Neustart (?)!!!(?)!!!

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 23. November 2013, 16:57

@all,

gestern war besagte Essenseinladung bei Freunden. Sie wurde vorverschoben. Gern würde ich behaupten, ich wäre standhaft geblieben, stimmt aber nicht.

Positiv betrachtet könnte ich folgendes erzählen: Die drei, mein Mann und die einladenden Freunde hatten insgesamt bereits vier Flaschen Rotwein geleert, als ich noch beim zweiten Glas Weißwein war. Recht erstaunt bemerkte dann der Gastgeber, dass er mir noch längst keine zweite Flasche öffnen musste.

Okay.

Aber: die Flasche habe ich auch noch geleert (bis 4 Uhr morgens), was ich vor Wochen noch als wenig bezeichnet hätte und froh darüber gewesen wäre.

Nun ist das anders. Nach für mich vor kurzem noch unvorstellbaren "fast" drei Wochen ohne Alkohol fühle ich mich saudreckig und elend. Und ich habe Angst, Angst, wieder reinzurutschen. Zumal "Mann" und ich uns selbstredend -wieder zu Hause angekommen- noch einen gepfefferten Streit geliefert haben.
Jetzt ist Schweigen, unerträglich.
Und heute Abend wieder eingeladen auf einen Geburtstag.
Da gibt es nur 2 Möglichkeiten. Entweder ich gehe nicht mit, bleibe hier, klatsche meinen Frust auf die Leinwand. Oder ich gehe mit und schieße mich ab. Dann ist der morgige Tag noch schlimmer als der heutige.

@ Pragha, falls du das liest. Sind das die Misserfolge, die du lesen möchtest? (DAS war jetzt auf mich selbst gerichteter Sarkasmus...)

Positiverweise wage ich allerdings zu behaupten, dass diese letzten FAST 3 Wochen mich so beeindruckt haben, dass ich definitiv dieses alte Muster nicht mehr haben will.
Naja jut, blabla, alles wird gut!

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Gartenwoelfin » 23. November 2013, 17:03

Liebe Suse,

allgemein: Ja, so gut, wie es Dir die letzten drei Wochen auch aus der Ferne ganz offensichtlich ging, wäre es ganz, ganz schade, das nicht als neues Muster weiterzuführen.

Sind das denn Deine Freunde oder die Deines Mannes? (Ich weiß, irgendwann sind's gemeinsame, aber tendenziell gibt es ja doch meistens eine Folge irgendeiner Art.) Wenn es die Deines Mannes sind, schick ihn doch vielleicht einfach allein. Wenn es Deine eigenen sind, sag doch vielleicht einfach, es geht Dir heute nicht so gut? Wäre ja nicht mal gelogen. Du klingst nicht so, als würdest Du da jetzt und heute hinwollen.

Alles Gute!

Maria
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 23. November 2013, 17:18

@Maria,

es sind meine, die von gestern, die für heute...alle waren mal meine Freunde, jetzt sind sie "unsere" - und neben meinem Mann zu leben ist schwer, ich lebe stets nur hinter ihm. Geht es ihm gut, übertönt er alle, geht es ihm schlecht, tut er das auch, aber auf andere Weise.
Ziehe ich mich zurück, gerate ich noch mehr ins Schattendasein.

Will ich das?

Das Sein ist so breit gefächert, dass selbst ein Vielschreiberling wie ich das nicht alles offenbaren kann und möchte. Ziehe ich mich aber bei unseren ohnehin spärlich gesäten sozialen Kontakten zurück, dann stehe ich letztendlich noch einsamer da...auf Dauer. Ich denke da schon mehr an die Zukunft, wenn ich dann doch eventuell mal meine hiesigen Zelte abbreche...kann man das verstehen?

@ Willo, falls du das liest: Du hattest mir mal folgendes Buch empfohlen:

"Die Entscheidung liegt bei dir" - habe ich mir jetzt für 2,99 Euro bei ****mops bestellt. Bin gespannt!

lg nochmals, Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Gartenwoelfin » 23. November 2013, 17:48

Desperatio hat geschrieben:Das Sein ist so breit gefächert, dass selbst ein Vielschreiberling wie ich das nicht alles offenbaren kann und möchte.

Das setze ich bei aller Kommunikation hier voraus, ebenso wie in jedem anderen Forum.

Desperatio hat geschrieben:Ziehe ich mich aber bei unseren ohnehin spärlich gesäten sozialen Kontakten zurück, dann stehe ich letztendlich noch einsamer da...auf Dauer. Ich denke da schon mehr an die Zukunft, wenn ich dann doch eventuell mal meine hiesigen Zelte abbreche...kann man das verstehen?

