Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Haddock
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Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

Vorstellung

Beitragvon Haddock » 6. Juli 2010, 16:02

Hallo allerseits

Ich bin neu in diesem Forum, ich war bisher in einem anderen Bac-Forum, welches auch sehr gut ist, aber ich erhalte dort zu wenig Resonanz auf meine Threads, vermutlich bin ich da grad in eine Schleife gefallen, wo die meisten Mitglieder schon mit anderen Thread beschäftgit sind. Also versuche ich es hier; ich habe gerade mit dem BAC angefangen (vorgestern, mit 2 x 5mg/Tag) und fühle mich nicht nur wohl dabei,als Hauptnebenwirkung innere Unruhe, leichte Verwirtheit und ein "auf Woken gehen" machen sich bemerkbar. Zudem kann ich nicht einschlafen, im Moment wo ich vom Dösen ins Einschlafen gleite, fühle ich mich wie wenn ich in ein sehr tiefes Loch fallen würde und es fühlt sich an, als ob die Atmung aussetzen würde, was mich augenblicklich hochschrecken lässt. Nun gut, ohne Alkohol konnte ich noch nicht einschlafen bis jetzt, trotz Bac. Aber das nur vorweg; hier mal mein erster Erfarhungbericht und weiter unten, für die die es interessiert, mehr über mich:

Erster Kontakt mit BAC:
Vorgestern: 12,5 mg gestern vor dem Schlafengehen:
Am nächsten Morgen; leichter Schwindel (ohne dass es mir schlecht war dabei) und eine nicht unangenehme dumpfe, leichte Verwirrtheit. Deutlcih stoischeres Verhalten. Autofahren (ich musste unbedingt umparken) ging, aber die Gefahrenerkennung ist beschränkter, ich musste mehr aufpassen. Allerdings bin ich dafür auch sowieso viel gemächlicher gefahren als sonst, ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, zu hetzen. Alles scheint einen Gang tiefer (langsamer) zu drehen, das eigene Denken, meine Impulsivität war weg. Hunger war praktisch keiner da. Gegen 15 Uhr, starke körperliche und geistige Niedergeschlagenheit. Wie nach dem Wandern/Skifahren, nur ohne (im Kopf) richtig schlafen zu können/wollen. Schlafversuche auf dem Sofa zu hause endeten in einer Art Schlafapnoe; immer beim Einschlafen schien ich in ein tiefes Loch zu fallen und ich schreckte augenblicklich auf. Sehr unangenehm; eindösen konnte ich nur beschränkt. Ich hoffe, heute Abend kann ich einschlafen.

Ich werde die Dosierung die ersten Paar Tage nur Abends mit 5mg fortfahren, danach werde ich Mittags mit 5mg (und zusätzlich Abends 5mg), nach einer Woche werde ich 3 x 5mg nehmen. Sonst haut mich BAC aus den Latschen, befürchte ich. Ich hoffe, mit der langsamen hochdosierung keinen Fehler zu machen?

Am meisten hat mich die Niedergeschlagenheit und aber auch (das hatte ich oben gar nicht erwähnt), mein etwas eigenartiger Bauch überrascht (der war, na wie soll ich sagen, nicht übersäuert, aber hat sich angefühlt wie früher, als ich ab und an mal LSD genommen habe. Genau so, einfach nicht so starkt). (Anmerkung; ich nehme schon über 12 Jahr keine anderen Drogen mehr als Alkohol und Zigaretten, nur damit das hier erwähnt ist.)

Craving ist natürlich jetzt noch da, ich gehe davon aus, dass dies erst (wenn überhaupt) bei 15mg / Tag verschwindet...

Ich hätte die Wirkung von BAC nicht so stark erwartet. Bin gespannt, ob ich morgen normal arbeiten kann; wenn ich um 15 Uhr wieder so niedergeschlagen bin wie heute, dann bin ich gespannt, wie ich damit im Geschäft umgehen kann.

Wie kommt man eigentlich auf den Ausdruck "Abendmüdigkeit"? Bin ich der Einzige, bei dem das mitten im Tag passiert?

Zu meiner Person:
"Ich stelle mir kurz vor. Ich bin seit 8 Jahren verheiratet, 37 Jahre alt und habe einen kleinen Sohn (6Jahre alt) mit meiner Frau zusammen. Seit ca. 8 Jahren - 10 Jahren trinke ich, früher weniger, bis vor 1 Woche aber regelmässig Abends mein 1 Bier (0.5L) und dann noch cal 1-6 dl Rotwein. Also viel zu viel, wie ich gelernt habe. Mein Trinkverhalten war mir bis vor ca. 2 Jahren gar nicht so bewusst, d.h., ich hatte es nicht als "unnormal" oder gar beängstigend empfunden. Seit einiger Zeit aber, hat es angefangen mich zu beschäftigen. Allerdings hatte ich bis anhin auch nie den Versuch unternommen, dies zu ändern/reduzieren. Letztens aber war ich bei einer Neurologin wegen Beinschmerzen. Die Sympthome waren auf einen Vitaminmangel zurückzhuführen. Vor der eigentlichen Behandlung hat mich die Neurologien aber detailiert über mich und meinen Lebensstyl ausfgefragt. Ich habe gerne auf alle ihre Frage geantwortet und mein Trinkverhalten - welches mir inzwischen schon etwas sorge bereitet - selber angesprochen.

Ich muss vielleicht an dieser Stelle mein Trinkverhalten kurz beschreiben:

Ich stürze nie in diesem Sinne ab, als das ich nicht mehr aufstehen kann, oder erbrechen muss. Noch nicht. Ich habe immer nach der oben beschriebenen Menge augehört zu trinken. Ich bin auch immer zur Arbeit erschienen. Ich habe auch nie tagsüber getrunken oder auch (noch) nie das Bedürfnis gehabt, früher zu trinken als nach 20 Uhr. An sehr heissen Sommertagen habe ich gelegentlich um 18 Uhr ein kleines Bier getrunken.

Ich möchte mit dem Beschrieb oben nicht verharmlosen, aber einfach beschreiben, wie ich trinke.

Zurück zur Neurologin. Diese besprach dann während dieser Stunde mein Trinkverhalten und klärte mich mal richtig auf. Sie untersuchte meine Beine mit abklopfen und einer Art Stimmgabel (man muss die Vibration möglichst lange erkennen) und machte eine CDT-Blutbild (Carb. Def. Transferrin). Aufgerüttelt duch das Gespräch ging ich nach Hause. Ich rief tags darauf den Anonymen Alkoholikern an und hatte ein gut stündige Gespräch mit einem ehemaligen Alkoholiker. Dieser war sehr nett und aufschlussreich.

Nun, am nächsten Tag habe ich aufgehört jeglichen Alkohol in irgendeiner Form zu mir zu nehmen. Leider hat dieser Zustand etwas über eine Woche angehalten und war sehr anstrengend. Ich habe keine beängstigende Entzugssymptome gehabt, ausser ab und an leichte Kopfschmerzen. Psychisch hingegen ist es immer abends recht anstrengend. Wie wenn man aufhört zu rauchen! (Das tue ich leider auch noch). Ich hatte auch mühe im Bett Ruhe zu finden. Wenn ich dann aber mal eingeschlafen bin, dann schlief ich sehr gut und war - das ist das schönste von allem - am Tag danach so fit wie ich es schon lange nicht mehr war. Selbst wenn ich mal zu wenig schlafe, also ca. 5 Stunden geht der nächste Tag besser als früher, wo ich zusätzlich noch mein Pensum Alkohol hatte.

Ich kenne mein Suchtverhalten recht genau, ich habe leider schon einmal mit anderen Drogen meine Probleme gehabt (ist schon 15 Jahre her) und weiss wie schwer es ist, einen Suchtstoff endgültig aus der Hirnstruktur zu "löschen". Das dauert sehr lange.

