Nun stelle auch ich mich mal vor...

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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paolo77
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Nun stelle auch ich mich mal vor...

Beitragvon paolo77 » 6. März 2016, 19:06

Hallo Leute,

es ist nicht ganz einfach zu entscheiden wo ich anfangen und wo enden soll mit meiner Vorstellung aber ich denke das kennen die meisten von euch.

Das Forum kenne ich schon eine Weile, lese viel mit und hatte auch schon mehrfach vor, mich anzumelden und vorzustellen. Primär um an einen Arzt mit Baclo-Affinität zu gelangen. Aber dann folgten meist ein paar nüchterne Tage am Stück und schon schob ich die Mission wieder auf die lange Bank. Das hat nun ein Ende, da bin ich.

Seit locker zehn Jahren Alkoholiker. "Nur" Bier, dafür aber in rauhen Mengen (in der Regel 10-14 Halbe über den ganzen Nachmittag/Abend verteilt; Menge variiert, je nachdem wieviel Zeit ich mir für den Suff organisiert habe und wann ich wieder einigermaßen klar im Kopf sein muss). Trinke nie in Gesellschaft, immer alleine. Habe in Gesellschaft null Verlangen, auch nicht wenn diese trinkt. Aber das ist ein anderes Thema. Kann auch mal zwei Wochen, z.B. im Urlaub mit der Frau, gar nichts trinken. Aber wenn ich dann wieder zuhause bin und alleine, dann - genau.

Vor einem guten Jahr erfuhr ich von Baclofen und bestellte Ameisens wunderbares Buch. Wenig später besorgte ich mir die ersten Baclos und startete im Eigenversuch, angeleitet vom Leitfaden dieses Forums die Eigenbehandlung.
Kurz zuvor befand ich mich am absoluten Tiefpunkt meines Alkoholismus und war an der Schwelle zum Pegeltrinker, war mehr blau als nüchtern und weiß rückblickend, dass ich kurz davor war meinen Verstand zu verlieren. Angstzustände, Depressionen und so.

Ängste und Depressionen haben übrigens stets eine Rolle in meinem Leben gespielt, seit meiner Kindheit durchgehend bis in die Gegenwart.

Ich habe einen Riesenrespekt vor Medikamenten aller Art aber durch die Lektüre des Buchs und die Erfahrungen eines ebenfalls alkoholabhängigen Bekannten, der selbst von Baclo überzeugt ist, traute ich mich dann auch die Tabletten nicht nur ehrfürchtig anzusehen sondern auch einzunehmen. Parallel dazu startete ich eine Psychotherapie (von Alk weiß der Therapeut jedoch nichts - dennoch bildet die Behandlung eine der Säulen meines Genesungsprozesses) und widmete sportlichen Aktivitäten und Saunabesuchen mehr Zeit und Hingabe.

Trotzdem bin ich noch lange nicht zufrieden, da ich immer noch regelmäßig wiederkehrend zu Saufeskapaden neige bzw. welche durchziehe.

Inzwischen habe ich mich, nach einem 250mg-Peak, bei 100-150mg pro Tag eingependelt. Mir geht es wesentlich besser als vor der Baclo-Einnahme. Der physische Saufdruck ist kein Thema (mehr). Der phsychische natürlich noch immer, habe ja lange genug Suff trainiert und verinnerlicht (Autobahnen vs Trampelpfade und so). Baclo hat mein Leben jedenfalls bereits jetzt nachhaltig zum Guten verändert.

Nun ist es allerdings so, dass ich mich gern ärztlich begleiten lassen möchte. Bei meinem amateurhaften Behandlungsplan ist sicher Optimierungspotential. Sehe ich es richtig, dass ich eine PN an DonQuixote diesbezüglich senden sollte?

Uuups. Auf einmal ist es ein Roman geworden. Vielen Dank für eure Geduld beim Lesen und euer Interesse. Und generell ein großes "Danke" für dieses Forum.

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Papfl
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Re: Nun stelle auch ich mich mal vor...

Beitragvon Papfl » 6. März 2016, 20:16

Hallo paolo77!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du Dich angemeldet hast [smile] .

Deinen Zeilen entnehme ich, dass Du schon ein alter "Baclofen-Hase" bist und die wesentlichen Infos bereits kennst. Deine Baclofen-Therapie auf ein solides Fundament zu stellen, ist ein gute Idee [good] . Mit einem baclofen-erfahrenen Arzt an Deiner Seite und begleitender Psychotherapie (hast Du ja bereits) sind das langfristig doch schon mal ganz gute Perspektiven [smile] .

paolo77 hat geschrieben:Sehe ich es richtig, dass ich eine PN an DonQuixote diesbezüglich senden sollte?

Genau so ist es. Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Viel Erfolg weiterhin wünscht

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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paolo77
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Re: Nun stelle auch ich mich mal vor...

Beitragvon paolo77 » 7. März 2016, 06:21

Guten Morgen Papfl,
vielen Dank für die freundliche Begrüßung. Ich sende dann jetzt mal eine PN an ihn.
einen schönen Tag wünsche ich dir, euch und mir natürlich auch.


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