Klar, kann man verstehen. Andererseits gäbe ich noch zwei Punkte zu bedenken: 1) Wenn es tatsächlich Freunde, und zwar Deine eigenen, sind und nicht nur gute Bekannte, muss es die Möglichkeit geben, zu sagen: Mir ist heute nicht gut, ich kann nicht. (Auch bei Freunden heißt das ja nicht zwingend, dass man alles und sofort erklären muss, in Deinem Fall also: Dass Du schlicht heute eigentlich lieber nichts trinken möchtest. Ob, wann und wie Du ihnen das dann mitteilst, wäre dann heute nicht Thema.) 2) Wenn's keine Freunde sind, sondern "nur" gute Bekannte: Klar, will man die trotzdem nicht verlieren. Andererseits findet man gute Bekannte im Zweifelsfall auch woanders wieder, wenn man neue Zelte aufstellt (und wenn Dein Kommunikationsbedürfnis im RL auch nur zur Hälfte dem hier entspricht, dürfte das bei Dir ja nicht mal all zu lange dauern [pardon] )

Wie auch immer, komm so oder so gut durch den Abend!

Herzliche Grüße,
Maria
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 25. November 2013, 01:45

ich bin doch hingegangen,
nützte ja nix, konnte doch meinem "Lebensabschnittsgefährten" das Feld nicht überlassen.
War auch okay, soweit, habe Wasser getrunken, gegen 0.00 Uhr zum Anstoßen auf den Geburtstag ein Glas Sekt.

Und dann ist es passiert. Rede ich nicht immer, ich hätte keine Nebenwirkungen? Da ich zu Hause arbeite, immer nur hier bin, meine "Ausflüge" sich aufs Einkaufen beschränken...

Ich gehe also zu der Party, endlich mal nüchtern, ich will, dass sie mich so sehen, wie ich die letzten Wochen war.
Und kippe um. Falle gegen den Heizständer (heißt das so?) ...

Ich habe schon einige peinliche Situationen verursacht, als ich noch gesoffen habe. Aber diese war die peinlichste überhaupt.
Alle tun natürlich so, als hätten sie es nicht bemerkt.
Das zum Thema Nebenwirkungen.
Fazit: 87,5 mg Baclofen, ohne großartiges Essen, Beziehungsstress mit absoluten Zweifeln an den letzten 18 Jahren, und ein Glas Sekt könnte WUMMMM machen.

Wie bitter.
Ich soll wohl nicht gesund werden. Selber schuld.
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon GoldenTulip » 25. November 2013, 06:35

Liebe Suse,

ein selten genannter Nebeneffekt des Nicht-Mehr Trinknes ist das Austesten der Seele, wie sicher es "da draußen" eigentlich ist. Die peinlichen Situationen, in die man sich begibt, sind ein Teil davon. Genauaso stehen Freundschaften auf dem Prüfstand.
Die nächsten Jahre ( in meinem Fall bisher 2,5) könnten davon geprägt sein, herauszufinden, was Dich weiterhin trägt, und was nicht. Eltern, Mann, Kinder. Nicht ist ausgenommen. Und es kann sein, dass Du immer auf dem Sprung bist, wieder in den bislang als sicher erlebten Schoß des Alkohols zurückzukeheren.
Ich rate Dir, diese "Wippe" bewusst mit einzukalkulieren. Es gibt nicht den einen Entschluss zu einem besseren Leben.
Es gibt nur den Entschluss, sich selbst neu auszuhalten. Und das ist ein Prozess. Und der dauert und fördert nicht nur zu Tage, was einem gefällt.

Über eine kurze Zeitspanne kann man da mit seinem Willen rumhantieren. Auf die Dauer hilft nur eine große Portion Liebe zu sich selbst und seinem Bemühen, auch wenn man nicht so toll ist, wie man gern wäre.

Ich nehm Dich mal in die Arme, wenn Du magst [empathy5]

Es ist nicht leicht. Leg Dein Augenmerk weniger auf vermeintliches Scheitern, als auf den Mut und das bisher Erreichte.

Bussi
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 26. November 2013, 17:46

ist schon absurd, das alles.

Fast drei Wochen kein Tropfen Alkohol, ohne großartigen Kampf - der Kampf begann aber jeden Spätnachmittag, wenn Mann meinte, sich ein Bier nach dem anderen öffnen zu müssen.

Ich habe ihn vernünftig gebeten, versucht mich zu erklären, er sagte, ja, er versteht, und macht weiter.

Nun habe ich meinen Rückfall gebaut, arbeite mich grad da wieder raus, und was passiert? Er trinkt NICHTS! Schenkt mir Blumen, bringt mir Tee ans Bett, lernt Vokabeln mit Kind - HALLO?

Das ist wohl irgendsoein Syndrom, Co Abhängigkeit würde man vermuten, wüsste man nicht, dass er mir stets und ständig sagt, er könne nicht ohne Alkohol und das dürfe ich auch nicht von ihm verlangen.

