Einladung an mitlesende Ärzte

[DonQuixote]

[Dr_Domuch]

Guten Tag,

seit geraumer Zeit und mit großem Interesse lese ich in diesem Forum mit. Danke für die Offenheit und Bereitschaft zum Erfahrungsaustausch allen Beteiligten.
Ich arbeite als Psychologischer Psychotherapeut (Psychotraumatologe) mit einigen Klienten, die Baclofen zur Bekämpfung ihrer Alkoholabhängigkeit einnehmen. Alle diese Personen bekommen Baclofen auf Privatrezept von ihren Ärzten.

Um dem Verdacht vorzubeugen, ich würde ein Internetforum zum Abfischen von Klienten nutzen, bitte ich um Verständnis, dass ich keine Therapieanfragen beantworten kann und auch keine Adressen vermittele.

Ich habe aber das meiste Wissen über den Einsatz von Baclofen zur Bekämpfung von Alkoholabhängigkeit aus diesem Forum und würde mich gern dafür revanchieren, indem ich bei allgemeinen Fragen zur Psychologie der Sucht helfe, sie zu beantworten, sofern dies gewünscht wird.

Mit freundlichen Grüßen
DD

[DonQuixote]

Guten Tag DD

Es tut wohl, Verstärkung an Bord zu sehen!

Freundlichst, DonQuixote

[wallaby24]

Hallo,
Ich bin neu hier, und habe an DQ ein paar Fragen. Als allererstes, kann man Dich in einem abgeschotteten Bereich erstmal alleine interviewen? Meine Vergangenheit und Gegenwart sind etwas heikel(nein, ich habe kein Tafelsilber geklaut! )
Daher will ich mich erstmal nur dem Chef offenbaren und dann weitermachen. Meine Emailadresse wird ja nirgends sichtbar, oder? Die Information, die ich habe, könnte wichtig sein für das Forum, also bitte melde Dich mal, DQ, wäre ganz toll von Dir, wenn Du Dir die Zeit nehmen könntest.
Gruß vom wallaby

[DonQuixote]

Alles klar, Wallaby, und willkommen an Bord

Nein, Deine E-Mail-Adresse ist nur für den Administrator ersichtlich. Andere Mitglieder oder Gäste sehen Deine E-Mail-Adresse nicht. Selbstverständlich ist auch ein interner, nichtöffentlicher Gedankenaustausch möglich, ich habe Dir zu diesem Zwecke .

Es freut sich auf eine Zusammenarbeit, DonQuixote

[kirchmair]

Hallo, ich habe vor kurzem einen Artikel über Baclofen zur Unterstützung beim Alkoholentzug gelesen und habe mich daraufhin bei euch angemeldet. Mein Überblick ist noch unvollständig, aber ich kann mir vorstellen, Baclofen an ausgesuchte Patienten zu verschreiben. Bin Anästhesist/Schmerztherapeut und habe es schon gelegentlich (niedrig dosiert und mit mässigen Ergebnissen) meinen Schmerzpatienten verschrieben. Besonders interessant ist es für mich, da ich damit eventuell Opiat-Patienten beim Entzug helfen könnte, aber soweit ich bisher gelesen habe, gibt es darüber noch wenige Daten.
Eventuelle Patienten müssten damit rechnen, dass ich sie erst einmal zum Psychiater schicke, um etwaige Co-Morbiditäten abzuklären, eventuell gibt es auch Drogentests (Urin). Die Zusammenarbeit mit dem Hausarzt sollte zumindest langfristig angestrebt werden.

Mit freundlichen Grüssen

Harald Kirchmair

Dr. med. Harald Kirchmair
Unterer Stadtgraben 6
CH-8730 Uznach SG

[DoctorBAC]

Willkommen "on board", lieber Kollege aus der Schweiz
bisher ist die Baclofentherapie in der Schweiz eher in den französischsprachigen Kantonen ein Thema. Was den Opioidentzug angeht: gegen Entzugserscheinungen ist Baclofen wirkungslos, aber in der "Rückfallprophylaxe" wird es häufig als wirksam beschrieben. Ich behandle Opioidabhängige mit Ersatzdrogen, meine Erfahrungen mit Baclofen bei Opioiden beschränken sich auf die Beobachtung, dass wegen Alkoholbeikonsum mit Baclofen behandelte Patienten auch deutlich weniger Heroin-Beikonsum haben. Auch Olivier Ameisen hat bereits Erfolge bei Heroinabhängigen beschrieben. Die Kollegin verfügt über größere Erfahrung bei der Baclofentherapie der Opioidabhängigkeit - falls Du das liest: Frohe Weihnachten, Cornelia!

Die französischen Kollegen um Jaury, Beaurepaire, Granger und viele andere haben in Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen eine konsensuelle Leitlinie zur Baclofentherapie erarbeitet, die eine sichere und effektive Anwendung von Baclofen erlaubt. Du kannst sie mit der Suchfunktion des Forum unter dem Stichwort "Leitfaden" finden und herunterladen. Die erfolgreiche Studie "BACLOVILLE" wurde auf der Grundlage dieser Leitlinie durchgeführt. In der Praxis sehen wir bei Anwendung der Leitlinie Erfolgsquoten von 75 +/- 10%
Die rechtlichen Voraussetzungen für eine off-label-Therapie mit hochdosiertem Baclofen sind in der Schweiz sicher abweichend, die Behandlungsvereinbarungen müssen ggfs. angepasst werden.
Nur Mut - die Baclofentherapie ist sicher und wirksam. Immer wieder überzeugend ist der kleine Film von Anna Rose Childress:


LG

Ulrich

[DonQuixote]