Alkohol verführt zum Essen

[gretikatz]

[GoldenTulip]

Hallo Greti,
icx stimme da nicht zu.
Wenn man vernünftig isst, mag man weniger trinken. Ich kann mir nach einem leckeren Grünkohlessen nicht vorstellen, noch 8 Halbe hinterherzu kippen.

Wer aufhören möchte, zu Trinken, sollte sich gut ernähren. Und zu Kochen ist wie Meditation, wenn man die die Zeit dazu hat

[Lisa]

@Conny
In diesem Artikel geht es wohl ehr um Gewichtszunahme als um Abstinenz. Ich nehme mal an, Du gehörst zu den Menschen, die noch nie Gewichtsprobleme hatten? Kannst Dich gar nicht in jemanden rein versetzen, der leicht zunimmt? Ich finde Deine Anmerkung für einen Übergewichtigen jedenfalls genauso hilfreich wie die eines glücklich sich zu Tode trinkenden Alkoholikers, der einem verzweifelten Trinker Ratschläge zur Abstinenz erteilt.

Es trifft voll und ganz zu: Alkohol hat extrem viele Kalorien, Alkohol steigert den Appetit und enthemmt gleichzeitig, dass Du die aufgenommene Nahrungsmenge nicht mehr kontrollieren kannst. Und Alkohol verhindert zudem auch noch den Fettabbau.

@Greti, wie immer ein interessanter Beitrag. Danke.

Gruß Lisa

[GoldenTulip]

Liebe Lisa,

Du hast fast Recht. Ich pendle seit ich 15 bin um 56 bis maximal 74 Kg rum. Und eine Esstörung habe ich nicht. Mit den aktuellen 168/ 61kg bin ich für mein Alter im grünen Bereich.
Ich spreche daher wirklich nicht für Menschen, denen da die Steuerung aus dem Ruder läuft. Und was Antidepressiva da anrichten, kenne ich nur vom Hörensagen. Wie gesagt, eine Baustelle, die man zusätzlich nicht brauchen kann.

Was ich weiß ist, dass man besser abnimmt, wenn man vernünftig isst, und dass man Essen möglichst nicht mit Alkohol kompensieren sollte, und dass zu Essen Craving entgegen wirkt. Jedenfalls bei mir.

Lieben Gruß
Conny

[Ginger]

Das Doofe an dem Ganzen ist doch nur, dass der Kopf einfach zu oft was anderes will als der Bauch. Seit ich das Buch "Darm mit Charme" gelesen hab bin ich noch unsicherer, unsicherer frei nach dem Motto "die Dummen sind oft so sicher und die Gescheiten so oft voller Zweifel".
Man möchte sich so gerne zu den "Gescheiten" zählen und sich zurücklehnen. Aber - verdammt - es ist wie ein Vexierbild...

[GoldenTulip]

Ginger,
was fehlt denn, kannst Du das benennen?

GlG Conny

[Ninja]

In meinem Fall trifft der Zusammenhang leider total zu (bin ex-/latente Bulimikerin). Manchmal "beruhigt" Alkohol den Druck, der zum Fressanfall wird, aber oft genug geht beides Hand in Hand . Ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Aber zumindest für mich ging lange Zeit das eine nicht ohne das andere. Alkohol entzuckert wohl auch irgendwie und erhöht das Risiko für Heißhungerattacken. Ich kenne viele Leidensgenossen, denen das ähnlich ging. Ich schreib morgen mehr dazu, wenn es interessiert.
Liebe Grüße...

[gretikatz]

Wenn ich in früheren Zeiten - ohne vorher zu essen - eine Flasche Sekt getrunken hatte, habe ich danach alles vertilgt, was zu finden war: Kekse, Schokolade, Nüsse, Weinbeeren, Speck, Käse, Wurst ..... und war erst zufrieden, wenn ich mit vollem Bauch auf der Couch lag - und habe mich dafür gehasst!

[Lisa]

[Lisa]

[Loki]

Hallöchen.

Alkohol verführt zum Essen? Doch eher umgekehrt!

Jedes Mal, wenn ich mir ein gutes Essen zaubere, kommt automatisch die Idee von einem guten Bier dazu, welches ich gemeinsam genießen will.
Trotzdem passiert es, dass ich vom Essen satt bin und vom Alk ebenso. Dann schmeckt mir einfach nichts mehr und ich möchte weder trinken, noch essen!