Hab ich ja auch gar nicht (mehr) - nur gebeten, nicht unbedingt in meinem Beisein ständig zu trinken. Wir haben ein großes Haus, das wäre möglich! Nicht möglich ist für mich, zur Abendbrot zeit die Küche zu verlassen.
Oder....doch. Natürlich ist das möglich!
Ich habe mir oben ein Zimmer eingerichtet, meinen Hobbykram dahinverfrachtet, um ausweichen zu können.
Guter Plan. Umgesetzt habe ich das noch nicht.
Wie so vieles nicht.
Morgen schaue ich mir eine Wohnung in der Altstadt an, einziehen werde ich dort nie.
Wie auch.
Allein das Gefühl, mich theoretisch befreien zu können.
Doch die Kraft fehlt, ob mit oder ohne Alkohol, die Kraft, die Zelte abzubrechen, den Krieg um die Kinder und womöglich um Unterhalt zu führen, was wenn die Kinder sagen würden, sie wollten bei ihm bleiben? Alles schon passiert, schließlich ist der Daddy der coole Daddy, der zu allem Ja und Amen sagt, während ich versuche zu erziehen...Er selbst ist damals beim Scheidungskrieg seiner Eltern zu seinem Vater gezogen "Coole Männer WG mit Bruder und Vater" -
Ich aber bin diejenige, die um Mithilfe bittet im Haushalt, die die Wäsche vor die Tür stellt, die meckert, weil in gebrauchten Gläsern im ("Kinder")Zimmer der Schimmel gedeiht...

Tja, so siehts aus.
Ganz nüchtern betrachtet!

Ratlos, Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Chinaski » 27. November 2013, 06:40

Hallo liebe Suse,
Deine Situation ist echt verdammt schwierig.
Wie sollst du in einem dich krank machenden Umfeld gesund werden?.
Das einzige was mir einfällt ist das du da zumindest zeitweise mal raus musst.
Vielleicht kannst du ja irgendeine Kur machen...muss ja nicht unbedingt auf der Fanta Farm sein...einfach mal raus!

Fühl dich gedrückt...Chinaski

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon minerva » 27. November 2013, 11:05

Hallo
Ich bin in einer aehnlichen Situation und das mit der Kur kann ich nur befuerworten.Einfach mal raus und alles neu über denken. Ich glaube mit Abstand sieht man manche Sachen klarer.
Gruss Minerva

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 30. November 2013, 23:51

Hallo von mir,

es geht wieder. Habe natürlich einen Mega Rückfall gebaut. Ich hätte den Absprung geschafft nach dem einen Abend, das weiß ich! Aber Gründe gibt es ja immer, bei mir wars der Stress zuhause, dieses Gefühl "wozu das alles" - wenn ich ja doch nur sabotiert werde....so oder so ähnlich. Jedenfalls war es so schlimm wie zu meinen Paradezeiten, so schlimm, dass jeder Normaldenkende von hier auf jetzt gesagt hätte NUN IST SCHLUSS ein für alle mal.

So schlimm, dass ich dieses Mal doch eher das Runtertrinken gewählt habe, um zumindest wieder drei schöne Wochen zu erleben, wenn ich den kompletten Absprung ja scheinbar nie schaffe.

Seit Donnerstag trinke ich höchstens drei Gläser (sorry, für mich ist das wenig [cray] ) -
ab morgen habe ich mir vorgenommen, wieder komplett klar zu werden. Mache mir aber keinen Stress damit, weil mich das ins Gegenteil treibt. Mache es mir allerdings auch nicht so leicht, zu sagen, "ach ja, heute noch, dann eben übermorgen, überübermorgen oder in zehn Jahren"...Ich werde mir ganz bewusst aufschreiben, wie es in den drei Wochen zuvor war, wie ich mich gefühlt habe etc - damit der Wille zur Null positiv verankert wird.

Denn, so blöd es klingen mag, mir hilft die positive Selbstbeeinflussung. Nenne man das Emotional Freedom Technik, Selbsthypnose, Autogenes Training, Muskelentspannung ala Jakobsen, Healing Code, Quantenheilung oder sonstwie - alle diese Bücher bzw. Lehren drücken im Prinzip das Gleiche aus: beeinflusse deine Gedanken positiv und es hilft. Und bei sämtlichen Rückfällen war es stets so, dass ich irgendwann abends im Bett lag, völlig fertig und verzweifelt und mir selber stets vorgebetet habe: Morgen wird es dir besser gehen, morgen wirst du entweder gar nichts oder zumindest weniger trinken, morgen wirst du aufstehen, du wirst deine Aufgaben erledigen, du wirst kämpfen, so lange es geht, du wirst......etc...

Und, wer würde das vermuten? Es geht mir am besagten Tag besser. Vielleicht nicht unbedingt körperlich, aber so, dass ich gegen das Grauen kämpfe.

Leider hält das dann nicht lange an. Denn sobald es mir besser geht, höre ich auf mit dem Geklopfe oder was auch immer. Also: Selber Schuld.

Ich habe noch nie NIE gesagt, aber es geht mir wieder besser und ich will dass es mir wieder richtig gut geht. Meiner Psyche geht es sogar nach NUR einer Flasche Wein am Abend gut. Mein Körper aber, .........
egal, ich mach mir schon wieder Stress. Denk nicht an deine Organe, denk nicht an die Auswirkungen auf Kinder oder Mann oder sonstwas, denke wieder: ICH will nicht mehr, weil es MIR gut tut.