Ich habe folgendes Problem, merke ich. Ich merke, dass ich zwar nicht mehr trinke als vorher, es aber an Wichtigkeit gewonnen hat, es gehört jetzt fix zu meinem Leben. Ich merke auch, dass ich viel lieber nicht trinken würde, um endlich wieder gut durchschlafen zu können (ich habe mit Alk einen leichten Schlaf). Aber dat geht nimmer so einfach.
Zufälligerweise bin ich - in meiner Verzweifelten Suche im Netz und diversen Foren - auf Ameisen gestossen, habe das Buch gründlich durch gelsesen und bin mit anderen Leuten in Kontakt getreten, die u.A. auch Baclofen nehmen. Allerdings übers Mail auf Anonymer Basis.

Kurzum, ich will auch einen Versuch mit Bac starten, weiss aber hier in der Schweiz nicht so reicht, wie ich das anstellen soll. Mein Hausarzt sieht mich nicht als Alkoholiker, leider. Ich bilde mir aber bestimmt nichts ein, ich weiss, dass ich ein abnormes Trinkverhalten habe. Denn es dirigiert mich, nicht ich es!"

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Re: Vorstellung

Beitragvon fetsecht » 6. Juli 2010, 18:57

Hi Haddock,
danke erst mal fuer deine ausfuehrliche vorstellung.
die doktoren wissen nicht was ein alki ist, fuer die ist das einer der auf der strasse liegt und nicht mehr kann.
das das aber ein weg bist dahn ist, ist wenigen bekannt, darum ist es gut das du selbt was machst, bevor du am ende auf der strasse liegst ;)

wie auch immer, du musst baclofen einschleichen.
verstehe dich, das du 12.5mg auf einmal nahmst abends.
damit duerfte dein koerper erst mal ins schleudern kommen.
man faengt "normal" mit 3 x 5mg am tag an fuer drei tage und geht dann langsam hoeher.
cih nahm 20mg die naechsten drei tage und so weiter bis 30mg.
dann kannst du selbst entscheiden, wie du es vertraegst, nur keine riesen spruenge machen.
den baclofen ist gewiss nicht ohne!

mdie uhrzeiten solltest du einhalten.
mach dir einen plan, wie du dich steigern willst, um wieviel uhr du baclofen einnehmen moechtest und wieviel mg.
man merkt schon wenn man eines dosis vertroedelt.

beim einschleichen sollten die nebenwirkungen, die du erfahren hast eigendlich nicht so stark sein.
denke bitte auch daran, da du ne baclofen von einem tag auf den anderen einfach absetzen kannst, man schleicht es dann aus.

vielleicht postest du deinen plan und deinen bericht taeglich.
so das man dies ein wenig verfolgen kann.

leider fragen immer viele am anfang, aber dann kommt nichts mehr.
aber es ist so wichtig zu erfahren, wie andere es vertragen...
wundere mich immer etwas darueber.
na vielleicht hauts bei dir hin [biggrin]
gruss

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Re: Vorstellung

Beitragvon unbewohnt » 6. Juli 2010, 19:28

Hallo Haddock,

herzlich willkommen hier [hi_bye] .

Vielleicht magst Du mal in meine Vorstellung hier schauen, wir trinke/tranken etwa im gleichen Stil. In meinem Tagebuch kannst Du auch nachlesen, wie ich die Dosierungen gemacht und wie sich die Nebenwirkungen gezeigt haben. Ich fand es relativ normal, dass es einen am Anfang etwas schleudert und das tut es heute (75 mg) immer noch, wenn ich in 5 mg-Schritten höher gehe [wacko] . Man lernt aber, damit umzugehen und es lässt mit der Zeit nach.

Tipp von mir: Wer gerne die Einnahme vergisst, so wie ich [blus] , soll sich einfach entsprechende Alarmrufe auf dem Handy einstellen. Meins reißt mich mittags immer hoch und meine Chefin denkt, ich bin wichtig, weil es jeden Tag dudelt [mocking] .

Wo hast Du das Bac her bekommen?

Viele Grüße. Ute
"Mir ist, als säße ich im Wartesaal meines eigenen Lebens und warte auf einen Zug, der noch nicht im Fahrplan steht."

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Re: Vorstellung

Beitragvon Haddock » 12. Juli 2010, 22:32

Vielen Dank Ihr beiden für Eurer Wilkommen! Ich dachte, dass ich eine Mail kriege, wenn ein reply auf einen meiner Beiträge kommt, da habe ich wohl falsch gedacht! Ich meine, deshalb melde ich mich erst jetzt zurück.

Ja, die ersten 12,5 mg waren ein Versehen; mein Arzt (den ich davon überzeugen konnte, mir BAC zu verschreiben), hat mir 2 x 10mg Päckchen und 1 x 25 mg Pack mitgegeben. Als erster dummer Anfängerfehler habe ich das nicht gecheckt und habe einfach eine halbe Pille genommen, in der Annahme, das es eine 10mg ist. Natürlich hat Murphy's Law sofort gegriffen und mich eine 25mg Pille nehmen lassen [ireful]

Aber seither achte ich penibel darauf, die 25er habe ich erst mal weggeschlossen. Ich doseiere mittlerweilen mit 3x5mg, heute das erste mal mit 2x5mg (morgens & mittags), abends heute 10mg. Carving ist reduziert, die Freude am Trinken selbst empfinde ich eher als Anforderung, die Lust nach dem kleinen Kick zum einschlafen siegt aber momentan noch.

Nebenwirkungen sind da, schummrig, leichter Schwindel/leichte Apathie (im Geschäft kann ich aber auf Abruf trotzdem gut mitmachen, eigenartigerweise). Einschlafen ohne Alk lässt mich im Moment des Abdriftens in den Schlaf hochschrecken. Das soll eine sog. REM-Attacke sein, habe ich mir sagen lassen. Wenn der REM Schlaf zu schnell kommt, dann hat man das, man muss das Einschlafen ohne Alk wieder lernen.

Generell geht es mir gut, aber, ich spühre deutlich, dass ich ein starkes Medikament nehme, gerade jetzt während der Mörderhitze ist es teilweise sehr anstrengend. Ich bin heute während eines Telefongeprächs im Geschäft tatsächlich kurz weggedriftet, wäre beinahe eingeschlafen! Das ist mir noch nie passiert. Zum Glück habe ich irgendwann erschreckt festgestellt, dass da einer mit mir Redet und ich im Geschäft grad an der Strippe hänge! Ich konnte es gerade noch so hinbiegen, dass es nicht auffiel. Uff. Die Mittagspille ist die mühsahmste, denn nach dem Essen ist man (ich) eh immer etwas müde und wenn dann noch BAC einschlägt, dann isses schon etwas arg. Aber das soll sich ja legen (oder???).

Ich schreibe täglich in eine Exceltabelle meine Dosierung und Befinden ein., krieg die Excel aber nur unformatiert und deshalb unbrauchbar hier rein. Wie kopiere ich denn ein Image (Printscreen) hier rein? Sorry, kapier ich nicht...

