Nachdem ich jetzt seit Monaten hier mitlese, hab ich mich endlich dazu durchgerungen, selber auch mal zu
schreiben.
Bin männlich, 36 Jahre alt, Vater von 4 Kindern.
Was ich noch allen gemein hab, ist mein Alkoholproblem.
Seit ca. 6-7 Jahren trinke ich regelmäßig Alkohol. Am Anfang wars sporadisch der Jägermeister (heimlich zum "normalen und Öffentlichen" Feierabendbier dazu). Später bin ich zu Korn übergegangen ("... den riecht man nicht....").
Trinken tu ich täglich, bin mitlerweile bei >1 Flasche Korn (je nach Tagesform und Möglichkeiten). Und obwohl ich weiß - und auch schon am eigenen Leib spüre, dass mich das Zeug ins Grab bringen wird, komm ich nicht wirklich los davon. In den letzten 3 Jahren kann ich mich an "eine Handvoll" abstinente Phasen erinnern, die längste hat 3 Wochen gehalten, i.d.R. ist nach 4 Tagen schluss mit trocken (wenn die körperlichen Wehwehchen wieder weg sind).
Vorletze Woche habe ich mich dann endlich meinem Hausarzt erklärt (der hat letztes Jahr eh schon die erhöhten Leberwerte angemahnt). Habe ihm im laufe des Gesprächs auch vorsichtig nach Baclofen gefragt. Kannte er bis dahin noch nicht (zumindest nicht im zusammenhang mit Alkoholsucht), hat sich aber in seinem System einige Studien angeschaut, waren aber wohl sehr gemischte dabei, klang alles nicht so überzeugend.
Sein Fazit ist auf jeden Fall: Er kann es mir nicht verschreiben ("rechtliche Probleme, wenn was passiert, Haftungsfreistellung hin oder her")
Bis jetzt weiß nur mein Hausarzt (und Ihr jetzt ...) von meinem Problem. Selbst meine Frau weiß es noch nicht. (Was sich aber ganz bald ändern muss und wird)
Angesprochen hat mich bisher auch noch niemand, Auffälligkeiten habe ich m.M.n. nicht. Ab und zu halt mal ein "grippaler Infekt" (Entzugserscheinungen!).
Morgens nüchtern zur arbeit, danach heim und wieder heimlich trinken bis zum Bettgehen. Am Wochenende wird natürlich ab morgens getrunken.
Führerschein/Auto fahren ist nicht wirklich ein Problem, komme zu Fuß/mit dem Fahrrad ins Geschäft.
Also wenn man alles mit ein paar Promille betrachtet, ist's gar nicht so schlecht

Keiner merkt was und niemanden störts, ich könnte ewig so weitermachen!!!
Aber - und das hab ich mitlerweile verstanden - ich muss was ändern. Auch wenn ich mir JETZT noch nicht vorstellen kann, mein Leben lang auf's Weizen zum Grillen zu verzichten!
Werde jetzt noch weiter im Forum lesen, hab schon einige Vorstellungen und Erfahrungsberichte durch - die haben mich bei meinen letzten trockenen 3 Wochen (!!!) sehr unterstützt!
(Bitte etwas rücksicht, ist meine erste Forumsaktivität überhaupt")
Grüße
Montian