Naja, zumindest bleibts spannend bei mir [black_eye]

Übrigens @Chinaski, @ Conny, @ Gartenwölfin @ Minerva,

dank für die Zusprüche. Kur geht einfach nicht. Nicht mal auf keiner Fanta Farm (kreisch! den habe ich noch nie gehört [lol] )

Weiter gehts, lG Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Gartenwoelfin » 1. Dezember 2013, 01:08

Liebe Suse,

das hier
Desperatio hat geschrieben:Denn, so blöd es klingen mag, mir hilft die positive Selbstbeeinflussung.

halte ich, unter welcher Bezeichnung auch immer, für den einzig gangbaren Weg. Ob man nun Deinen Ansatz nimmt oder meinen oder welchen auch immer, ohne das geht's eh nicht.

Fühl Dich gedrückt. Das wird wieder besser, muss.

Maria
(die gestern selbst einen veritablen Rückfall gebaut hat und heute erst mühsam wieder aus ihrem Loch gekrabbelt ist ...)
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 4. Dezember 2013, 21:08

Hallo,

seit Sonntag clean, mal wieder [blum]

Es tut gut und ist so "leicht" - wäre da das übliche Problem nicht. Gestern habe ich meinem Mann wieder versucht klarzumachen, wie erschwerend sein regelmäßiges Trinken für mich ist. Er sagt, ihm geht es so schlecht, er braucht das jetzt. Ich sage, dir geht es immer schlecht, wie lange soll ich mir das ansehen, bis ich mit ner Zyrrhose im Kranknehaus krepiere? Er sagt, ich sage, er geht raus....

Ich stehe da ehrlich gesagt auch zwischen den Stühlen. Nur weil ich zum zehntrilliardsten Mal einen Anlauf mache verlange ich von ihm, sich bitte schön danach zu richten. Man stelle sich vor, er hätte das vor Monaten von mir verlangt. Einerseits wäre das vielleicht nicht schlecht gewesen. Anderseits weiß ich nicht, ob ich durch Druck von außen aufhören würde. Und ihm geht es schlecht (ständig Schmerzen) und ich kann ja sogar verstehen (wenn nicht ich, wer dann), dass man sich gerade dann mit Alkohol betäuben mag...

Aber so geht es auch nicht. Mir fällt das Nichttrinken dank Baclofen wirklich leicht - - - solange ich nicht stundenlang jemanden vor mir sitzen habe, der sich ein Bier nach dem anderen reinschaufelt-inzwischen täglich ab spätestens 17 Uhr. Das Bier an sich ist es nicht, was mich triggert. Einerseits ist es die Aggression über das immer lulliger werdende Gerede (und das von mir - kreisch!!!) und das Gefühl, das nur ertragen zu können, wenn ich mich selber einlulle... Und andererseits ist es diese Wahnsinnsignoranz MEINES Gesundheitszustandes. IHM geht es schlecht und was mit mir ist oder wird ist scheinbar furzegal. Und wie gesagt, da es ihm seit Ewigkeiten immer schlecht geht...
Andererseits wieder ist es ja auch für ihn schwer einzuordnen, hört sie nun gerade auf oder ist das morgen wieder vorbei? Ich lege mich ja bewusst nicht fest, um Tag für Tag zu bestehen...Und ist es nicht furchtbar von mir, monatelang zu trinken, dann mal eine Woche nicht, dann wieder, dann wieder nicht...und wenn mal gerade nicht, dann hier mit der Faust auf den Tisch zu schlagen? Irgendwie ja, irgendwie aber auch nicht, denke ich doch, dass ich durch die ständige Konfrontation hier zu Hause schon des Öfteren das Gefühl hatte: Was solls. Was vielleicht, VIELLEICHT, bei einem nicht trinkenden Partner nicht passiert wäre? Zumindest mit wesentlich mehr Überlegungen als so? Schließlich schaut mein Mann nicht mal komisch, wenn ich mir dann doch eine Flasche Wein geöffnet hatte, vielleicht ist er sogar froh, bewegen wir uns dann schließlich auf einem Level?
....Who knows.
Ich kann doch auch nicht ständig fliehen, eine Weile lang ja, da mache ich hier und mache da, aber irgendwann muss ich ja mal in die Küche, meine Küche, und er sitzt da...und ich koche...

Neulich habe ich mir eine schicke Psychokur ausgesucht, Ostsee, da wollte ich dann nach Möglichkeit hin, wenn die zweite OP gelaufen, er wieder "fit" aber noch krankgeschrieben ist....da lese ich, eine der Kontraindikationen wäre eine bestehende Suchterkrankung. Heißt, wenn ich es nicht schaffe, bis dahin meine Blutwerte zu normalisieren, lehnen die mich ab oder schicken mich wieder nach Hause? Natürlich weiß ich, dass sie durch solche Zusätze verhindern wollen, dort Entzüge durchführen zu müssen...Trotzdem klang es für mich diskriminierend, ähnlich wie ich mir als Raucherin schon vorkomme: aussätzig.

