centrix stellt sich vor!

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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centrix
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centrix stellt sich vor!

Beitragvon centrix » 29. März 2016, 20:17

Hallo liebe Leute,
ich bin centrix, männlich und 48 Jahre alt. Der Weg meines Alkoholismus, wurde schon in meiner frühsten Jugend gesetzt.
In unserer Familie wurde schon immer gern getrunken. Ich habe eher positive Erinnerungen an diese Zeit, da meine Familie immer sehr nett zu mir war. Ich fing mit 13 Jahren an, meine ersten eigenen Erfahrungen mit Alkohol zu machen.
Der regelmäßige Konsum, begann dann im frühen erwachsenen Alter. Ich habe immer gearbeitet und mich bis zur Selbständigkeit weiterentwickelt. Der Alkohol gehörte in meinem Alltag immer mit dazu.
Mein Trinkverhalten ist seit vielen Jahren das gleiche ( mit zeitweisen Abweichungen).
Ich trinke immer zwei bis drei Tage in der Woche nach Feierabend, eine halbe bis dreiviertel Flasche Whisky oder Rum
mit Cola gemischt. Den Rest der Woche trinke ich dann nichts, bis der Rhythmus erneut einsetzt.In der abstinenten Phase, habe ich so gut wie keine Körperlichen Entzugserscheinungen.
Zeitweise schaffe ich es 2-4 Wochen ohne, weil ich mir fest vornehme aufzuhören. Dann wird der Druck von jetzt auf eben so groß, dass ich alle guten Vorsätze über Bord schmeisse und wie unter Hypnose in einen Laden gehe und mir mein Alk hole. Ich bin dann nicht mehr in der Lage, das Ganze Aufzuhalten. Ich fühle mich dann wie ferngesteuert.
Und so geht das Ganze schon 18 Jahre. Davon hatte ich insgesamt zwei trockene Phasen, einmal 2 und eimal 3 Jahre.
Ich habe nie den Versuch gemacht, die AA aufzusuchen. Das ist einfach nicht mein Ding. Ich bin, so denke, ich ein zufriedener Mensch mit normalen Problemen. Der Extreme Saufdruck ist so glaube ich, bei mir das größte Problem.
Als ich von Baclofen gehört habe und wie erfolgreich und geprüft das Medikament (Frankreich) inzwischen ist, sehe ich hier für mich endlich die Möglichkeit trocken zu werden.
Leider ist mir in Berlin kein Arzt bekannt, der sich mit der Thematik auseinandersetzt . Ich habe bedenken zu meinem Hausarzt zu gehen, weil ich Ihm mein Problem nie geschildert habe. Da das Medikament ja in Deutschland für den Alkoholentzug so nicht zugelassen ist, weiß ich auch nicht, wie mein Arzt regieren würde.
Ich würde gerne den Baclofenweg gehen und denke, hier im Forum auch in Zukunft meine Erfahrungen mit euch teilen zu können.
Liebe Grüße
centrix

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DonQuixote
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Re: centrix stellt sich vor!

Beitragvon DonQuixote » 29. März 2016, 21:12

Hallo Centrix

Schön, dass Du zu uns gefunden hast und Danke, dass Du Dich uns anvertraust.

Centrix hat geschrieben:Ich bin dann nicht mehr in der Lage, das Ganze Aufzuhalten. Ich fühle mich dann wie ferngesteuert.

Oftmals ist Craving ("Trinkverlangen") der Hauptgrund dafür, warum das mit dem Aufhören trotz größter Mühe, Kraftanstrengung, Disziplin und Durchsetzungsvermögen einfach nicht gelingen will. Genaueres dazu findest Du hier in unserem Craving-Thread. Bei der Bewältigung des physischen Cravings kommt man mit Willen, Disziplin, Durchhaltevermögen und Kraft alleine oft nicht weiter, weil es sich dabei vornehmlich um automatisch ablaufende biochemische Prozesse handelt, die man selbst nicht beeinflussen kann. Hier kann Baclofen eine große Hilfe sein. Gegen das psychische Craving indes kann man selbst aktiv etwas unternehmen, da ist Eigeninitiative gefordert :wink: .

Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt.

Es ist von großem Vorteil, wenn Du bereits vor dem Beginn der Baclofen-Therapie so viel wie möglich darüber weißt. Nachstehend deshalb unsere Basis-Informationen:

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt.

Und zu guter Letzt: Arztadressen bringe ich noch heute per Mail an Deine Adresse <g*****e@googlemail.com> auf den Weg. Einen guten Start in die Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote

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Re: centrix stellt sich vor!

Beitragvon centrix » 29. März 2016, 21:51

Lieber DonQuixote,
vielen Dank für die vielen hilfreichen Tips.
Ich denke auch, dass es noch mehr Wege braucht, als nur Baclofen.
Sobald ich einen Arzt gefunden habe und mit der Therapie beginne, werde ich gerne Berichten, wie es mir ergeht.
Liebe Grüße
centrix


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