Laurelia stellt sich vor

[laurelia]

Hallo Forumsmitglieder

Hier stelle ich mich Euch vor. Ich bin leider unfallbedingt teilweise an den Rollstuhl gebunden, weil die Gehbehinderung doch noch recht schmerzhaft ist und ich recht wenige Menschen noch an mich herankommen lasse.
Früher sehr sportlich, leide ich mittlerweile doch sehr unter den ganzen Einschränkungen, die es mir nicht mehr möglich macht.

Ob ich Alkoholiker bin? Nein, ich glaube nicht, aber ich trinke phasenweise mehr als ich möchte. Wochenlang gar nichts, dann kommen die Depris und Ängste durch und ich trinke dann etwas (keine harten Sachen, Wein oder Sekt, aber das ist ja auch Alkohol). Dann fühle ich mich schlecht, weil ich es mir nicht erlauben kann, da ich meine Kraft für andere Dinge benötige.

Um es mir etwas zu erleichtern, denke ich schon sehr daran ob mir dieses Medikament hilfreich sein könnte.
Leider kann ich bedingt durch die ganzen Einschränkungen keine Ärzteodysee bewerkstelligen und hoffe, einige Mitglieder könnten mir behilflich sein, einen kompetenten Arzt zu finden.

Allen, denen Baclofen geholfen hat, wünsche ich weiter gutes Gelingen. Die, die noch suchen wünsche ich, die richtige Therapie zu finden.

freundliche grüsse

Laurelia

[Papfl]

Hallo Laurelia!

Herzlich willkommen im Forum ! Schön, dass Du da bist .

Baclofen könnte für Dich in der Tat eine vielversprechende Lösung sein, denn das Medikament kann nicht nur helfen, das Trinkverlangen ("Craving") einzudämmen - es hat auch anxiolytische ("angstlösende") und antidepressive Eigenschaften. Darüber hinaus lässt es sich mit den meisten Antidepressiva problemlos kombinieren.

Ängste bzw. Panikattacken werden schulmedizinisch häufig mit Benzodiazepinen behandelt, was den Nachteil hat, dass diese Medikamente abhängig machen können. Das ist bei Baclofen nicht der Fall. Baclofen macht weder abhängig, noch gibt es eine Toleranzentwicklung. Und das Medikament hat auch keine berauschende Wirkung.

Einen Versuch ist es also allemal wert.

Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du . Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik , konkreter im und . Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel , den man auch finden kann. Und natürlich das Buch . Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.

Da wir unsere aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann voraussichtlich gegen Abend bei Dir mit allen Infos melden.

Alles Gute einstweilen!
Papfl

[laurelia]

Hallo Papfl

Ja, diese Behandlungen mit den Benzodiazepinen kenne ich. Ich hatte oftmals den Gedanken, dass ich zwischen Pest und Pocken wählen darf. Das nehme ich nur ganz selten, wenn es mit Schmerzen u. Verspannungen ganz schlimm ist.
Zum Glück scheine ich über einen körperlich eingebauten Schutzmodus zu verfügen, dass ich von diesem Zeugs nicht abhängig geworden bin.
Ich habe Mitpatienten gesehen, die nur noch ein Schatten ihrer selbst waren.

Es hört sich gut an, was Du geschrieben hast, danke dafür. Also packen wir´s an

freundlicher gruss

Laurelia

[DonQuixote]

[laurelia]

Hallo Don

Ich habe die mail bekommen. Ganz herzlichen Dank für die rasche Antwort.

Mit dem Vergleich von Pest und Pocken habe ich eigentlich die schulmedizinische Behandlung mit Diazepanen
gemeint, also richtig dicke Schmerzen aushalten, oder möglicherweise irgendwann von den Dias abhängig zu werden.
Das meinte ich, da habe ich mich wahrscheinlich ein bisschen ungeschickt ausgedrückt.

Mit Cholera kenne ich mich jetzt gar nicht aus, ich hatte eher schon Begegnungen mit Cholerikern, aber das hat wahrscheinlich nicht viel miteinander zu tun.

freundlicher gruss

Laure

[miva]

Hallo Laurelia,
das mit der angstlösenden Wirkung kann ich bestätigen. Für mich neben der Hilfe bei meinem Alkoholproblem ein zusätzlicher Grund das Medikament phasenweise einzunehmen, immer dann, wenn der Alkohol wieder zu viel Macht über mich hat. Diese Wirkung setzt bei mir übrigens viel schneller ein als suchtmindernde.

Alles Gute
Miva

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