Ich stelle mich vor...

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Blume
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Ich stelle mich vor...

Beitragvon Blume » 2. März 2015, 14:10

Also.. zu meiner Person

Ich bin 47jahre alt und trinke jetzt seit bald genau 19 Jahren. Ich habe drei Kinder, die kleinste ist nun 8 Jahre. Ich arbeite im medizinischen Sektor. Bin wegen meiner Alkoholsucht, aber noch nie ausgefallen. Nun hat sich im Januar mein Lebenspartner nach 16 jahren noch von mir getrennt, nicht wegen dem Alkohol.. unter den Streitereien immer unter Alkohol, bin ich immer wieder sehr ausfällig gworden und das hat mich sehr erschreckt..Auch kenne ich die Sucht von meiner Mutter, sie trinkt nun sicher schon 35 Jahre und ist ein Wrack...so will ich nicht enden...
Auch habe ich körperliche Symptome, ich kann manchmal beinahe keine Blutentnahmen mehr machen, wegen dem Zittern. Auch sind meine Leberwerte zu hoch und ich habe einen Vit. B12 Mangel.

Mein Trinkverhalten, ist jeden Abend 1l - 1.5l Rotwein..

Nun seit der Trennung habe ich erkannt, dass ich ein Problem mit Alkohl habe. Mein Ziel ist sicher abstinent zu sein.

Ich erhoffe mir einfach nur Hilfe und möchte wieder ein angenehmes und Alkoholfreies leben, da ich mich ganz genau kenne brauche ich Unterstützung medikamentös..

Ich habe heute alle Flaschen Wein entsorgt, ich möchte einfach nur aufhören..mache mir doch schon Gedanken wegen den Entzugserscheinungen.Was meint ihr?

LG Blume
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Mary
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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon Mary » 2. März 2015, 19:28

Hallo erstmal,
zu den Entzugserscheinungen und ob es klug ist sofort auf 0 runterzugehen kann ich Dir nichts raten, ich würde mich das (bei vergleichbarer Trinkmenge) glaube ich nicht trauen ohne irgendwelche "Notfallpillen" o.ä. im Haus.
Großartig finde ich, dass Du etwas ändern willst und Baclofen kann und wird Dir sicher dabei helfen können.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft !
LG Mary [hi_bye]
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.............

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon DonQuixote » 2. März 2015, 20:29

Hallo Blume

Mary hat recht, das abrupte Absetzen von Alkohol kann problematisch sein. Hast Du denn schon Erfahrungen mit einem solchen „kalten Entzug“ gemacht? Gab es dabei nebst Zittern auch ernsthaftere Komplikationen? Schau Dir mal diesen Fragebogen an, damit lässt sich die Schwere des Entzugssyndroms abschätzen. Ab 15 Punkte ist dann eine stationärer und ärztlich begleiteter Entzug (sog. Entgiftung) erforderlich. Man weiß auch, dass in leichten Fällen das Medikament Baclofen solche Entzugserscheinungen vermindern kann.

Wie dem auch sei: Gut dass Du Dein Problem erkannt hast und etwas dagegen tun möchtest. Danke auch für Deine
PN (Private Nachricht), Arztvorschläge aus unserer Liste sind per Mail an Dich schon so gut wie unterwegs. Wenn Du Dich generell über die Baclofen-Therapie der Alkoholabhängigkeit informieren möchtest, dann beginne am besten hier. Alles wird gut,

meint DonQuixote

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon Blume » 3. März 2015, 08:32

Guten morgen Zusammen

Erstmal danke für das Willkommen heissen hier. Danke auch für die Ärzteliste, werde mich heute gleich mal dort telefonisch melden.

Gestern habe ich ja Projekt 0 Alkohol angefangen, und bis 22.00h gings ganz gut, ausser Herzklopfen, innerer Unruhe und frieren [shok] ? Nun ich habe dann um 22.00h 3dl Wein konsumiert und gleich ins Bett. Die Nacht hatte ich dann Schweissausbrüche und immer das Herzklopfen, habe aber ganz gut geschlafen. Jetzt bin ich innerlich Zittrig und sehr müde. Werde heute versuchen die 5 grade sein zu lassen und mich ganz mir zu widmen. Auch werde ich heute sicher an die frische Luft gehen und ein Vit. B Präpart und Magnesium anfangen zu nehmen.

Das 100 auf 0 scheint wegen den Entzugserscheinungen nicht ganz funktionieren. Als gehts Step bei Step runter. Was mir letzte Nacht auch durch den Kopf gegangen ist, es ist ja nicht nur der Alkoholentzung und das Abstinenzsein, wie werde ich in Zukunft mit Problemen umgehen? Bis gestern konnte ich mir oder habe ich mir die schön gesoffen und nun?

LG Blume
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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon GoldenTulip » 3. März 2015, 15:11

Hallo Blume,

körperliche Abstinenz normalerweise geht ganz gut mit Runterfahren. Es kann aber auch mit Deinem vorherigem Konsum eng werden- also, halt Dir eine Notfallnummer bereit, falls Du Panik bekommst oder der Kreislauf absackt.

wie werde ich in Zukunft mit Problemen umgehen? Bis gestern konnte ich mir oder habe ich mir die schön gesoffen und nun?


Tja, geht nur langsam. Ressourcen aufbauen, ummodeln, lernen und üben und immer wieder Kurskorrektur. Es gibt kein Rezept. Baclofen verschafft Dir eine Atempause vor körperlichem Suchtdruck und etwas Erleichterung bei Angst/ Deprimiertheit.
Es löst nicht Grunderkrankungen wie Angststörungen, Depressionen, Traumatisierungen. Denen kannst Du Dich neuerdings mit Baclofen aber mal "widmen", ohne dauernd betrunken sein zu müssen. Die Hauptaufgabe bleibt bei Dir.