Liebe Grüsse, Haddock [hi_bye]

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Re: Vorstellung

Beitragvon unbewohnt » 13. Juli 2010, 22:24

[hi_bye] Haddock,

Du beschreibst Deine "Zustände" sehr gut. Das mit der Tagesmüdigkeit kenne ich auch. Es geht bei mir besser, wenn ich die Tagesdosis nicht im allerhöchsten Bereich setze und lieber abends 5-10 mg mehr nehme (dann kann ich wenigstens gleich in die Kiste, wenn seltsame Schlafbedürfnisse kommen). Die Hochdosierungen am Tage habe ich meistens auf's Wochenende gelegt, da haut es mir auch heute noch regelmäßig die Augen zu (bei mittlerweile 75-80 mg). Ich hatte allerdings nie diese Einschlafschwierigkeiten, ganz im Gegenteil. Wenn ich lang lag, war es aus. Tiefschlaf bis zu 9 h, ich war anfangs irgendwie nur noch dauermüde (außer am ersten Bac-Tag, da war ich wie aufgezogen). Dieses Wegdriften am Telefon kenne ich auch aus dem Büro und bei der Hitze unter Bac schon mal sowieso. Es ist so peinlich, wenn man sich dabei erwischt, dass man im Gespräch immer brav "Ja, ja..." sagt und bei einer Frage bemerkt, dass man überhaupt nicht weiß, was das Gegenüber die ganze Zeit erzählt hat. Die Ausreden haben aber bisher immer noch funktioniert (Hitze und so...) [mocking] .
Was mir ein wenig zu denken gibt (völlig unvoreingenommen wohlgemerkt) ist, dass Du immer noch Deinen Schlummertrunk brauchst/möchtest. Den wollte ich anfangs gar nicht mehr. Und jetzt merke ich, dass, wenn man erst einmal mit dem Alkohol wieder angefangen hat (wenn auch disziplinierter als früher), dann ist man halt dabei. Es ist einfach schwieriger. Das ängstigt mich auf der einen Seite, auf der anderen will ich mir aber auch bewusst nicht den Stress machen, dass ich nie wieder etwas trinken dürfte. Es wird wohl ein Testen bleiben. Ich werde da sicher noch weiter an der Dosierung zu schrauben haben. 5-10 mg mehr reichen aus, um mich wieder ins "Reich der Braven" zu schießen, aber es ist ja nicht das Ziel, ewig im medikament-angedrömmelten Zustand rumzurennen. Na mal gucken, wo die Reise noch hin geht. Auf jeden Fall ist meine Dosis für mich derzeit noch nicht richtig. Ich glaube, das Schwierigste ist, den eigenen Punkt zu finden?

Diese, von Dir benannten, Excel-Tabellen schreibe ich auch und habe natürlich auch die entsprechenden Schwierigkeiten, hier dann mein Tagebuch zu füllen (muss immer umschreiben). Frag mal den fets, vielleicht kann er Dir helfen... [help]

Für heute erst einmal gute Nacht und lass wieder von Dir hören. Ute [smile]
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Re: Vorstellung

Beitragvon Haddock » 14. Juli 2010, 22:38

Hallo Ute
Vielen Dank für diesen Input; zwei drei Aussagen von Dir verunsichern mich gerade etwas: Einerseits schreibst Du, dass Du tagsüber lieber nicht so hoch dosierst und dafür Abends höher. Das macht eigentlich Sinn, aber es kann ja auch nicht sein, dass es Dich dann jeden Abend grad ins Bett haut nach der Hochdosierung?? Und dann schreibst Du ja auch, dass Du bereits bei 75mg bist in etwa...und die Müdigkeit ist immer noch ein Tehma??? Das ist nämlich schon etwas, was mich beunruhigt, ich will nicht mit dieser Dauermüdigkeit - wenn das Bac "einfährt" und diesem "schummrig-schwindligen" Zustand durchs Leben wackeln. Zumal ich auch meine Familie mit dem Auto glegentlich mal fahren muss und ich furchtbar gerne mit meinem alten Motorrad durch die Gegend kurve. Also das entmutigt mich schon etwas. Aber ich habe eben auch schon gelesen, dass sich das alles legt, höchsten bei Hochdosierungen wieder für eine Zeit auftritt.

Ameissen schreibt doch auch in seinem Buch, dass wenn mann einfach höher Dosiert (er ging ja massiv höher als die oft erwähnten 80mg), dass dann irgendwann das craving vollkommen weg ist, und dieses ewige Dosis-rumprobiererei hat er somit gar nicht gehabt. Nach erreichen dieses Zustandes, könne man wieder runter gehen mit der Dosis, da nachher nur eine Erhaltungsdosis nötig ist. Aber ich lese immer wieder hier und in anderen Foren, dass viele sich dauernd mit dieser Dosierung beschäftigen müssen.

Habe ich da was falsch verstanden?

LG, Haddock

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Re: Vorstellung

Beitragvon Haddock » 14. Juli 2010, 22:53

Und entschuldige, wenn ich jetzt nochmals was nachfragen muss; aber Du schreibst, dass Du - wenn man wieder Alkohol trinkt, dann "ist man wieder dabei"..."es ist einfach schwieriger....will ich mir aber auch bewusst nicht den Stress machen, dass ich nie wieder etwas trinken dürfte"....

Ich frage mich eben folgendes; diesen "Stress" wie Du schreibst, den hatten wir ja vorher alle dauernd, auch während dem Trinken! Jetzt gibts/nehme wir BAC und sollen den Stress wieder haben? Das passt doch irgendwie nicht. Ich meine, moderates Trinken ist eigentlich der falsche Ansatz, denn dieser "Stress" ist es doch, den uns die Dauergedanken an den Alk nicht nachlassen lässt? Also ich kann Dich absolut verstehen und auch nachvollziehen (glaube ich zumindest), was in Dir abgeht, es geht mir ja momentan nicht anderst. Mein Wunsch wäre es aber (für mich persönlich), dass ich gerade diesen Stress (auch in kleinem Rahmen) nicht mehr habe, dass einfach dieser Alk kein Thema mehr ist. Denn wenn Bac das irgenwie schafft, dann ist es doch hinfällig über ein moderates Trinken nachzudenken. Es sollte sich doch dann von alleine erübrigen, weil man sich einfach nicht mehr für den Alk interessieren sollte... Ich schreibe dies deshalb, weil bei Ameissen alles so ..."klar"...schien. In den Foren lese ich aber oft, dass genau diese Frage "Moderates Trinken mit Bac" immer wieder auftaucht. Da frage ich mich gezwungenermassen, macht die Bac Einnahme denn so Sinn?

Ich hoffe, Du erlebst diesen Input nicht als "Angriff", so meine ich das nicht! Aber es verwirrt mich etwas...

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Re: Vorstellung

Beitragvon unbewohnt » 15. Juli 2010, 19:58

Tachchen Haddock, [hi_bye]

...nein, ich erlebe Deine Fragen nicht als „Angriff“. Wir sind ja eben hier, um uns auszutauschen, Sachen nachzufragen und zu schauen, wie läuft es bei anderen Mitgliedern und auch, um uns selbst immer wieder zu reflektieren.
Ich schicke schon einmal an dieser Stelle vorweg, dass mein Plan nie darin bestand, nun vollkommen trockene Alkoholikerin zu werden. Ich möchte schon die Freiheit haben, bei passenden Gelegenheiten auch mittrinken zu können. Aber ich möchte einen Zustand erreichen, dass ich im normalen Alltag keinen Bock mehr auf Alkohol habe und den habe ich bislang noch nicht wirklich erreicht, darum fummele ich noch an der Dosis rum. [blus]
Wer komplett ohne Alkohol leben möchte, soll das tun. [good] Ich finde das völlig in Ordnung, aber das war nie mein Ziel und ich kann ja hier nur für mich selbst sprechen. Zur Erklärung sei aber auch angemerkt, dass ich nicht beabsichtige, täglich zu trinken und gleichzeitig Bac zu nehmen. Dann kann man es meines Erachtens auch sein lassen.

So, jetzt muss ich mal eben sortieren, es waren viele Fragen. [shok]

Haddock: *Einerseits schreibst Du, dass Du tagsüber lieber nicht so hoch dosierst und dafür abends höher. Das macht eigentlich Sinn, aber es kann ja auch nicht sein, dass es Dich dann jeden Abend grad ins Bett haut nach der Hochdosierung?*

Also zunächst einmal versuche ich bislang eine gleichbleibende Dosis zu halten. Das klappt nur nicht immer und dann gehe ich am Tage auch mal wieder was zurück. Ich hatte z.B. bei 25/25/25 mg größte Schwierigkeiten tagsüber und das auch über einen längeren Zeitraum (ständige dieser Wattekopf und schlimme Müdigkeit). Es wollte sich einfach nicht normalisieren. Da ich arbeiten muss, war das für mich ein unguter Zustand, so dass ich am Tage wieder runter bin auf 20 mg und nur abends hoch auf die 25 mg (einmal auch 30 mg). So ging es gut und ich habe versucht dann die Höherdosierungen am Tage auf das Wochenende zu legen. Damit kam ich ganz gut klar und die Woche drauf konnte ich die 25/25/25 mg einnehmen. Auf dieser Dosis laufe ich nun schon eine ganze Weile und beobachte mich weiter.

