Baclofen für abstinente Patientin mit Angststörung?
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Baclofen für abstinente Patientin mit Angststörung?
Guten Tag,
wer mich aus meinen Zeiten hier nicht mehr kennt: Ich nehme selbst seit knapp zwei Jahren Baclofen und habe meine Angststörung und den dadurch bedingten Alkoholmissbrauch zwar nicht gänzlich aus meinem Leben verbannen können, bin aber mit allem "to terms" gekommen.
Nun habe ich eine Frage zu einem anderen Bereich: Ich habe eine enge Freundin, die vor etwa fünf Jahren aufgehört hat zu trinken, also ganz=abstinent. Ihre Depressionen sind davon jetzt aber auch nach all der Zeit nicht weggegangen, und nun hat sich in einem längeren Gespräch zum ersten Mal herausgestellt, dass die bei ihr auch angstbedingt sind. Gibt es Quellen/Infos dazu, ob Bac auch dann wirken kann (gegen Ängste), wenn man das Trinken schon vor längerer Zeit eingestellt hat? Sie hat ca. 2009 einen Entzug vom Spiegeltrinken gemacht, aber außer dem Alkoholproblem ist halt alles andere noch da. Hauptsächlich Antriebslosigkeit (und Angst).
Ich wäre für Erfahrungswerte/hilfreiche Ratschläge dankbar, ich möchte ihr kein Medikament vorschlagen, was dann vielleicht nach hinten losgeht, möchte ihr aber auch keine Möglichkeit vorenthalten, die vielleicht helfen könnte.
Herzlich,
Maria
wer mich aus meinen Zeiten hier nicht mehr kennt: Ich nehme selbst seit knapp zwei Jahren Baclofen und habe meine Angststörung und den dadurch bedingten Alkoholmissbrauch zwar nicht gänzlich aus meinem Leben verbannen können, bin aber mit allem "to terms" gekommen.
Nun habe ich eine Frage zu einem anderen Bereich: Ich habe eine enge Freundin, die vor etwa fünf Jahren aufgehört hat zu trinken, also ganz=abstinent. Ihre Depressionen sind davon jetzt aber auch nach all der Zeit nicht weggegangen, und nun hat sich in einem längeren Gespräch zum ersten Mal herausgestellt, dass die bei ihr auch angstbedingt sind. Gibt es Quellen/Infos dazu, ob Bac auch dann wirken kann (gegen Ängste), wenn man das Trinken schon vor längerer Zeit eingestellt hat? Sie hat ca. 2009 einen Entzug vom Spiegeltrinken gemacht, aber außer dem Alkoholproblem ist halt alles andere noch da. Hauptsächlich Antriebslosigkeit (und Angst).
Ich wäre für Erfahrungswerte/hilfreiche Ratschläge dankbar, ich möchte ihr kein Medikament vorschlagen, was dann vielleicht nach hinten losgeht, möchte ihr aber auch keine Möglichkeit vorenthalten, die vielleicht helfen könnte.
Herzlich,
Maria
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Erst kommt der Wahn, dann die Größe. (Helmut Krausser)
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Re: Baclofen für bereits seit Jahren abstinente Patientin?
Hallo Maria!
Schön, wieder von Dir zu lesen
!
Die anxiolytische ("angstlösende") und antidepressive Wirkung von Baclofen besteht ja zusätzlich zu den Vorzügen des Medikaments im Bezug auf alkoholbedingtes Craving. Soll heißen: Baclofen kann das Craving unterdrücken UND Ängste hemmen UND antidepressiv wirken.
Deiner Schilderung nach könnte Deine Freundin früher den Alkohol tatsächlich als Mittel benutzt haben, um ihre ursprünglichen Ängste zu unterdrücken/betäuben. Und jetzt - nachdem der Alkohol weg ist - fehlt die nötige "Medizin" und die Ängste sind wieder da
(s. dazu auch , den Volltext kann ich Dir auf Anfrage via PN gerne "ausleihen").
Es gibt sogar die Auffassung, dass die Alkohol-Abstinenz in manchen Fällen "nur" ein Nebeneffekt der eigentlichen anxiolytischen Wirkung von Baclofen sei, eben weil das Medikament die Angst nehme und Alkohol zur "Betäubung" danach quasi nicht mehr nötig sei.
Wie auch immer: Es spricht nichts dagegen, Baclofen als "reines" Medikament gegen Angst auszuprobieren.
Viel Erfolg wünscht
Papfl
Edit:
Ein ganz toller Thread zu diesem Thema ist übrigens
Schön, wieder von Dir zu lesen
![hi_bye [hi_bye]](https://forum-baclofen.com/images/smilies/bye.gif)
Die anxiolytische ("angstlösende") und antidepressive Wirkung von Baclofen besteht ja zusätzlich zu den Vorzügen des Medikaments im Bezug auf alkoholbedingtes Craving. Soll heißen: Baclofen kann das Craving unterdrücken UND Ängste hemmen UND antidepressiv wirken.
