Versuch 1.

[argentina]

Hallo an alle,

Ich glaube ich bin von Natur aus ein sehr experimentier freudiger Mensch. Nach naja nur 4 Wochen „trocken“ wollte ich nun doch mal ein Experinment starten, vor allem da wir ja einige Tage über das moderate Trinken geredet haben. Kurz vorweg, ich nehme immer noch eine relativ geringe Menge Bac, aus dem einfachen Grund das ich mich bei jeder Hochdosierung sehr wohl fühle. ABER, bis ich 50 mg nahm hatte ich immer mal wieder nen „Jibber“ ( kein Craving, sondern eher so ein Gedanken Flash „ ich könnte jetzt was trinken“). Als ich dann auf 60mg erhöhte waren diese Jibber weg und ich dachte ( für mich unvorstellbarerweise ) nicht einmal mehr an Alkohol. An einigen Tagen stellte ich mir sogar im Handy den Wecker damit ich die nächste Bac Einnahme nicht vergesse!

Am letzten Donnerstag hatte ich dann Lust mal ein Experiment zu starten, um mal zu gucken was passiert wenn ich Wein trinke. Lust hatte ich keine und ich saß hier auch ca. 2 Std rum und grübelte darüber nach ob ich dieses Experiment nun wirklich unternehmen sollte oder nicht. Lustigerweise kaufte ich dann ein Liter Tetra Pack Wein....und schon nach dem ersten Schluck glaubte ich mich übergeben zu müssen. Mit dieser Reaktion hatte ich eigentlich überhaupt nicht gerechnet. Außerdem war mir sofort schwindelig und die nächseten zwei Gläser waren die Qual, aber immerhin schlachtete ich einen halben Liter und fiel dann auch halb tod ins Bett! Freitag dachte ich das mir der Kopf zersprengt und ich war völlig verkatert, was ich von 3 Gläsern nie war. Am Abend der nächste Versuch, der Rest vom Wein.... schon beim Gedanken wurde mir schlecht und der letzte halbe Liter war eklig, anders kann ich es nicht ausdrücken.

Ehrlich gesagt bin ich froh das es so war wie es war aber UNGLAUBLICH finde ich es dennoch. Ich glaube ich fand Wein nie eklig!!!! Und ich war auch immer der Meinung das wenn ich wieder trinke ich kein Limit mehr finde und mich bis ins koma trinke. Dieses neue Erlebniss gibt mir nun auch sehr zu denken. Auch wenn es positiv ist frage ich mich wie es sein kann das ich so einen Ekel verspüre.

Lg, Argentina

[argentina]

Und noch eine Sache die mich sehr wundert...da ich ja nach Europa 5 Stunden Zeitunterschied habe und ich somit immer sehr spät schreibe fällt mir immer wieder auf das selbst zur sehr europäischer Stunde immer noch ganz viele im Forum auf die aktuellen Themen zugreifen aber fast keiner antwortet. Schade eigentlich.

Dennoch euch allen ein schönes Wochenende:-))

Lg, Argentina

[spud]

hallo argentina,
gewagter versuch, aber man will es ja auchmal wissen. wird aber nicht zur regel?

wie ist es denn jetzt bei dir; bist ja auf 60mg und wann beginnst du mit dem ausschleichen?

gruss spud

[tutti]

hallo argentina,

zu deiner feststellung, daß hier immer weniger geschrieben wird, kann ich dir nur recht geben.
ich selbst schreibe ja auch nicht mehr so viel, ich erkläre es damit, dass viele mit hilfe von bac nun "trocken" sind und ihren tagesablauf komplett umgestellt haben. vorher im suff allein daheim oder wo auch immer, hatte man zeit, sich an den pc zu setzen, ein bisschen selbstmitleid hervorholen und im netz hilfe suchen und in der euphorie, es endlich zu schaffen, nicht mehr zu trinken, wurde fleissig geschrieben.
nun ist der erste schritt getan, einige trockene wochen haben viele hinter sich und nehmen sich nun zeit für was anderes, sport, irgendwelche hobbys oder was auch immer.
so geht es mir zeitweise auch. ich mache noch mehr sport als früher, gerade in den frühen abendstunden, wo ich normalerweise den startschuss hatte, mit dem saufen zu beginnen und so wird es vielen hier ergehen. man lenkt sich ab, um diese zeit zu überbrücken. nach dem sport bin ich dann oft ziemlich ko, daß ich einfach nur noch ausruhen will und sonst gar nichts.

