NEUSTART!

[Anne]

Hallo Suse, mal 'ne andere Frage: Wie wärst du denn mit der Situation umgegangen? Wie hättest du reagiert?
Mir scheint, du hattest sehr viel Verständnis für deine Freundin. Hat sie es auch für dich?
Liebe Grüße
Anne

[Anne]

Hallo Suse, mal 'ne ganz andere Frage, deren Antwort mir aber sehr wichtig wäre. An dem Tag, als du es mit Alk gelassen hast, wie viel Bac hast du da genommen?
Liebe Grüße
Anne

[William]

[Suse]

[Suse]

@anne,

zu der anderen Frage später mehr.

In der Zeit jedenfalls waren es nur 37,5 mg.
Der Kopf macht die Hauptarbeit, Baclofen kann nur als Hilfestellung dienen.

ganz lieben Gruß, Suse

[Suse]

meine Tochter verdreht die Augen, mein Mann dreht sich weg -
wenn ich wie jedes Jahr davon anfange, was genau in diesem Moment vor 18 (!!!) Jahren passiert ist. Da lag ich nämlich auf dem Tisch im Kreißsaal... Mache das immer scherzhaft a la Gilmore Girls. Checkt aber niemand. Oder ich mache es falsch.

Kann es nicht fassen, bin doch zu jung, die Mutter einer 18jährigen zu sein!
Gestern Nacht hat sie reingefeiert, Party, laut, alles war okay, bis wir für eine Person den Notarztwagen rufen mussten.

Hieß: Decken holen, Kotze aufwischen, anschwellende Depressivität aufgrund der 18...

Und dann kam ein solcher Druck, so irrsinnig stark, wie es letzte Zeit öfter der Fall war. Alle 10 bis 20 Tage etwa. Im Juli war es etwas öfter - Ehekrise, und die Sache mit meiner Freundin - sodass ich von 175mg auf 75 mg herunterdosiert habe, um nach Ameisens Vorbild von vorne anzufangen.

Ich hatte so sehr gehofft, dass mir das nie wieder passieren würde. ABER: ich bleibe nicht mehr liegen.

Witzigerweise kam dann wieder eine Phase (nun schon 21 Tage) ohne jegliche Probleme, sodass es mir mit inzwischen 50 mg ebenso an Trinkwunsch oder Saufdruck fehlt wie mit 225 mg (Januar/Februar/März).

Ich verharre jetzt auf dieser Dosierung, da wir am Dienstag in den Urlaub fliegen, All Inklusive, gefährlich also, wenn man keinen abstinenten Partner hat.
Hier zu Hause kann ich inzwischen klare Ansagen machen, WENN es mich mal nervt. Tatsächlich macht sich mein Mann dann Espresso statt noch weiter Bier zu trinken. Ist aber selten. Meist ist es mir ernsthaft egal.

Den Urlaub sehe ich da eher kritischer. Da kann ich mich nicht in einen anderen Raum flüchten, nähen, malen oder schreiben.
Leider bin ich auch überhaupt nicht der Suchttyp, der es durch Baclofen bei einem Glas belassen kann. Das war auch nie mein Anliegen, durch das Medikament vielleicht kontrolliert trinken zu könmen. Hab ich 2009/2010 ausprobiert, funktionierte nicht.

Die absolute Abstinenz werde ich wohl doch leider nie erreichen. Aber was ich weiß ist, dass ich es nie wieder soweit kommen lassen werde, dermaßén abzustürzen wie noch vor einem Jahr geschehen.

Nicht zur Nachahmung gemeint, bin halt ein willenloses Weichei,

wundere mich nach wie vor, dass dieses Medikament selbst bei Menschen wie mir so herausragend wirken kann.

Suse

[Suse]

Hat nicht sollen sein.
Urlaub fällt wohl flach, Kind 2 kotzt und fiebert.

Letztes Jahr ist derselbe Urlaub flach gefallen wegen der OP meines Mannes.

Tja. Versuche einfach, mir einzureden, es hätte etwas Gutes.

Suse

[DonQuixote]

[rotweinnase]

Liebe Suse,

es tut mir total leid für dich, wenn ich das lese. Manchmal ist das Schicksal ein ganz schönes Arschloch (tschuldigung!).


Was den Urlaub angeht: Vielleicht könnt ihr mal über ein verlängertes Wochenende weg? Sowas tut mir z.b. immer ganz gut. Dazu muss es ja nicht immer an einen Strand gehen, wir haben hierzulande ja auch ganz nette Destinationen.....Ich weiß, es tröstet dich sicher wenig, aber vielleicht ist so ein ein Kurzurlaub eher machbar für euch momentan?

Ich wünsch dir was,

liebe Grüße

[WilloTse]

[Suse]

[Suse]

bzw.

