Man hat mich auf Baclofen aufmerksam gemacht, und die Erfahrungsberichte in einem Gesundheitsportal erschienen mir sehr vielversprechend: ich dachte "Hey, genau DAS Mittel, was meinen Kreislauf durchbrechen könnte!" *hoff* Also bin ich hier gelandet und nach paar Stunden Lektüre eigentlich immer noch überwiegend hoffnungsvoll...
Meine momentane Situation beschreibe ich mal kurz in zwei Absätzen, und verknüpfe das direkt mit meinen Bedenken:
Ich trinke tagsüber NIE (auch nicht das Gläschen an Kollegen-Geburtstagen oder so was), und ich würde auch nicht hibbelig, wenn ich abends mal keinen Alkohol hätte. Trotzdem ergibt es sich komischerweise immer, dass die Abende nicht trocken bleiben müssen. [ja, die Ironie ist beabsichtigt]. Wochentags ist mein Pensum für meine Begriffe noch halbwegs ok: ein 0,5-Bier und ein bis drei Gläser Wein (also ~ 0,2 - 0,6 l) - man will ja am nächsten Morgen nicht mit ner Fahne zur Arbeit. Am Wochenende oder im Urlaub werden dann aber im Schnitt 1,5 Flaschen Wein daraus. Dieser Rhythmus dauert jetzt seit paar Jahren an, und alkoholfreie Tage gibt es vielleicht einen oder zwei im Jahr :-0
Zwischenfrage, vielleicht etwas lächerlich(?): kann man bei dem Pensum eigentlich noch abrupt aufhören, ohne diese körperlichen Risiken einzugehen, vor denen oft gewarnt wird? Immerhin hat der Körper sich ja jahrelang auf die tägliche Giftgabe eingestellt. Ist das risikolos, jetzt schlagartig auf Null zu gehen? (Wenn ich es richtig erinnere, haben das ja einige hier so gemacht?)
Das eigentliche Problem aber: mir ist der Alkoholkonsum längst irgendwie egal! Ich bin seit Jahren wegen Depression in Therapie, und das mehr oder minder erfolglos (hmm, na ja: ich lebe noch, die "guten Phasen" sind ausgeprägter, und ich bin auch wieder kommunikativer. So gesehen ist das schon ein Erfolg.) Aber ich hab nix mehr vor mit meinem Leben und sehe weder Ziel noch Perspektive noch sonst was, und das geht seit jahren so. Also sag ich mir "warum soll ich mich nicht kaputtmachen?! - Wenn es doch wenigstens hilft, den Abend zu ertragen? Wozu soll ich auf das einzige verzichten, was mir irgendwie "hilft"?!" - Wiederum zeigt mir mein Alkoholkonsum täglich neu, wie willenlos ich bin und dass ich offenbar keinen anderen Lebensweg sehe. (Und die müde Stimmung am Folgetag nach intensiveren Wochenend-Abenden ist auch nicht gerade gut fürs Gemüt.)
Kurz: wenn es einen Punkt gibt, an dem ich diese Wechselwirkung noch am einfachsten durchbrechen kann, ist das glaube ich der Alkohol. Auch wenn meine Motivation nur begrenzt ist: es hört sich so an, als wäre Baclofen etwas, das mit etwas Glück mindestens unterstützend helfen kann dabei. Dass es den fehlenden Willen nicht wie von Zauberhand ersetzen wird, fürchte ich allerdings auch.
So, eigentlich wollte ich erst mal nur "Hallo" sagen
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Viele Grüße von
darico