Kurze Vorstellung - Ich und der THC Entzug

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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lobber
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Kurze Vorstellung - Ich und der THC Entzug

Beitragvon lobber » 17. Februar 2016, 10:08

Servus zusammen,

obwohl ich kein großer Schreiber bin aber äußerst nett drum gebeten worden - möchte ich mich kurz vorstellen.

Ich bin männlich (30J.) komme aus dem Raum Ludwigshafen/Mannheim und häng seit meinem 13. Lebensjahr am Joint. Bis jetzt gab es zwar immer mal wieder größere Pausen aber anscheinend wird es mit jeder Abstinenzphase und steigendem Alter immer schlimmer mit den Entzugssymptomen. Wenn ich nur körperliche Symptome hätte, wäre ich heilfroh aber ich habe ein riesen Problem mit Aggressionen die teilweise so schlimm sind, dass ich Angst habe früher oder später meine Frau zu verlieren.
Nach etwa 2-3 Tagen Abstinenz fange ich sozusagen an zu "spinnen". Meine Frau und auch ich selbst erkenne mich dann kaum wieder.
Manchmal geht es soweit, dass ich wegen den kleinsten Lapalien in die Luft gehe und das schlimmste daran, ich bilde mir sogar Sachen ein und benehme mich einfach nur noch daneben. Nach so einem "Anfall" geht es mir meist noch dreckiger, da ich mir ohne Ende Vorwürfe mache und ich mich frage wie meine Frau das nur auf Dauer aushält mit mir bzw. wie lange noch..!?

Ich rauche ca 1-2 Gramm wirklich starkes Zeugs und es vergeht kein Tag an dem nichts da ist. Das geht so seit meiner letzten größeren Pause (ca. 2 Jahre) vor 3 Jahren. Letztes Jahr habe ich 2 Versuche gestartet aufzuhören - leider ohne Erfolg - wegen der genannten Probleme.
Meine Frau allerdings kennt sich im medizinischen Bereich super aus und erinnerte sich irgendwann an Baclofen.
Ich muss sagen, was ich darüber gelesen habe - haut mich um. Warum, frage ich mich, warum erfahre ich erst jetzt von so einem "Wundermedikament" !? Schließlich durchforste ich das Internet schon seit Ewigkeiten nach einer medikamentösen Unterstützung. Auch während Klinik-Aufenthalten, Arztbesuchen oder im ebenfalls "belasteten" Bekanntenkreis - habe ich niemals von so einer Möglichkeit gehört. Das allein, finde ich schon eine riesengroße Schweinerei. Da gibt es etwas und man weiß jahrelang nix davon.
Deshalb allein schon finde ich die Arbeit von DonQuixote und dem gesammtem Forum einfach nur klasse und superwichtig. Respekt! ;)

Durch meinen Hausarzt kam ich zwar schonmal an eine kleine Probepackung und ich muss sagen ich bin begeistert.
Mal sehen wie es so weitergeht.. heute beginnt schließlich die kritische Phase (Tag 2)
Leider verschreibt mir mein Hausarzt keine zweite Packung, da ihm die Sache mit dem Medi (oder mit mir?^^) zu heikel ist.
Ich bräuchte unbedingt eine paar Tipps an wen ich mich hier im Raum Ludwigshafen/Mannheim wenden kann.
Den Fred mit Raum Heidelberg-Mannheim hatte ich schon gefunden und auch den Admin schon angefragt ;)

So, das wars fürs erste. Ich bleibe am Ball und werde euch an meinen Erfahrungen - nach Ende- wieder teilhaben lassen, da ich es auch extrem wichtig finde, dass diese Medi auch bei anderen Substanzen hilft - publik zu machen.

Liebe Grüße und euch allen weiterhin viel Erfolg!
lobber

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Chinaski
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Re: Kurze Vorstellung - Ich und der THC Entzug

Beitragvon Chinaski » 17. Februar 2016, 10:48

Hallo lobber,
Herzlich willkommen im Forum.
DonQ wird sich bald bei dir melden und dir einen Arzt vorschlagen.
Ich hoffe für dich das dieser dann auch bereit ist dir Baclofen "off label" gegen deine Cannabis Abhängigkeit zu verschreiben.
Da gibt es ja so gut wie gar keine Erfahrungen und Studien.
Ich kann mir leider vorstellen das sich da die Ärzte noch schwerer tun als bei der Verschreibung gegen Alkohol.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen das Baclofen auch gegen eine Cannabis Abhängigkeit wirkt.
Die Wirkung wird viel schwächer und langweiliger.
Das ist dann wirklich raus geschmissenes Geld!
Um an deinem Aggressions Potential zu Arbeiten solltest du dir Therapeutische Hilfe holen.
Da gibt es ja die verschiedensten Möglichkeiten.
Da bekommst du bestimmt noch Infos wohin du dich wenden kannst.
Bis dahin alles gute!
Chinaski

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Papfl
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Re: Kurze Vorstellung - Ich und der THC Entzug

Beitragvon Papfl » 17. Februar 2016, 10:56

Hallo lobber!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du da bist [smile] .

lobber hat geschrieben:...obwohl ich kein großer Schreiber bin aber äußerst nett drum gebeten worden - möchte ich mich kurz vorstellen.

