Hallo zusammen

[StevieZ900]

Jetzt bin ich an der Reihe und Stelle mich erst mal vor.

Ich komme vom Rand des Siebengebirges an der Grenze zum Westerwald. Ich bin 47 Jahre alt und saufe eigentlich schon seit meinem 15. Lebensjahr. Nur seit den letzten Jahren ist es immer mehr geworden. Nach mehr oder weniger langen Trockenphasen hat mich der Saufdruck leider immer wieder eingeholt. Mittlerweile bin ich bei einer Flasche Vodka täglich.

So geht es nicht mehr weiter. Ich hab viel kaputtgemacht, mit meiner Sauferei. Dabei brauche ich es eigentlich gar nicht: Ich habe eine liebevolle Frau (dass die noch bei mir ist, grenzt an ein Wunder), 2 tolle Kinder, einen guten Job.

Den ganzen Tag bin ich trocken, aber nach Feierabend bin ich plötzlich ein anderer Mensch. Wie automatisch hole ich mir was zum Saufen und schieß mich dann tagein, tagaus wech.

Wenn es dann mal wieder richtig Ärger mit der Frau gegeben hat, bin ich sogar mal ein paar Tage trocken, bis zum nächsten Rückfall.

Jetzt habe ich recherchiert und bin auf diese Therapie-Möglichkeit mit Baclofen gestoßen und suche im Kölner Stadtgebiet einen behandelnden Arzt, der Baclofen ggf. verschreiben würde.

[DonQuixote]

Hallo Stevie

Das sind sehr gute Voraussetzungen, mit Baclofen Erfolg zu haben. Arztvorschläge für Köln und Umgebung sind per Mail an Dich unterwegs. Je besser die Kenntnisse der Therapie und die Motivation sind, umso mehr wirkt auch die Behandlung. Du könntest Dich also .

Gruß vom DonQuixote

[StevieZ900]

Danke für Deine schnelle Antwort. Ich sammel schon den ganzen Tag Informationen über diese (meines Erachtens, die Letzte) Chance, die Sucht in den Griff zu bekommen.

[DonQuixote]

Hattest Du denn schon andere Versuche (d.h. Therapien) unternommen?

DQ

[StevieZ900]

Ich war schon in psychologischer Behandlung, aber diese habe ich dann irgendwann abgebrochen da ich der Meinung war dass ich dort nicht weiter komme. Ich war der Meinung, dass ich mich echt im Griff hatte. Ging auch mehrere Monate gut, dann kam der Saufdruck wieder. Mist, aber man gibt sich dann nicht die Blöße, wieder in Therapie zu gehen.
Also bin ich dann zu den AA gegangen, war anfänglich ok, aber irgendwie hatte ich nach kurzer Zeit den Eindruck, dort rede ich nur mein Gewissen rein. Gesoffen hab ich genauso wie vorher, nur am Meetingabend nicht.
Wenn ich so darüber nachdenke, nach jeder Trockenphase hab ich mehr getrunken wie vorher.

Ich hab auch darüber nachgedacht, mich stationär einweisen zu lassen. Aber was ist dann mit meinem Job?

[DonQuixote]

Hi Stevie

Kurzfristige (ca. 2 Wochen) stationäre Behandlung macht sehr viel Sinn, wenn man unter schweren Entzugserscheinungen leidet, da kann selbständiger kalter Alkoholentzug mitunter sogar gefährlich sein. Aber solche Entzugserscheinungen hast Du ja nicht. Ansonsten läuft in einer stationären Langzeittherapie (mehrere Monate) eben auch „nur Psychotherapie“ ab, halt in einer geschützten, sprich abgeschotteten Umgebung. Manchen soll das besser helfen.

DonQuixote

[DonQuixote]

[StevieZ900]

Ich sehe schon, ich muss noch viel lesen.
Ich werde meinen Hausarzt allerdings auch mal auf Baclofen ansprechen, ich war zwar länger nicht bei ihm, aber Fragen kost ja nix.
Allerdings wäre eine Behandlung in der Nähe meines Arbeitsplatzes zeitlich einfacher zu händeln.