Haddock: *Und dann schreibst Du ja auch, dass Du bereits bei 75 mg bist in etwa... und die Müdigkeit ist immer noch ein Thema?*

Nein, die Müdigkeit und das Bedrömmeltsein geht bei mir in der Regel komplett weg, wenn sich der Körper an die Dosis gewöhnt hat (dauert aber eben manchmal ein paar Tage). Dann ist alles wieder völlig normal. Bei jeder 5 mg-Höherdosierung sind diese Nebenwirkungen aber wieder da.

Jetzt, bei der Hitze, merke ich aber, dass mir die 75iger-Dosis allerdings gelegentlich zu schaffen macht, aber es ist wohl eher der fehlende, vernünftige Nachtschlaf, der dann greift? Keine Ahnung. In meinem Umfeld sind die Menschen alle platt. Vielleicht ist die Mischung erschöpfter Müdigkeit + Bac? Es fühlt sich halt anders an als einfach nur platt zu sein, irgendwie stärker.
Unter normalen Umständen bemerke ich das Bac bei gleichbleibender Dosis irgendwann nicht mehr.

Da mein Trinkbedürfnis immer erst abends massiv zum Vorschein kam/kommt, habe ich hin und wieder abends das Verlangen, mehr Bac zu nehmen (+ 5 mg, aber relativ selten). Es ist für mich nicht problematisch, dann zeitig schlafen zu gehen, zumal ich allein lebe, ergo – am Abend keine Verpflichtungen mehr bestehen, und meine These immer lautet: Wer schläft, trinkt nicht.

Haddock: Ich frage mich eben folgendes: diesen "Stress" wie Du schreibst, den hatten wir ja vorher alle dauernd, auch während des Trinkens! Jetzt gibt‘s/nehme wir BAC und sollen den Stress wieder haben? Ich meine, moderates Trinken ist eigentlich der falsche Ansatz, denn dieser „Stress" ist es doch, der uns die Dauergedanken an den Alk nicht nachlassen lässt?*

Na ja, da bin ich mir nicht so sicher. Ich kriege auch den Vollstress, wenn ich mir vorstelle, ich dürfte nie wieder was trinken. [shok]

Es ist meines Erachtens doch eine etwas andere Geschichte als beispielsweise die mit Nikotinkaugummi und –pflastern. Da will man den Druck loswerden, führt dem Körper aber den Giftstoff auf andere Weise weiter zu, was die Erinnerung daran wach hält und den Entzug verlängert. Bac hingegen nimmt den Druck weg. Man muss dann nur noch seine Dosis finden und die alten Gewohnheiten wegtrainieren. Na und die sind recht hartnäckig. Gelernt ist eben gelernt.

Meine Selbstbeobachtung bringt mich auch immer wieder zu Korrekturen in der Einschätzung und darum geht es hier so viel um die Dosierung. Im Moment empfinde ich es so, dass ich mit der gleichbleibenden Dosis von 25/25/25 mg nicht richtig liege. Zum einen macht sie mir, wie bereits gesagt, gelegentlich zu schaffen. Und zum anderen spüre ich die abhaltende Wirkung abends nicht mehr so deutlich und mein Trinkverhalten tendiert dann wieder leicht in Richtung Vergangenheit. Ich habe in letzter Zeit immer mal wieder bewusst Alkohol im Haus und gucke, was mit mir passiert. Dabei stelle ich fest - ist Alkohol da, macht er mich immer noch nervös. Anders als früher und nun mit Bac - ist er nicht da, fehlt mir gar nichts. Früher hätte ich an der Stelle schon Panik geschoben und wäre wohl noch einmal zum Spätkauf marschiert.

Diesen „Ist-mir-doch-wurscht-Punkt“ muss es laut Buch geben und den muss jeder für sich alleine finden. Ich denke, ich muss die Dosis auf jeden Fall noch einmal verändern. Vielleicht an normalen Tagen 20/20/30 mg? Am Tag nach dem Trinken deutlich höher und dann wieder zurück auf normal? Ich glaube mich zu erinnern, dass Dr. Ameisen das auch so gemacht hat... Man, ich muss das Buch noch einmal lesen.

Bis jetzt muss ich immer noch den Willen benutzen und so richtig toll klappt das noch nicht. Anfangs mit Bac, wochenlang ohne jeglichen Alkohol im Haus und vom Buch noch ganz euphorisch fiel es deutlich leichter. Das meinte ich, als ich schrieb, wenn man mit dem Alkohol erst einmal wieder anfängt... Es ist nicht ansatzweise so schlimm wie seinerzeit, aber man wird doch wieder etwas „großzügiger“ in der Handhabung.

Nun, wie gesagt, ich kann hier nur von mir berichten, lese aber auch gerne die anderen Beiträge. Lass Dich bitte auf keinen Fall von meinen Beiträgen verwirren, jeder hat seinen eigenen Weg mit dem Bac und auch seine eigenen Erfahrungen damit. Für mich stellt sich bis heute die Frage, wann ist mal die Obergrenze erreicht? Man müsste das doch merken. Eine zeitlang war ich 30 mg rundum zufrieden. Das verging irgendwann. Ich bin jetzt bei 75 mg +/- und meine, das ist immer noch nicht der Idealzustand. Es bleibt also nur das Ausprobieren und weiter Beobachten.

Wenn sich Fragen breit machen, dann sprich sie aus. Ich meine, man darf hier über alles reden und auch ruhig laut nachdenken.

So und jetzt habe ich schon wieder Hunger. Ich geh mal auf Futtersuche… [dance] Bye. Ute
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Re: Vorstellung

Beitragvon Haddock » 15. Juli 2010, 22:21

Abend Ute

Danke für Deine ausführliche Antwort - einen solchen Dialog hatte ich gesucht :), wirkt sehr befreiend auf mich und meine aktuellen ...Ängste.

Hm, was Du da mit dem moderaten (also in Deinem Falle einfach das gelegentliche Genusstrinen) schreibst, kann ich einerseits nachvollziehen. Aber, ich habe für mich rausgefunden, dass ich wirklich nur wegen der Wirkung trinke. Es gibt da die eine Ausnahme bei mir; jede Art von Alk kann mir geschmacklich gesehen eigentlich gestohlen bleiben, ausser man serviert mir einen wirklich guten Rotwein. Da habe ich tatsächlich nicht nur das Bedürfnis nach der Wirkung (obwohl das unbestritten auch mitspielt), es ist auch eben der Geschmack. Ich muss ja da nicht weiterschreiben, die meisten werden wohl verstehen, was ich meine. Auch wenn es bei anderen Leuten Weisswein oder sonst ein Drink ist der ihnen besonders gut mundet. Also kann ich Dich insofern eigentlich gut verstehen. Aber andrerseits reizt mich die Vorstellung sehr, mal so wirklich gesund (also ohne Alk, irgendwann dann auch ohne Zigaretten) leben zu können. Ich habe so lange in dieser Hinsicht so ungesund gelebt. Ich rauche seit ich 13 bin (wirklich!). Will nicht heissen, dass ich dann vollkommen zum Vollöko werden will, nein. Ein Hamburger beim Mac soll auch ab und an Platz haben etc. Ich meine einfach die wirklich schädlichen Substanzen. Und da ich mich kenne, was Alk und andere Süchte angeht, traue ich mich aktuell gar nicht, ein moderates Trinken mit Bac anzustreben. Aber die Zeit wird zeigen, vielleicht wird das auch möglich sein, mal bei einem guten Essen einen gehr guten Tropen trinke zu können...

Das mit dem Wochenende werde ich auch machen, leider stecke ich gerade mitten im Umzug und ich muss dauernd Autofahren. Das ging anfangs gar ned, hab ich auch nicht. Motorrad bin ich mal zur Arbeit, aber ich musste wirklich aufpassen, war geradezu beängstigend. Bin dann halt als Verkehrshindernis mit 30kmh wider heim gefahren. Aber Du hast Recht, auch ich habe mich an die Dosis gewöhnt, mittlerweile geht das Fahren mit 5mg morgens gut.

