Mitglieder stellen sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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birgit
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Mitglieder stellen sich vor

Beitragvon birgit » 1. Mai 2015, 14:37

Hallo ich wollte mich kurz vorstellen. Ich bin weiblich, 53 Jahre alt und seit ca. 25 Jahren alkoholkrank. Ich habe drei Söhne, die gerade nach und nach ausgezogen sind und lebe noch in einer langjährigen EHE. Ich habe vor einem halben Jahr im INternet über Baclofen gelesen und mir dann von meiner Psychiaterin Baclofen verschreiben lassen und dies dann nach der Anleitung hier im Forum genommen zuletzt 3 x 25 mg :Mein Problem ist, daß ich da darin bischen planlos vorgehe. Ich habe zunächst eine gute Wirkung von Baclofen verspürt- das heißt ich habe nicht mehr jeden Abend eine Flasche Wein getrunken- sondern konnte auch mal mehrere Tage ohne bleiben- ich habe allerdings immer noch das Bedürfnis nach Alkohol insbesondere in Streßsituationen. Außerdem habe ich insbesondere Abends das Bedürfnis nach Alkohol, habe dann Baclofen aber abends abgesetzt weil ich darauf nicht gut geschlafen habe. Jetzt hatte ich beruflichen und privaten Streß und seit langem mal wieder einen dicken Rückfall mit drei Tage trinken, ganz schrecklich. Mein Problem ist, daß ich einen Arzt benötige, der mir mehr Anleitung gibt, als meine nette Psychiaterin, die mich alleine vor sich hinwurschteln läßt. Könnte man mir vielleicht eine solche Arztliste vermitteln. Vielen Dank. Ich habe einfach keine Lust mehr mit diesem Alkoholproblem zu leben. Avocado

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Papfl
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Re: Mitglieder stellen sich vor

Beitragvon Papfl » 1. Mai 2015, 17:30

Hallo Birgt!

Schön, dass Du zu uns gefunden hast und herzlich willkommen im Forum [hi_bye] !

birgit hat geschrieben:Mein Problem ist, daß ich da darin bischen planlos vorgehe. [...] Außerdem habe ich insbesondere Abends das Bedürfnis nach Alkohol, habe dann Baclofen aber abends abgesetzt weil ich darauf nicht gut geschlafen habe.

Erfahrungsgemäß braucht es eine gewisse Zeit, bis sich die Medikation mit Baclofen eingespielt hat. In der Aufdosierungsphase kann das ab und an auch mal mit ein paar unangenehme Konsequenzen verbunden sein. In der Regel spielt sich das aber allmählich ein.

Gut möglich, dass Du auch mal ein paar Nächte "schlechten" Schlafes in Kauf nehmen musst, bis sich Dein Körper umgestellt hat. Baclofen deswegen abzusetzen, ist eher suboptimal, weil Dein Körper dann keine Gelegenheit hat, eine neue Balance zu finden. Klar: Wenn sich die Schlaflosigkeit auch nach Wochen nicht legt, muss man an der Dosierung oder den Einnahmezeitpunkten "schrauben", aber eine gewisse "Karenzphase" solltest Du dem Medikament schon geben [smile] .

Wie viel Baclofen nimmst Du denn gerade und zu welchen Zeiten? Kennst Du schon unsere "einschlägigen" Hilfeseiten hier im Forum?

Wenn Du Dich hier ein bisschen einliest, wirst Du sehen, dass es auf längere Sicht vorteilhaft ist, einen bestimmten Baclofenspiegel gleichmäßig über den Tag verteilt anzustreben und möglichst einigermaßen konstante Einnahmezeitpunkte beizubehalten. Dann bist Du auch gegebenenfalls gegen akut auftretende Stress-Situationen ein bisschen besser gewappnet.

In erster Linie wichtig für Dich wäre m. E. auf jeden Fall der Leitfaden für die Anwendung.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament findest Du in unserer Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick.

