Hallo

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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hope73
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Hallo

Beitragvon hope73 » 3. März 2016, 15:35

Hallo
Ich bin 42 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern (7 und 11 Jahre). Seit meinem 16 Lebensjahr setze ich Alkohol ein und mich für ein paar Stunden vom Leben zu lösen. Jetzt habe ich leider ein Alkoholproblem.
Nehme seit 2 Wochen Lioresal (Wirkstoff Baclofen) und merke leider keinerlei Veränderung. Jetzt bin ich bei 120 mg pro Tag. Einmal trinke ich weniger und einmal mehr. Ab 17 Uhr Abends wird es immer kritisch bei mir. Vielleicht hilft das Medikament bei mir nicht. Morgen bin ich wieder bei meiner Ärztin.
Habe mich in den letzten zwei Wochen oft als Versager gefühlt und hatte vermehrt Depressionen.

Lg Hope 73

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Papfl
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Re: Hallo

Beitragvon Papfl » 3. März 2016, 16:53

Hallo hope73!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Auf 120 mg in nur zwei Wochen aufzudosieren ist natürlich ganz schön heftig [shok] . Hat Dir Deine Ärztin das so empfohlen?

hope73 hat geschrieben:Nehme seit 2 Wochen Lioresal (Wirkstoff Baclofen) und merke leider keinerlei Veränderung.

Auch keinerlei Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Neben-sich-stehen, etc.?

Das ist schon ein bisschen seltsam :grbl . Wieviel Alkohol trinkst Du denn parallel zu Baclofen noch? Wie Du vielleicht weißt, antagonisieren ("neutralisieren") sich Alkohol und Baclofen ein Stück weit. Um 120 mg zu antagonisieren, müsstest Du allerdings schon bei +/- zwei Flaschen Wein pro Tag liegen [pardon] .

Und das wäre dann eine Mischung (120 mg Baclofen + 2 Flaschen Wein), die meines Erachtens schon "grenzwertig" ist.

Ich denke, Du solltest Deine aktuelle Situation auf jeden Fall beim morgigen Arztgespräch unbedingt thematisieren.

hope73 hat geschrieben:Habe mich in den letzten zwei Wochen oft als Versager gefühlt...

Das ist Quatsch. Wenn eine Therapie erstmal nicht so anschlägt, wie sie anschlagen soll, ist nicht der Patient der Versager - dann versagt die Therapie :wink: .

Und selbst wenn Du - was zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht fest steht - zu den sog. "Non-Respondern" gehören solltest und sich Deine Befürchtung

hope73 hat geschrieben:Vielleicht hilft das Medikament bei mir nicht.

ein Stück weit bewahrheiten sollte, dann ist die Sache längst noch nicht aussichtslos. Im Faden von @Dr_Domuch wird aufgezeigt, dass auch "Non-Responder" bis zu einem gewissen Grad von Baclofen profitieren können.

Auf jeden Fall ist es viel zu früh, den Kopf in den Sand zu stecken. Vielleicht gilt es einfach nur, nochmal ein paar Schritte zurück zu gehen und die Eindosierung auf ein vernünftiges Fundament zu stellen. Dazu wären aber die Antworten auf die Fragen oben und natürlich das Gespräch mit Deiner Ärztin morgen wichtig.

Lass' Dich nicht unterkriegen!

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hope73
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Re: Hallo

Beitragvon hope73 » 3. März 2016, 18:35

Hallo !
Vielen Dank für deine Nachricht !

Ich habe mich selbst so raufdosiert, weil ich im Internet gelesen habe, dass viele eine hohe Dosis zu sich nehmen.
Wenn ich viel trinke, dann eine Flasche Wein und Jägermeister dazu.
Was meinst Du mit "grenzwertig".
Ich habe mich auch in den letzten zwei Wochen sehr alleine gefühlt. Mir war der Abstand viel zu lange bis zu meinem nächsten Termin morgen. Ich werde das alles morgen besprechen wenn ich mich nicht allzu geniere.
Hoffentlich gehöre ich nicht zu den Menschen wo Baclofen nicht wirkt.