Ich werde es so machen, um Dir das Sortieren zu erleichtern, werde ich bei einer Frage den Satz damit anfangen.

Bei mir ist es genoss wie bei Dir! Ich denke tagsüber nur einmal an Alkohol, nämlich wenn ich nach der Arbeit einkaufe lautet die Frage immer: Ist noch genug da für den Trunk nach den Pendenzen? Ich habe immer alles erledigt, Kinder ins Bett getan, alles für morgen vorbereitet, Pendenzen abgearbeitet etc. und dann, habe ich mein Bier/Wein geöffnet. Natürlich habe ich trotzdem immer darauf geachtet, dass ich dafür sicher noch 2 Stunden Zeit hatte! Das wiederum hat mich immer wieder in stressige Situationen gebracht, wenn ich diese Trinkzeit bedroht sah. Und zwar nicht nur mir selber gegenüber, sondern - und das finde ich besonder schlimm - auch meinem Söhnchen und meiner Frau gegenüber! Irgendwann habe ich genau dadurch gemerkt, dass da was nicht stimmt, mit meinem Trinkverhalten.

Du schreibst, Du kriegst Vollstress, wenn Du dir vorstellst, nie mehr trinken zu dürfen. Das empfinde ich nicht so, ich schlisse es nicht aus mal zu bescheissen, aber aktuell habe ich wie oben beschrieben, das Bedürfnis mal wieder geduldig zu werden, am morgen keinen Kopf zu haben, gut zu schlafen, lieb zu meinen Mitmenschen zu sein und auch im Geschäft etwas belastbarer zu sein (mit Alk bin ich ein regelrechter Rumpelstilz, gehe wegen jedem Mist grad an die Decke).

Anmerkung zum Nikotin mit Kaugummi, Pflaster etc.: Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Ich sehe das genauso. Ich habe in meinem Leben 2 mal aufgehört zu rauchen (1 x 1 Jahr, das zweitem mal 2 Jahre). Ich habe damals - so wie Du den Grundsatz lebst "Wer schläft, der trinkt nicht" - folgende Regel gehabt; Ich habe eine Packung der stärksten Nikotinkaugummis immer dabei gehabt. Ich habe mir gesagt "Du kannst jederzeit rauchen, aber davor wird ein Kaugummi gekaut". Das hat massiv geholfen. Ich habe in Peak-Situationen (nach dem Essen, morgens beim ersten Kafe etc.) anfangs oft ein soches Ding gekaut, und NIE geraucht danach, weil die Dinger so ein Hammer sind verglichen mit der Zigarette. Und ich habe die Nikotinkaugummipackung nicht geleert, die war noch zu einem Drittel voll. Angefangen habe ich übrigens wieder bei einem Wein, sprich mit Alkohol.

FRAGE: Was Du über Deine Dosierung und dem Alkohol im Haus schreibst, dass es Dich nicht mehr nervöse macht, wenn er nicht da ist, aber wenn er da ist spielst Du irgendwo innerlich mit dem Gedanken, vielleicht trotzdem was zu trinken... Hast Du denn schon mal probiert, zu deinen 2 x 25mg einfach Abends die Dosis zu erhöhen, vielleicht auf 35 Abends oder so? Das müsste doch am morgen dann keinen wirklichen Impact auf Deinen Tag haben, wenn Du dann wieder mit 25mg wie gewohnt weitermachst. Mir geht es jetzt genau so, ich würde aktuell wohl noch zu tanke marschieren, denke ich. Allerdings habe ich es offen gesagt auch noch gar nicht ausprobiert, gar nichts zu Hause zu haben!

Das mit der Buch-Euphorie und sowieso, der ganzen BAC-Erfolg-Euphorie, das kann ich gut nachvollziehen. Ist ja irgendwie auch logisch, das ganze Drumherum hat ja eine sehr besärkend-motivierende Wirkung auf einem. Dass man dann - auch unter Bac - wieder/trotzdem auf dem Boden der Realität landet, scheint mir nur menschlich zu sein.

Ich lasse mich nicht von Deinen Beiträgen verwirren, sie bereichern mich. Es ist für mich klar, jeder Mensch ist anders und hat seinen individuellen Vorlieben und Gelüste. So ist das eben im Leben, wir müssen nur lernen das als wertvoll zu sehen und nicht als schlecht zu beurteilen [smile]

Allerliebsten Dank für Deine ausführliche Antwort!

- Haddock

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Re: Vorstellung

Beitragvon unbewohnt » 16. Juli 2010, 20:21

Tachchen Haddock, [hi_bye]

na wir beide mutieren hier ja zu den Schreib-Weltmeistern. Ich find’s gut und führe das jetzt einfach wie gehabt fort – Frage vorweg, Antwort hinterher.

Haddock: *...einen solchen Dialog hatte ich gesucht, wirkt sehr befreiend auf mich und meine aktuellen Ängste.*

Welche Ängste hast Du? Konntest Du es für Dich schon genau analysieren? Ich kann es bei mir nicht wirklich sagen und stehe eigentlich ganz gut im Leben. Aber irgendetwas ist wohl bei uns allen da, sonst wären wir nicht dort, wo wir sind. Mein Arzt möchte gerne, dass ich auch mal zu einem Psychologen gehe und mal ein bisschen Ursachenforschung betreiben lasse. Bisher schrecke ich vor diesem Schritt aber noch zurück, obwohl ich eine Überweisung in der Tasche habe. [nea] Irgendwie habe ich zu diesen Ärzten kein Vertrauen, sie sind mir eher unheimlich. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur Schiss, vor dem, was der da womöglich hochwühlt?

Haddock: *„Aber, ich habe für mich rausgefunden, dass ich wirklich nur wegen der Wirkung trinke.*

Hmmm..., nee, ich mag auch den Geschmack recht gerne und seltsamerweise hat auch alkoholfreier Sekt oder alkoholfreies Bier eine beruhigende Wirkung auf mich. Das kann ja nun nicht an der Wirkung von Alkohol liegen? [unknown]

Haddock: *„Es gibt da die eine Ausnahme bei mir; jede Art von Alk kann mir geschmacklich gesehen eigentlich gestohlen bleiben, außer man serviert mir einen wirklich guten Rotwein. Da habe ich tatsächlich nicht nur das Bedürfnis nach der Wirkung (obwohl das unbestritten auch mitspielt), es ist auch eben der Geschmack.*

Ich schätze, wenn überhaupt, wird das dann wohl mal Deine „Einstiegsdroge“ werden? Irgendwann kommt der Tag, an dem man mal ein Glas mittrinkt. Ich meine, das geht auch völlig in Ordnung. Wir alle haben ein soziales Umfeld und Gelegenheiten gibt es gerade jetzt im Sommer ohne Ende. Man sollte aber keine Angst davor haben. Es ist anders als früher, bei mir jedenfalls. Die Wirkung des Weins ist deutlich stärker, aber man kann es kontrollieren und auch wieder aufhören, wenn man es will. Früher konnte ich das nicht. Da war Schluss, wenn gar nichts mehr da war. Trotzdem empfiehlt es sich auf jeden Fall, in der Anfangszeit nur die Wirkung des Bac’s zu genießen. Die fand ich damals echt stark genug.

Ich teste mich in letzter Zeit immer mal an größere Mengen ran. Wenn ich heute 6 Gl. Wein trinke, habe ich so ein Ding weg, da reicht es dann aber auch gleich. [wacko] Früher hätte ich noch eine zweite Flasche aufgemacht. Verstehst Du, was ich meine? Es ist irgendwie so eine psychologische Sache, ich muss das einfach wissen. Im Ergebnis steht aber jedes Mal: Nee..., das ist es nicht und zum Glück habe ich das Bac. Es fühlt sich für mich an, wie das Umtrainieren des Trinkgedächtnisses, eine Lernerfahrung... Ich denke, das ist auch wichtig. Man entdeckt seine Grenzen neu und ich denke, die hat man früher einfach nur und ohne ein Nachdenken regelmäßig immer wieder überschritten.