Deiner Schilderung nach könnte Deine Freundin früher den Alkohol tatsächlich als Mittel benutzt haben, um ihre ursprünglichen Ängste zu unterdrücken/betäuben. Und jetzt - nachdem der Alkohol weg ist - fehlt die nötige "Medizin" und die Ängste sind wieder da
![pardon [pardon]](https://forum-baclofen.com/images/smilies/pardon.gif)
Es gibt sogar die Auffassung, dass die Alkohol-Abstinenz in manchen Fällen "nur" ein Nebeneffekt der eigentlichen anxiolytischen Wirkung von Baclofen sei, eben weil das Medikament die Angst nehme und Alkohol zur "Betäubung" danach quasi nicht mehr nötig sei.
Wie auch immer: Es spricht nichts dagegen, Baclofen als "reines" Medikament gegen Angst auszuprobieren.
Viel Erfolg wünscht
Papfl
Edit:
Ein ganz toller Thread zu diesem Thema ist übrigens
Zuletzt geändert von Papfl am 1. September 2015, 19:57, insgesamt 2-mal geändert.
„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt."
Albert Einstein (1879 - 1955)
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Re: Baclofen für bereits seit Jahren abstinente Patientin?
Lieber Papfl,
danke für die schnelle Antwort. Ich werde noch ein bisschen warten, was an anderen Rückmeldungen kommt, und ihr das dann wahrscheinlich wirklich entsprechend empfehlen.
Herzlich,
Maria
danke für die schnelle Antwort. Ich werde noch ein bisschen warten, was an anderen Rückmeldungen kommt, und ihr das dann wahrscheinlich wirklich entsprechend empfehlen.
Herzlich,
Maria
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Re: Baclofen für bereits seit Jahren abstinente Patientin?
Hallo Gartenwölfin,
schön, wieder von Dir zu lesen!
Ich möchte Deine Frage ausdrücklich bejahen, seit Jahren abstinent mit Angststörung, da gibt es nichts Ungefährlicheres als Baclofen, da eben keine Gewöhnung und Suchtgefahr besteht.
Dennoch weiß ich, dass manche Formen depressiver Art in ärztliche Obhut gehören.
Ich würde es mit niedrigster Dosierung/ Aufdosierung ausprobieren, und gleichzeitig eine Art Bewegungsprogramm beginnen - so schwer es auch fällt. Die besten Antidepressiva sind Bewegung und Haustiere *seufz*.
Und sofern noch andere Komorbiditäten wie posttraumatische Belastungsstörung oder so da sind, geht es ohne geeignete Therapie vermutlich nicht.
Ich betone hier nochmal meinen Laienstatus, denn endogene Depressionen sind teilweise echt nur medikamentös behandelbar, und wie und ob Bac als Einzelmaßnahme da hilfreich ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Am besten wäre, sie meldete sich hier selbst im Forum an; wär ja ein erster Schritt, wieder aktiv zu werden, soweit es eben geht,
lieben Gruß,
Conny
schön, wieder von Dir zu lesen!
Ich möchte Deine Frage ausdrücklich bejahen, seit Jahren abstinent mit Angststörung, da gibt es nichts Ungefährlicheres als Baclofen, da eben keine Gewöhnung und Suchtgefahr besteht.
Dennoch weiß ich, dass manche Formen depressiver Art in ärztliche Obhut gehören.
Ich würde es mit niedrigster Dosierung/ Aufdosierung ausprobieren, und gleichzeitig eine Art Bewegungsprogramm beginnen - so schwer es auch fällt. Die besten Antidepressiva sind Bewegung und Haustiere *seufz*.
Und sofern noch andere Komorbiditäten wie posttraumatische Belastungsstörung oder so da sind, geht es ohne geeignete Therapie vermutlich nicht.
Ich betone hier nochmal meinen Laienstatus, denn endogene Depressionen sind teilweise echt nur medikamentös behandelbar, und wie und ob Bac als Einzelmaßnahme da hilfreich ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Am besten wäre, sie meldete sich hier selbst im Forum an; wär ja ein erster Schritt, wieder aktiv zu werden, soweit es eben geht,
lieben Gruß,
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.
In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz
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Re: Baclofen für bereits seit Jahren abstinente Patientin?
Danke, Conny, speziell von Dir hatte ich auf Antwort gehofft.
Ich fürchte, sie wird mir übelnehmen, dass ich hier schon über sie geredet habe, ich schau mal die Tage, wie aufgeschlossen sie gegenüber dem Thema "neues Medikament" ist.
Haustier ist da, liebender Mann und sozialverträgliche Umgebung auch. Habt Ihr einen Link zu einer aktuellen Tabelle zur Bac-An-/Aufdosierung?
DonQ, ich würde mich sehr freuen, wenn Du zu dem Thema auch noch was sagen würdest, nachdem Du es in die Öffentlichkeit gebracht hast ...
Herzlich,
Maria
Ich fürchte, sie wird mir übelnehmen, dass ich hier schon über sie geredet habe, ich schau mal die Tage, wie aufgeschlossen sie gegenüber dem Thema "neues Medikament" ist.
Haustier ist da, liebender Mann und sozialverträgliche Umgebung auch. Habt Ihr einen Link zu einer aktuellen Tabelle zur Bac-An-/Aufdosierung?
DonQ, ich würde mich sehr freuen, wenn Du zu dem Thema auch noch was sagen würdest, nachdem Du es in die Öffentlichkeit gebracht hast ...
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Maria
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