Ich stelle mich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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AusWien
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Ich stelle mich vor

Beitragvon AusWien » 31. August 2015, 15:27

Hallo aus Wien,
wollte mich eigentlich später vorstellen da meine Hände noch zittern und ich kaum schreiben kann. Brauche aber einen "Behandler" der auch Rezepte ausstellen kann, hier vor Ort. Daher meine kurze Vorstellung jetzt und hier.

Bin 48 Jahre alt, seit meinem 16. Lebensjahr unter Alk mit 18 Monaten Pause als ich 20 war. Da Dies bei mir ein Generationen Problem ist war im nachhinein ein Wunder, wie ich überhaupt die 18 Monate ausgehalten habe. Neben dem Alkohol waren bis auf Heroin fast sämtliche Produkte aus der chemischen Unterhaltungsindustrie vertreten, welche ich Gott sei Dank innerhalb von 18 Monate abstellen konnte.

Habe dann vor 2 Jahren noch mit Benzos angefangen als ich einen Schicksalsschlag erleiden musste. Habe mir dann im Dezember letzten Jahres vorgenommen mein Leben endlich zu ändern. Bevor ich begann, habe ich alle medizinischen Checks gemacht um genug Motivation zu bekommen, insofern Diese positiv ausgehen. Bis auf eine noch zu rettende Fettleber Gott sei Dank alles im hellgrünen Bereich, obwohl ich ca 50 Zigaretten pro Tag rauche (Darf nicht als Werbung verstanden werden sondern aus Gottes Gnaden).

Zuerst wollte ich mich an die Benzos machen, die ich mir über 30 Monate "organisiert" habe. Habe nach intensiver Recherche im Netzt feststellen müssen, dass die unmöglich kurzfristig absetzbar sind und mir Neurologen zu rate gezogen. Hat mich dann "versorgt" mit dem Ziel Diese über 6 Monate auszuschleichen, bedeutet schritt für Schritt zu reduzieren bei paralleler psychologischer Behandlung zum Thema Alkohol, sprich Suchttherapie. Habe vor Therapiebeginn die Benzos um 60% verringern können.

Dann wollte ich mich Schlau machen wie ich mit dem Thema Alkoholabhängigkeit vor Behandlungsbeginn umgehe um mich auf die Therapie vorzubereiten. Habe dann im Netz recherchiert und bin auf "Neue Methoden" gestoßen, die unter Umständen nicht mehr die komplette Abstinenz als Ziel haben.

Bin dann glücklicherweise aus dieses Forum gestoßen. Habe dann wirklich viel zu dieser Form der Behandlung und Medikation gelesen. Dann ist mir auch klar geworden, dass mein Onkel, der fast immer zwischen seinen Therapien getrunken hat, seit über 15 Jahren trocken ist. Seit er an MS erkrankt ist. Wahrscheinlich nimmt er seither Baclofen. Habe ihn noch nicht gefragt, werde ich aber bald tun.

Habe mir dann heute vor 14 Tagen Baclofen "besorgt" und entsprechend mit der Dosierung begonnen. Habe Diese dann wahrscheinlich zu schell erhöht was meinem Suchtverhalten zu zu sprechen ist. Bin jetzt auf 120mg/Tag seit 5 Tagen. Nebenwirkungen lassen ein wenig nach und glaube schon die ersten positiven Wirkungen zu spüren.

Das Problem bei mir ist, dass die Benzos zum ausschleichen bei mir nach 3 Tagen Baclofeneinnahme so gut wie nicht mehr gewirkt haben mit entsprechenden schrecklichen Entzugserscheinungen der Benzos aufgetreten sind.

Habe dann offen mit meinem Neurologen über mein Plan mit Baclofen gesprochen und auf die Probleme mit Benzo-Entzug hingewiesen. Er hatte Verständnis und hat mir dann Atarax verschrieben, welche auch einen relativ guten Ersatz zumindest bei mir zu den Benzos darstellen und ich mir in dieser Kombination eine ambulante Psychotherapie vorstellen konnte, um das psychische graving sowie das ausgleiten der weiteren Mittel, sprich Atarax, psychologisch durch eine Suchttherapie zu behandeln.

Leider konnte mein Neurologe mir keine Psychologien/Psychiater nennen, der Erfahrung mit dieser Form der Behandlung hat und hat mich an ein Suchtzentrum verwiesen, mit der Annahme, dass Dies mir entsprechende Kontakte würde.

Dort war ich heute mit der Ernüchterung, dass dies mir verweigert wurde und statt dessen eine stationäre Suchttherapie sowie ein sofortiger Benzo-Einsatz und Verzicht auf Baclofen vorgeschlagen wurde.

So. Ich werde gerne noch viel mehr in Zukunft schreiben. Brauche aber einen lokalen Kontakt, damit ich begleitet werde und die Medies legal beziehen kann.

Liebe Grüße aus Wien

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Papfl
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Re: Ich stelle mich vor

Beitragvon Papfl » 31. August 2015, 15:54

Hallo Wiener!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du zu uns gefunden hast [smile] .

