Meine Geschichte

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Carmen
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Meine Geschichte

Beitragvon Carmen » 29. Mai 2016, 02:14

[help] ich bin seit 4 jahren im problem thema versunken aber seit letzten 2 Jahren konsequent dabei mein ganzes leben wegen alkohol einfach zu ruinieren... Mein Willenskraft das Alkohol hinter mir zu lassen hat maximal bis zum 2 -3wochen gehalten...
Bin schwach und verzweifelt..
Habe psychotherapie,Meditation wie auch Hypnose ausprobiert mein Problem ist aber schrittweise noch schlimmer geworden ...Nach jede kurze Pause kommt noch tiefere Sturz....
fühle mich einfach verzweifelt ...
Alkohol hat mein Beziehung ruiniert wie auch Familien leben ... und berufliche Zukunft quasi im Luft auch aufgelöst.... Habe im Moment das Gefühl das eigentlich nichts außer alkohol mein leben mehr bestimmt...
Es ist eine Art von Gift Religion...Ich hasse mich dafür aber es ist die erste Gedanke morgens wenn ich irgendwie aufwache...Und die letzte vermutlich ...Vermutlich weil meistens versenke ich in eine Art vom Schlaf ohne jede Bewusstsein
und Tag danach habe meistens zero errinerung wann und wie ich eingeschlafen bin
genauso wie was ich paar Stunden bevor schlafen gemacht habe...
meistens ist es eine Art vom Film riss ...
Ich brauche Hilfe und das wirklich mehr als dringend.... Ich habe gehört das Backlofen manchen Menschen geholfen hat dieser furchtbares drang jeden tag Alkohol zu konsumieren zu durchbrechen ...

ich verspreche mir da keine Wunder aber inzwischen habe langsam auch kaum noch was was ich noch verlieren könnte...
Ich möchte wieder normal leben können weiss aber wirklich nicht wie ich aus diesen schwarzen Loch entfliehen könnte...
Hilfe!!!!
Bitte!!!.....

ich wohne in München und wollte fragen ob mir jemand einen Artzt empfehlen könnte bei den ich nicht aus Schamm zerfallen muss bevor ich erkläre weshalb ich Rezept fur backlofen brauche...)) einen der mir nicht empfehlen
wird mich im willensstarke zu üben....Oder ein Besuch beim Psychologen...
Das habe ich vielmals schon versucht...halte aber nicht mehr als 2 wochen durch...
....Kommentare wie:wenn mann möchte dann kann mann alles kann ich auch nicht mehr hören...
Eine weitere sinnlose Beratung im sinne ,,versuchen sie bitte mal..,,,brauche ich deshalb wirklich nicht.. Ich bin 33 Jahre alt aber fühle mich eigentlich wie eine Rentnerin... Hilfe bitte....

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Papfl
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Re: Meine Geschichte

Beitragvon Papfl » 29. Mai 2016, 08:31

Guten Morgen Carmen!
Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Wichtig ist, dass Du weißt, dass die Rückfälle nichts mit Willensschwäche oder fehlender Disziplin etc. zu tun haben. Schuld daran ist das sog. Craving. Unser Beitrag über Craving erklärt das ganz gut und kann auch so manches Schuld-, Scham- und Versagensgefühl nehmen bzw. relativieren.

Warum die klassische Suchttherapie oft nur zu befristeten Abstinenzphasen führt, habe ich anhand eines Beispiels hier versucht zu erklären. Die Baclofentherapie (= Medikament gegen physisches Craving + Psychotherapie) ist diesbezüglich umfassender und nach allem, was wir heute wissen, auch erfolgreicher.

Solange dieses physische Craving die Oberhand hat (also die Gedanken ständig nur um Alkohol kreisen, das Verlangen nach dem Suchtmittel vollkommen den Zwängen der Biochemie unterliegt), ist es in der Tat sehr schwer und oftmals nur kurze Zeit mit größter Anstrengung und Kraft möglich, dem Druck zu widerstehen.

Hier kann Baclofen helfen. Aber wie Du in Deinem Beitrag selbst auch schon geschrieben hast: Baclofen ist keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann dabei helfen, die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen und rückfällig werden, einzudämmen. Es schlägt einem das Glas aber nicht aus der Hand.

Vielmehr kann es Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurück geben:

Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

In Deinem Fall würde das zum Beispiel bedeuten: Der morgendliche Griff zur Flasche MUSS nicht mehr zwingend erfolgen. Das Verlangen ist nicht mehr so stark, dass es keinen anderen Ausweg gibt, als JETZT unbedingt zu trinken. Du bist wieder in der Lage, etwas anderes zu tun. Ob Du das dann auch machst, liegt ganz bei Dir.

