Fragen zu Baclofen bei Therapie

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Beerli
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Fragen zu Baclofen bei Therapie

Beitragvon Beerli » 18. März 2015, 21:02

Hi

Nachdem ich mich im Internet über Alkoholsucht belesen habe bin ich über das Thema Baclofen gestossen, und mir kam der Eindruck, dass Balcofen vielleicht wirklich bei einer Suchttherpapie hilfreich sein kann.
Ich habe einen Bekannten, der derzeit zur Entgiftung in einer Klinik ist. Er möchte im Anschluss eine Langzeittherapie machen. Es wäre nicht seine Erste.
Vor dem letzten Besuch habe ich ihm einige Infos über Baclofen ausgedruckt und dann mitgebracht. Was genau er davon halten wird, weiss ich nicht, aber ich wollte ihm nicht vorenthalten, dass es wahrscheinlich ein Medikament gibt, was unterstützend helfen kann, vorallem wegen diesem Craving.
Ich weiss nicht, ob er dafür offen sein wird, letzendlich ist es ja seine Entscheidung, aber ich wollte mich trotzdem vorab mal informieren, ob es in Regensburg einen bekannten Arzt gibt, der Baclofen off label verschreibt. Könntest du mir da Infos zu kommen lassen? Wie läuft das in der Regel ab? Müsste man eventuell auch Monate auf einen Termin warten, oder ist es möglich eventuell zeitnah einen Termin zu bekommen und so eher paralell Baclofen zur Therapie einzunehmen? Wäre das bei einer stationären Therapie überhaupt möglich?
Ich fände es ja schon gut, falls es so zu Stande kommen sollte, und er es einen Versuch Wert sieht, wenn es ärztlich begleitet werden würde.

Über Rückmeldung und Infos würde ich mich freuen.

Viele liebe Grüsse
Beerli

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DonQuixote
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Re: Fragen zu Baclofen bei Therapie

Beitragvon DonQuixote » 19. März 2015, 22:17

Hallo Beerli

Toll, dass Du Dich für Deinen Bekannten einsetzt. Der Entschluss, bezüglich seines Alkoholproblems etwas zu unternehmen, muss allerdings von ihm selbst (Deinem Bekannten) kommen, aber das schein ja der Fall zu sein. Welche Unterlagen hast Du ihm denn schon zukommen lassen? Wir haben hier jedenfalls eine kleine Sammlung zum Download zusammengestellt.

Mit den Wartezeiten bis zum ersten Arzttermin ist das halt so eine Sache. Bei Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie kann das manchmal schon einige Wochen dauern, bei Allgemeinpraktikern (Baclofen-verschreibender Hausarzt) geht es in der Regel schneller, und bei Suchtambulanzen kann man quasi unangemeldet reinspazieren. Ich sende Dir jedenfalls per Mail dann gleich eine entsprechende Auswahl.

Baclofen während einer stationären Langzeittherapie (SLT) ist schwierig, wir kennen in Deutschland nur eine Handvoll Einrichtungen, die Baclofen in einem solchen Umfeld verschreiben, und in Deiner Region gibt es davon leider keine. Solche Einrichtungen für eine SLT sehen es in der Regel auch gar nicht gerne, wenn da von außen jemand mit Medikamenten "reinpfuscht". Dein Bekannter müsste halt mit der Baclofen-Therapie warten, bis die SLT vorbei ist oder auf eine SLT verzichten und gleich mit einer ambulanten Baclofen-Therapie mit begleitender Psychotherapie beginnen. Das hängt vielleicht auch von der Wartezeit bis zum ersten Termin beim „Baclofen-Arzt“ oder „-Therapeuten“ ab.

Denkbar ist auch folgende Konstellation: Ambulante Verschreibung von Baclofen durch einen Allgemeinpraktiker (Hausarzt) und gleichzeitige ambulante Psychotherapie bei einem „normalen“ Psychiater. Nun denn, ich schicke Dir dann gleich ein paar Adressen und wünsche Euch schon jetzt alles Gute und viel Erfolg.

DonQuixote

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Re: Fragen zu Baclofen bei Therapie

Beitragvon Beerli » 19. März 2015, 23:16

Danke DonQuixote, für deine Mail und die ausführlichen Antworten.
Ja, ob er wirklich entschlossen ist, das weiss nur er selbst, aber ich denke ihm die Infos zu kommen zu lassen kann möglicherweise unterstützend helfen, wenn er sich wirklich auf den "richtigen" Weg begeben sollte. Was er davon hält und daraus macht, ist letzendlich seine Entscheidung.
"Ist Alkoholsucht doch heilbar?" , den Bericht habe ich ihm erstmal übergeben, der schien mir ziemlich zusammenfassend und wiederspiegelnd, was das Problem Craving angeht. Mit unzähligen Ausdrucken wollte ich ihn auch nicht gleich überhäufen.
Von den Möglichkeiten und Abwägungen werd ich ihm berichten. Wie du schon erwähnt hast, wird es wohl auch davon abhängen wie zeitnah man einen Termin bei einem Arzt bekommt.
Meine Fragen sind vorerst beantwortet.
Vielen Dank.

Beerli


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