Patrick stellt sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Denverclan
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Patrick stellt sich vor

Beitragvon Denverclan » 18. März 2019, 12:14

Hallo zusammen,
Ich bin Patrick (33) und komme aus Köln.
Mein Krankheitsverlauf hat sich schon früh abgezeichnet.
Bereits im Alter von 13-16 habe ich den Alkohol massiv missbraucht. Ich war nie ein Spiegeltrinker, sondern ein Rauschtrinken.
Bereits bei meinem ersten AlkoholKonsum bekam ich einen Filmriss und habe Straftaten begangen. Grundsätzlich habe ich immer einen totalen Filmriss und bringe mich und andere Menschen in Gefahr.
Der Weg führte so sogar ins Jugendgefängnis, nur das ich gar keine Erinnerungen an die Straftaten habe. Es war die Hölle!
Im weiteren Verlauf meines Lebens machte ich mehrere Entzüge (weil auch noch andere Drogen im Spiel waren) und eine Entwöhnungsbehandlung. Von illegalen Drogen kann ich ohne weiteres die Finger lassen, aber ich trinke immer wieder Alkohol - obwohl mir bewusst ist, dass ich ihn nicht vertrage. Ich befürchte dass ich irgendwann im Rausch einen Fehltritt begehe der mir das Lebenkosten.
Irgendetwas Schaltet da nicht richtig im Kopf.
Mein Ziel ist es ein vollkommenes abstinentes Leben zu führen.

Beste Grüße!

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shelf
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Re: Patrick stellt sich vor

Beitragvon shelf » 18. März 2019, 17:47

Hallo und willkommen Denverclan,

um einen Baclofen verschreibenden Arzt in deiner Nähe zu finden, schicke bitte eine
PN (private Nachricht) an unseren DonQuixote (Postleitzahl/Wohnort angeben).
Er wird sich dann, so schnell er kann, bei dir melden.

Hinweis zu PN:
Nicht wundern wenn die PN im Postausgang "liegen bleibt".
PN werden nicht "gesendet", sondern quasi zur "Abholung bereitgelegt".
Sobald der Empfänger sie "abgeholt" hat, rutschen sie in "gesendet".

Inzwischen (und nicht nur bis dahin) empfehle ich dir die Lektüre dieser Forenbereiche/threads/Inhalte:
Baclofen erste Schritte
Leitfaden für die Anwendung
Dosierungstabellen
"Notfalldosis"
Erfahrungsberichte
und zum besseren Verständnis der Wirksamkeit
Warum Baclofen KEIN Alkoholersatz ist

[good_luck]

LG

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DonQuixote
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Re: Patrick stellt sich vor

Beitragvon DonQuixote » 18. März 2019, 20:11

Hallo Patrick

Wie ist das denn bei Dir: Trinkst Du täglich oder kommen solche Ereignisse "nur" in gewissen Abständen, z.B. alle paar Wochen vor? Denn je nach dem unterscheidet sich die Baclofen-Therapie ziemlich.

DonQuixote

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Re: Patrick stellt sich vor

Beitragvon Denverclan » 20. März 2019, 07:44

Nein, nicht täglich sondern 3-4 mal in der Woche, aber dann am Stück und ohne jegliche Erinnerungen. Dann wieder 2-3 Tage nicht und das ganze Spiel geht von vorne los.

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Re: Patrick stellt sich vor

Beitragvon shelf » 20. März 2019, 10:40

Hallo miteinander,

Baclofen kann auf jeden Fall helfen. Aber das Einschleichen muss hier ziemlich "geschickt" erfolgen.

Die Gier nach dem nächsten Rausch wird es noch nicht ausreichend dämpfen können.
Also müsstest du NACH einem "Trinkanfall" anfangen und wenn du merkst dass der nächste "Anfall" naht aussetzen und erst danach wieder Baclofen nehmen.
Baclofen plus Rausch mit Filmriss könnte unabsehbare Folgen haben!

Je länger du nichts trinkst und Baclofen nimmst desto größer werden die Erfolgschancen.

LG

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DonQuixote
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Re: Patrick stellt sich vor

Beitragvon DonQuixote » 20. März 2019, 20:24

Hallo Denverclan

Baclofen kann diese Drehtür-Tortur zwischen Entgiftung, Entwöhnung, Therapie, ein paar Wochen/Monaten Abstinenz und dann alles wieder von vorn...in der Tat beenden. Warum und wodurch das möglich wird, ist hier und hier erklärt.

Leider vergessen Ärzte und Therapeuten allzu oft die Biochemie, die sich bei abhängigen Menschen über die Jahre verändert hat und die sich als scheinbar unüberwindbare "Hürde" beim Kampf um die Abstinenz entpuppt. Oder sie wissen es einfach nicht [unknown] , weil sie in punkto Sucht auf dem Stand ihrer Approbation stehen geblieben sind und die neuen Entwicklungen im Bereich Hirnchemie, Stoffwechsel, Neurobiologie etc. seit der Jahrtausendwende nicht mehr verfolgt haben.

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurück geben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Die besten Resultate erzielt man, wenn man abstinent mit der Baclofen-Therapie beginnt. Wenn Du momentan noch trinkst, käme vielleicht auch die Methode "So viel Alkohol wie nötig, so wenig wie möglich" in Frage. Das würde bedeuten, dass Du Baclofen langsam einschleichst und parallel dazu versuchst, den Alkohol zu reduzieren (jeden Tag ein bisschen weniger). Hängt auch davon ab, wie hoch Dein täglicher Alkoholkonsum gegebenenfalls ausfällt. Wenn er deutlich über einer Flasche Wein (oder vier Halbe Bier oder einer halben Flasche Schnaps) liegt, wäre eine vorherige Entgiftung eventuell schon sinnvoll. Du hast ja Therapieerfahrung, kannst das selbst denke ich ganz gut einschätzen. Da Alkohol und Baclofen - vereinfacht gesagt - biochemische Gegenspieler sind und sich gegenseitig antagonisieren ("neutralisieren"), kann es auf diesem Weg zwar ein bisschen länger dauern, bis sich erste Erfolge abzeichnen, aber das ist denke ich auch kein Beinbruch. Zumal man für die Baclofen-Therapie ohnehin ein bisserl Geduld mitbringen sollte :wink: . Höher, schneller, weiter...ist hier IMMER kontraproduktiv. In der Ruhe liegt die Kraft.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region habe ich soeben abgeschickt, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <gmail.com>, mit der Du dich hier im Forum registriert hast. Alles Gute einstweilen wünscht

DonQuixote


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