Das klingt jetzt ein bisschen so wie die Sätze, die Du eigentlich nicht mehr hören möchtest :wink: : "Sie schaffen das schon, wenn sie nur wollen..." und so weiter. Allein: Es gibt einen entscheidenden Unterschied, den viele Ärzte und Therapeuten einfach nicht sehen wollen oder können. Vielleicht können das in der Tat wirklich nur Betroffene selbst nachvollziehen: Solange das physische Craving vorhanden ist, hast Du keine Wahl. Da kannst Du wollen und Dich anstrengen, so viel Du willst. Es ist über kurz oder lang meistens zum Scheitern verurteilt. Erst wenn Baclofen dieses physische Craving ausgeschaltet hat, fangen diese "Therapeuten-Sätze" an, Sinn zu machen. Weil das die Voraussetzung dafür ist, dass Du wieder SELBST bestimmen kannst, was Du am liebsten machen MÖCHTEST.

Weil ich nicht genau weiß, wie weit Du schon in der Materie "drin" steckst, sind hier zunächst mal ein paar Links mit Informationen zu Baclofen:

Einen ersten Überblick rund um das Medikament findest Du in unserer Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Genaueres zur Dosierung und Therapie steht im Leitfaden für die Anwendung.

Desweiteren lohnt sich die Lektüre des Buches "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.

Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) nochmal kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann per E-Mail bei Dir melden.

Vielleicht magst Du noch kurz ein paar Zeilen dazu schreiben, wie viel Du im Moment pro Tag trinkst. Dann könnten wir schon mal vorab überlegen, wie der beste Start für Dich aussehen könnte.

Natürlich kannst Du auch weitere Fragen oder Sonstiges, was Du auf dem Herzen hast, jederzeit stellen [smile] .

Alles Gute einstweilen! Das wird schon... [good] !

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Meine Geschichte

Beitragvon Carmen » 6. Juni 2016, 12:56

Ich möchte mich herzlich bedanken fur Ihre Antwort..

Es ist eindeutig ein tolles Gefühl zu bemerken das ich wirklich nicht die einzige "unbrauchbare" Teil dieser Welt bin wie ich bis jetzt immer wieder öfter gedacht habe....

Diese wahnsinnig frustrierendes Gefühl das ich ( ganz im Gegensatz zu allen anderen die es anscheinend besser versuchen) schaffe es einfach nicht dauerhaft aufzuhören hat mich so wirklich fertig gemacht....

Nach jede pause ist es eigentlich noch schlimmer geworden ...Jedes einzige mal war mein Sturz tiefer gewesen ....

Das Gefühl vom absoluten Versagen und Ärger auf mich selbst hat eine Kombination aus Bedürfnis durch alkohol genau die Ablenkung von allem was ich tue zu beschaffen( dabei noch mehr zu trinken um es zu vergessen das ich mich verabscheue), und eine Art vom Abstand zu mir selbst und dem weshalb ich zu alkohol uberhaupt gegriffen habe...
Als wurde ich ein Beobachter in eine Geschichte sein die ich wie ein Narrator dem Welt erzähle...Die handelt natürlich von mir und meinem Leben und trotzdem Kommt mir diese Person um die es sich da handelt irgendwie fremd... So als wurde es dann doch nicht um mich gehen...
Eine andere ,eklige und schwache "ich" ...

Zu lesen das diese seltsame auch körperliche Erscheinungen wenn ich Abstinenz beschließe NICHT nur mich betreffen ist irgendwie heilsam... auch wenn es das Problem nicht behebt. Ich war bis jetzt noch niemals auf eine Erklärung gestoßen weshalb sich mein Körper so seltsam dabei verhalt. Und es hilft dieses Prozess irgendwie zu verstehen... Es verringert diesen Hass den ich mir selbst gegenüber spüre...

Angenommen habe ich bis jetzt ,das ich mir die Beschwerden einfach einbilde ,Weil mich meine SUCHT dazu bringt nach einem Grund zu suchen weshalb ich trinken will...
aber im wirklichkeit will ich doch Überhaupt nicht weiter trinken. ...Dieses paradox hat mich fast innerlich umgebracht. Das Gefühl nicht zu begreifen weshalb trotz jede Logik und Wunsch tue ich mir so etwas immer wieder selbst an.... grausam und fast nicht zu beschreiben ist dieses Gefühl...
Mein ganzes Körper protestiert dagegen...Meine Seele schreit dabei wenn ich es tue und trotzdem greife ich erneut zum Glas ...Weil ich anders absolut nicht funktionieren kann...

Ich versuche es aber diesmal richtig... mit echte hilfe..
das Bedürfnis es richtig zu machen könnte glaube ich nicht noch starker bei mir sein als es jetzt ist
Ich habe keine Kraft mehr so weiter zu vegetieren
und vor allem WILL ich es nicht mehr.

Ich werde Über alle meine Schritte und Empfindungen euch berichten .
Möglicherweise findet sich da jemand selbst darin ein .