Ganz wichtig ist, dass Du angesichts der Polytoxikomanie nur unter engmaschiger ärztlicher Aufsicht agierst. Mit der Kombi Alk/Benzos/Baclofen ist echt nicht zu spaßen. Dazu kommt, dass Du Dich - wie Du selbst schreibst - auch zeitweise recht suchtspezifisch verhältst (schnelles Aufdosieren).

Es gibt eine ganz gute Anlaufstelle in Wien (s. auch dieser Thread). Wundert mich ehrlich gesagt ein bisschen, dass Dein Neurologe die nicht kennt...aber man kann ja nicht alles wissen :wink: .

Sei' doch bitte so lieb und kontaktiere unseren Admin @DonQuixote kurz mit einer Privaten Nachricht (PN). Er wird sich dann per E-Mail bei Dir melden.

Meine Hoffnung ist, dass die Wiener Therapiestelle (an die ich momentan denke) gemeinsam mit Dir vor Ort ein Gesamtkonzept ausarbeiten kann, wie Du in Deiner Situation am besten Schritt für Schritt vorgehen könntest.

Alles Gute einstweilen!
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Re: Ich stelle mich vor

Beitragvon AusWien » 31. August 2015, 16:57

Danke Dir für Deinen Tip!

By the way - wollte baclofen starten und parallel benzos reduzieren. Problem war und ist, das bei mir die benzos seit start mit baclofen nicht mehr funktionieren. Habe in einer der übersetzten Studien unter baclofen.wiki auch gelesen dass es kontra Indikationen zwischen baclofen und benzos gibt. Ich denke, dass das eben bei mir der Fall ist. Deshalb hat mir ja der Neuro was anderes verschrieben was ja auch funktioniert. (Obwohl es der Oberarzt nicht wahr haben wollte, dass Atarax in mittlerer Dosis (3*25mg) funktionieren. Neuro meinte die werden erst ab 300mg/t kritisch für mich.

Ist im übrigend nicht unproblematisch für einen Neuro oder anderen Arzt, jemanden zu empfehlen, welcher ein nicht für Diese zwecke entwickeltes und daher nicht offiziell Alkoholtherapiefaehig, zu empfehlen. Der ging nur aus verständlichen Gründen auf Nummer sicher. Hab mich schon riesig gefreut, dass er meine Entscheidung akzeptiert hat und nicht versucht hat, mir davon abzuraten und weiter auf Benzos zu setzen.

LG aus Wien

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Re: Ich stelle mich vor

Beitragvon Papfl » 31. August 2015, 17:36

Hallo nochmal!

Ich würde nicht zweigleisig fahren, sondern zuerst die Benzos ausschleichen (falls nicht schon geschehen) und dann mit Baclofen beginnen. Aber das ist leichter gesagt als getan...

Deshalb der Tipp mit der Wiener Therapiestelle und dem potentiellen Gesamtkonzept. @DonQuixote wird Dir die Adresse geben.

Ich habe das vorher nicht als Vorwurf gegenüber Deinem Neurologen gemeint [pardon] . Ist schon verständlich, dass er bei Off-Label-Geschichten vorsichtig ist. Vielleicht kann er Dir ja später Baclofen verschreiben, wenn ein möglicher Therapieverlauf von kompetenter Stelle vorgegeben und abgesegnet ist.

Grüße zurück nach Wien!
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Re: Ich stelle mich vor

Beitragvon DonQuixote » 31. August 2015, 18:36

Hallo Wienerin, oder eben Wiener [smile] .

Herzlich willkommen in unserem Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Das mit dem „Besorgen“ (Benzos) und dem „Organisieren“ (Baclofen) ist halt so eine Sache. Deshalb ist es begrüßenswert, dass Du das jetzt alles auf eine ärztlich beratene Basis stellen willst.

Wenn ich das richtig gelesen habe, dann hast Du Baclofen innerhalb von 9 Tagen von Null auf 120 mg / Tag hochdosiert. Das ist viel zu schnell, das bringt nichts. „Mehr“ und „Schneller“ ist in der Baclofen-Therapie niemals „Besser“. Du solltest Dich unbedingt an die einschlägigen Richtlinien halten.

AusWien hat geschrieben:Habe in einer der übersetzten Studien unter baclofen.wiki auch gelesen dass es kontra Indikationen zwischen baclofen und benzos gibt.

Welche Studie ist das? Denn meines Wissens gibt es keine solchen Kontraindikationen. Allerdings, und das möchte ich Dir noch mit auf den Weg geben, ist bei gleichzeitiger Verabreichung von verschiedenen Psychopharmaka, und dazu gehört im weitesten Sinne auch Baclofen, erhöhte sogenannte therapeutische Sorgfalt nötig, und da sollte man nicht auf eigene Faust herumexperimentieren.

Die von unserem @Papfl erwähnte PN (Private Nachricht) an mich ist nicht mehr nötig, ich weiß ja jetzt, wo Du einen Arzt suchst. Einen Arztvorschlag für Wien bringe ich jedenfalls noch heute per Mail an <r.*****@p******.com> auf den Weg. Ich wünsche Dir für Deine hoffentlich bald beginnende Baclofen-Therapie schon mal alles Gute, und bitte berichte doch dann demnächst, wie es Dir ergangen ist.

DonQuixote


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