Lg

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Lucidare
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Re: Hallo

Beitragvon Lucidare » 3. März 2016, 18:49

Hallo hope,

Willkommen im Forum!

hope73 hat geschrieben:Mir war der Abstand viel zu lange bis zu meinem nächsten Termin morgen. Ich werde das alles morgen besprechen wenn ich mich nicht allzu geniere.


Ich denke, man sollte ehrlich sein. Ich selbst habe lange um den Brei herumgeredet. Man erhält dadurch auch nicht die vollumfängliche Hilfe, die möglich ist. Versuche Dich zu trauen! Viel Glück! [good]

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Hallo

Beitragvon Papfl » 3. März 2016, 19:17

Hallo hope73!

hope73 hat geschrieben:Ich habe mich selbst so raufdosiert, weil ich im Internet gelesen habe, dass viele eine hohe Dosis zu sich nehmen.

Es ist schon richtig, dass zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit mit Baclofen mitunter hohe Dosen des Medikaments notwendig sind, aber man muss sich gaaanz langsam und in gaaanz kleinen Schritten an seine individuelle Dosis rantasten.

Einen Anhaltspunkt, wie man Baclofen einschleichen kann, geben diese Dosierungstabellen, die dem Leitfaden für die Anwendung entnommen sind.

Ich hab's oben schon geschrieben: Alkohol und Baclofen sind in gewisser Weise biochemische Gegenspieler. Wenn Du viel Alkohol trinkst, kann Baclofen nicht so wirken, wie es soll.

Natürlich solltest Du den Alkohol jetzt auf gar keinen Fall abrupt absetzen, weil es dann unter Umständen zu einem Krampfanfall oder schlimmstenfalls sogar zum Delir kommen kann.

Eine bewährte Vorgehensweise wäre gewesen: Den Alkohol langsam ausschleichen (also z. B. jeden Tag ein Glas Wein weniger trinken oder auf Schorle umsteigen, den Jägermeister am besten ganz weglassen) und parallel dazu Baclofen langsam in kleinen Schritten aufdosieren. Warten, bis erste Nebenwirkungen auftreten. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes. Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder.

Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter. Irgendwann kommst Du an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis [smile] .

Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass Du bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hast.

Nun bist Du aber schon bei 120 mg Baclofen (!!!). Mit "grenzwertig" meine ich, dass viel Baclofen und viel Alkohol in Kombination mitunter ebenfalls psychotische oder delir-ähnliche Zustände auslösen können.

Und da Du Baclofen auch nicht abrupt absetzen solltest, würde ich an Deiner Stelle gemeinsam mit meiner Ärztin morgen mal eine Vorgehensweise in Erwägung ziehen, die in etwa so aussieht:

Baclofen erstmal langsam wieder abdosieren. Alle drei Tage etwa 15-20 mg weniger. Wenn's irgendwie geht, parallel dazu auch den Alkohol langsam runterfahren.

Wenn es Dir so gelingt, bei ungefähr einer Flasche Wein und 75 mg Baclofen anzukommen, sehen wir weiter.

Wäre vielleicht nicht schlecht, wenn Du Deiner Ärztin morgen einen Ausdruck des Leitfadens für die Anwendung mitbringen würdest.

Das wichtigste bei der Baclofen-Therapie ist Geduld. Ist nicht immer leicht, ich weiß - aber damit steht und fällt der Therapie-Erfolg.

Halt die Ohren steif und berichte bitte, wie's bei der Ärztin war!

Papfl
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Re: Hallo

Beitragvon hope73 » 3. März 2016, 20:31

Vielen Dank an Euch !
Endlich fühle ich mich nicht mehr alleine.
Ich werde euch weiter berichten.....
Und auch was morgen bei meiner Ärztin war....
LG an euch und wie gesagt "DANKE"

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DonQuixote
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Re: Hallo

Beitragvon DonQuixote » 3. März 2016, 22:14

Hi Hope
Dein Name sei Programm. Danke für's Teilen [good] .

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