Ich entschuldige mich auch sofort bei euch fur alle grausame schreib-Fehler die ich bis jetzt gemacht habe und auch die, die noch kommen werden...
Ich bin ein Autodidakt was die deutsche Sprache betrifft. Da sind leider diese Fehler vorprogrammiert... Ich kann natürlich solchen Beiträg auch schlecht jemanden mit guten Sprach kenntnis zum korrektur geben...
Bitte deshalb um Nachsicht....

Gruß an alle die es lesen
Carmen

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Re: Meine Geschichte

Beitragvon Carmen » 6. Juni 2016, 13:13

Ach noch eins "das ende meiner sucht" hab ich bestellt -sollte ubermorgen kommen.
Jetzt die schwierige Frage

Wieviel trinke ich im Moment....
also das Schwankt ein bißchen...
An diesen wirklich schlimmen Tage mindestens eine Flasche 40 % Rum taglich .... [sorry]
eine Halfte vom 2ten flasche dazu ist mir aber auch schon mehr als ein mal passiert [sorry] [sorry] [sorry]
an den Tagen die fur meine Verhältnisse eigentlich gut sind etwa zwischen 1-2 flaschen von ca 11% weiss /rot Wein...
Ich muss zugestehen das im Augenblick gute halbe Monat fuhlen die schlimmen Tage... [cray] [cray] [cray]

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Papfl
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Re: Meine Geschichte

Beitragvon Papfl » 6. Juni 2016, 14:54

Hallo Carmen!

Wir nehmen Dich sehr gerne so, wie Du bist [smile] . Und mache Dir bitte wegen eventueller Rechtschreibfehler keine Sorgen. Ich kenne Einheimische, die schreiben viel schlechter. Und das meine ich ganz ehrlich. Im Gegenteil: Man muss den Hut vor Dir ziehen :-!? ! Es gehört sehr viel Mut dazu, sich als Autodidaktin in einer fremden Sprache hier zu offenbaren. Respekt [good] !

Du beschreibst sehr schön diese Ohnmacht und Ratlosigkeit, die viele Betroffene kennen: "Warum schaffen es alle anderen, nur ausgerechnet ich nicht, die Finger von der Flasche zu lassen. Ich kämpfe doch mit aller Kraft, die ich habe, dagegen an, aber es geht einfach nicht...".

Selbst in der Therapie - auch das hast Du oben ja bereits erwähnt - heißt es immer wieder: "Sie müssen nur wollen, dann gelingt das auch." Leider vergessen Ärzte und Therapeuten allzu oft die Biochemie, die sich bei abhängigen Menschen über die Jahre verändert hat und die sich als scheinbar unüberwindbare "Hürde" im Kampf um die Abstinenz entpuppt. Oder sie wissen es einfach nicht [unknown] , weil sie in punkto Sucht auf dem Stand ihrer Approbation stehen geblieben sind und die neuen Entwicklungen im Bereich Hirnchemie, Stoffwechsel, Neurobiologie etc. seit der Jahrtausendwende nicht mehr verfolgt haben.

Mit Hilfe von Baclofen kann diese "Hürde" überwunden werden. Und wenn das geschafft ist, funktioniert im Idealfall auch das "Wollen" wieder. Dann entscheidet nicht mehr die Biochemie, ob ich trinke oder nicht - sondern wieder ich selbst.

Um dahin zu kommen, sollten wir vielleicht gemeinsam mal überlegen, wie ein Start mit Baclofen bei Dir aussehen könnte.

Eine bis anderthalb Flaschen 40-prozentiger Rum sind natürlich schon eine ganze Menge, wenn Du die großen (0,7 l) Flaschen meinst ... :grbl ...

Hast Du denn Entzugserscheinungen (Schwitzen, Zittern, Übelkeit etc.), wenn Du nicht trinkst? Wie hast Du Dich denn bis jetzt immer zu den abstinenten Tagen/Wochen reduziert? Kalt entzogen?

Ich sag's ganz ehrlich: Ich würde an Deiner Stelle versuchen, irgendwo in einem Krankenhaus professionell zu entgiften (dauert +/- 7 Tage), bevor ich einen Versuch mit Baclofen starten würde. Sich von 1-2 Flaschen Rum langsam runter zu trinken (denn abrupt absetzen solltest Du den Alkohol auf keinen Fall), wäre mir persönlich zu anstrengend.

Hast Du Dich denn bei @DonQuixote schon nach einem Arzt in Deiner Nähe erkundigt? Falls nicht, dann schicke ihm doch bitte kurz eine Private Nachricht (PN) mit Deinem Wohnort samt Postleitzahl, damit er Dir Ansprechpartner in Deiner Umgebung nennen kann. Die Ärzte auf unserer Ärzteliste sind alle sucht- und baclofenerfahren. Von denen wird Dich niemand verurteilen oder schlecht von Dir denken, falls Du davor Angst haben solltest.

Denn ärztlich begleiten lassen solltest Du Dich angesichts der Gesamtsituation auf jeden Fall.

Ich weiß, es sind wieder viele Fragen, aber anders kommen wir nicht weiter [pardon] ...

Papfl
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