Martin stellt sich vor.

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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DISCO
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Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

Martin stellt sich vor.

Beitragvon DISCO » 19. September 2015, 22:46

Hallo zusammen.

Mein Name ist Martin. Ich bin seit Jahren Cannabis und Alkohol abhaengig. Angefangen hat es im Alter von 16 Jahren, als ich das erste mal einen Joint mit Freunden geraucht habe. Was zuerst nur auf das Wochenende beschraenkt war, entwickelte sich innerhalb eines Jahres zum taeglichen Konsum. Nachdem die Wirkung des Canabis nicht mehr den erwuenschten Effekt gebracht hatte und ich bemerkte, dass mit Alkohol die erwuenschte Wirkung wieder zurueck kehrte, war zum Ersten ein Zweites Problem hinzu gekommen. Dieser ganzen Problematik bin ich mir natuerlich erst jetzt aus der postspektive bewusst. Damals sagte ich mir, dass ich diesen Spass ein Paar Jahre mitmache, bis ich quasi aus dem Ganzen herausgewachsen bin. Dass sich die Sache aber ganz anders und leider zu meinem Ungunsten entwickeln wuerde, konnte und wollte ich damals gar nicht wissen. Anfangs war es noch die reine Antriebslosigkeit, die mich um meine Ausbildung brachte. Doch gute 10 Jahre spaeter , nachdem ich drei mal die Raeumlichkeiten der Entzugsklnik von innen besichtigen konnte und dem Ueberleben eines Delirium Tremens, schaffte ich es tatsaechlich vom Alkohol weg zukommen.Hielt sich der Cannabiskonsum bisher einigermassen in Grenzen, entwickelte er sich jetzt sukzessive zu einem Bedrohlichem. Waren die ersten 3Jahre noch angenehm, entwickelte sich langsam eine Angstpsychose, die darin gipfelte, dass ich eines morgens wach wurde, von Stimmen umgeben, die mir befahlen sich umzubringen. Sofort hoerte ich auf zu konsumieren und alles wurde wieder gut und nach einer Woche Entzug, ging es mir wieder bestens. Doch der Rauchdruck liess mich schnell vergessen und schon war ich wieder in Holland. Das Ganze geht jetzt seit 7 Jahren so. 3 wochen rauchen, 3 wochen Abstinenz, wobei die Stimmen nie wieder auftauchten, aber die Aengste und die Panik immer mehr zunahmen. Alle A-A Meetings, alle Drogenberatungssitzungen und Therapien, konnten mir nicht helfen mein Verlangen zu unterdruecken. Verzweifelt bat ich Herrn Google um Rat und entdeckte so Olivier Ameisen. Nun hoffe ich, dass Baclofen mir hilft das Craving zu unterdruecken, welches mich immer wieder zurueck in die Sucht befoerdert hat.

In freudiger Erwartung

Martin

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Papfl
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Re: Martin stellt sich vor.

Beitragvon Papfl » 20. September 2015, 08:52

Moin Martin!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du Dich vorgestellt hast [smile] .

Du liest ja schon einige Zeit hier mit und hast sicherlich bereits an der ein oder anderen Stelle gesehen, dass Baclofen nicht nur das (physische) Verlangen nach dem Suchtmittel (Craving) eindämmen kann, sondern auch anxiolytische ("angstlösende") und antidepressive Eigenschaften hat.

Auch mit Blick auf den Entzug von Cannabis (THC) gibt es sehr vielversprechende Studien, eine der jüngeren findest Du als frei zugänglichen Volltext hier.

Angesichts Deiner Geschichte und den geschilderten Symptomen scheint mir der Versuch mit Baclofen in Deinem Fall geradezu ein MUSS zu sein. Nach allem, was wir bislang wissen, könnte das Medikament der ideale Helfer für Dich sein.

Deshalb möchte ich Dich unbedingt bitten, unseren Admin @DonQuixote kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen, damit Du möglichst schnell einen Arzt findest, der Dir Baclofen verschreiben kann.

Weil das physische Craving bei Dir eine große Rolle zu spielen scheint (gegen Antriebslosigkeit und Co. kann man selbst etwas unternehmen :wink: ), bin ich in Deinem Fall echt zuversichtlich!

Einen guten Start wünscht
Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Chinaski
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Re: Martin stellt sich vor.

Beitragvon Chinaski » 20. September 2015, 15:09

Hallo Martin,
ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen das der Cannabis Konsum keinen Spaß mehr macht wenn du Baclofen nimmst.
Die Wirkung ist nicht mehr so stark egal wie gut das Material ist und wieviel du rauchst.
Der turn ist auch irgendwie nicht mehr so gut.
Irgendwie langweilig!
Demnach hast du eine gute Chance deine zwei Probleme zu bewältigen.
Ich wünsche dir alles Gute...!
Chinaski

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DonQuixote
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Re: Martin stellt sich vor.

Beitragvon DonQuixote » 20. September 2015, 17:59

Hallo Martin

Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Zu Cannabis kann ich leider nichts sagen. Aber zumindest was Dein Alkoholproblem angeht, hast Du mit Baclofen sehr gute Aussichten. Danke auch für Deine PN (Privatnachricht). Arztvorschläge für Deine Region bringe ich noch heute per Mail an <m*********a@gmx.de> auf den Weg. Falls dort nichts sichtbar sein sollte, dann schau doch auch mal im Spam-Ordner nach. Denn manchmal (selten) bleiben unsere Mails dort hängen.

Viel Erfolg bei Deiner hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote


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