Annes Tagebuch

[Suse]

natürlich darfst du nicht leichtfertig mit Tabletten sein....

aber die Dame hat keine Ahnung, wovon sie redet! Hättest du Kopschmerzen, würdest du ASS schlucken, hättest du Diabetes, würde sie dir wahrscheinlich Metformin verschreiben und bei einer Allergie wohl Antihistaminika....

Aber du, als blöde Säuferin (extra provokant) darfst keine nehmen?

Recht hätte sie, wenn es um suchterzeugende Pillen ginge, zB Benzodiazepine. Da schlagen wir Suchtpsychos umso mehr drauf an. Keine Frage.

Dass aber Baclofen 0 Suchtpotenzial hat, das musst du ihr erklären!

nochmals viele liebe Grüße, Suse

[Anne]

Vielen Dank für eure Beiträge! Sehr beruhigend!
Am Montag habe ich bei meinem bac-doc ein Rezept bestellen wollen, der, von dem ich schrieb, dass er nur noch 50 Stck verschreiben darf. Ich bat darum, es mir wieder zuzusenden. Da sträubte sich die nette Frau am anderen Ende des Apparates, meinte, das würden sie nicht bei bac machen+hielt Rücksprache mit dem doc. Diesmal noch würden sie mir ein Rezept zusenden, aber beim nächsten Mal solle ich zum Doc kommen. Mache ich ja gerne, nur leider muss ich dafür über eine Stunde fahren. Bei 50 Tabletten müsste ich demnach alle 10 Tage diese Tour auf mich nehmen. Die Arzthelferin erzählte, dass mal ein Rezept auf dem Postweg abhanden gekommen sei und sich daraufhin die Praxis vor der Ärztekammer rechtfertigen musste. Komischerweise habe ich das Rezept noch nicht zugestellt bekommen. Ich werde demnächst ganz vorsichtig nachfragen, ob sie es raugeschickt haben.
In Spanien scheint bac jetzt auch rezeptpflichtig zu sein.
Ich würde gerne auf 6x25mg erhöhen, aber unter diesen erschwerten Bedingungen, an bac zu kommen, sollte ich es vielleicht doch langsam reduzieren und auf die Dauer absetzen?
Manche haben ja mit Alk aufgehört. Weil sie auf Haschisch umgestiegen sind. Vielleicht kommt man da sogar leichter ran? (gehässig in die Runde gefragt...ich selber habe damit keinerlei Erfahrungen).
Oder ich klappere hier die Landarzt-Praxen ab, in der Hoffnung, auf einen Arzt zu treffen, der offen für bac gegen Alk ist. Dafür müsste ich mich aber wahrscheinlich ziemlich häufig outen, was mir nicht gut bekäme, schätze ich.
So viel dazu.
Liebe Grüße
Anne

[Anne]

Golden Tulip schrieb:
"Heißt das, dass sie selbst Baclofen mit entsprechenden unerwünschten Wirkungen genommen hat, oder dass sie irgendwie selbst getriggert ist, wenn Tabletten genommen werden?"

Sorry, ich weiß noch nicht, wie das mit dem Zitieren hier funktioniert.

Sie selber, also meine Therapeutin, hat bac nicht genommen, aber ihre Mutter, die auch getrunken hat. Aber deshalb nahm sie wohl kein bac. Ich möchte meine Therapeutin auch gar nicht schlecht reden. Nur mit bac hat sie halt ein Problem.

Da hast du ins Schwarze getroffen, Golden Tulip!

[gretikatz]

[DonQuixote]

[Anne]

Don schrieb: "Baclofen-Tabletten sind auch keine Hustenbonbons, sondern ein verschreibungspflichtiges Medikament."

Stimmt. Nur leider immer noch Off-Label.


Don: "Dass Dich Dein Arzt ab und zu sehen möchte, ist irgendwie normal und periodische Blutuntersuchungen gang und gäbe."

Zu dem Arzt fahre ich auch wirklich gerne. Der ist super! Wenn die lange Anfahrt und die langen Wartezeiten nicht wären, würde ich viel öfter da sein.

Don: "Sonst melde Dich mal per Mail oder PN bei mir."

Danke für das Angebot!

Anne

[Anne]

Gretikatz, ich bin deinen Anweisungen gefolgt, aber leider hat es mit dem Zitieren noch nicht geklappt. Ich werde wohl etwas falsch gemacht haben...?

[Suse]

Liebe Anne,

du markierst mit der Maus oder dem TouchPad die Stelle, welche du zitieren möchtest. Sie erscheint dann blau, die Schrift weiß.

Dann gehst du mit dem Cursor auf "Quote" oben in der Leiste.
Und dann schreibst du noch vor das Zitat, wen du zitierst. DonQ schrieb, oder: Suse hat geschrieben oder einfach nur: Golden Tulip:

das erstmal zum Zitieren, probier mal aus.

lG Suse

[Suse]

und nun zum Arzt.