[Chinaski]

Hallo,
Fressattacken hatte ich früher auch nach ein paar Drinks.
Bei mir hatte sich nach kontinuierlichem steigern des Alkohols und der Umstieg auf hochprozentiges der "Appetit" erledigt.
Wenn ich getrunken habe konnte ich nichts mehr essen.
Wenn ich ich dann nicht mehr trinken konnte dann konnte ich auch nicht essen weil es mir immer sehr schlecht ging.
Kaum auf den Beinen ging der Kreislauf von vorne los.
Es gab Zeiten da habe ich über eine Woche gar nichts gegessen, vllt. mal eine Banane.
Mein Magen hat nur noch gekrampft begleitet mit starkem Wasser - Durchfall.
Trotzdem habe ich zugenommen.
Die Alkohol Kalorien haben mich damals ernährt.

Gruß Chinaski

[Ninja]

Hm. Ja. Phasenweise kommt mir das alles bekannt vor. Irgendwo hab ich auch mal etwas von Magersucht im Zuge von alkoholbedingter "Gleichgültigkeit" gegen Essen oder so ähnlich gelesen. Darf ich mal fragen... bei denen, die vom Alkohol eher weniger gegessen haben, habt ihr da einen Zusammenhang zur Trinkmenge gesehen? Es ist noch nicht so oft passiert (Gott sei Dank), dass ich schon tagsüber getrunken habe und darüber das Essen quasi vergessen habe. Aber kann es sein, dass dieses "Phänomen" erst ab einem gewissen Stadium erreicht wird? Wer hat vom Alkohol noch zugenommen? Also ich geb schon zu, dass ich Kopfe heimlich immer noch alle Kalorien mitrechne.
@Lisa: Und wenn ich dann an die Alk-Kalorien denke... bäh. Lieber nicht. Aber das ist sicher ein Faktor, über den ich doch mal nachdenken sollte.
Bei mir kommt es immer wieder zur Symptomverschiebung. Direkt vor dem Ausarten meines Alkoholproblems (zumindest nehme ich das so wahr) vor ca. einem Jahr hatte ich lange Zeit vorher eine Phase von Nicht-Essen. Dann kamen Medikamente dazu, die auch noch per se Heißhunger auslösen, dazu Kompensation durch Alk, dann Fressen und schwupps... waren es fast 20 Kilo mehr (oh Gott, ehrlich?!)

In der Tiefenpsychologie wird manchmal von einem Versuch der "Befriedigung oraler Bedürfnisse" gesprochen. Da gehört sowohl Saufen als auch Futtern dazu. Insofern liegt es nahe, dass sich die beiden Themen in manchen Fällen ablösen resp. bedingen. Meine Psychologin könnte glücklich sein, dass ich diese Stufe erreicht habe . Das ist tiefenpsychologisch gesehen immerhin ein Reifegrad mehr als vorher. Aber seitdem verharre ich auf dieser Stufe und das ist mehr als ungut. Mich würde interessieren, welche Zusammenhänge andere zwischen Essen und (Alkohol-) Trinken sehen. Bei mir ist es manchmal auch einfach das Gefühl "etwas im Mund zu haben", die innere Leere mit etwas zu füllen, sich zu nähren, naja, wie ein Säugling eben, der nach der Milch sucht...

Tut mir leid, wenn grad alles etwas wirr klingt. Das ist eigentlich ein riesiges Thema. Danke, dass du das eingebracht hast, gretikatz!
Ach, und da fällt mir gerade was ein. Hilft Baclofen dann auch gegen Fressdruck? Frag ich jetzt mal so salopp. Bei Selincro soll das ja der Fall sein, was ja dann wieder Rückschlüsse auf das Grundproblem zulassen könnte. Ich seh schon, ich muss mich nun doch mal mit der Pharmakologie beschäftigen. Bis dahin freu ich mich auf weitere Beiträge

[gretikatz]

[Papfl]

Hallo zusammen!

Da das Thema reges Interesse weckt, lohnt sich vielleicht auch ein Blick in .

Insbesondere das birgt ein paar spannende Aspekte.

Einen schönen Sonntag wünscht
Papfl

[Lisa]

[gretikatz]

Danke Papfl für Deinen interessanten Beitrag!
Ich habe mir den Film mit Inke Jochims angesehen und vor allem bei der Bemerkung über die negative Bindungserfahrung mit der Mutter hat es bei mir geklingelt.
Zucker und Weißmehl gibt es bei mir bereits sehr selten, aber machmal kann ich diese Dinge bei Einladungen nicht ganz vermeiden. Vor allem, wenn es eine leckere Torte zum Nachtisch gibt, kann ich einfach nicht "nein" sagen.
Ich werde mir nach Weihnachten ihr Buch "Süchtig nach Süßem?" bestellen (und Baclofen wieder aufdosieren).
LG gretikatz