Eleanor- bin neu hier

[Eleanor]

Hallo zusammen,

ich lese schon sehr lange in dem Forum mit und ergreife nun die Gelegenheit, mich vorzustellen:
Ich bin 41 Jahre alt und trinke ( mit zahlreichen Pausen) schon
über 20 Jahre lang . Habe bereits vier Langzeittherapien hinter mir- keine war von dauerhaftem Erfolg. War vor nem Dreivierteljahr ganz unten- inzwischen habe ich wieder Job und Wohnung. Ich habe den Wunsch, dauerhaft mit dem Alk aufzuhören. Baclofen habe ich 2011 das erste Mal genommen, das Medikament dann aber nie kontinuierlich eingenommen, da ich immer Probleme mit den Nebenwirkungen hatte, wobei ich sagen muss, dass es gegen den Suchtdruck sehr gut hilft.
Leider ist da aber die immer mal wieder auftretende bleierne Müdigkeit zu nennen- hatte aber auch schon das Gegenteil: durchwachte Nächte verbunden mit Agitiertheit. Diese Nebenwirkungen sind mitunter sehr lästig, ich hoffe, diese legen sich auf Dauer. Baclofen erscheint mir nämlich ansonsten der einzig gangbare Weg für mich. Mit den AA habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht ( erzähle ich mal bei Gelegenheit), andere SHGs habe ich noch nicht ausprobiert.
Das wars mal fürs erste.

Viele Grüße
Eleanor

[GoldenTulip]

Eleanor,
herzlich willkommen im Forum
Vielen hilft Baclofen, deswegen promoviere ich es weiterhin.
Mir hat Bac auch gegen den Suchtdruck geholfen, mir aber an der anderen Seite zu viel Lebensqualität gemmen. Ich denke, man darf abwägen. Und so ganz am Ende ist und bleibt es eine Kopfsache.
Wenn ich trinken will, hält mich nichts und niemand davon ab. Wenn ich aufhören wll, aber nicht kann, kann Baclofen helfen.

Conny

[Suse]

[Eleanor]

Hallo zusammen, danke erstmal für die Antworten . Ja, ich habe ne Ärztin, die mir Bac verschreibt. Hab aber den Eindruck,
dass ich zu schnell aufdosiere. Ich hatte zwei Wochen ohne Alk durchgehalten, habe aber in einer angespannten Situation wieder mit dem Trinken angefangen. Durch Jobnomadentum bin ich sozial sehr isoliert und habe nicht das Gefühl, daran jemals was ändern zu können. Ein elender Teufelskreis
Viele Grüße
Eleanor

[Suse]

Hi Eleanor,

dosiere nicht zu schnell auf, dadurch kommen womöglich Nebenwirkungen - hast du wahrscheinlich schon, sonst hättest du nicht "dieses Gefühl"? Es wäre schade, wenn du aufgrund solcher im Prinzip vermeidbaren und zumeist beim Verweilen auf der gleichen Dosis verschwindenden Nebenwirkungen die Hoffnung verlieren und die Therapie abbrechen würdest.

Hast du schon diesen gelesen? Da steht erstmal alles drin, sowohl die Aufdosierung als auch, dass diese meist zurückgehen, wenn man im Fall der Fälle auf derselben Dosis verharrt. Schade, dass du nach 2 Wochen wieder angefangen hast, aber was solls? Du hast 2 Wochen geschafft, weißt also, es ist möglich! Immer wieder weiter versuchen, nicht liegen bleiben! Und wenn du langsam aufdosierst wird es mit jedem Tag leichter, Nein zu sagen. Und wenn du nochmal umfällst, stehe wieder auf und fällst du erneut....es ist nie zu spät. Nur wenige werden beim ersten Versuch geschafft haben, die Versuchung ist zu groß, es mit dem Alkohol nochmal "zu versuchen". Verzage nur nicht, bitte.

Gegen die Isolierung durch den Job hilft das natürlich nicht, darf man fragen, was du machst? Vielleicht gibt es andere Möglichkeiten, das zu kompensieren?

Ganz lieben Gruß

[Eleanor]

Hallo zusammen,

hatte schon eine Weile nicht mehr mitgelesen, da zwischenzeitlich auch wieder ziemlich "drauf".

Also, ich werde das mit dem Aufdosieren jetzt nochmal schön langsam versuchen. Nebenwirkungen sind derzeit
eh nicht soooo problematisch, da ich momentan frei habe.

@Suse: Herzlichen Dank für die aufmunternden Worte.
Was den Job anbelangt- also, ich bin Programmiererin. Und (da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt): Nicht der aktuelle
Job ist das Problem- im Gegenteil, es ist der erste Job, bei welchem ich mich wohlfühle. Hatte nur in der Vergangenheit
ganz großes Pech und mehrere Jobs in ganz Deutschland, die jeweils nur von kurzer Dauer waren (aus diversen Gründen-
möchte ich jetzt nicht im öffentlichen Bereich drauf eingehen).