Haddock: *Aber andererseits reizt mich die Vorstellung sehr, mal so wirklich gesund (also ohne Alk, irgendwann dann auch ohne Zigaretten) leben zu können. Ich habe so lange in dieser Hinsicht so ungesund gelebt. Ich rauche seit ich 13 bin (wirklich!).*

Klingt doch gut, also der erste Satz, versuch es auf jeden Fall. [good] Du wirst Deine Schwachstellen schon alle mit der Zeit finden. [mocking] Das schöne ist ja, man kann es dann beeinflussen.

Nun, die Raucherei... Bei mir hat das Bac auf den Zigarettenkonsum bislang überhaupt keine Wirkung. Vermutlich, weil ich im Kopf überhaupt nicht an dem Punkt bin. Selbst mein Doc meinte (ich hatte ihm über die vielfältigen Bac-Wirkungen berichtet), dass ich mich erst einmal nur um den Alkohol kümmern soll. Alles auf einmal wäre wohl ein bisschen heftig und es kommt dann wohl schnell zur Überforderung.
Meine erste Zigarette gab es mit 12 Jahren und anschließend 6 Wochen Stubenarrest, weil mein Bruder (er war damals 2 Jahre und ich musste ihn immer mitschleppen) mich zu Hause verpfiffen hat. Der Hirni! [lol] Von diesen 6 Wochen musste ich aber nur drei Tage „absitzen“. Danach hat mich meine Mutter mitsamt meinem Bruder wieder rausgejagt, weil er unerträglich lebhaft war. Richtig rauche ich seit dem 16. Lebensjahr. Mit meinem Bruder lache ich mich heute über die Story von damals immer noch kaputt, mittlerweile beide bei einem Zigarettchen. [mocking]

Haddock: *Will nicht heißen, dass ich dann vollkommen zum Vollöko werden will, nein. Ein Hamburger beim Mac soll auch ab und an Platz haben etc.*

Na besser ist das wohl auch, übertreiben muss man es ja nun auch nicht gleich. Aber wenn ich so überlege – Hamburger *langezähne* - diese weichen, tropfenden Pappdinger von Mc Brech haben auf mich nun so gar keinen Reiz. [nea] Siehste, die Menschen sind verdammt unterschiedlich und das ist auch gut so.

Haddock: *Und da ich mich kenne, was Alk und andere Süchte angeht, traue ich mich aktuell gar nicht, ein moderates Trinken mit Bac anzustreben. Aber die Zeit wird zeigen, vielleicht wird das auch möglich sein, mal bei einem guten Essen einen gehr guten Tropen trinken zu können...*

Genau so ging es mir am Anfang auch. Und so soll das auch sein. Alle haben mir hier gesagt, dass ich die ersten Wochen nichts trinken soll. Ich denke, das ist auch wichtig, um erst einmal seine neuen Grundsätze zu festigen und man muss sich gerade am Anfang mit dem Medikament nüchtern und in Ruhe auseinandersetzen können. Es hämmert ja ohnehin ganz schön nää...
Aber Angst solltest Du nicht haben. Ich hatte die auch, sehr sogar. Nach dem ersten Mal habe ich drei Dinge bemerkt: a) ich brauchte weniger als die Hälfte der sonstigen Menge, b) ich konnte einfach aufhören und c) es ist mir nichts passiert.
Heute denke ich, gesunder Abstand und ein neuer Respekt vor Alkohol reichen aus und zusätzliche Ängste müssen nun wahrlich nicht sein. Mit dem Bac hat man einen starken Helfer und wer sich von ihm helfen lassen will, kommt auch nicht wieder in die alten Fahrwasser zurück. Vertrau dem Medikament und genieße den ersten Rotwein, wenn es denn mal soweit ist (später), auch ganz ohne schlechtes Gewissen. Du wirst dann in das Spiel der Dosierungen kommen, aber Du wirst auch merken, dass Du alles beeinflussen kannst und das hat meines Erachtens etwas ungemein Beruhigendes.

Haddock: *Das mit dem Wochenende werde ich auch machen, leider stecke ich gerade mitten im Umzug und ich muss dauernd Autofahren.*

Nun, Auto fahre ich nicht mehr, ich lebe mitten in der Stadt und bin ohne schneller als mit. Aber auch ich hatte anfangs Zustände, mit denen wäre ich noch nicht mal auf’s Fahrrad gestiegen. Einfach Zeit lassen und wenn Du merkst, Du hast den Wattekopf, Zündschlüssel weglegen. Ich bin überzeugt davon, dass das Fahren im Bac-angedröhnten Zustand ziemlich gefährlich ist.
Du musst auch nicht zwingend fortlaufend hochdosieren. Wenn Du das Gefühl hast, Dir geht es jetzt gut und es fehlt Dir grad nichts, dann mach den Umzug erst einmal in Ruhe zu Ende. Wenn der Stress vorbei ist, kannst Du immer noch bei Bedarf höher gehen. Hilfreich fand ich (ich erwähne das, weil wir beide Abendtrinker sind), wenn ich anfangs eine Stunde nach der Abenddosis noch einmal 5 mg nachgeworfen habe (war allerdings auch selten). Da potenzierte sich die Wirkung der Vordosis nach meinem Gefühl erheblich und ich konnte gleich in die Falle verschwinden. Mittlerweile passiert bei mir mit nur 5 mg zusätzlich eigentlich nichts mehr. Ist aber auch nur so ein reines Gefühlsding.

Haddock: *Bei mir ist es genau wie bei Dir! Ich denke tagsüber nur einmal an Alkohol, nämlich wenn ich nach der Arbeit einkaufe, lautet die Frage immer: Ist noch genug da für den Trunk nach den Pendenzen?*

Das habe ich jetzt nicht mehr und es tut soooo... gut. [dance] Früher war das täglich der erste Gedanke nach Feierabend. Wo gibt es noch was? Wie viele Geschäfte habe ich unterwegs zur Auswahl, um nicht immer ins gleiche zu gehen (ich war ja heimlich unheimlich)? Kann ich gleich noch genug für morgen mit besorgen, damit ich nicht schon wieder...? Diese Gedanken sind weg, einfach so – juhu….

Haddock: *Ich habe immer alles erledigt, Kinder ins Bett getan, alles für morgen vorbereitet, Pendenzen abgearbeitet etc. und dann, habe ich mein Bier/Wein geöffnet. Natürlich habe ich trotzdem immer darauf geachtet, dass ich dafür sicher noch 2 Stunden Zeit hatte! Das wiederum hat mich immer wieder in stressige Situationen gebracht, wenn ich diese Trinkzeit bedroht sah. Und zwar nicht nur mir selber gegenüber, sondern - und das finde ich besonders schlimm - auch meinem Söhnchen und meiner Frau gegenüber! Irgendwann habe ich genau dadurch gemerkt, dass da was nicht stimmt, mit meinem Trinkverhalten.*

Ich glaube, dass kennen wir alle. So ist das und so wird das immer sein. Aber, wir haben eine Richtungskorrektur vorgenommen. Wie die funktioniert und wie sich die Dinge entwickeln werden, das wird die Zeit zeigen. Bei mir hat definitiv das Buch einen grandiosen Denkdreher verursacht. Ich bin so froh, dass ich es gekauft habe (und auch noch quasi aus Versehen), das kann sich ein Nichtbetroffener gar nicht vorstellen.

Haddock: *...mit Alk bin ich ein regelrechter Rumpelstilz, gehe wegen jedem Mist grad an die Decke.

