Forumssucht......, gibt´s das ???

[DonQuixote]

Hallo betalbatim

Ich verstehe schon Deine Sorgen, kann jetzt aber auch nur für mich selbst sprechen: Ich mache das das alles nicht für Euch, ich bin nicht der Menschenfreund, für den Ihr mich vielleicht haltet, der allen helfen will. Ich mache das alles ganz egoistisch nur für mich selbst, zu meinem eigenen Nutzen. Und wenn eh schon alles getan ist, schmeiß ich alles hier in’s Forum, quasi als Abfallprodukt.

Klar, eine gewisse Sucht, mich mit der Sache zu beschäftigen, kann ich nicht leugnen. Aber ist eine solche Sucht nicht sehr viel „besser“, als die Alkoholsucht selbst? Und Ja, der von Federico hat mir auch zu denken gegeben, und ich muss mich da selbst wappnen und schützen. Danke, dass Du darauf hingewiesen hast.

DonQuixote

[WilloTse]

[GoldenTulip]

Hi betalbatim,

bei mir ist es so, dass ich durch Umzüge in neue Städten abgesehen von Besuchen von Freunden auch nicht die Masse an realen Kontakten habe, was ich aber auch bedaure und mich da drum kümmern möchte.
Da ist so ein Forum schon ein kontinuierlicher Beziehungsraum über reine Sachfragen hinaus. Hat schon ein bisschen SHG-Charakter.

Das liegt auch viel an den Mitgliedern hier, da fühle ich mich mit meinen Anliegen mehr aufgehoben.
Wie bei Willo war das HSP-Forum für mich eine kurzlebige Angelegenheit für 3 Monate, danach war für mich inhaltlich das meiste durch. Dann noch ein Katzenforum, aber da fehlt auch der Draht, sich den lieben langen Tag mit zu beschäftigen. Habe ich einschlafen lassen nach ein paar Tagen...

Ansonsten wechselt die Beitragszahl bei mir je nach Thema, die letzten Wochen waren schon intensiver als normal.

Forensucht würde ich das nicht nennen: Ich muss nicht die Frequenz/ Dosis erhöhen, und die Besuche sind mehr ein Ritual als ein Muss.

Ohne Forum wär ich wahrscheinlich aber doch mehr unter Leuten. Das ist wohl auch ein Stück Bequemlichkeit- andererseits: Hey, es war ein sehr langer kalter Winter,

LG Conny

[WarzoEcht]

Aus meiner Sicht gibt es Forumssucht eindeutig. Ich gehe täglich mehrfach in dieses und ein anderes Forum. Ich empfinde dies als zwanghaft. Es vertreibt Langeweile. Obwohl ich Arbeit und Sozialkontakte genügend habe, kommt immer wieder Leerlauf auf. Andere gehen dann stundenlang in z. B. Facebook.

Nur durch diese Forumssucht ist auch zu erklären, warum gewisse Auseinandersetzungen manchmal so verbissen geführt worden sind.

Natürlich vermittelt so ein Forum auch Nähe und wertvolle Informationen sowie die Möglichkeit, Fragen zu stellen (und Antworten zu bekommen). Aber ein Spielsüchtiger an zwei Daddelautomaten in der Kneipe würde gleichermaßen auch etwas erfahren, ob beispielsweise Zypern am Euro festhält oder ob Kim die Atombombe gezündet hat. Er würde trotz dieser Informationen weiterdaddeln ... bis zum Umfallen; siehe .de

LG warzo

[aspino71]

Ein freundliches Hallo an alle in diesem Forum ,

wer im ...de forum liest kennt mich bestimmt.

Danke für den interessanten Beitrag. Mit diesen Gedanken schlage ich mich auch rum. Ein zuviel in den Foren ist nicht gut.

LG Aspino

PS: Fall ihr nichts dagegen habt, würde ich mich auch hier ab und an äußern, ohne dem de-Forum abspenstig zu werden.

[delle54]

Von mir ein ganz klares JA! Soziale Kontakte (soweit noch vorhanden), werden stark vernachlässigt, bzw. zerstört.
Kontakte hat man quasi (fast) nur noch im Netz.

[WarzoEcht]

@delle54

Ganz in meinem Sinne! Auch ich neige dazu, manche Kontakte zu Gunsten des Netzes etwas zu vernachlässigen. Und das ist natürlich nicht gut.