Klar kannst Du auch eine Adresse aus unserer Ärzteliste bekommen. Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, unseren Admin @DonQuixote kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich im Laufe des Tages bei Dir melden.

Alles Gute einstweilen, und wenn Du Fragen hast, kannst Du die natürlich gerne stellen...oder weiter berichten, wie's Dir so geht [smile] !

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DonQuixote
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Re: Mitglieder stellen sich vor

Beitragvon DonQuixote » 2. Mai 2015, 19:27

Hallo Birgit

Und Willkommen im Forum. Es ist schon so, dass sehr viele Ärzte davor zurückschrecken, Baclofen in hoher Dosierung zu verschreiben. Und dann wird halt streng nach Beipackzettel verfahren und bei 75 mg / Tag ist dort eben Schluss. Man weiß allerdings auch, dass diese Dosis für die Behandlung der Alkoholabhängigkeit in den meisten Fällen nicht genügt. Vielen Dank auch für Deine PN (Private Nachricht), Arztvorschläge für deine Region bringe ich noch heute per Mail an Dich auf den Weg.

DonQuixote

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birgit
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Re: Mitglieder stellen sich vor

Beitragvon birgit » 3. Mai 2015, 18:24

Hallo Papfl und Don Quixote, vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich denke auch, daß ich bei mir konsequent dran bleiben muß und täglich zur gleichen Zeit eine Tablette nehmen muß. Ich habe mir jetzt auf dem Handy Erinnerungen eingestellt, da ich nicht sehr konsequent an die Sache dran gegangen bin obwohl ich gemerkt habe, daß Baclofen eindeutig das Verlangen nach Alkohol reduziert. Vielleicht wollte ich auch noch ein bischen so weiter machen. Auf jeden Fall habe ich jetzt das Gefühl. daß ich ein festes Schema benötige. Hoffentlich bekomme ich das hin.
Grüße Birgit

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Papfl
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Re: Mitglieder stellen sich vor

Beitragvon Papfl » 3. Mai 2015, 19:06

Hi Birgit!

birgit hat geschrieben:Auf jeden Fall habe ich jetzt das Gefühl. daß ich ein festes Schema benötige. Hoffentlich bekomme ich das hin.

Klar kriegst Du das hin [good] ! Die Idee mit dem Handy ist super. Darfst halt Dein Handy nicht vergessen [mocking] !

Nee, im Ernst: So eine kleine Erinnerung ist im Alltag schon ganz nützlich. Ich sag' mal, eine halbe Stunde früher oder später um einen bestimmten Einnahmezeitpunkt herum ist nicht tragisch. Aber drei (oder auch vier) feste Einnahmezeitpunkte regelmäßig über den Tag verteilt sollten eingehalten werden. Schon mit Blick auf den konstanten Baclofenspiegel.

Bist Du momentan noch bei 75 mg (3 x 25 mg) pro Tag? Dann würde ich das jetzt mal eine Zeit lang konsequent so beibehalten. Wenn's dann immernoch "kribbelt" und "juckt", könntest Du gegebenenfalls über eine langsame weitere Aufdosierung nachdenken.

Wenn das Craving situationsbedingt (Abendstunden, Stress) ganz schlimm wird, kannst Du auch eine akute "Notfalldosis" zusätzlich zur normalen Tagesration in Betracht ziehen (eine halbe Tablette (12,5 mg) zerkauen und im Mund unter der Zunge zergehen lassen). Das schmeckt zwar nicht besonders :wink: , hilft aber ganz gut, plötzlich aufkommendes Craving einzudämmen.

Das wird schon, da bin ich zuversichtlich [smile] . Erste Erfolge hast Du ja schon erzielt!

Papfl

P.S.
Und was den Schlaf betrifft...da würde ich mal ein paar Tage abwarten, wie sich das entwickelt. In der Regel holt sich der Körper schon die Entspannung, die er braucht, um zu regenerieren. Auch wenn wir das manchmal gar nicht so wahrnehmen...ich habe hier ein paar Zeilen dazu geschrieben.
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