Seufz, liebe Grüße, Suse
Ach ja, ich war bis Sonntag bei 50 mg, ab Montag bei 62,5 mg, ab morgen auf 75 mg. Keine NW, keine Stürze mitsamt Heizpilz [blus] [blus] [blus]
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon agnesl » 7. Dezember 2013, 12:16

Hallo Suse,
deine Situation kenne ich sehr gut!Auch ich habe einen Mann daheim der auch trinkt.
Wenn ich ihn anspreche,ob er mich bei meinem Versuch,nichts mehr zu trinken,unterstützen will und kein Bier mehr ins Haus zu holen,sagt er nur ...hahah ICH...habe kein Problem.
Es ist da schon schwer, selber trocken zu bleiben.

Aber ich hör schon,mit ein wenig stolz auf dich,dass du soooo tapfer durchhältst. [smile]
Drück dir die Daumen ganz fest für die kommenden Weihnachtswochen.
lg
Agnesl

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 8. Dezember 2013, 02:01

Hallo,

danke agnesl!

Nun ist die erste Woche rum. Ich meine, hätte ich nach den vorherigen drei Wochen den Rückfall nicht gebaut, würde morgen meine 6. Woche anbrechen. Hätte, hätte, hätte.

Man muss sich das mal vorstellen, da ärgere ich mich, dass ich nach drei Wochen nicht durchgehalten habe...Bevor ich mich hier angemeldet habe, hatte ich es kaum für möglich gehalten EINEN Abend ohne Alkohol zu verbringen - zumindest seit längerer Zeit davor nicht.

Die Euphorie ist weg, was ich aber irgendwie gut finde, gaukelt sie einem doch einen immerwährenden Glückszustand vor, der nicht immer währt. Stattdessen wache ich morgens auf, manchmal gerädert, mein erster Gedanke: Oh Gott, wieviel hast du getrunken. Der zweite: Gar nichts. Den kann ich gar nicht richtig fassen. Gar nichts? Nichts? Nein nichts. Puhhh, Erleicherung, was für ein Gefühl.

So gehst du also in den Tag, sauber, mal motiviert für alles mögliche, mal nicht, weil die Euphorie weg ist, aber du schaffst es trotzdem ganz leicht, mit irgendetwas Sinnvollem anzufangen, weil du einfach dieses gute Gefühl hast...

Der Tag, jeder Tag, ist gut, selbst wenn du nur Wäsche wäschst, kochst, die Küchenmaschine zum Möhrenraspeln zwingst, das Badezimmer auseinander nimmst, mit Kind Mathematik übst. Alles ist besser, als sich angesudelt und lustlos durch den Tag zu hangeln.

Trotzalledem meldet/n sich die Flasche/n Wein regelmäßig, sei es durch meinen trinkenden Mann, sei es durch meine Freundin (heute zu Besuch auf zwei "Gläschen" und X Zigaretten), sei es durch den Ärger mit Familie - Gründe gibt es immer. Auch schöne Gründe, huch, der zehnte Hochzeitstag vorgestern, den muss man doch "feiern"...

Ich sage niemals nie, nicht weil ich alle Türen offen halten will, sondern weil ich versuche, mein eigenes Gehirn damit zu überlisten. Klingt doof, aber so läuft es in etwa ab: Mann beginnt nachmittags Bier zu trinken, ich denke, das ist doof, würde er heute Abend anfangen, könnten wir ja zusammen etwas trinken, wenn ich dann wollte. Am Abend denke ich, das ist ja doof, er sitzt immer noch da, naja ich mache erstmal das Essen und dann könnte ich ja, wenn ich wollte. Wenn die Kinder dann im Bett sind, denke ich, nun könntest du dich dazusetzen und auch was trinken, das wäre aber doof, denn das willst du ja gar nicht, also, mach mal lieber erst einmal dies und das...wenn er dann im Bett ist, denke ich, das wäre zwar doof, aber jetzt könntest du, wenn du wolltest, dir einen "Absacker "gönnen" und ich denke:
WARUM sollte ich?

So ist es im Moment, ich würde nie wagen zu sagen, nie mehr, - dafür habe ich zu lange Erfahrungen mit mir selbst, bin zu schwach.

Aber genau wie es Willo im Thread von Gartenwölfin schrieb:

Das Abstinenzziel bzw. das Einhalten der Abstinenz für x Wochen/Monate/Jahre schützt nicht vor Rückfällen. Die Hemmschwelle ist höher, da es nicht um "heute ausnahmsweise ein, zwei Gläser mehr" geht, sondern ob überhaupt. Dafür ist aber auch die anschließende Frustgefahr größer, da man ja nicht nur eine Grenze großzügig neu interpretiert hat sondern eine ganz klare rote Linie übersprungen.


Ob überhaupt, den Gedanken habe ich sogar schon nach einem trockenen Tag. Ich glaube, nach einem Tag hat man den Gedanken "ob überhaupt" vielleicht einmal, nach zwei Tagen möglicherweise zweimal, nach einer Woche sieben Mal, das ist natürlich extrem über den Daumen gedacht, denn wenn Menschen, die nach 25 Jahren rückfällig werden, tatsächlich 9125 mal vorher darüber nachgedacht hätten, wären sie eher tot als rückfällig [mocking]

Jedenfalls, wenn ich darüber nachdenke, nach nur dieser einen Woche (plus die drei Wochen vorher), dann gibt es schon eine beachtliche Hemmschwelle. Du trinkst nicht einfach mal ein Glas, ein Glas gibt es bei dir nicht. Wenn du trinkst, dann ist es mehr, wenn du trinkst, musst du ja auch zunächst den schalen Beigeschmack wegtrinken, der dir am nächsten Tag blüht.
Und dann gibt es drei Möglichkeiten.