ok, das man dann evtl gar nicht mehr schreibt, naja find ich auch nicht so toll, aber warum das bei dem einen oder anderen so ist, weiss halt keiner.

nun zu deinem 1. versuch.
ich selbst bin ja auch davon überzeugt, daß ich auf dauer nicht zu denen gehöre, gar nicht mehr zu trinken.
mir hat mein ersten glas bier auch nicht geschmeckt und ich habe ja irgendwo geschrieben, daß ich die flasche nicht ausgetrunken habe, weil es nicht schmeckte.
vllt liegt es an der kombi mit bac. ich vermute, wenn man bac weg lässt, dann schmeckt auch der alk wieder, deshalb gar nicht erst versuchen, ohne bac klar zu kommen, dafür sind wir warscheinlich noch nicht stabil genug. ich selbst habe ja in den letzten 4 wochen 2 mal was getrunken, wenn auch nur geringe mengen, es war für mich ok, die globulis sind nicht so stark wie die tabletten, haben aber dafür keine nw, wenn ich es mit den globulis weiterhin schaffe, einen normalen umgang mit alk, d.h. ab und zu mal ein oder 2 gläser auf feierlichkeiten zu trinken und dann die kraft habe, aufzuhören, bin ich voll und ganz zufrieden. jeder muss es halt für sich entscheiden, ob er ganz auf alk verzichten möchte oder so wie ich, den moderaten umgang anstrebt.
wenn du gar kein verlangen nach alk hast und troztdem getrunken hast, frage ich, wolltest du dir beweisen, dass du mit bac wieder aufhören kannst mit dem trinken?? warum hast du aber am nächsten tag den rest vom wein auch getrunken, obwohl du ja wusstest, dass es dir gar nicht schmeckt???
ich denke, dass da ganz viel kopfdenken mitspielt. bac unterdrückt das verlangen nach alk, darum schaffen wir es, nicht zu trinken. wenn aber der kopf nicht wirklich frei ist, von den gedanken, doch alk zu konsumieren, dann sind wir noch nicht soweit, um zu sagen, wir haben es geschafft.
ich selbst habe es auch noch lange nicht geschafft. ich weiss nicht, wohin mich der weg mit bac noch führen wird, aber meine einstellung zu alk hat sich verändert und dass ist ja auch was wert. jeder muss für sich entscheiden, wie und was er mit bac erreichen will.

schönen sonntag
lg tutti

[argentina]

Hallo Tutti und Peter und alle anderen,

Das mit dem nicht schreiben im Forum meinte ich nicht böse, mich überraschen nur die vielen Zugriffe und die sehr wenigen Antworten....aber egal,es gibt schlimmeres.

Tutti, du fragtest warum ich am nächsten Tag auch noch den Rest des Weins getrunken habe... habe ich getan weil ich nicht wirklich glauben konnte das mir "mein geliebter Wein" nicht mehr schmeckt. In anderen Zeiten wo ich mal einen "Rückfall" hatte, hat mir der Wein spätestens nach dem 2 Glas sehr wohl geschmeckt und ich hätte hemmunglos bis zum Exitus weitertrinken könnnen. Diesesmal ging es nicht, es ging wirklich nicht und das überrascht mich doch irgendwie, aber ich will nicht klagen, es ist ja das Beste was mir hätte passieren können. Jetzt ändert sich meine Einstellung zum moderaten trinken doch wieder, auch wenn ich nicht vorhabe es zu tun, dafür ist der Ekel vor dem Alkohol viel zu groß (ich weiß das hört sich absurd an, aber es ist wirklich so) oder sagen wir mal so, wenn mich der Alk so anekelt, dann kann ich wirklich problemlos auf ein Glas verzichten. Ich kann mich daran erinnern das du mal etwas ähnliches geschrieben hast und ich glaube Rockine auch (wahrscheinlich sogar noch einige andere mehr). Auf jeden Fall ist der "Versuch" erfolgreich beendet und ich werde auch nicht weiter hochdosieren, ausschleichen aber auch noch nicht. Ich habe keine NW mehr und ich fühle mich sehr wohl mit dem Baclofen, vor allem weil ich auch viel ruhiger bin. Im Moment spielt sich da vielleicht auch noch viel im Kopf an, so nach dem Motto, mit Bac kann ich auf Alk verzichten, aber kann ich es auch ohne Bac? Ich denke ja, aber ich will es noch nicht wirklich darauf ankommen lassen, das wid dann spätens sehen wenn ich wirklich irgendwann ausschleiche.