Sich zitterfrei um sich selbst kümmern zu können wäre ja auch nicht "so bad" - oder?

Alles Liebe
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon Blume » 4. März 2015, 09:27

Danken GoldenTulip

Mein gestriger Tag war geprägt von innerlicher Unruhe und Herzklopfen. Ansonsten gings ganz gut. was hald ist, sämtliches negatives dringt nun ungehindert durch. Die Trennung wird mir klar bewusst und ich war unendlich traurig, wass sich durch unkontrolliertes weinen am Nachmittag bemerkbar machte.

Berichte euch vom zweiten Abend. Wo ich mich ganz fest zusammen nehmen musste nicht ein Glas Wein einzuschenken, in der Küche beim Kochen..wie ich es immer getan habe.

Was auch erschreckend ist, totale Apettitlosigkeit, muss mich sogar zwingen Wasser oder Tee zu trinken.

Nun ja, wie schon gesagt von 100 auf 0 ist sicher in meinem Fall nicht ratsam. Ich habe dann 3 dl Wein zwischen 20.00 h und 22.00h konsumiert. und danach viel Wasser getrunken. Heute werde ich meiner Adresse tel. war gestern nicht erreichbar.

Heute morgen innerliche Unruhe, Herzklopfen ein wenig besser, in der Nacht gegen 5 Uhr massive Schweissausbrüche. Von der Psyche her noch ganz stabil, ausser die Traurigkeit.

LG Blume
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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon GoldenTulip » 4. März 2015, 09:55

Liebe Blume,

Traurigkeit ist der Hauptgrund für's Trinken. Mir begegnet das gerade wie in einer Zeitschleife. Körperlich bin ich das Trinken los, seelisch kaum. da muss mal noch was anderes ran als Baclofen oder meine selbstgebackene Philosophie- sofern man es nicht bis zur Bewusstlosigkeit einzunehmen gedenkt. Weder das eine noch das andere

Wenn Du antworten möchtest, sag mir, wie es sich für Dich anfühlt:

Was ist Mitleid?
Was ist Mitgefühl?

In dieser Frage liegt ein Schlüssel, was Trauerbewältigung angeht. Natürlich nur in meiner eigenen Wahrnehmung - aber ggf. ist das auch für Dich nicht unwichtig.

Bussi Conny
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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon Blume » 4. März 2015, 12:30

GoldenTulip hat geschrieben:Liebe Blume,

Traurigkeit ist der Hauptgrund für's Trinken. Mir begegnet das gerade wie in einer Zeitschleife. Körperlich bin ich das Trinken los, seelisch kaum. da muss mal noch was anderes ran als Baclofen oder meine selbstgebackene Philosophie- sofern man es nicht bis zur Bewusstlosigkeit einzunehmen gedenkt. Weder das eine noch das andere


Herzlichen Dank für deine Worte..Wahrscheinlich wars bei mir auch die Traurigkeit, ich lerne mich nun erst kennen, bin noch ganz am Anfang, körperlich scheint es doch nicht so schwer sein vom Alkohol wegzukommen, trotz allen Symptomen. Diese vergehen, seelisch scheint die Knacknuss, ich denke der Körper wird irgendwann aufhören nach dem vermeindlichen Freund zu schreien. Nur die Seele "sucht" noch danach.

"Wenn Du antworten möchtest, sag mir, wie es sich für Dich anfühlt:

Was ist Mitleid?
Was ist Mitgefühl?"

Habe mich nun gefragt, was diese Worte bei mir bewirken, hmm schwierig ich denke für mich hat Mitleid etwas passives, statisches, was mir Mitgefühl aktiv und dynamisch vorkommt. Bei Mitleid fehlt mir das fühlen. Und kommt auch immer auf die Sichtweise an, sind es die Mitmenschen oder bin ich es selber, die mit leidet oder mit fühlt. Auf welcher Ebene siehst Du dich?

Ich habe am Anfang geschrieben, dass sich mein Partner von mir getrennt hat, nicht wegen dem Alk. Ich glaube das stimmt so nicht ganz, ich habe schlimme Dinge gesagt und getan und ich denke die Trennung ist Summer aller. Die letzten zwei Tage haben meine Gedanken heimlich gedacht, ich höre auf mit dem Alk und alles wird gut.

Ich habe mir nun täglich einen Tagebucheintrag und einen Spaziergang verordnet.

Grüessli Silvi
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Re: Ich stelle mich vor...

Beitragvon Suse » 5. März 2015, 01:15

Liebe Silvi,

schön, dass du hier bist.
Es ist natürlich so, dass sich das Leben schon ganz anders darstellt, selbst wenn man "nur" weniger trinkt. Alles erscheint intensiver, sicher der Schmerz, aber wenn der mal vorbei ist, dann auch die schönen Dinge.
Ich glaube schon, dass man im trunkenen Streit einiges kaputt machen kann, wenn der/die andere kein "Trinker" ist. Mein Mann und ich haben so dermaßen bitterböse Streitereien gehabt und so böse Dinge gesagt, die unverzeihlich wären, wenn wir nicht beide getrunken hätten, meine, nicht nur an dem Abend sondern regelmäßig und viel, so dass jeder von uns "weiß", wie so etwas passieren kann. Trotzem natürlich Mist.

Dennoch darfts du dir nicht alleine die Schuld geben an der Trennung. Da gehören immer beide dazu!

Das fürs Erste, weil es spät ist. Dir alles Gute,

bis bald, Suse
Früherer Name: Desperatio

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