1. Du hast es so "im Rahmen gehalten", dass du morgens körperlich nichts davon spürst. Ärgern wirst du dich aber am nächsten Tag auf jeden Fall, unsauber fühlen, schwach, die Laune wird dadurch gekippt sein. Möglicherweise den ganzen Tag.
2. Du trinkst über den Rahmen, welcher auch immer es ist, das kannst du ja gar nicht mehr einschätzen, es geht dir jedenfalls schlecht, obwohl du nach dieser vergleichsweise geringen Menge wahrscheinlich sonst hüpfend aufgestanden wärest. Egal, es geht dir den ganzen Tag scheiße - der Tag ist gelaufen. Die Motivation an diesem Abend nichts zu trinken sinkt gen null, du musst dich wieder extrem zusammenreißen, es nicht zu tun -
oder
3.
Du trinkst soviel, dass du morgens aufstehst und an nichts anderes denken kannst. Dass du wieder reinflutschst, dich wieder für mehrere Tage sozusagen ausschaltest, zwar alles machst, kochen, etc. aber alles mit Missmut, alles genervt, alles mit dem Versagensgefühl, Depressionen, nicht weißt, wie du wieder rauskommst, und wieder ganz von vorne anfängst. Oder, noch schlimmer, vielleicht dieses Mal den Absprung gar nicht mehr schaffst...?

Ich werde niemals mehr unbedarft und fröhlich ein Glas Wein anrühren. Es wird immer wieder Situationen geben, in denen ich darüber nachdenke und, so ein Weichei wie ich bin, es wird auch wieder Situationen geben, in denen ich all diese Gedanken in den Wind schieße - fürchte ich. So war es bislang immer. Man sagt, Kinder müssten einmal auf die heiße Herdplatte fassen, dann würde ihnen so etwas nie wieder passieren. Diese Herdplatte namens Alkohol habe ich schon so oft angefasst, den Gedanken, jemals normal trinken zu können schon so oft ins Gegenteil verkehrt. Und trotzdem immer wieder hingefasst.

Warum nur?
Therapeuten kommen mit den Eltern, mit der Kindheit, sorry an alle, denen es hilft, aber bei meiner Kindheit war ich selbst dabei, die muss man mir nicht interpretieren.

Heute nur und nur heute, habe ich mich den ganzen Tag mit dem Gedanken getragen, was ich heute Abend machen würde, wenn meine gestresste und trauertragende Freundin käme, die definitiv ihr "Weinchen" trinken möchte. Und plötzlich kam mir der Gedanke, warum quälst du dich eigentlich damit...? DU willst doch gar kein Weinchen trinken, nicht heute zumindest, niemand zwingt dich. Komischer Gedanke. So befreiend, irgendwie, zumindest heute.

Also hat sie ihren Wein getrunken und ich Ingwertee. [shok]

Ich weiß nicht, was morgen ist oder übermorgen - aber alleine diese ganzen Gedanken, Sorgen, die Ängste, in meinem Fall die Streitereien, das ganze Hin und Her - Ist es das Wert?

Natürlich nicht!
Aber wer weiß....

liebe Grüße an alle Geduldigen, Suse
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steffi
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon steffi » 9. Dezember 2013, 01:55

Hallo,

ich lese hier schon eine weile mit, und ich möchte Dir zuerst einmal sagen, das ich es toll finde, wie Du bis jetzt durchgehalten hast. [good]

Eines ist mir bei Deinem Beitrag aufgefallen:

Desperatio hat geschrieben:Trotzalledem meldet/n sich die Flasche/n Wein regelmäßig, sei es durch meinen trinkenden Mann, sei es durch meine Freundin (heute zu Besuch auf zwei "Gläschen" und X Zigaretten), sei es durch den Ärger mit Familie - Gründe gibt es immer. Auch schöne Gründe, huch, der zehnte Hochzeitstag vorgestern, den muss man doch "feiern"...

Heute nur und nur heute, habe ich mich den ganzen Tag mit dem Gedanken getragen, was ich heute Abend machen würde, wenn meine gestresste und trauertragende Freundin käme, die definitiv ihr "Weinchen" trinken möchte.


Das klingt, als hätte Deine Freundin ebenfalls einen "lockeren" Umgang mit dem Wein. Vielleicht solltest Du sie bitten, in Deiner Gegenwart nicht mehr zu trinken und Dich zu unterstützen, wenn Dein Mann Dir schon nicht dabei helfen will. Dazu hat man schließlich Freundinnen.