Ansonsten euch allen ein schönen Sonntag und euch allen ganz viel Erfolg!!!

Lg, Argentina

[GoldenTulip]

Hallo argentina, tutti und @all,

ich bin auch jemand, die zwar regelmäßig hier mitliest, aber nur noch wenig schreibt. Zum einen, weil ich tatsächlich viel aktiver bin und nicht mehr hauptsächlich in Foren "abhänge", zu Anfang war viel mehr informationsbedarf, und zu schauen, was andere so machen und wie es ihnen geht.
Zum anderen schreibe ich hauptsächlich im http://alkohol-und-baclofen-forum, und alles doppelt auszuführen, ist mir zu mühsam. Das wird, denke ich, auch so bleiben.

Mir geht es jedenfalls gut, nach einer Trinkpause von 2 Wochen hab ich mir jetzt wieder für eine Woche Alkohol "erlaubt" und stelle (bei gleichbleibender Bac-Dosierung von im Schnitt 62,5) ebenfalls fest, dass ich nicht wie befürchtet hemmungslos zuschlage, sondern nach 1-2 Bier echt genug habe - vorausgesetzt, ich esse konsequent, damit ich Bier nicht zum Hungerstillen missbrauche.
Ich werde erstmal den Wechsel Trinkpause, MT (moderates Trinken) beibehalten, arbeite auch viel in der PT auf, kenne ebenso das Phänomen mit der zurückkehrenden Erinnerung. Das ist interessant für mich, dass es einigen hier damit ebenso geht, ich dachte erst, ich wär ein Einzelfall

Ganz liebe Grüße
Conny

[argentina]

Hallo Conny,
Wie schön mal wieder von dir zu hören und auch das bei dir auch alles positiv voran geht. Gibt es bei dir einen bestimmten Grund weshalb du nach 2 Wochen nichts trinken dir nun doch wieder eine Woche trinken erlaubst? Wobei ich eher auf deinen Bericht gespannt bin, wie es dir dabei ergeht nach der einen Woche wieder auf Alk zu verzichten.

Ich muss sagen, das mein Versuch ja sehr positiv war, ich fand den Alk eklig, ich war SOFORT betrunken ( hattest du das auch?) und vor allem war ich am nächsten Tag trotz der geringen Menge Alkohol total verkatert und hatte rasende Kopfschmerzen. Gut mit alle dem kann ich Leben, aber jetzt am Wochenende hat es mich sehr überrascht das ich zwar kein Craving hatte, aber diese innere Unruhe zurückkam oder dieses " soll ich oder soll ich nicht?". Da hat man also kein Craving, keinen wirklichen Trinkwunsche, hat gerade negative Nebenwirkungen hinter sich und dennoch schleicht da bei mir der Gedanke rum das ich ja nun doch wieder trinken könnte...mit der Entschuldigung: " es schmeckt mir ja eh nicht". Völlig absurd!!!!!! Heute und immerhin schon Montag bereue ich meinen Versuch schon wieder. Aus diesem Grund wird es mich sehr interessieren wie es dir nach deiner " Alk Woche" geht. Wenn du nicht hier schreibst, gucke ich im anderen Forum, werde dich schon finden:-)).

Ansonsten auch ganz viel Erfolg weiterhin!!!

Lg, Argentina

[GoldenTulip]

[rockine1]

Hallo Argentina,

mir geht es ähnlich wie Dir. Ich hatte ja im Urlaub 2 x was getrunken und bereue es auch, denn ab und zu denke ich jetzt auch wieder: Naja, es hat ja gut geklappt, ich konnte ja auch nach 1 - 2 Gläsern aufhören und es hat mir nicht richtig geschmeckt. Aber ich glaube, das ist eben das Tückische an der Sache mit dem moderaten Trinken!