Hm, ja, wie DonQ es sagt, ab und an mache ich jetzt schon von mir aus einen "richtigen" Termin bei meinem. Einmal rief ich an, um ein Rezept zu bestellen und die Sprechstundenhilfe sagte, er würde mir nur ein Rezept ausstellen, wenn ich dabei persönlich vorstellig würde. Ich hatte ein wenig Bammel...

Er aber sagte, er hätte das gar nicht gefordert und es wäre gar nicht nötig gewesen, er würde sich aber freuen, mich mal zu sehen und dass es mir gut ginge. Was aber seine Seriösität nicht unbedingt in einem hellen Licht erstrahlen lässt. Auch ist er noch nie auf den Gedanken gekommen, einen Bluttest bei mir zu machen - und ehrlich gesagt, bin ich da auch noch nicht drauf gekommen. Schande über mich!

Erst später fiel mir ein, Anne, das ist wichtig, mindestens ein Besuch im Quartal bringt natürlich mehr Honorar für den Arzt! Das würde ein Arzt nie zugeben, die Sprechstundenhilfen aber wissen das...

Allergings habe ich es da tatsächlich sehr leicht. Mein Arzt hat seine Praxis etwa 1,5 km entfernt, mit einem Spaziergang in die Stadt gut vereinbar, und lange warten muss ich dort nie.

Was dich betrifft, nimm jetzt mal die Fahrt und die Warterei in Kauf und sprich offen mit ihm. zB dass du gerne zu ihm kämest, das aber jedes Mal doch eine lange Fahrt wäre, was dir als berufstätige (?-sorry, weiß ich grad nicht) Frau oder aus anderen Gründen nicht ständig möglich wäre und ob das jetzt tatsächlich für jedes Rezept sein müsse oder in welchen Abständen ihm das wichtig wäre...

Ansonsten hat DonQ vielleicht einen oder 2/3 Ärzte in deiner Nähe parat, die es auch verschreiben - ich denke, deshalb das Angebot der PN...

Alles wird gut und glaub mir, Hasch ist keine Alternative. Zumal das Zeugs längst nicht mehr leicht zu bekommen ist, nicht einmal mehr in Holland! Außerdem sind die Pflanzen zum Teil jetzt mit einem extrem hohen THC Anteil gezüchtet, der tatsächlich - im Gegensatz zu früher - sehr schnell abhängig und krank macht. In der Psychiatrie sitzen inzwischen lauter um die 20jährige mit Psychosen, weil sie zu lange oder zu viel Hasch konsumiert haben. Ist nicht mehr wie früher "harmlos".
Früher war eben alles besser

lG Suse

[gretikatz]

[Anne]

Danke, greitkatz!

[Anne]

Meine Erfahrungen in letzter Zeit mit bac:
Ich habe lange 150mg genommen, dann ein paar Tage auf 162,5mg erhöht. In drei Einzeldosen am Tag im Abstand von ungefähr 4 Stunden.
Habe dann den Alkohol weggelassen.
Bin wieder auf 150mg runter: 2x 25mgnach dem Aufstehen, 2x25mg 4 Stunden später. Mir scheint, dass bac dann so richtig seine Wirkung entfalten kann. Ich war taumelig, irgendwie ´zugedröhnt´, so, als hätte ich etwas getrunken. Die Muskelspannung fühlte sich komisch an. So, als würde einem gleich der Kopf wegsacken, wie kurz vor dem Einschlafen auf einem Stuhl. Treppe laufen oder Auto fahren hätte ich mir nicht mehr zugetraut.
Schlafen war ein Problem: Nach kurzer Zeit, ein, zwei Stunden nach dem Einschlafen, war ich hellwach. Wenn ich dann aber endlich schlafen konnte, dann tief und fest. Manchmal waren Zuckungen dabei, und ein wenig Angst, gleich die Körperkontrolle zu verlieren (beim Einschlafen) wie vor einem epileptischen Anfall, wobei ich nicht weiß, wie man sich vor einem epileptischen Anfall fühlt, da ich noch nie einen hatte.
Craving hatte ich keins. Aber das Gefühl, dass irgend etwas fehlt. Blöde Gewohnheit, nehme ich an.
Ich habe bac am 5. Tag etwas runterdosiert: 2x25mg, dann 1x25+12,5mg, abends 1x25mg+12,5mg. Damit es nicht wieder so anflutet.
Vielleicht war das ein Fehler, denn heute Abend trinke ich wieder etwas. Aber das wird wahrscheinlich andere Ursachen haben: wir sind nach einem langen Urlaub 13 Stunden mit dem Auto unterwegs gewesen, sind die Nacht durchgefahren, haben heute einen wunderschönen Sonnenuntergang gesehen. Und dann halt noch Beziehungsstress.
Was mich total gewundert hat, war, dass ich heute Nacht fit war. Gut, ich bin sowieso eher die Nachteule, war gestern erst um ca. 15 Uhr aufgestanden. Aber so richtig müde wurde ich erst heute Morgen gegen 11 Uhr, also 18 Stunden später. Ob da ein Zusammenhang zu bac besteht, weiß ich nicht. Hat jemand mit so einem ´Energieschub´ vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße
Anne