LG,
Steffi

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 9. Dezember 2013, 11:12

Liebe Steffi,

Steffi schrieb: Das klingt, als hätte Deine Freundin ebenfalls einen "lockeren" Umgang mit dem Wein. Vielleicht solltest Du sie bitten, in Deiner Gegenwart nicht mehr zu trinken und Dich zu unterstützen,


da hast du Recht. Genauso haben wir es bei meinen letzten Versuchen auch gehandhabt und sie hat damit kein Problem (auch wenn sie tatsächlich besagten "recht lockeren Umgang" hat...).
Aber: Sie hat kürzlich ihren Vater verloren, durch die damit verbundenen Aufgaben (Mutter stützen, Haus verkaufen etc.) sehen wir uns derzeit kaum noch. Wenn sie kommt, dann mal eben für eine halbe Stunde, höchstens eine Stunde. Da möchte ich erstens, dass sie sich "wohl" fühlt (klingt doof, is aber so ;-) und zweitens macht mir das für diese Zeitspanne wirklich NICHTS aus. Wäre dem so, würde ich sie bitten. Besonders stolz bin ich ja, dass ich diesmal immer noch Wein zu Hause habe und es mich nicht interessiert. Meinen Rückfall hätte ich auch ohne Wein zu Hause gebaut, dann wäre ich eben einkaufen gegangen.

Jedenfalls, wie gesagt, für eine kurze Zeitspanne schaue ich mir das an und bin froh, nicht trinken zu müssen. Schlimmer ist da die Geschichte, wenn jemand ständig und stundenlang um mich herum ist und immer duseliger wird -
naja, mal sehen.

@all: Ich bin übrigens jetzt bei 87,5 mg Baclofen, immer noch keine NW (bis auf den einen Sturz - sofern er dadurch kam). Ich erhöhe alle drei bis vier Tage um 12,5 mg, etwas höher als im Plan vorgesehen, aber ohne NW denke ich, ist das legitim. Im Normalfall interessiert mich Alkohol jetzt schon nicht mehr, was ich erreichen wollen würde, dass ich auf die Dosis komme, dass mich der Konsum meines Mannes oder eben Stressituationen auch nicht auf den Gedanken bringen...
Bleibt spannend.

lG Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Chinaski » 9. Dezember 2013, 11:44

Hallo Suse,
verfolge weiter deinen Dosierung Plan und setze dir kein Limit nach oben.
Dosiere nach Möglichkeit immer weiter hoch...du merkst dann schon wann Schluss ist.
Diese Dosis halte so lange wie möglich, je länger umso besser.
Dann musst du nur noch deine Erhaltungsdosis finden.
Leichter gesagt als getan...aber du schaffst das liebe Suse.

Ganz kurz was zu deinem Mann : Ist es ihm klar das du eine tödliche Krankheit hast?
Ist es ihm klar das dich diese Krankheit über kurz oder lange ins Grab bringt?
Ist es ihm klar das es nicht damit getan ist mal ne Tablette zu nehmen und alles ist in Ordnung?

Klar ist seine Situation suboptimal auch die Schmerzen und die Angst vor einem Querschnitt.
Aber er wird leben...dich dagegen wird die Krankheit...
Früher hätte er bestimmt alles für dich getan...schade das er dich heute nicht bei deinem Kampf gegen die schwere Krankheit unterstützt.
Er macht es dir durch sein Verhalten nur noch schwerer gesund zu werden.

Lass dich einfach nicht unterkriegen...auf geht's Suse kämpfen und siegen!

LG...Chinaski

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 9. Dezember 2013, 22:02

Lieber Chinaski,

Chinaski: Ist es ihm klar das du eine tödliche Krankheit hast?
Ist es ihm klar das dich diese Krankheit über kurz oder lange ins Grab bringt?


Augenscheinlich nicht. Dabei habe ich alles versucht, seit Jahren schon versuche ich ihm zu erklären, wie das ist, wenn man so an der Flasche hängt wie ich, wie gefährlich das ist, ich habe ihm sogar den Zettel mit meinen Blutwerten vom Mai gezeigt und ihm erklärt, welche Werte normal wären...
Ich hab es mit Vernunft versucht, mit Zetern, schreien, weinen - ich denke, weil ich immer wieder eingeknickt bin, nimmt das der ganzen Situation die Brisanz -für ihn. Mehr aber glaube ich, dass er soooo sehr bei sich ist, dass da kein Blick für mich bleibt. Ich lebe ja, ich laufe, ich koche, ich arbeite - ob betrunken oder nicht. Natürlich sieht und bemerkt er die Unterschiede, wie schwer er mir das aber durch sein Verhalten macht, scheint nicht zu interessieren. Oder er will es nicht wahrhaben, um so weitermachen zu können. DAS ist es, was mich am meisten stört, wie ich schonmal schrieb. Weniger das Bier als solches, als diese unfassbar dreiste Ignoranz meinem Leben gegenüber, meinem Befinden, MEINER Krankheit. Und wie gesagt, fange ich damit an, kommt nur "wenn ich wüsste wie es IHM ginge, dann würde ich verstehen, weshalb er trinkt..." Ich daraufhin, wenn du wüsstest, wie es MIR geht, würdest du...etc etc etc....Aber: So langsam wirds ihm zumindest unangenehm, ich spüre große Unsicherheit und schlechtes Gewissen....zumindest.