Ich bin ja auch nur noch bei 25 mg/Tag und es schleichen sich jetzt immer wieder mal die Gedanken ein, man könnte ja wieder mal was Leckeres einkaufen. Aber ich werde hoffentlich diese Mini-Cravings (wie Du mal geschrieben hast) überstehen.

Ich denke, für uns sind solche Experimente (wenn überhaupt) einfach noch viel zu früh, weil wir noch nicht gefestigt genug sind. Mir kommt es aber auch so vor, als wenn ich schon ewig Bac nehmen würde, dabei sind es gerade mal 3 1/2 Monate.

Wenn es Dir mit den 60 mg so gut geht, würde ich auch für längere Zeit so weit oben bleiben. Ich bin ja relativ schnell wieder runter gegangen, weil es mir körperlich und seelisch jetzt wieder so viel besser geht.

Jedenfalls liebe Grüße

Rockine

[argentina]

Hallo Rockine, Conny und alle,

Es tut immer wieder gut zu hören das es anderen ähnlich geht wie mir! Und zum Glück lernt man aus seinen Fehlern oder versucht es zumindestens. Ich denke auch das es für meinen "Versuch" zu früh war, aber ich habe mich so selbstsicher und stark gefühlt das ich glaube das mit links zu schaffen und am auch Tag danach war ja eigentlich alles ok und ich war sehr euphorisch das der Versuch so gut geklappt hat, aber nun sehe ich ja das sich da gleich wieder "Böse" Gedanken in meinen Kopf schleichen wollen und das passt mir mal wieder nicht. Also änder ich meine Meinung wieder über das moderate trinken! Man kann sich zwar mit Bac im Schach halten und säuft nicht mehr hemmunglos, aber die Verlockung es wieder zu tun, weil es ja gerade so einfach ist "aufzuhören" ist mir auf jeden Fall zu groß. Ich denke aber das ich in ein paar Tagen wieder in meinem gewohnten " nicht trinken Rythmus" bin.

@Conny, sehr interessant deine "Vorgehensweise". Ich denke wenn du damit zu Recht kommst ist das auch ok, jeder muss ja seinen eigenen Weg zum Ziel finden und jeder wendet da eine andere Strategie an. Eines haben wir glaube ich alle gemeinsam, wir fühlen uns viel fitter und selbstbewusster ohne den Alkohol und haben wieder mehr Spaß am Leben und ich denke das ist das wichtigste. Wenn du oder wer auch immer sich ab und zu ein Glas genehmigst, dann finde ich es auch ok und wie man sieht scheint es bei dir zu funktionieren! Gratuliere!!!

Viel Erfolg an euch alle,
LG Argentina

PS: @ Rockine, noch vergessen, dieser Gedanke "sich etwas LECKERES zu kaufen" ist genau der der mich stört, den wie ich gesehen habe finde ich den Wein ja nicht mehr LECKER und dennoch assoziert man ihn nach wie vor als LECKER! Ist doch komisch oder?

[rockine1]

Hallo Argentina,

das mit dem LECKER ist wirklich komisch. Bei mir war es ganz genauso wie bei Dir. Auf hoher Dosis hat es wirklich überhaupt nicht geschmeckt. Im Urlaub hat es aber eher nicht so geschmeckt, weil es jeweils ein trockener Wein/Sekt war, was ich auch vorher nicht so gerne trank (notfalls lief der natürlich auch rein). Ich mag aber ansonsten gerne süße Getränke.

Aber nachdem ich jetzt nur noch auf 25 mg bin, habe ich schon die Befürchtung, dass es jetzt wieder schmecken würde (wenn es denn ein Getränk nach meiner Wahl wäre)! Daher muss ich jetzt wirklich vorsichtig sein. Notfalls muss ich Bac eben doch wieder erhöhen, aber das will ich eigentlich nicht, denn ansonsten gehts mir jetzt wieder so gut, wie seit langem nicht mehr.

Liebe Grüße

Rockine