...und ich neige unter Alkohol dazu, alles im Leben natürlich gaaaanz genau zu wissen und muss das dann auch wirksam kundtun. Ich bin zwar dann höchst lustig, habe aber gleichzeitig auch die Fähigkeit, Menschen komplett an die Wand zu diskutieren und meine Rückkoppelung fällt irgendwie aus. Ob das immer so gut war, na ja...
Jetzt geht es deutlich entspannter zu, aber in dem Bac scheint auch eine irgendwie geartete Wahrheitsdroge zu stecken? Ich erwische mich immer wieder bei seltsam klaren Ansagen, wenn ich etwas nicht möchte.
Neulich habe ich unserer Sekretärin eine Ansage gemacht (im sachlichen Ton), die hätte ich früher in der Deutlichkeit nicht abgeliefert. Sie saß danach in völliger Schockstarre in ihrem Stuhl. Die Frau geht mir sowas von auf den Keks mit ihrem dusselig-lauten, nicht enden wollenden Gequatsche, da hat es mich urplötzlich aus den Latschen gehoben. Ich musste hinterher echt über mich selber lachen. Das Geile ist, heute muss ich nur noch gucken und sie sieht schon an meinem Blick, wenn ich innerlich wieder das Messer ziehe. Fetzt irgendwie und ich muss dabei nicht mal laut werden... [mocking]
Aber insgesamt hat mich eher eine seltsame Gelassenheit befallen und wenn ich nervige Situationen vermeiden kann, indem ich aus der Situation raus gehe, dann tue ich das. Früher hätte ich mich noch stundenlang damit beschäftigen können. Heute empfinde ich vieles als reine Energieverschwendung.

Haddock: *Anmerkung zum Nikotin mit Kaugummi, Pflaster etc.: Da gebe ich Dir vollkommen recht.*

Ich kann diese Kaugummis nicht ab, die schmecken ekelhaft. Die habe ich immer nur dann in der Tasche, wenn ich stundenlang fliegen muss. Ansonsten ist die Änderung des Rauchverhaltens noch nicht in Planung.

Haddock: *Was Du über Deine Dosierung und dem Alkohol im Haus schreibst, dass es Dich nicht mehr nervöse macht, wenn er nicht da ist, aber wenn er da ist,... Hast Du denn schon mal probiert, zu Deinen 2 x 25mg einfach abends die Dosis zu erhöhen, vielleicht auf 35 Abends oder so? Das müsste doch am Morgen dann keinen wirklichen Impact auf Deinen Tag haben, wenn Du dann wieder mit 25mg wie gewohnt weitermachst.*

Ja, habe ich, war aber noch nicht durchschlagend. Ich nahm heute 20/20/35 mg, damit ging es mir am Tage prima. Reicht also vollkommen aus und jetzt trieselt es mich schon wieder. Vielleicht geht sogar noch weniger? Am nächsten Tag merkt man gar nichts mehr, das Bac zerfällt ja innerhalb einiger Stunden wieder im Körper und ein späteres Nachschleudern habe ich noch nie bemerkt. Mal gucken, wie sich meine Bedürfnisse unter dieser veränderten Einnahme entwickeln...

Haddock: *Mir geht es jetzt genau so, ich würde aktuell wohl noch zur Tanke marschieren, denke ich. Allerdings habe ich es offen gesagt auch noch gar nicht ausprobiert, gar nichts zu Hause zu haben!

Probier es doch einfach mal aus. Losgehen kannst Du immer noch. Ein kleiner Abendspaziergang soll ja gesund sein. Ich schätze, Du wirst es gar nicht mehr wollen. Wenn doch, ist Deine Dosis zu niedrig.

Haddock: *Dass man - auch unter Bac - wieder/trotzdem auf dem Boden der Realität landet, scheint mir nur menschlich zu sein.*

Ist es meines Erachtens auch. Die anfängliche Euphorie ist eine super Starthilfe. Und dann muss mal halt gucken, wie man sich für sich selbst optimal einrichten kann. Wir werden es schon alle für uns rausfinden, da bin ich recht zuversichtlich.

So, nun ist es wieder ein Mega-Text geworden. Es scheint, hier haben sich zwei echte Plaudertäschchen gefunden. [mocking]

Ciao, ciao. Ute [hi_bye]
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Re: Vorstellung

Beitragvon Haddock » 20. Juli 2010, 22:28

Hallo Ute

Ich bin grad absolut im Umzugsstress, meine Wohnung ist das reinste Kisten- und Ikea-Schrankwände Labyrinth, und am Freitag geht's los. Darum melde ich mich erst jetzt und werde vermutlich wieder etwas Zeit brauchen, um wieder zu posten. Aber danke schon mal vorweg für Deine Antwort!!

Zu Deiner Frage, was/welche meine Ängste sind: Hauptsächlich Versagens und Existenzängste in dem Sinne, als dass ich zwar einen Hauptschulabschluss mit einer Kaufmännischen Lehre hinterher irgendwie gemeistert hatte. Dann bin ich vor 13 Jahren als Quereinsteiger in die Informatik eingestiegen und da bin ich nun, mit eineger Erfahrung aber ohne weiteren Abschluss (Microsoft Zertifikat etc., eben alles was man so bräuchte um gute Stellen zu kriegen). Also ich verkaufe mich ganz gut und wirke offenbar überzeugend, wenn ich mich irgendwo vorstellen darf. Aber, auch ich werde nicht jünger und habe inzwischen so meine Lohnvorstellungen, die ich oft auch kriege. Nur, wenn man älter wird, dann wird auch genauer hingeguckt. Ach, aber das würde jetzt Seiten in Anspruch nehmnen, dass alles zu beschreiben... Kurzum, ich habe sehr oft Angst, mal ohne Job dazustehen und die Lösung wäre, einen Abschluss, mal ein gscheites Zertifikat (bestehend aus ca. 6000 Seiten technischer Bücher lesen und Prüfung bestehen) zu machen. Aber da ich da bis jetzt immer versagt habe, graust mich davor - das ist einer meiner Lebenssysphorien, wie Ameisen das woh nennen würde. Zudem habe ich mit zweitem Kind ja erstmal eh keine Zeit dafür.

Beim Psychologen war ich lange (ca. 2 Jahre regelmässig), freiwillig, weil ich einfach mal mich selber etwas hinterfragen wollte. Es stimmt, ich musste 3 x den Doktor wechseln, bis ich einen fand, den ich auch kompetent fand und vor allem, bei dem ich den Eindruck hatte, dem kann ich nichts vormachen. Ich fand es sehr wichtig, dass man den Psychologen auch repetiert, sonst bringt das ganze nicht viel. Aber ich glaube, Du hättest absolut nichts zu befürchten, warum auch? Im Gegenteil, praktisch jede Sitzung war extrem interessant und irgendwie befreiend. Ab und an natürlich, merket man, dass man da und dort etwas an sich arbeiten sollte, das kann teilweise etwas belastend sein, weil man nicht weiss wie! Aber dafür ist der Psychologe ja da, der hilft einem genau da dann und zwar - wie ich erfahren habe - auf sehr freundschaftliche und gewinnende Weise. Für viele Leute hat der Besuch beim Psychologen und auch beim Psychiater schon was mit einem negativen Eingeständnis zu eigenen Schwäche zu tun. Aber warum eigentlich? Jeder Mensch, absolut jeder hat doch Schwächen. Eigentlich müsste man sich viel öfters mal abklären lassen, es tut nämlich wirklich gut. Unheimlich brauchen sie Dir wirklich nicht zu sein und wen was "hochgewühlt" kommt, wie Du schreibst, dann bist Du in besten Händen, das dann auch professionell Ver- und Bearbeiten zu können. Überlege Dir doch nochmals, wie gesagt, es wirkt sehr befreiend. Und wenn's der Falsche ist, dann kann man das auch sagen, das muss ein Psychologe verstehen. (also meine ersten beiden haben es besser verstanden, als ich es erwartet hätte, waren immer freundliche Abschiede).

Ich muss schon wieder weitermachen mit Kistenpacken, sorry!

Kleine Frage als letztes noch, das frage ich mich immer wieder: Ist es eigentlich auch möglich, das Bac nur Abends in hofer Dosis (sagen wir mal 40-50mg) auf einmal zu nehmen? Ich habe das noch nirgends gelesen, aber manchmal frage ich mich, ob das bei mir nicht funktionieren würde. Tagsüber habe ich eh nie getrunken (ausser mal beim Grillen, ok, aber dann wie die anderen, eher moderat).