Was tun? - Ich glaube, die Antwort ist nicht so schwierig: Einfach dort ansetzen, was noch geblieben ist und sich selbst den gewissen Kick geben, die Kiste einfach mal für ein paar Stunden auszuschalten und jemand zu treffen. Schnell kann es zum Selbstläufer werden.

Oder etwas zu tun, was man sich schon lange gewünscht hat oder evtl. verringert hat, z.B. Fahrradfahren. In einer Großstadt sollte es nicht schwer sein, Neues zu entdecken; weißt Du selbst.

In Ebene B, etwas versteckt, gibt es einen ganz tollen Sushi-Shop, wo mir das Personal in einer Umsteigpause sogar unaufgefordert und ganz nett das Essen mit Stäbchen beigebracht hat. Ich konnte es zwar schon, dachte ich, aber ich beherrschte tatsächlich nie den einzig richtigen Griff - für mich eine kleine, netzferne Bereicherung.

LG warzo

PS
Schult wahrscheinlich auch die Finger für das Smartphone .

[Chinaski]

x

[Fiffi]

[pragha]

Es kann schon sein, dass es Forumssucht gibt, Internetsucht ist bereits ein etabliertes Thema wissenschaftlicher Untersuchungen.
Ein wesentliches Zeichen von Sucht ist die Dosiserhöhung. Aus der Tatsache, dass jemand im Forum viel schreibt oder hier oft mitliest, kann man deshalb nicht von einer Sucht sprechen. Es ist ja z.B.auch nicht so, dass ein Hochdosierer von Baclofen süchtig ist und jemand,der mit 50 mg/d zurecht kommt, nicht.
Viel schreiben oder viel lesen im Forum kann andere Gründe haben: Langeweile oder Interesse an der Sache.
Natürlich ist es bedenklich, wenn jemand voll in diese virtuelle Welt abtaucht und soziale Kontakte vernachlässigt und alle seine Zeit dem Forum oder den Dingen, die mit Baclofen zusammenhängen, widmet.
Ich sehe, wenn ich mir die letzten Wochen so anschaue, nur bei DonQ diese Dosiserhöhung, aber das mag auch damit zusammenhängen, dass er Administrator geworden ist.
pragha

[fetsecht]

"lustig" empfinde ich das man auf solch ein topic "anspringt" und seine gedanke dazu preis gibt.

wir hier, wir alkoholiker, ist ja was wir sind "annehme" (darum sind wir ja hier). wissen "sicherlich", das es andere suechte gibt?
oder ist nun internetsucht, der forums starter nennst forumssucht, bekannt ist...sowie suechte von allem was man sich vorstellen koennte...aber bitteneu waehre?

also ich ging immer davon aus, das es alle moeglichen suechte es gibt.
aber wir wissen das wir alkoholsuechtig sind, wenns da zweifelt sollte man vielleicht ein wenig mehr ueber suechte lernen.
wenn nun jemand, der ein forum wie hier, mit mehr postings, als forums suechtig sieht, oder das medium befragt..
wuesste ich nun nicht, wo man ansetzen sollte...

edit:
natuerlich gibts eine online sucht.
natuerlich gibt es eine spielsucht
natuerlich gibts eine fetich sucht
natuerlich gibts eine nicotine sucht
natuerlich gibts eine im mittelpunkt stehende sucht
oder eine lügensucht
es gibt fuss fussfetischs
es gibt alles, ALLES!

und ich find, wenn wir alkis nun ueber forums suechtel reden wuerden, wir wieder nicht weit genug denken,ueber die suechte die es gibt an allen ecken und kanten.

aber wems spass macht und auch zeit, bitte zaehlt die minuten und sekunden, wie lange sich jemand hier aufhaelt.

weiterbringen wuerde uns, deine selbst erfahrungen hier zu teilen, ueber alkohol und baclofen.
nicht, wie lange du selbst online bist.
*find*

[GoldenTulip]

Hi fets,

ich denke auch, dass - wenn man mal drinhängt- man sowas wie eine Suchtstruktur erworben hat, die sich dann da oder dort zeigen kann.

Ich habe aber schon viel "süchtiger" Bücher verschlungen oder mir irgendeinen Mist im TV angesehen, als das hier mit dem Forum der Fall ist.

