Kurze Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Angst-Trinker
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Kurze Vorstellung

Beitragvon Angst-Trinker » 29. Mai 2013, 09:23

Hallo Baclofen-Gemeinschaft.

Bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen.

Ich bin mittlerweile fast 50 Jahre und trinke seit ca. 25 Jahren.

Angefangen hat die ganze Sache nach dem Abi im Studium.

Um den ganzen Lernstoff zu bewältigen, habe ich Bier zur "Motivation" getrunken.

Als ich nach dem Studium als Vetriebsingenieur gearbeitet habe, wurde die Alkohol-Abhängigkeit durch den permanenten
Erfolgsdruck immer schlimmer.
Wenn ich z.B. Fahrradtouren oder Urlaub mache (in dem ich nicht nur rumsitze sondern etwas erlebe) brauche ich absolut keinen Alkohol (heißt: ich habe auch keine physischen Entzugsprobleme).
Nur wenn mir etwas zu kompliziert erscheint werde ich extrem nervös und greife dann zum Alkohol.

Jetzt habe ich mich selbständig gemacht und gehofft, somit die Trinkerei zu stoppen.
Im Gegenteil, jetzt ist es sogar noch schlimmer geworden.

Mein derzeitiger Konsum sind ca 6-8 Biere pro Tag.

Die größte Ironie dabei ist, daß mir spätestens die letzten 4 Biere absolut nicht mehr schmecken...


So.
Hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt.

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Papfl
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Re: Kurze Vorstellung

Beitragvon Papfl » 29. Mai 2013, 10:15

Hallo @Angst-Trinker!

Herzlich willkommen im Forum! Nach allem, was Du schreibst, könnte Baclofen in der Tat ein vielversprechendes Medikament für Dich sein. Die angstlösende, stressmindernde Wirkung wurde an verschiedenen Stellen beschrieben. Hast Du schon mal einen Blick in unseren Arztkoffer geworfen? Da findest Du viele nützliche Informationen rund um Baclofen und auch Material für einen möglichen Arztbesuch, falls Du Baclofen (in der Regel auf Privatrezept) verschrieben bekommen möchtest.

Angst-Trinker hat geschrieben:Mein derzeitiger Konsum sind ca 6-8 Biere pro Tag. Die größte Ironie dabei ist, daß mir spätestens die letzten 4 Biere absolut nicht mehr schmecken...

Das deutet sehr auf "Wirkungstrinken" hin: Hauptsache rein damit, um auf andere Gedanken zu kommen. Egal wie's schmeckt. Die nächste Stufe sind dann die kleinen "Beschleuniger", die Schnäpse zwischen den Bieren, um schneller eine Wirkung zu erzielen...Umso besser, dass Du hierher gefunden hast bzw. eine Reißleine suchst [smile] .

Angst-Trinker hat geschrieben:Wenn ich z.B. Fahrradtouren oder Urlaub mache (in dem ich nicht nur rumsitze sondern etwas erlebe) brauche ich absolut keinen Alkohol (heißt: ich habe auch keine physischen Entzugsprobleme).

Das sind doch schon mal gute Voraussetzungen. Mit Baclofen erzielt man erfahrungsgemäß die besten Erfolge, wenn man bei der Einnahme abstinent ist. Man kann auch parallel arbeiten (Alk runter / Baclofen rauf), ist aber die mühsamere Variante.

Nur so 'ne Idee: Ist für den Sommer wieder eine Fahrradtour geplant? Wenn ja, dann würde ich an Deiner Stelle die Zeit bis dahin nutzen, um mich über Baclofen näher zu informieren, vielleicht das Buch von Olivier Ameisen zu lesen (s. auch hier), einen Arzt zu suchen, der mir Baclofen verschreibt und während der Tour abstinent mit der Einnahme beginnen. Da viele von wahrer Euphorie, Tatendrang und Ansporn in der Anfangsphase von Baclofen berichten, könntest Du Deine Mitradler(innen) vielleicht sogar auf der ein oder anderen Etappe abhängen [mocking] .

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Re: Kurze Vorstellung

Beitragvon Suse » 30. Mai 2013, 07:59

Hallo Angst-Trinker,

deine Schilderung kann ich gut verstehen.
Auch bei mir hat es - mal abgesehen von persönlichen Gründen - in erster Linie mit dem Job angefangen. Zuerst Stress wegen Leistungsdruck, dann selbstständig gemacht, aber irgendwie (wegen der "hausgemachten" Erwartungshaltung an sich selbst) ist es schlimmer geworden.
Ich will das nicht verharmlosen, aber ich denke, nach 25 Jahren "Karriere" und (derzeit wie du schriebst) 6-8 Bier Konsum hast du echt gute Chancen da heraus zu kommen. Zumal du - wie es scheint - körperlich aktiv bist.

Wie Papfl schon schrieb, nutze die unterstützende Wirkung des Medikamentes und die Gemeinschaft hier!

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Re: Kurze Vorstellung

Beitragvon DonQuixote » 31. Mai 2013, 20:25

Danke für Deine Vorstellung, @Angst-Trinker.

Angst-Trinker hat geschrieben:Nur wenn mir etwas zu kompliziert erscheint, werde ich extrem nervös und greife dann zum Alkohol.

Das war bei mir EXAKT genauso. Ab quasi dem ersten Tag nit Baclofen vor knapp eineinhalb Jahren, konnte ich meinen Alkoholkonsum um 70% reduzieren. Schon bald, das heißt im späteren Verlauf der Therapie, hatte ich mit den „komplizierten Situationen“ überhaupt keine Probleme mehr, und es fand rasch eine markante Verlagerung statt. Heute brauche ich Alkohol nur noch ganz am Ende des Tages, zum Runterkommen, quasi als Einschlafhilfe. Aber wie gesagt, auf für mich vergleichsweise tiefem Niveau.

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Re: Kurze Vorstellung

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 11. Juni 2013, 21:17

Hallo beisammen

Les gerade den Thread hier und muss sagen - bei mir ist es eher gegenteilig. Wenn etwas kompliziert ist und somit meine volle Aufmerksamkeit fordert, dann blühe ich eher auf und steifer mich da rein. Dann gibt es gar keinen Gedanken an Alk.
Der kommt eher, wenn ich (wie so oft) eher gelangweilt Routineding mache die nicht wirklich viel Hirn erfordern. Dann kommen so Gedanken wie "was machst du hier eigentlich fürn schxxxx - draussen ist son schönes Wetter und du ärgerst dich hier mit belanglosen Kram rum. Könntest jetzt schön mit nem Wein in der Sonne sitzen.
Naja, so ist eben jeder anders gepolt und hat andere Trigger.
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?


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