[Suse]

[Anne]

Hallo!
Von 11 Tagen im September habe ich 8 nichts getrunken.
Ich nehme seit ungefähr 3 Tagen 2x50mg, 4 Stunden später 2x50mg, zuletzt 1x25mg.
Heute fiel es mir nicht leicht, abstinent zu bleiben. Und ich kann nicht sagen, ob es nicht nur psychisches, sondern auch physisches Craving war. Psychisch bestimmt, aber ich hatte auch heute lange Zeit so'n kribbeliges Gefühl, als würde körperlich was fehlen. Habe heute auch mehr geraucht als sonst.
Letzte Nacht habe ich unruhig geschlafen und war häufiger wach. Tagsüber körperlich nicht fit, leichte Gliederschmerzen, null Bock-Stimmung.
Ich weiß jetzt nicht, ob eine höhere Dosis helfen würde, das Verlangen, wenn es wieder wie heute war, abzustellen. Vielleicht hilft auch nur Um- und Aushalten lernen?
Soweit
Anne

[Anne]

@Suse: Danke für deine Antwort und deine Fragen. Dass ich die eine Nacht bis mittags so hellwach war, hatte mich etwas gewundert. Wahrscheinlich hast du Recht, dass es nicht an bac liegt.

Ich habe lange 125mg genommen, dann 150mg und bin im Urlaub dann auf 162,5mg gegangen. Bei dieser Dosis habe ich gemerkt, dass ich keinen Trinkwunsch oder Craving mehr hatte. Einfach kein Verlangen nach Alk.
So habe ich es gelassen. Da aber plötzlich die Wirkung von bac so durchschlug, reduzierte ich bac ein wenig. Jetzt sind die NW auch weg. In den letzten 13 Tagen habe ich an 3 Abenden getrunken.
Zu den Zielen: mit Hilfe von bac nicht mehr Alk trinken zu 'müssen';
Im Urlaub ist mir klar geworden, dass ich mich selber an der Nase rumgeführt habe. Ich habe mir immer gesagt, ich will aufhören, zu trinken. Stimmt gar nicht! Ich will trinken, ich trinke gerne. ABER: Ich will die Nachwirkungen nicht! Ich will nicht, dass Alk mich fertig macht.
Liebe Grüße
Anne

[Anne]

Hallo!
In diesem Monat war ich zu 73% abstinent. Von 19 Tagen war ich 14 alkfrei. Im letzten Monat lag die Abstinenz bei 0,06%.
Abends ist es nicht einfach. Aber mir scheint, es wird von Abend zu Abend leichter, dem TW nicht nachzugeben.
Mir geht es so sehr viel besser. Nur der Schlaf ist etwas gestört. Ich schlafe zwar inzwischen ruhiger, aber bin oft nach wenigen Stunden hellwach.
Normalerweise nehme ich 2x25mg, 2x25mg und abends 1x25mg. Allerdings habe ich ein paar Mal die letzte Dosis vergessen. So habe ich gedacht, ich könne bei 2x25mg+2x25mg bleiben und nehme die letzte Dosis zukünftig als Notfalldosis, falls ich Craving bekommen sollte.
Ich bin sehr froh, dass mich mein Partner gut unterstützt.
Vorgestern habe ich aus der Apotheke bac abgeholt. Die PTA fragte, ob ich mich mit dem Medikament vertraut sei und gab dabei den Hinweis, es mache ja sehr müde. Glücklicherweise meine ich davon nicht viel zu merken.

[Anne]

Also, bac solle ja müde machen. Da kommt mir doch in den Sinn, wie müde Alk macht! Wie energieraubend dieser ist. Und wie zerstörerisch er auf Dauer ist. Sollte nicht auf jeder Flasche Wein oder Bier stehen, welche NW zu erwarten sind? Das wäre doch mal lustig. Ein Beipackzettel für Alkohol. Warum ist Alkohol eigentlich legal? Wo er doch so einen großen Schaden-nicht nur persönlich, sondern auch volkswirtschaftlich- anrichtet? Etc. ...
Liebe Grüße
Anne

[GoldenTulip]

[Anne]

Hallo!
Im September habe ich meinen Alkkonsum um 70% reduziert.
Ich nehme jetzt morgens 2x25mg bac und abends 1x25mg. Habe hier also auch reduziert und komme damit gut zurecht.
Craving keins, aber hin und wieder TW.
Bin dankbar für meinen Ehemann, der mich sehr unterstützt.
Liebe Grüße
Anne

[gretikatz]

Liebe Anne,

es freut mich, dass es Dir so gut geht! Bei der Dosierung von Baclofen scheint es, dass weniger mehr ist.
Weiterhin viel Erfolg!

LG gretikatz