Mühelos abstinent dank Baclofen

[NimmBac]

Ich war jahrelang Pegeltrinker (etwa 1 Liter Wein + 0,5 Liter Wodka über den Tag verteilt). Der Alkohol wirkte gut gegen Ängste, vor allem gegen meine starke Sozialphobie. Dann musste ich wegen einer schweren, nekrotisierenden Pankreatitis von einem Tag auf den anderen aufhören. Ich wäre fast gestorben, hatte dazu ein schreckliches Alkoholentzugssyndrom mit Angst, Unruhe, Halluzinationen. Doch bereits an den letzten Tagen im Krankenhaus war das Verlangen schon wieder extrem stark. Ich wusste, ich werde wieder trinken müssen. Von Baclofen hatte ich schon vorher im Internet erfahren, hab das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen gelesen. Ich fand einen Arzt, der mir Baclofen auf Privatrezept verschrieb.

Nun habe ich seit über drei Jahren keinen Alkohol mehr getrunken. Ich bin nicht stolz darauf, denn es hat mir keinerlei Willensanstrengung gekostet. 50mg Baclofen pro Tag unterdrücken bei mir nebenwirkungsfrei das Verlangen nach Alkohol vollkommen - egal ob ich mich gerade gut oder schlecht fühle. Es fühlt sich an, als hätte ich nie getrunken. Alkohol, auch der Anblick und der Geruch ist mir völlig gleichgültig.

Nach der Hypothese von Dr. Olivier Ameisen hat die Alkoholsucht auch eine organische Ursache. GHB (Gamma-Hydroxybutyrat) kommt in geringen Mengen natürlich im menschlichen Körper vor. Wahrscheinlich bedeutsam für die Fähigkeit des Körpers, zu entspannen und sich von Stress zu erholen. Die organische Ursache von Alkoholismus könnte ein GHB-Mangel im Gehirn sein. Nun gibt es zwei Substanzen, die GHB imitieren: Alkohol und Baclofen. ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen: Sobald der GHB-Mangel im Gehirn durch Baclofen ausgeglichen ist, verschwindet das zwanghafte Verlangen nach Alkohol.Im Gegensatz zu synthetischen GHB oder Alkohol, hat Baclofen kein Suchtpotential. Manchmal vergesse ich sogar die Einnahme.

Wer jedoch auf Alkohol nicht wirklich verzichten möchte, der wird auch durch Baclofen nicht automatisch abstinent. Meine erste Packung hab ich mir während meiner Trinkerzeit ohne Rezept aus Spanien besorgt. Ich wollte dadurch meine Alkoholdosis halbieren. Doch das hat nicht funktioniert, weil das Baclofen die Alkoholwirkung komplett unterdrückt hat. Also hab ich die Packung enttäuscht in die Schublade zurück gelegt.

Als ich dann im Krankenhaus dem Tod sehr nahe war, entschied ich mich dafür zu leben. Doch ich konnte an nichts anderes mehr denken, als an Alkohol. Als ich den Psychiater zu Baclofen fragte, sagte er nur. "Baclofen ist nicht gut." Zu Hause nahm ich dann 12,5mg - eine halbe Stunde später war das Craving verschwunden.

[joogi8]

[NimmBac]

Im November 2019 das letzte alkoholische Getränk. Dann wurde ich ins Krankenhaus eingeliefert. Nach 4 Wochen Krankenhaus, hab ich mich zu Hause noch 4 weitere Wochen durch die Abstinenz gequält. Dann war ich kurz vorm Durchdrehen wegen Craving und innerem Stress. Nach also insgesamt 8 alkoholfreien Wochen hab ich dann eine halbe Lioresal (12,5mg) genommen. Eine halbe Stunde später war ich entspannt und das Craving war verschwunden.
Ich hab dann in den folgenden Tagen mit der Dosis herumprobiert, jedoch schnell gemerkt, dass 4 mal täglich 12,5mg optimal für mich ist. Dabei bin ich bis heute geblieben. In seltenen Ausnahmefällen nehme ich noch eine halbe Tablette zusätzlich.

Ich hab etwa 30 Jahre meines Lebens täglich Alkohol getrunken. Mehrere Versuche die Dosis zu reduzieren, scheiterten an meinem extremen zwanghaften Verlangen. Und nun bin ich seit über 3 Jahren rückfallfrei abstinent. Ich war nie in einer Suchtberatung, Entzugstherapie oder Selbsthilfegruppe. Durch Baclofen wird die gesamte Suchthilfeindustrie unnötig gemacht, zumindest in meinem Fall.

Meine Hausärztin war zunächst gegen die Verschreibung. Ich solle es mit Willenskraft und Selbsthilfegruppe schaffen. Ich hab ihr dann die Packung mit dem spanischen Lioresal auf den Tisch gelegt und sagte ihr, wie gut es bei mir wirkt und dass ich es nun lieber auf legalem Weg und ärztlich überwacht, nehmen möchte. Sie hatte jedoch mit Baclofen bei Alkoholabhängigkeit noch keine Erfahrung und musste sich erstmal informieren. Am nächsten Tag hab ich dann endlich mein erstes Baclofen-Rezept von ihr bekommen.

[NimmBac]

Ich hab mich jetzt mal etwas durchs Forum gelesen. Ich bin sehr dankbar darüber, dass Baclofen so gut bei mir wirkt. Das ist wohl nicht bei jedem so. Müde macht es mich nicht. Es wirkt nur etwas entstressend und antidepressiv, aber auf eine sehr angenehme, unauffällige Art. Außerdem normalisiert es meinen Blutdruck und ich brauche keine zusätzlichen Senker mehr. Nach dem Krankenhaus kontaktierte mich die Krankenkasse, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Doch ich hatte meine erste Baclofen-Woche hinter mir und die Sucht war einfach weg. Von Baclofen bei Alkoholabhängigkeit hatten die bei der AOK noch nie etwas gehört.

Mein Job war noch da, meine Familie war noch da, sogar meinen Führerschein hatte ich noch. Obwohl ich jahrelang auf Pegel getrunken habe, ist nie etwas passiert. Dafür bin ich meinem Schutzengel heute noch dankbar. Ich nahm das Baclofen und hab gelebt, als ob nie etwas gewesen wäre. Klingt verrückt, doch genau so war es. Die Pankreatitis ist ins leicht chronische Stadium übergegangen, die meiste Zeit fühle ich mich jedoch fit. Um Baclofen etwas bekannter zu machen, hab ich meine Geschichte jetzt unter einige Alkoholsucht you tube Videos veröffentlicht.

Meine Hausärztin hat mir Baclofen ungern verschrieben, für höchstens wenige Monate. Nun sind es schon über 3 Jahre und ich hoffe es klappt weiterhin ohne Probleme. Leider richten sich die allermeisten Ärzte und Ärztinnen ausschließlich danach, was der Mainstream vorgibt und weigern sich, neue Wege zu gehen.

Beste Grüße