Lux stellt sich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Lux
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Lux stellt sich vor

Beitragvon Lux » 18. August 2017, 14:35

Hallo,

bin 41 Jahre alt und trinke seit 10 Jahren immer mal wieder Phasenweise über den Durst. Stress, innere Anspannung und auch Langeweile sind bei mir Trigger. Ich habe auch immer mal wieder leichte Depris und Ängstlichkeit. Nehme seit einigen Jahren eine geringe Dosis von Ad's, (37,5 Venlafaxin) sonst nichts. Habe einen Partner, wir leben auf dem Land in einem ehemaligen Bauernhof. Ich arbeite in der Dorfschule.

Bis vor ca. 2 Jahren habe ich fast ausschließlich Wein getrunken. Phasenweise eine Flasche pro Tag, dann wieder gar nichts. Irgendwann kamen härteren Sachen wie Vodka oder Weinbrand-kleine Fläschchen von der Tanke dazu. Und auch mal bis zu nem halben Liter Vodka. Alles Phasenweise. Mal mehrere Wochen wo ich keinen Tropfen trinke, dann gerate ich in Stress bzw. fühle mich mies und es geht wieder los.

Ende Juni hatten wir eine Gartenparty wo ich Sekt und Vodka getrunken habe. Habe dann am nächsten Tag weiter getrunken. Das ging 14 Tage so weiter bis das Haus leergetrunken war und ich ganz üble Entzugserscheinungen hatte und mich mitten in der Nacht ins Krankenhaus bringen ließ. War dann 4 Tage zur Entgiftung dort. Das war das erste mal. Der Arzt kannte sich gut aus und hat mich nach einigen Wartestunden bis zur ersten Visite, die die pure Hölle waren mit innerer Unruhe, extremem Unwohlsein, Herzrasen usw. auf drei verschiedene Medis gesetzt die schnell und gut geholfen haben. Am nächsten Morgen ging es mir wesentlich besser, nachdem ich auch endlich mal geschlafen hatte.

Die Medis waren:
Beloc Zoc - ein Betablocker gegen das Herzrasen
Tegretal - ein Antiepileptikum
Radedorm- ein starkes Schlafmittel

Der ganze Schreck und die schlimmen Symptome müssten mich eigentlich geheilt haben, dachte ich. Nach 4 Wochen hab ich aber wieder Vodka getrunken. Jetzt war es diese Woche schon wieder 2x, ca 500l.

Ich will unbedingt weg von dem Zeug, sonst passiert womöglich noch irgendwas schlimmes, da ich auch unter Alkohol Auto fahre. Jetzt hoffe ich, dass ich mit eurer Hilfe einen Arzt finde der mir Baclofen verschreibt.

LG
Luxy

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Lucidare
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Re: Lux stellt sich vor

Beitragvon Lucidare » 19. August 2017, 14:24

Hi Lux,

herzlich willkommen im Forum! [hi_bye]

@DonQuixote bzw. @Papfl werden sich bald mir weitergehenden Informationen bei Dir melden.

Hast Du @DonQuixote schon eine Private Nachricht mit Deiner Wohnortangabe geschickt?

Viel Erfolg! good

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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DonQuixote
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Re: Lux stellt sich vor

Beitragvon DonQuixote » 19. August 2017, 19:58

Hallo Lux

Herzlich willkommen in unserem Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust.

Dass es nach so mancher herkömmlichen Therapie oder Eigeninitiative immer wieder zu Rückfällen kommt, hat nichts mit Willensschwäche, mangelnder Disziplin oder fehlendem Durchhaltevermögen zu tun. Schuld daran ist das sog. Craving. Unser diesbezüglicher Beitrag erklärt einiges und kann auch so manches Schuld-, Scham- und Versagensgefühl nehmen bzw. relativieren.

Baclofen ist kein Medikament, welches man einfach schlucken kann, und danach wird alles gut. Baclofen schlägt einem also das Glas nicht einfach so aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurückgeben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Warum und wodurch das möglich wird, ist hier und hier erklärt.

Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol oder andere Drogen geleistet haben: Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc... Alkohol kann viele Funktionen übernehmen. Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im weiter oben bereits auszugsweise (Tabelle) genannten Leitfaden für die Anwendung. Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

So, wie Du Deine Trinkgewohnheiten beschreibst, könnte man Dich (umgangssprachlich) als „Quartalstrinker“ bezeichnen. Die meisten unserer Forumsmitglieder haben indes mit täglichem Craving und Alkoholkonsum zu kämpfen. Das klassische Schema der Baclofen-Einnahme sieht dann so aus:

  • Baclofen langsam in kleinen Schritten und in Anlehnung an diese Tabellen aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes. Parallel dazu versuchen, den Alkohol nach und nach auszuschleichen.

    Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter.

    Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.
Bei sogenannten (umgangssprachlichen) „Quartalstrinkern“ funktioniert Baclofen zwar auch, nur ist dort die individuelle Dosisfindung ungleich schwieriger, da man ja nicht täglich in sich hineinhorchen und sein Craving „fühlen“ und „messen“ kann. Man muss also einfach mal auf gut Glück und langsam einschleichend eine gewisse Baclofen-Dosis vorlegen (Vorschlag: 75 mg / Tag) und danach unter Umständen viele Wochen (?) abwarten, ob sich die Abstände zwischen solchen Trinkvorfällen verlängern, ob sich deren Intensität abmildert oder ob sie sogar ganz ausbleiben. Falls das Ergebnis nicht zufriedenstellend ausfällt, muss man die Dosis dann weiter erhöhen und wieder (viele Wochen?) abwarten u.s.w. Eine Prozedur, welche viel Disziplin und Geduld verlangt.

Jetzt aber nochmal zurück zu Deinem ursprünglichen Anliegen, nämlich einem Arzt in Deiner Region, welcher das Medikament Baclofen zur Behandlung von Suchterkrankungen verschreibt. Eine Mail mit Arztvorschlag habe ich soeben an Dich abgeschickt, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <gmx.de>, mit der Du Dich hier im Forum registriert hattest. Viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote

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Re: Lux stellt sich vor

Beitragvon Lux » 20. August 2017, 10:27

Vielen Dank für die Begrüßung und Info.

Habe leider keine Mail bekommen. Würdest du es nochmal versuchen bitte?

LG

Lux

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Re: Lux stellt sich vor

Beitragvon DonQuixote » 21. August 2017, 18:11

Hallo Lux

Ich habe das nochmal überprüft, die Mail ging am Samstag kurz vor 20:00 an Dich raus. Ich habe die Mail soeben nochmal neu abgeschickt. Und sonst schau doch auch mal im Spam-Ordner nach. Manchmal (selten) bleiben unsere Mails dort hängen.

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Re: Lux stellt sich vor

Beitragvon Lux » 23. August 2017, 10:52

Danke,

habe die zweite mail erhalten.

LG
Lux


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