Eine kurze Vorstellung neuer Mitglieder vor der Arztvermittlung ist immer ganz sinnvoll. Einfach, damit wir uns auch innerhalb des Forums ein bisschen besser kennen lernen und um abschätzen zu können, ob eine Behandlung mit Baclofen im konkreten Fall auch sinnvoll ist [smile] . Dieses "Prozedere" soll also keine Schikane sein. Deshalb Danke, dass Du @DonQuixotes Bitte nachgekommen bist good .

Da Ihr bereits in privatem Kontakt (PN) steht, gehe ich davon aus, dass Du recht zeitnah Arztvorschläge in Deiner Nähe von @DonQuixote bekommen wirst (vielleicht auch schon bekommen hast).

Nichtsdestotrotz würde ich an Deiner Stelle meinen bisherigen Hausarzt nicht "so schnell" aus der Verantwortung entlassen. Schließlich scheinen die ersten Schritte mit Baclofen ja ganz vielversprechend zu sein. In meinen Augen spricht momentan eigentlich nichts dagegen, die Behandlung mit dem Medikament fortzusetzen.

Wenn Du etwas Argumentationshilfe brauchst, kannst Du Dir eventuell diesen recht aktuellen Fall-Report mal ausdrucken und zum nächsten Termin mitnehmen. Bruce Imbert und Kollegen berichten da von einer erfolgreichen Behandlung mit Baclofen bei einem Patienten, der Deinem Fall nicht ganz unähnlich ist. Einen Versuch ist es allemal wert.

Zusammen mit den zusätzlichen Adressen von @DonQuixote sieht das doch erstmal ganz gut aus...

Findet
Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Kurze Vorstellung - Ich und der THC Entzug

Beitragvon lobber » 17. Februar 2016, 11:48

Grüß dich Papfl :kst

"Wow" ich bin platt. Kann meinen Dank an dich gar nicht angemessen ausdrücken.
Dieser Bericht beschreibt ja sogar fast genau meinen Fall.

Zu meinem Hausarzt - er "will" einfach nicht - aber ich habe mir auch schon vorgenommen, diesen Arzt näher zu informieren, also ihm den "Arztkoffer" zukommen zu lassen aber jetzt habe ich sogar, dank dir, einen sehr nützlichen Link was den Cannabis-Entzug betrifft.

Auf jeden werde ich hier auch meinen Fallbericht, so ausführlich wie möglich, veröffentlichen.
Habe auch schon einige Erfahrungen mit etlichen Psychopharmaka und auch mit AD´s heftigste Probleme beim absetzen.
Mein Plan ist jetzt erstmal - wieder viel Sport zu treiben und mein Leben mit meiner Frau anders zu gestalten bzw die Freizeit mit schöneren Dingen zu füllen, als mich nur in meiner "Höhle" zu verkriechen und mit dem Kiff zu versuchen meine ganzen Probleme inkl. der Psyche "auszuschalten".
Was halt noch die letzten Jahre dazukam war, dass ich häufiger nach dem "rauchen" Angst & Panikattaken gepaart mit Zwangsgedanken bekam bzw sich verstärkte.
Natürlich gibt es Benzos aber die Sorge um weitere Abhängigkeit ist einfach zu groß um darin eine dauerhafte Hilfe zu sehen.
Ich habe es auch schon einen einige monatelang mit der Einnahme von Pregabalin (200-300mg tägl.)
versucht, leider auch hier ohne "bleibenden" Erfolg.

Bis jetzt sieht es wirklich ganz gut aus - ich habe sogar seit gestern schon ein verringertes Verlangen nach Nikotin und das Verlangen nach dem Joint ist sogar - oh Wunder - bis jetzt nicht verhanden und das ganz ohne irgendwelche Anzeichen von Reizbarkeit.
So kanns weitergehen! Bin übrigens jetzt bei der empfohlenen Tagesdosis von 3 x 6mg und paar zerquetschte - sprich 3/4 Tablette der 25er.

Auf die empfohlenen Ärzte und die daraus folgenden Resultate - bin ich schon mächtig gespannt.^^

LG
lobber

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lobber
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Re: Kurze Vorstellung - Ich und der THC Entzug

Beitragvon lobber » 17. Februar 2016, 12:04

Ups - Sorry Chinaski - habe dich irgendwie übersehen. Auch dir herzlichen Dank für deinen Post :vgn

Habe ich schon gemerkt, dass es sich sogar noch schwieriger gestaltet einen Arzt zu finden, der Baclofen zwecks Cannabis-Sucht verschreibt.

