Ich möchte es angehen und brauche einen arzt

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Clvv
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Ich möchte es angehen und brauche einen arzt

Beitragvon Clvv » 9. Januar 2019, 22:43

Hallo in die Runde,

Nach ewigem hin und her möchte ich mein Problem angehen. Ich bin 39, Alleinerziehender Papa von 3 tollen Kids, beruflich seit Jahren extrem eingespannt. In den letzten 10 Jahren gab es immer einmal Phasen, in denen ich Zuviel getrunken habe. Bisher habe ich das immer wieder auf ein normales Maß runterfahren können. Im Mai 17 hat mich meine Frau mit einem Geschäftsführer meiner Firma und bestem Freund betrogen. In der ganzen Phase danach habe ich wieder mehr getrunken, mich teilweise besoffen.(2 Flaschen Wein am Abend) Aktuell ist es so, dass ich vor allem an den Tagen, an denen die Kinder bei meiner exfrau sind (Montag Dienstag) und jedes 2 Wochenende eigentlich nach Arbeit nach Hause komme und mich vor die Flasche Wein setze. Auch am Wochenende, wenn die Kids nicht da sind, trinke ich viel. Wenn die Kinder bei mir sind, trinke ich nichts/ kaum was. Mal ein Glas Wein, wenn Gäste da sind zwei. An den Tagen, wenn die Kids nicht da sind, ist es in der Regel 1-1,5 Flaschen Wein oder Sekt.

Ich möchte gerne mit Hilfe von baclofen die Kontrolle zurückerhalten, um mir andere Ventile zu suchen und dieses blöde Muster zu durchbrechen.

Da ich den Bezugsquellen im Netz nicht über den Weg traue, habe ich daher bedarf an Ärzten in meiner Umgebung, die mich auf dem Weg begleiten.

Vielen Dank vorab

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Frank-2019
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Re: Ich möchte es angehen und brauche einen arzt

Beitragvon Frank-2019 » 9. Januar 2019, 23:19

Hallo Clvv,
Vorab muss ich dir sagen, es ist ein sehr guter Schritt den du hiermit machst für dich. Ich habe mich heute bzw. jetzt nach einem Jahr wieder hier angemeldet da ich rückfällig geworden war nach 10 Tagen. Aber nun vorigen Sonntag endgültig die Nase voll hatte von dem täglichen übermäßigen Konsum nach der Arbeit. Mir ist sofort das Forum hier wieder eingefallen und wusste noch welcher Arzt mir von einem Admin hier aus dem Forum in meiner Stadt empfohlen wurde. Seit Montag nehme ich das baclofen und halte schon mal durch es lenkt mich echt ab von dem Druck bzw.der Lust mich betanken zu wollen. Wichtig ist das du hier in deinem Thema immer wieder täglich etwas von dir schreibst. Ein Admin wird sich dann bei Gelegenheit bestimmt malmit Einschalten wenn man mehr von ,,erfährt'' deine Verfassung...wann dir danach ist..schon auf Arbeit..usw..
Lg

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Lucidare
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Re: Ich möchte es angehen und brauche einen arzt

Beitragvon Lucidare » 10. Januar 2019, 08:27

Moin an Alle,

Frank-2019 hat geschrieben: Ich habe mich heute bzw. jetzt nach einem Jahr wieder hier angemeldet da ich rückfällig geworden war nach 10 Tagen.


Unter welchem Nick (oder Namen) warst Du damals unterwegs?

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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DonQuixote
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Re: Ich möchte es angehen und brauche einen arzt

Beitragvon DonQuixote » 10. Januar 2019, 20:39

Hallo Clvv

Bitte teile mir doch per PN (Private Nachricht) Deinen Wohnort mit. Danach kann ich in unserer Liste nachschauen, welcher Arzt in Deine Region in Frage kommt.

Die besten Erfolge erzielst Du mit Baclofen, wenn Du abstinent beginnst. Das Medikament wird langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung bzw. die angepassten Dosierungstabellen hier im Forum eingeschlichen. Man hält sich solange an das Aufdosierungsschema, bis erste Nebenwirkungen auftauchen oder das Craving (Trinkverlangen) verschwindet. Bei den Nebenwirkungen handelt es sich meist nur um erhöhte Müdigkeit oder ein leichtes "Neben-sich-stehen", also nichts Weltbewegendes. Dann auf dieser Stufe verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Dann überprüfen, wie's um das Craving bestellt ist: Besteht nach wie vor Verlangen, dann sollte die Dosis wieder langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter. Schritt für Schritt [schritte] .