Sorry, Immer das gleiche Thema, , wird langweilig [pardon] Ich gelobe Besserung

Ansonsten war heute wieder ein guter Tag. Es ist schon verrückt, was der Alkohol mit einem anstellt. Ich meine, es ist eiskalt draußen, grau, verregnet, ich mache nichts tolles, nur ein wenig ausmisten, kochen, den üblichen Pflichtkram eben, ganz bisschen arbeiten und Geld verdienen, viel zu wenig, aber ich schreibe: Heute war ein guter Tag. Häh?

Es ist so erleichternd, gar nicht darüber nachdenken zu müssen, trinke ich heute oder nicht, wann fange ich an, bloß nicht zu früh, sonst wirds womöglich zuviel, hoffentlich wird es nicht zuviel, dann geht es dir morgen schlecht, hoffentlich geht es dir morgen nicht schlecht, dann fängst du am Ende wieder viel früher an und es wird noch mehr, außerdem muss das Altglas mal wieder weg und die Vorräte neigen sich auch dem Ende, wo warst du letztes Mal einkaufen, da lieber nicht, fällt sonst so auf, hoffentlich bist du morgen fit, dass du arbeiten und abends zum Berufsstammtisch fahren kannst, kannst ja nicht schon wieder absagen, verlierst den Anschluss, die denken sich sowieso sicher schon ihren Teil.................................................................................. [biggrin]
die meisten kennen das vielleicht.

Also, weiter in den nächsten Tag!
@Chinaski, bei meiner Nebenwirkungsarmut sprich scheinbarer Riesen-Baclofen-Toleranz wird die Höchstdosis wohl recht hoch liegen, oder? Ich merke das dann daran, dass die NW nicht weggehen?
Naja, wenn es soweit ist, brauche ich sicher Ratschläge - am Mittwoch gehe ich zunächst auf 100 mg.

Mal wieder endlos, nun aber an die Staffelei, herzliche Grüße, Suse
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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Chinaski » 9. Dezember 2013, 22:41

Hallo Suse,
Ja genau die Nebenwirkungen gehen nicht mehr weg und sie fühlen sich auch anders an als die man kennt.
Aber keine Angst das mit den Nebenwirkungen hört sich immer schlimmer als es dann ist.
Du wirst beim hochdosieren eine immer stärker werdende Gelassenheit verspüren und eine wirklich spürbare Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol bekommen.
Die Gedanken darüber hören auf. Kein Switch sondern eher ein Prozess.
So war es zumindest bei mir und bei dir klappt das ganz bestimmt auch.
Das wird schon Suse...glaub an dich und versuche nach Möglichkeit nix zu trinken.

LG...Chinaski

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Re: Neustart (?)!!!(?)!!!

Beitragvon Suse » 14. Dezember 2013, 00:03

@all.

nach wie vor trockener als ein Zwieback - wäre das Trinkverhalten meines Mannes nicht, ich schwöre: Ich würde keinen Gedanken an Alkohol verschwenden, im Moment jedenfalls nicht. Weiß ja nicht, wie es wäre, wenn wieder etwas schreckliches passiert. Sicher anders.

Macht mich misstrauisch, scheint zu leicht zu sein...denn trotz der erschwerten Umstände fällt mir die Abstinenz wirklich leicht...
Schaun wir weiter, bin ja schon des öfteren gestürzt. Aber da war die Abstinenz immer ein Kampf und die Entscheidung wieder zu trinken war so, als würde man das Ventil einer Luftmatratze öffnen.
Endlich, die aufgestaute Luft rauslassen. Pffffffffffffffffffffffffffffffffff..................

Diesmal ist es anders - ich hoffe, dass es so bleibt. Als ich vorvorletzte Woche rückfällig geworden bin, war das keine Erleichterung, ich wurde auch nicht lustiger dadurch oder entspannter, im Gegenteil, mit jedem Schluck wuchs das Unbehagen, die Unzufriedenheit, natürlich auch das Versagensgefühl und die Angst.

Ich für mich glaube nicht, dass ich das ohne Baclofen so "easy" schaffen würde, keine Ahnung. Vielleicht hätten Zuckerpillen den gleichen Effekt, glaube ich aber nicht.
Ist auch müßig darüber nachzudenken. Mir ist es egal, ob Baclofen irgendwas mit meinem Gehirn macht oder ob die Einnahme eventuell irgendwann irgendwelche Folgen haben könnte - ich trinke seit Ewigkeiten regelmäßig Alkohol, seit 5 Jahren kann man das schon als Saufen bezeichnen, was sollte schlimmer sein als das?

Manchmal finde ich es eher bedenklich, dass ich so gar keine NW spüre. Ich steige ins Auto und denke keine Sekunde darüber nach, dass ich diese Pillen schlucke. Ich bin weder müde, noch sonstwas.

Wie ich schonmal schrieb, glaube, mein Körper ist recht verkorkst. Dass da solche Unmengen an Alkohol reinpassen und die Hülle trotzdem noch funktioniert.
Morgen gehe ich auf 112,5 mg, mal sehen, wie es weitergeht.
Ein schönes Wochenende für alle, liebe Grüße, Suse
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