Filou stellt sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Filou
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Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

Filou stellt sich vor

Beitragvon Filou » 5. Oktober 2013, 12:42

Guten Morgen,

ich nenn' mich hier mal Filou, bin ein Mann, 50 Jahre alt und auch ich habe, wie die meisten von euch, eine jahrzehnte lange Odyssee mit Alkohol durchgemacht.
In den letzten zehn Jahren habe ich mehr als zehn Entgiftungen und eine Langzeittherapie ohne nennenswerten Erfolg absolviert. Nun bin ich mal wieder seit dem 25.09.2013 aus eigener Kraft trocken. Doch das craving ist mein ständiger Begleiter.
Anfang diesen Jahres habe ich das Buch von Dr. Oliver Ameisen gelesen, verschlungen weil die beschriebene Alkoholanamnese so identisch mit meiner eigenen ist.
So circa 2005 litt auch ich unter Panikattacken/Angstzuständen und die körperlichen Anspannungen/Verkrampfungen kenne ich auch, bis heute geht es mir so. Und durch den exzessiven Konsum von Bier konnte ich immer wunderbar abtauchen auch wenn neben und/oder über mir alles zusammenbrach.
Bei mir hat es lange gebraucht bis ich eine Demut gegenüber Selbsthilfegruppen (SHG) entwickelt habe. Vorher habe ich eine Vielzahl von Medikamenten wie Campral, Doxepin, Mirtazapin, Melperon Lorazepam, Nerodoron usw. probiert. Einzig bei einer sehr starken Dosierung von Doxepin konnte ich ein paarmal eine Entgiftung zu Hause beginnen.
Durch das Buch und die Beiträge auf YouTube von Dr. O. Ameisen bin ich nun auf der Suche nach Baclofen. Ende September habe ich einen Arzt für Neurologie & Psychatrie aufgesucht der mir versprach nach anderthalb Wochen Baclofen zu verschreiben. Dazu musste ich aber täglich um 9 Uhr in seiner Praxis erscheinen und eine angeleitete SHG einmal wöchentlich besuchen. Bei der SHG war ich ein Mal, als erstes sollte ich öffentlich meinen Namen, Adresse, Geburtsdatum und Telefonnummer nennen. Das habe ich verweigert und habe das auch noch nie in einer SHG erlebt. Sonst reichte immer mein Vorname und der Grund meiner Teilname. Bei der SHG wussten auch der Leiter und eine weitere Person bereits, dass ich Baclofen verschrieben bekommen sollte, schon da läuteten bei mir die Alarmglocken - von wegen Schweigepflicht. Am nächsten Morgen beim Arzt wusste der bereits von meiner "Verweigerung" und er versuchte mich zu erpressen. Obwohl ich vorschlug eine andere SHG wie die AA oder Guttempler zu besuchen bestand er auf der von ihm iniziierten Gruppe.Ich habe abgelehnt. Der Arzt war nach eigenen Aussagen selbst 20 Jahre Alhoholiker und hat auch Bücher darüber herausgegeben, eines davon habe ich gelesen... naja. Nun hoffe ich über diese Seite einen Arzt zu finden der mir Baclofen verschreibt und mit dem ich besser klar komme.

Soviel zu mir - euch und mir ein trockenes Wochenende trotz Herbstwetter [mocking]

wünscht Filou

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anneh
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Re: Filou stellt sich vor

Beitragvon anneh » 5. Oktober 2013, 18:55

Hallo Filou,

was dein Arzt da von dir verlangt hat mit der SHG geht ja gar nicht. Es ist doch wichtig, dass du eine Gruppe findest, in der du dich auch wohl fühlst. Vielleicht hilft ja auch eine Suchtberatungsstelle. Ich selbst habe Anschluss an beides und finde dies als unterstützende Begleitung sehr hilfreich. Ich finde, man sollte sich nicht nur auf die Tabletten verlassen. Ich halte es für wichtig, dass man mit Hilfe der Tabletten die Kraft aufbringt seinen Alltag zu verändern und seine Probleme anzugehen.
Trockene Alkoholiker können sehr streng sein und wollen andere oft hartnäckig davon überzeugen, dass ihr Weg der einzig richtige ist. Ist in meiner SHG auch so. Und das hört sich bei deinem Arzt auch so an.
Ich selbst habe ja gerade Probleme mit meinem Therapeuten, der meine Behandlung abbrechen will, wenn ich bestimmte Voraussetzungen nicht erfülle.
Wegen der Arztsuche solltest du dich hier mal an DonQuixote wenden. Ich glaube(!), er kann da weiterhelfen. Hoffentlich findest du jemand in deiner Nähe.

Viel Glück von
anneh

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agnesl
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Re: Filou stellt sich vor

Beitragvon agnesl » 6. Oktober 2013, 23:05

hi Filou,
nettes hallo auch von mir.
Die Sachen mit deiner SHG geht ja wirklich überhaupt echt nicht.Denke da wollte nur mal wieder jemand Provit aus der Alkoholkrankeheit seiner Mitmenschen schlagen.
Der DonQ hat sicher jemand in der Ärzteliste für dich in deine Nähe dabei.
Ich drück dir auch sehr die Daumen für eine positive Entwicklung mit Bac.
LG
Agnesl

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Suse
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Re: Filou stellt sich vor

Beitragvon Suse » 8. Oktober 2013, 00:36

Hallo Filou,

Druck und Erpressung gehen gar nicht! Schlimm genug, dass man sich mit einer AlkoholKRANKHEIT kaum noch zum Arzt traut - so zumindest erging es mir immer.

Denn : Man kann doch "einfach" aufhören, dann wird ja alles gut!!!

Frage mich, ob sie Typ II Diabetikern auch so etwas an den Kopf schmeißen, zumindest denen, die durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel diese Krankheit "erworben" haben...mit Sicherheit nicht.

Und nochmals gesagt: In Selbsthilfegruppen ist das Thema der medikamentösen Hilfe absolut TABU. Ich habe zumindest noch nie von einer SHG gehört, die dem positiv gegenübersteht.
Man muss es AUS EIGENER KRAFT schaffen, so der Kontext. Schließlich habe es viele von ihnen ja auch so geschafft....

...sei jetzt mal so dahingestellt.

Probiere es aus, das Zeug hilft, sicher nicht jedem, aber vielen.

Liebe Grüße, beste Wünsche, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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DonQuixote
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Re: Filou stellt sich vor

Beitragvon DonQuixote » 10. Oktober 2013, 19:21

Hi Filou

Ein verspäteter Willkommensgruß von mir. Wahrhaft seltsames Verhalten, welches Dein Arzt da an den Tag legt. Was baclofenverschreibende Ärzte in Deiner Region betrifft, haben wir uns ja schon vor Tagen per E-Mail ausgetauscht.

Viel Erfolg wünscht DonQuixote


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