Die Sucht [edit: der Suchtstoff] katapultiert einen aus einem Bewusstseinszustand raus in einen anderen, und der zeichnet sich durch Tunnelblick aus, man schnurrt seine Wahrnehmung auf einen kleineren Focus zusammen.

Da eignet sich ein Forum genausogut wie Kreuzworträtsellösen, ist mehr eine Frage des Effekts als der Tätigkeit,

LG Conny

* verflixt und zugenäht, schon wieder was gepostet

[GoldenTulip]

[fetsecht]

[GoldenTulip]

Hi bb und alle,

die Auseinandersetzung mit dem Alkohol führt zu so vielen persönlichen, tiefgreifenden Überlegungen und Änderungen, dass sich eine stärkere Bindung an die "Leidensgenossen" entwickelt, zumindest bei mir. Und im RealLife lassen sich viele Prozesse kaum an Freunde und Familie vermitteln, die nicht betroffen sind.
Es gibt da nur extrem wenige Menschen, zu denen ich diesbezüglich offen sein kann.
Und da einige Menschen im Forum so offen sind, tritt man auch in eine mehr oder weniger affektive Beziehung zu ihnen.

Selbst wenn man von Alk die Finger lässt, ist damit die Auseinandersetzung mit daran hängenden Lebensthemen nicht abgeschlossen.
Ich finde den Begriff der virtuellen SHG gar nicht schlecht, es ist wie eine Anlaufstelle, ein Rückhalt, wo man nicht haarklein alles erklären muss, sondern ein Verständnis zur Problematik vorhanden ist. Nichtbetroffenen sind schon Grundbegriffe wie Craving kaum zu erklären. Soziale Netzwerke nehmen durch die modernen Möglichkeiten des Internet einen Platz ein, den es früher schlicht nicht gab.

Davon ab ist man hier -idealerweise- anonym unterwegs, da fällt es leichter, sich tendenziell auch mit Abgründen zu outen, als wenn man einer "Beicht- Person" im Alltag immer wieder begegnet.

Für mich eindeutig eine Bereicherung, die mir sehr fehlen würde, gäbe es sie nicht.
Sucht? Unruhe und Schweißausbrüche hatte ich jedenfalls noch nicht, wenn die Seite offline gewesen ist

Genauso wie bei TV , Telefonieren und Minesweeper spielen tut zwischendurch eine Auszeit manchmal gut.
Ich hatte schon Zeiten, wo ich nicht wusste, wie das Wetter oder das Datum ist, weil der Rechner down war und ich vergessen hatte, dass es die Möglichkeit gibt, vielleicht mal aus dem Fenster zu schauen oder meinen Analog-Kalender zu bemühen.....

LG Conny

[rockine1]

Hallo betalbatim,

ich hab mir lange überlegt, ob ich was zu dem Thema schreiben soll, denn es beschäftigt mich auch schon seit Monaten. Seit meinem Rückzug ist es bei mir jedenfalls viel besser geworden; ich habe zumindest nicht mehr ständig das Gefühl, dass ich was schreiben „muss“. Habe für mich schon so einen kleinen Schlussstrich gezogen. Allerdings lese ich auch noch täglich hier und wenn’s die Zeit zulässt, mehrmals täglich. Ich empfinde es nicht als Sucht, aber doch als zwanghaftes Verhalten, das mich sehr an mir stört.

Bei mir verhält es sich so: Ich bin seit über einem Jahr trocken und es geht mir richtig gut dabei. Trotzdem kommen eben immer wieder diese Gedanken hoch, man könnte doch mal wieder (nur wenig), vielleicht wars bei mir ja doch nicht so schlimm wie bei anderen, vielleicht war ich gar nicht so süchtig, wie ich mir das eingeredet habe, etc. Eben das typische Schöngerede. Ich weiß natürlich, WIE schlimm es bei mir WAR und mein mittlerweile jederzeit eingeschalteter Verstand und meine eigenen Erfahrungen sagen mir natürlich, dass das vollkommener Quatsch ist.

Ich glaube, dass ich das Forum „brauche“, um mir jeden Tag bewusst zu machen, wie schlimm die Krankheit Alkoholsucht ist. Dass sie mich mein restliches Leben begleiten wird. Jeder einzelne Erfahrungsbericht erinnert mich an diese besch… Zeiten. Es hält mich davon ab, leichtsinnig zu werden.

Glg

Rockine

[Argentina1]

[Loki]

[DonQuixote]

[Loki]