Jedenfalls sehr ermutigend zu hören, dass es auch dir geholfen hat.

Gruß
lobber

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DonQuixote
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Re: Kurze Vorstellung - Ich und der THC Entzug

Beitragvon DonQuixote » 17. Februar 2016, 23:09

Hallo Lobber

Eine Mail mit Arztempfehlung ist soeben raus. Wenn nichts sichtbar ist, dann vielleicht auch mal im Spam-Ordner nachschauen. Denn manchmal (selten) bleiben unsere Mails dort hängen.

DonQuixote

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platon
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Re: Kurze Vorstellung - Ich und der THC Entzug

Beitragvon platon » 4. Oktober 2017, 10:30

Hallo Lobber,

zuerst einmal Danke ich Dir von Herzen für diesen wertvollen Hinweis mit dem Namen Baclofen.
Für diesen wertvollen Hinweis möchte ich mich gerne revanchieren in Form von Empfehlungen.
Ich selbst hatte auch diese Erfahrungen mit der Aggression. Vor allem in den ersten Wochen nach dem Konsum, war ich sehr gereizt. Ich habe viele Informationen über die Wirksamkeit dieser Substanzen gelesen und kann es jedem nur wärmstens empfehlen.

Neurotransmitter sind Botenstoffe, die an chemischen Synapsen die Erregung von einer Nervenzelle auf andere Zellen übertragen(Wikipedia)
Deine Ernährung spielt einen gewichtige Rolle für die Neurotransmitter. Je nachdem welche Nahrung zu dir nimmst, sind deine Emotionen, Gefühle unterschiedlich augeprägt
https://www.dasgehirn.info/grundlagen/k ... -im-gehirn

Diese Substanzen werden nicht nur deine Aggressionen unter Kontrolle bringen sondern viele andere Vorteile, mehr dazu siehe unten.

Geh in die Apotheke und kaufe Folgendes:

L-Glutamin: täglich mindesten 2000mg
Magnesiumorotat : täglich mindestens 1000mg
L-Thianin: täglich mindestens 500mg



Solltest du Sport treiben, min. 3 Mal in der Woche, verdopple die Dosis von Magnesiumorotat & L-Glutamin. Durch das Schwitzen scheidet man mehr Mineralien und Vitamine aus dem Körper.

L-Glutamin: Glutamin
Glutamin ist die Aminosäure mit der höchsten Konzentration im Blutserum. Sie ist ein essentielles Nährsubstrat für die Enterozyten und Immunzellen. Im ZNS ist Glutamin eine wichtige Ausgangssubstanz für die Bildung des Neurotransmitters GABA. Experimentell konnte nachgewiesen werden, dass eine Erhöhung des Glutaminangebots auch zu einer Steigerung der GABA-Synthese führt. Das GABAerge System ist bekanntlich der therapeutische Ansatzpunkt der Benzodiazepine, die ja häufig bei Angsterkrankungen eingesetzt werden. Über eine Bindung an GABA-A-Rezeptoren verstärken die Benzodiazepine die GABA-induzierten Chloridströme.
Glutamin kann auch als Nährsubstrat für die Neuronen dienen, was sich besonders bei einem niedrigen Blutzuckerspiegel als hilfreich erweist. Eine Glutaminsupplementierung führt häufig zu einer psychovegetativen Stabilisierung des Patienten und zu einer besseren psychischen Befindlichkeit.
https://www.diagnostisches-centrum.de/publikationen.html?id=601

Magnesiumorotat: Doch eine Unterversorgung mit dem Mineralstoff kann vielfältige Störungen nach sich ziehen: Das Herz, aber auch Nerven und Psyche können davon betroffen sein.
... für starke Nerven und ein gesundes HerzEntsprechende Symptome, wie Herzrasen, Nervosität, Gereiztheit, erhöhte Stressanfälligkeit und Erschöpfung, werden meist nicht mit einem Magnesium-Mangel in Verbindung gebracht, sondern eher auf Überlastung zurückgeführt. Wird das Mineralstoff-Defizit nicht ausgeglichen, kann es sich zuspitzen und dem Herzen schaden.
https://www.cityblick24.de/index.php/gesundheit/aus-der-apotheke/1897-magnesium-mangel-herz-und-nerven-koennen-leiden

L-Thianin: Theanins Merkmale, wie das Gemüt zu beruhigen, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern, und seine positive Beeinflussung von Angstzuständen, wurde mehrfach nachgewiesen.
Es besitzt die Fähigkeit, zu beruhigen, ohne gleichzeitig Müde zu machen; in hoher Dosis hat es eine positive Wirkung auf psychopathologische Angstzustände die durch Schizophrenie erzeugt werden. (8).
http://nootro.de/nootropika/theanin/

Und das alles ohne eine einzige Nebenwirkung!

Alles Gute
Platon


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