[DonQuixote]

Kein Problem, Stevie

Dokumente, welche helfen könnten, Deinen Hausarzt von einer Baclofen-Therapie zu überzeugen, , und eine Abschätzung, welcher zeitliche Aufwand für die Arztbesuche ungefähr erforderlich ist, wurde .

DonQuixote

[Suse]

Hallo Stevie,

du musst ja denken, das Forum bestünde "nur" aus Don Quixote.
Nicht, dass er nicht einer der besten Ansprechpartner hier wäre, in fachlichen und auch sonstigen Dingen...

Jedenfalls möchte auch ich dich herzlich begrüßen.

Darf ich ganz indiskret fragen,was du kaputt gemacht hast durch den Alkohol? Ich meine, Frau, Kinder, guter Job sind ja noch da...
Aber das bedeutet komischerweise ja nicht alles. Bei mir war/ist es ebenso, alles noch "intakt", kein Tiefpunkt in diesem Sinne wie es die AAler oft beschreiben (Frau weg, Haus weg, Job weg, Kinder weg, dann aufgehört...).

Ich habe trotzdem gesoffen, warum und vor allem, warum in diesem Maße, verstehe ich heute kaum noch.

Ich hoffe, Baclofen und auch der Austausch in diesem Forum helfen dir, so wie mir bisher.

allerbeste Wünsche, Suse

[StevieZ900]

Das Vertrauen ist einfach weg. Wenn alle Versprechen meinerseits ständig gebrochen werden, kann ich das natürlich verstehen.
Trotzdem ist man immer wieder enttäuscht, wenn man bei einem neuen Versprechen ungläubige/ gleichgültige Blicke erntet.

Im Moment "genieße" ich meine Entzugserscheinungen:
Das Zittern der Hände ist verschwunden, heute hatte ich ich 2x Panikattacken und jetzt kommt noch Schlaflosigkeit dazu.

Versuche jetzt trotzdem zu schlafen

[GoldenTulip]

Lieber Stevie,

darin besteht die Kunst: Durch den Raum von Panik durchzugehen, statt ihn wegzutrinken.

Step by Step. Es ist nicht so leicht, etwas für sich selbst zu tun. Für andere ist irgendwie einfacher. Aber das reicht nicht. Man ist dann nie bei sich selbst. Das kann man 30 Jahre durchhalten, und dann ist wieder Schicht im Schacht.

Besser jetzt,

Lieben Gruß Conny

[StevieZ900]

Sorry! Lange nicht gemeldet.

Brauchte echt ne Auszeit. Hatte auch kein Internet, aber egal, bin seit meiner Anmeldung hier trocken, keine Nebenwirkungen mehr.
Und: Man kann endlich wieder klare Gedanken fassen, keine Frustgedanken, kein Gedankennebel ... Einfach nur ehrliche Gefühle, vielleicht Die, die man vorher nur weg haben wollte, ich bin mir noch nicht sicher.
Ich denke über Trennung nach und was danach kommt; Scheiß Gedanken, ehrlich, aber diesmal stelle ich mich der Situation und versuche sie nicht zu ertränken.

Habe mit meinem Hausarzt gesprochen, er liest sich alles mal durch ... Ist der Sache sehr aufgeschlossen, hat genügend Patienten, die vielleicht auch diesen Weg gehen könnten.

Mal sehen!

Bin aber stolz! Ich kann doch auch ohne. Obwohl es ein komisches Gefühl war, die ersten Tage!

[Fenrir der Wolf]

[Fenrir der Wolf]

fast vergessen.....
Z900 Kawasaki oder ist der Nick Zufall?

Wenn nicht, dann haben wir noch eine Ähnlichkeit

[StevieZ900]

Kein Zufall, Kawa ist richtig.
Aber nach 22 Jahren hab ich meine Z letzten Herbst dann doch verkauft. Bin in den letzten Jahren fast gar nicht mehr zum fahren gekommen, da ist mehr im stehen kaputt gegangen als man sich vorstellen kann. Das hat die Maschine nicht verdient, daher hab ich sie jemandem verkauft, der sie auch fährt.

Ich will mir jetzt nen 2Zylinder Bratstyle aufbauen... Basis überleg ich noch, vielleicht XS650/ W800 oder vielleicht sogar Cheng Yiang Flathead Boxer, mal sehen.

Und guten Morgen
... Und einen schönen Tag wünscht
Stevie