Lieber Gruss aus Zürich

Haddock [hi_bye]

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Re: Vorstellung

Beitragvon Haddock » 20. Juli 2010, 22:32

Sorry wegen der vielen Tippfehler...bin gedanklich noch bei meinen Zügelpendenzen... [wacko]

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Re: Vorstellung

Beitragvon unbewohnt » 21. Juli 2010, 21:24

Tachchen Haddock, [hi_bye]

ach herrje, das klingt nach viel Arbeit bei Dir. Mach Dir keine Rübe, der Umzug geht vor und Du schreibst halt wieder, wenn Du fertig bist und den Kopf frei hast. No Stress!!! Hier geht keiner verloren (meistens jedenfalls [mocking] ) und man muss Prioritäten im Leben setzen. Ich drücke die Daumen, dass Ihr alles ohne große Verluste über die Bühne kriegt.

*Haddock: Ist es eigentlich auch möglich, das Bac nur abends in hoher Dosis (sagen wir mal 40-50mg) auf einmal zu nehmen? Ich habe das noch nirgends gelesen, aber manchmal frage ich mich, ob das bei mir nicht funktionieren würde. Tagsüber habe ich eh nie getrunken (außer mal beim Grillen, ok, aber dann wie die anderen, eher moderat).*

Hmmm… [unknown] , die Frage kann ich Dir nicht beantworten, weil ich ja ein braves Mädchen bin und mich an des Doktors Anweisungen halte, also alles schön über den Tag verteilt einnehme. Ich bin ja auch eine Abendtrinkerin und hatte diesen Gedanke ebenfalls schon im Kopf. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man am Abend, so auf den Plötz, bei 40-50 mg nicht nur eine Wattewolke im Kopf hat, sondern auf einem Meer daraus liegt [wacko] ? Ich glaube, die Frage müssen wir mal an die Jungs hier weiter delegieren. Mr. Baclo oder fets oder craving, sagt Ihr mal was dazu? Ihr habt doch auch schon allerlei ausprobiert. Ich bin da jetzt nicht kompetent, es würde mich aber auch mal interessieren. [twiddle]

Nun und was den Psychologen angeht, da brauche ich erst einmal eine neue Überweisung, die laufen ja hier immer quartalsweise ab und ich war nicht unglücklich, als meine nicht mehr galt. [nea] Auf der anderen Seite klingt das, was Du dazu schreibst, gar nicht schlecht. Na ich muss mir das noch einmal überlegen. Nächste Woche muss ich erst einmal wieder zum Schilddrüsenarzt, da funktioniert wohl auch irgendwas nicht so, wie es soll. Schau mer ma…

So, nun pack Du erst einmal in aller Ruhe Deine Kisten ein und wieder aus. Bis danach....
Ciao, ciao. Ute [hi_bye]
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Re: Vorstellung

Beitragvon Haddock » 8. November 2010, 22:50

Hallo allerseits

Ich bin's wieder mal, Haddock. Bin eingerichtet, der 2. Sohn ist wohauf und ein süsser kleiner Knoppel. Mir geht es auch gut. Bin mit dem Bac allerdings noch immer nicht so weit, wie ich es gerne hätte. Dümple bei 76mg/Tag rum und trinke damit immer noch meine 0.2dl Wein abends. Und wenn am WoE werdens auch mal 0.2 Wein und ein Bier. Aber mehr nicht. Trotzdem ist die Freude am Alk am Abend noch zu präsent. Auch wenn's massiv weniger geworden ist durch das Bac, ist es noch immer zu viel für mich. Aber ich lebe und schlafe eher früh ein (das Gute-Nacht-Rausch-Zwangstrinken ist mit ganz sentenen Ausnahmen weg. Und wenn's doch mal passiert, dann sind ist es ca. 1x/Monat, wo ich 3dl Wein und ein grosses Bier trinke).

In meinem anderen Thread schrieb ich, das schon alles, aber niemand hatte geantwortet. Habe ich was falsches gesagt oder sind alle mal kurz für ein paar Monate in die Karibik geflogen für'n Urlaub?

Ute, bist Du noch da? Und wenn ja, wie war Dein Termin beim Schilddüsenmechaniker?

LG, Haddock

PS: Ich habe wieder angefangen, mehr Bac zu nehmen. Morgen 44mg, Abends 44mg. Mal gucken, wie sich das entwickelt. Wenn ich übrigens ein BAC vor dem Einschlafen zusätzlich nehme (12mg), dann schlafe ich so grottenschlecht, wie wenn ich einen Joint gekifft hätte. Wache dauernd auf, habe Durst wie ein Kamel und schaffe es beinahe nur robbend aufs Klo zum pinkeln vor lauter Schwindel. Irgendwie will mein Körper nicht mehr als an die 90mg Bac, scheint mir.

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Re: Vorstellung

Beitragvon Ringo » 10. November 2010, 08:37

Hallo Haddock,

das ist ja toll, dass wir mal wieder was von Dir und Deinem Knoppel hören! Habe zwischenzeitlich auch die für norddeutsche Ohren fremd klingenden "Pendenzen" entschlüsseln können, hatte mir keine Ruhe gelassen: unerledigte Aufgaben :wink: .

Mit dem Schlafen ists bei mir so, dass ich seit ich Bac nehme, phantastisch durchschlafe, als ich meinen Höhepunkt mit 110 mg hatte, war ich abends so müde, dass ich meist schon gegen 21.00 Uhr ins Bett fiel.

Bin jetzt bei 80 mg und schlafe immer noch gut. Mir scheint, Deine Erfahrungen bzgl. Schlaf sind etwas atypisch.

Wie sind die Erfahrungen von Euch anderen?

Habe auch noch mal nachgelesen, dass Du im August einen Ohnmachtsanfall hattest und damals wohl auch recht niedrigen Blutdruck. Hältst Du den Blutdruck noch unter Kontrolle? Haben sich Ohnmachten wiederholt?

Eigentlich fällt mir nur folgendes ein: laaangsam runterdosieren, bis Du keine Nebenwirkungen mehr verspürst und dann so laaangsam aufdosieren, dass Du frei von Nebenwirkungen bleibst bis Du das Gefühl verlierst, dass Dir abends noch etwas fehlt. Na ja, ob das richtig ist, weiss ich natürlich auch nicht.

Aber den Blutdruck und den Ohnmachtsanfall würde ich schon mal mit dem Arzt besprechen.

LG

Ringo
Zuletzt geändert von Ringo am 11. November 2010, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vorstellung

Beitragvon Ringo » 10. November 2010, 11:43

möchte nochmal folgendes nachschieben:

http://medikamente.onmeda.de/Wirkstoffe ... ent-10.htm

insbesondere:

"Keinesfalls darf zusammen mit Baclofen Alkohol konsumiert werden, da die Wechselwirkungen mit Alkohol unvorhersehbar sind...."

Vielleicht liegt dort das Geheimnis.


Ringo

PS.: habe schon gemerkt, dass der Link nicht klappt, bitte Baclofen,Nebenwirkungen und Alkohol googeln; ihr müsstet dann auf der richtigen Seite von Onmeda landen
Niemals aufgeben!

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Re: Vorstellung

Beitragvon Haddock » 10. November 2010, 21:57

Ja, das mit der Ohnmacht war ein Anfängerfehler! Ich habe ein Glas Wein (nicht mal 0.5dl!!) getrunken, langsam genippt, als das Bac sich bemerkbar machte. Dann hats mich grad aus den Latschen gekippt! Seither isses nicht mehr passiert, ich weiss jetzt, dass Bac & Alk sich wirklich nicht mögen :)

PS: Wegen den "Pendenzen", ja meine Frau meinte auch, dass wäre auch in Bayern kein bekannter Ausdruck. (soviel zu meinem sauberen Hochdeutsch [biggrin] )


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