedanken im Rahmen meiner weiteren anstehenden Therapien wieder gehen. Wenn nicht, würde ich gerne auf Baclofen zurückgreifen.

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Re: Baclofen kurz & knapp

Beitragvon DonQuixote » 8. Juli 2016, 19:04

Alles klar, Steffi good .

Im Moment, wo sich bei Dir keine eigentliche Sucht ausgebildet hat, wo lediglich Deine Gedanken um eine mögliche zukünftige Sucht kreisen, ist Baclofen nicht wirklich die Lösung. Baclofen unterdrückt das Craving (Suchtverlangen), ein solches kann sich allerdings erst wirklich ausbilden, wenn man mit einem Suchtstoff (oder einem suchartigen Verhalten) bereits konkrete Erfahrungen gemacht hat.

Natürlich hast Du recht, dass ein unverarbeitetes Trauma schnell mal in eine wie auch immer geartete „Sucht“ übergehen kann. Versuche das aber zunächst mal durch eine „herkömmliche“ Traumatherapie behandeln zu lassen, aber da bist Du ja schon dabei.

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Re: Baclofen und andere Süchte

Beitragvon SteffiBernd » 8. Juli 2016, 20:02

Also ich möchte eh erst abwarten, ob meine Gedanken an verschiedenste Suchtmittel mit Hilfe weiterer Therapien behandelbar bzw. in den Griff zu bekommen sind und nur im äußersten Notfall zu einem Medikament wie Baclofen greifen. Ich mache mir Sorgen, weil ich schon vieles über Süchte gelesen habe. Unter anderem, dass Suchterkrankungen chronisch sein sollen. In diesem Fall, vor allem wenn dann Suchtgedanken aufkommen, bekomme ich Angst. Angst, nie ein ruhiges und schönes Leben mit meinem Freund führen zu können. Daher bin ich wirklich sehr froh, Baclofen bzw. dieses Forum gefunden zu haben. Vielen Dank hierfür. doppd

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Re: Baclofen und andere Süchte

Beitragvon DonQuixote » 8. Juli 2016, 22:15

Hallo Steffi

Steffi hat geschrieben:Ich mache mir Sorgen, weil ich schon vieles über Süchte gelesen habe. Unter anderem, dass Suchterkrankungen chronisch sein sollen. In diesem Fall, vor allem wenn dann Suchtgedanken aufkommen, bekomme ich Angst.

Ja, klar, wenn sich eine Sucht bei einer Person erst mal so richtig und mit allem Pi-Pa-Po etabliert hat, dann ist das natürlich weitgehend chronisch und nur mit einer gewissen Anstrengung umkehrbar. In Deinem Fall, wo es nur um Überlegungen (die Furcht) über eine mögliche zukünftige Suchterkrankung geht, würde ich mir jetzt nicht so große Gedanken machen.

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Re: Baclofen und andere Süchte

Beitragvon SteffiBernd » 9. Juli 2016, 05:00

Ich werde meine Suchtgedanken weiterhin beobachten und im Rahmen meiner weiteren Therapie ansprechen. Es ist keine angenehme Situation, wenn man beispielsweise an Alkohol denkt und in diesem Gefühl sitzt. Aber sobald ich mich in meine Süchte vertiefe, kommt wie automatisiert der Gedanke an meinen Sexuellen Missbrauch bzw. Peiniger im Gleichschritt mit. Angesprochene Gedanken wirken wie ein Blocker und zeigen den Auslöser für meine Süchte auf.

Erlebter Sexueller Missbrauch in der Kindhei soll in Verbindung mit anderen Komponenten im Erwachsenenalter zu Suchterkrankungen führen. Es liegt ein erhöhtes Riskiko für die Entwicklung von Suchterkrankungen vor.

Jedenfalls bin ich therapeutisch gut aufgestellt und kann mein Leben gut reflektieren.

Aber es ist beruhigend zu wissen, dass es ein Medikament bezüglich Suchterkrankungen als letzte Hilfsmaßnahme gibt und anscheinend auch bei anderen Süchten positiv wirkt.

Es gibt ja generell viele Medikamente, die auf den Menschen bzw. seinen Organismus einwirken. Mein Freund beispielsweise musste auf seinem Therapieweg bereits mehrfach umgestellt werden, weil viele Antidepressiva ihm die Lust an Sex nahmen.

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Re: Baclofen und andere Süchte

Beitragvon DonQuixote » 10. Juli 2016, 14:43

Hallo Steffi

Steffi hat geschrieben:Aber es ist beruhigend zu wissen, dass es ein Medikament bezüglich Suchterkrankungen als letzte Hilfsmaßnahme gibt und anscheinend auch bei anderen Süchten positiv wirkt.

Yep [good] .

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Re: Baclofen und andere Süchte

Beitragvon SteffiBernd » 11. Juli 2016, 00:14

Ich habe von vor- zu gestern bei meinem Freund geschlafen. Plötzlich richtete sich mein Augenmerk auf seine auf dem Tisch liegende Geldbörse und mir kam der Gedanke, ich könne von seinem Geld Bier kaufen, auf. Dabei habe ich noch nie etwas mit Bier direkt zu tun gehabt. Als ich es vor vielen Jahren mal probierte, fand ich es so widerlich, dass ich es auch gleich wieder ausgespuckt habe.


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