Cippo braucht Hilfe

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Cippo
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Cippo braucht Hilfe

Beitragvon Cippo » 28. Juni 2016, 19:51

Hallo zusammen

Ich bräuchte mal Hilfe. Ich habe schon 13 Entgiftungen hinter mir und befinde mich jetzt in meiner 3. Langzeittherapie. Doch bisher war alles erfolglos.

Ich schaffe es einfach nicht, gegen den Suchtdruck standhaft zu bleiben, habe dadurch auch den Kontakt zu meiner Familie und Kindern verloren. Ich habe mich schon lange mit Baclofen auseinander gesetzt, jedoch bräuchte ich jetzt eure Hilfe. Ich finde keinen Arzt, der es mir verschreiben würde und hier in der Klinik wird mein Wunsch nicht wahrgenommen.

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Papfl
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Re: Cippo braucht Hilfe

Beitragvon Papfl » 28. Juni 2016, 21:00

Hallo Cippo!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du da bist [smile] .

Baclofen kann diese Drehtür-Tortur zwischen Entgiftung, Entwöhnung, Therapie, ein paar Tagen/Wochen Abstinenz und dann alles wieder von vorn...in der Tat beenden. Warum und wodurch das möglich wird, ist hier und hier erklärt.

Wenn Du momentan in der Langzeit bist, hast du echt ideale Startbedingungen für eine Baclofen-Therapie [good] , denn die besten Erfolge erzielt man erfahrungsgemäß mit dem Medikament, wenn man abstinent beginnt ("Königsweg").

Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der erste Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter. Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis .

Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.

Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Vielleicht kriegst Du es ja irgendwie hin, von der Reha aus schon einen ersten Arzttermin zu vereinbaren, damit Du möglichst nahtlos von der Langzeit in die ambulante Baclofen-Therapie übergehen kannst.

In diesem Sinne wünsche ich einen guten Start!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)


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