All Inklusive gar nicht.
Der Alkohol, der zu jeder Tageszeit in jeder erdenklichen Form und Menge kostenlos und ohne Aufsehen zu erregen zu haben gewesen wäre, hat mich nicht interessiert!
Einerseits eine Wahnsinnserfahrung, da mein Mann durchaus mittags mit 2 "Bierchen" begann, nachmittags nochmal 2, abends Gemixtes, ohne betrunken zu werden.

Noch wahnsinniger war die Erfahrung deshalb, weil ich während des Urlaubes auf 0 mg (von ehemals 225 mg) reduziert habe. Nicht etwa, weil ich mir zu sicher war, sondern, weil ich im Juni / Juli doch wieder getrunken hatte, nicht übermäßig, nicht einschränkend, weeeeiiit unter meinem sonstigen Niveau, aber doch mehr als mir lieb und als es gesund ist, und von vorne anfangen wollte.

Doch: Im Urlaub ging es mir gut, das Wetter war schön, man musste nix tun außer sonnen, baden und essen.
Die Rückreise war stressig, alles nervte, und schon stand ich am Flugplatz vor einem Rewe Markt und war kurz davor, mir zu sagen: Das hättest du dir jetzt "verdient".
Habs aber gelassen.

Ich bin zu erstaunt, um hoffen zu dürfen, das Ding sei für mich durch. Der Alltag beginnt, die Arbeit beginnt, ich beobachte mich. Bemerke ich, dass es so nicht geht, beginne ich erneut.
Das Ausrufezeichen hinter dem Neustart gilt nach wie vor.

Ich berichte weiter,
lieben Gruß, Suse

[WilloTse]

[Suse]

@willo,

Nee, nee, insofern hattest du das schon richtig interpretiert. Bedenken hatte ich schon! Was wäre gewesen, wenn sich mein Mann mehrfach weggeschossen hätte, woraufhin ich hätte die Flucht ergreifen müssen nur: wohin!

Angst war nur das falsche Wort, ich wollte den Urlaub unbedingt machen, fand iwie, er stünde mir endlich zu

Lg Suse

[Suse]

[Anne]

Hallo Suse, worum kreisten seit 19:30 Uhr deine Gedanken? Also ich meine, um Alk oder anderes? Du hast ja auch geschrieben, die Gleichgültigkeit gegenüber Alk sei nach wie vor da. Deshalb meine Frage.
Liebe Grüße
Anne

[Suse]

[Suse]

[Anne]

Hallo Suse! Was Rockine schrieb, fand ich erst sehr beängstigend. Ich musste länger drüber nachdenken und habe zu diesem Phänomen, was nach einem halben Jahr aufzutreten scheint, eine andere Theorie. Als 'wir' mit Alk angefangen haben, waren sehr wahrscheinlich bei den meisten von uns auch schon Ängste oder Depressionen vorhanden, die wir dann mit Alk betäubt haben. Wenn der Kopf wieder klarer wird, weil Alk wegfällt, kommen wahrscheinlich die Ängste und Depris wieder hoch. Eventuell kommen noch neue hinzu oder sie kommen in anderer Form. Bisher hatten wir nur gelernt, Alk als 'Medizin' einzusetzen. Deshalb auch das Craving, von dem Rockine schreibt, so meine Theorie. Wer jetzt clean bleibt, hat die Chance, zu lernen, mit seinen Ängsten und Depris anders umzugehen, was bestimmt nicht einfach ist. Ich hoffe, ich komme da auch noch hin.
Suse, du hast schon so viel geschafft!
Liebe Grüße
Anne

[Suse]

Liebe Anne, danke.


Ich denke ähnlich. Man hat die Ängste, Depressionen und irgendwann alles weggetrunken. Dann hört man auf und auch wenn die absolute Euphoriephase rasch vorbei ist, klingt sie doch eine Weile noch nach. Schätze, nach 6 Monaten (etwa) ist es schon fast Gewohnheit, nicht (oder fast nicht) zu trinken. Es wird sozusagen langweilig, die Bilder an schlechte Zeiten verblassen, man ist eher geneigt, sich mal wieder etwas zu "gönnen" oder aber eventuellen Frust wieder auf diese Weise zu bekämpfen.

Ich bin da nicht ganz glorreich durch. Was Häufigkeit und Menge betrifft, hätte ich mir noch vor einem Jahr nie träumen lassen, dass "so wenig" möglich wäre.

Wie gesagt, ich hoffe, ich habe seitdem nicht "von vorne" angefangen und in 6 Monaten folgt wieder eine solche Phase.
Dafür bin ich scheinbar echt nicht stark genug.

Andererseits: No Panic. Was kümmert mich, was morgen ist. Jeder Tag ohne Alkohol ist ein guter, vor allem aber der darauffolgende!

lieben Gruß, Suse