Irgendwann kommst Du an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann Deine individuelle Erhaltungsdosis [smile] .

Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier. Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Einen guten Start in Deine nun hoffentlich bald beginnende Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote

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Re: Ich möchte es angehen und brauche einen arzt

Beitragvon Frank-2019 » 13. Januar 2019, 18:01

Hallo Lucidare,

Habe mein Nickname von damals leider vergessen.
Meine Abstinenz seit Montag mit Baclofen funktioniert echt gut bislang benötige ich es in geringen Dosen habe sogar Freitag,Samstag und heute ausgesetzt. Mein erstes nüchternes Wochenende seit Jahren. Meine Frau ist begeistert. Nur das nächtliche aufwachen bleibt noch und ich Träume viel Quatsch. Habe mir dieses Wochenende einen 11er Kasten Alkoholfreies Bier gekauft gehabt und es ging auch. Das ist durch die Gewohnheit das es Freitags erst recht los geht. Ich war nachts halb zwei auf dem Balkon völlig nüchtern ein ungewohnte Erfahrung und morgens so fit zu sein war echt schön.

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Lucidare
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Re: Ich möchte es angehen und brauche einen arzt

Beitragvon Lucidare » 13. Januar 2019, 19:03

Hallo Frank,

Frank-2019 hat geschrieben:Habe mein Nickname von damals leider vergessen.


Macht nix. Ich wollte eigentlich nur lesen, was früher so war.

Frank-2019 hat geschrieben:Meine Abstinenz seit Montag mit Baclofen funktioniert echt gut bislang benötige ich es in geringen Dosen habe sogar Freitag,Samstag und heute ausgesetzt. Mein erstes nüchternes Wochenende seit Jahren. Meine Frau ist begeistert.


Das hört sich doch schon sehr positiv an. [good] Wie hoch ist Deine Dosis und wie über den Tag verteilt, wenn man fragen darf? Ich würde allerdings das Baclofen durchgängig nehmen. Je nach Typus fallen die ersten Tage durchaus leicht und der Druck kommt dann mit Verzögerung. Man gewöhnt sich besser an das Medikament und der Hirnchemie fallen die "Umbauarbeiten" leichter.

Frank-2019 hat geschrieben:Nur das nächtliche aufwachen bleibt noch und ich Träume viel Quatsch.


Das vermehrte und reale Träumen wird häufiger erwähnt. Das Baclofen trägt dazu durchaus bei. Allerdings verhindert der Alkohol auch einen vernünftigen Schlaf und das Träumen wird bei längerer Abstinenz dann gnadenlos nachgeholt. Jedenfalls nach meiner Ansicht. In der Regel verschwindet das bald wieder, ist also kein Grund unsicher zu werden. Ich habe das damals eher als entlastend empfunden.

Frank-2019 hat geschrieben:ch war nachts halb zwei auf dem Balkon völlig nüchtern ein ungewohnte Erfahrung und morgens so fit zu sein war echt schön.


Das sind alles vergessene oder neue Erfahrungen. Ich habe mich auch darüber gewundert, wie die Welt am Sonntagmorgen um 6:00Uhr nüchtern betrachtet aussieht. Wenn man es kann, sollte man das genießen. [smile]

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Chinaski
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Re: Ich möchte es angehen und brauche einen arzt

Beitragvon Chinaski » 13. Januar 2019, 21:20

Hallo Frank,

Ich kann mich Lucidare nur anschließen und dir empfehlen das du Baclofen durchgängig über den Tag verteilt nimmst.
Du solltest das Medikament auch täglich durchgängig nehmen und nicht mal nehmen und dann wieder nicht.

Du möchtest doch nach Möglichkeit Craving verhindern.
Das funktioniert nach meiner Erfahrung am besten wenn du immer einen gleich bleibenden Medikamentenspiegel im Blut hast.

Vielleicht probierst du es mal aus.

Gruß...
Chinaski


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