Möglicherweise bin ich derzeit einfach etwas ungeduldig- es dauert eine Weile, bis man sich wo eingelebt hat, und hier in
der Region möchte ich wirklich bleiben.

Leider kam verschärfend hinzu, dass ich mich anfangs den (meiner Meinung nach) sektiererischen AAs angeschlossen hatte, dort von einem Mitglied in Beschlag genommen wurde, der mir angeblich "das Programm" nahebringen wollte, der
sich dann aber als kriminelles Schw... entpuppte.

Ich wurde also nach vier Monaten Bekanntschaft von diesem bedroht, fing in diesem Zusammenhang wieder mit sehr schwerem Trinken an (bin eh aufgrund eines schlimmen Erlebnisses in meiner Jugend traumatisiert), und jetzt kommt das Unglaubliche: Der Typ wurde und wird von den "alten Hasen" protegiert, obwohl er sich mehrmals in dermaßen dumme Widersprüche verwickelt hatte, die man eigentlich nur mit fortgeschrittenem Korsakow nicht als solche identifizieren würde. Mit anderen Worten: Er wurde mit vollster Absicht gedeckt- aus Cliquenwirtschaft und Geklüngel heraus. Bin, als ich über die Sache reden wollte ("sowas gehöre nicht ins Meeting") mit einem Maulkorb belegt worden, und mir ist letztendlich Hausverbot erteilt worden- ich würde "den Hausfrieden akut bedrohen". Unglaublich, aber ich schwöre, dass sich das tatsächlich so zugetragen hat.

Jetzt habe ich endlich Zeit, "normale" Leute kennenzulernen, bin allerdings noch dabei, die mir zugefügten Wunden zu verarbeiten- und endlich, endlich dauerhaft trocken zu bleiben.

Viele Grüße
Julia

[Suse]

Liebe Julia,

Das ist ja unfassbar! Ich weiß ja nicht, was du mit kriminell meintest, aBer Kriminelles ist sicher nicht " normal" für die AA, auch wenn ich mich dort auch nicht soo wohl gefühlt habe. Bin allerdings sehr herzlich aufgenommen worden.

Sich ein soziales Netz aufzubauen ist sicher eine Grundvoraussetzung für ein zufriedenes Leben, möglichst natürlich jenseits des Kneipenmilieus

Ich wünsche dir dafür alles Gute dafür, so leicht ist das ja nicht. Wie wirst du das anstellen? Und wie sieht es mittlerweile mit dem Alkohol und Baclofen aus? Entschuldige die neugierigen Fragen, musst ja nicht antworten

Lieben Gruß und frohe Weihnachten, trotz allem. Suse

[Eleanor]

Liebe Suse,

hab Dir ne PN geschrieben...

Dir auch schöne Feiertage,
Julia

[GoldenTulip]

Liebe Julia,
von mir auch ganz liebe Wünsche und Grüße über die Feiertage, wir werden die Drecksspatzen drinnen und draußen schon in Schach halten

Das für Dich:


(Hey hey Helen von Abba)
Conny

[Eleanor]

Hi Conny, danke
Dir ebenfalls viele Grüße und schöne Feiertage,
Julia

[GoldenTulip]

was noch schön ist: Pink, Learn to love again



Conny

[Eleanor]

@Conny: okay, danke
LG Julia

[DonQuixote]

[Eleanor]

@Don Quixote: Das ist alles andere als "billiger Pfaffentrost". Im Gegenteil- ich bin ja einige Monate gegen eine Wand aus
Ignoranz gerannt, da tut es gut, die eigene Wahrheit bestätigt zu bekommen.

Denke auch, dass ich über den Schmerz hinwegkomme, obwohl mich die Geschichte heruntergezogen hat und es zeitweise
so aussah, als würde ich wieder alles verlieren. Der Täter hatte mich zuvor mit Beschlag belegt, war auch insofern ziemlich aufdringlich, als er jeden Einwand, warum ich eben öfter mal keine Zeit hätte, Meetings zu besuchen, mit der Antwort zu entkräften versuchte, mir sei meine Gesundheit eben nicht wichtig genug... Derselbe hat dann später übrigens das Hausverbot, welches mir inzwischen auferlegt wurde, initiiert...

Es paßt ins Bild, dass er stets über das "Programm" in epischer Breite salbaderte ("Inventur" ,"Sponsorschaft")...
Ich persönlich komme mir verar... und betrogen vor - auf menschlicher Ebene, und auch dadurch, dass ich viel Energie und Zeit in eine Sache investiert habe, die mir letztendlich geschadet hat.

Zwar habe ich keine kritischen Presseberichte über AA gefunden, dafür aber eine Seite aus den USA, bei der es auch um schädliche Auswirkungen von AA geht.

Viele Grüße
Julia

[gretikatz]

[Eleanor]

@gretikatz: Danke.
Das, was ich gefunden habe, steht unter www.orange-papers.org. Ist in mancher Hinsicht auch überspitzt, das stimmt schon. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es diese Missbräuche gibt.
Bin jetzt dort "persona non grata", weil ich meine Klappe nicht gehalten habe.

[gretikatz]