Heut angemeldet. Ich stelle mich vor

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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arturs
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Heut angemeldet. Ich stelle mich vor

Beitragvon arturs » 8. April 2014, 15:30

Hallo,
Da ich mich heute angemeldet habe, möchte ich mich ein wenig vorstellen und mein Alkoholproblem beschreiben.
Ich heiße Artur . Jetzt bin ich 25 Jahre alt, doch ich hatte bereits sehr früh Kontakt mit Alkohol. Als ich zwölf, vielleicht dreizehn Jahre alt war und noch zur Schule ging, trank ich mit meinen Freunden. Wenn ich zurückblicke trank ich wahrscheinlich am meisten aus der Gruppe. Damals merkte ich das gar nicht. Später wurde ich mehrmals in der Schule darauf angesprochen, ob ich ein Alkoholproblem hätte. Ich habe immer bestritten. Selbst mein Abitur machte ich unter Alkoholeinfluss, der Stress und die Angst vor den Prüfungen war zu groß.
Später trank ich immer öfter und immer mehr, hatte immer mehr Filmrisse. Manchmal als ich nach einem oder mehreren Tagen nüchtern wurde schaute ich auf meine Anrufliste im Handy und war verwundert, dass ich mit so vielen Personen gesprochen habe. Ich konnte mich an gar nichts erinnern. Mein bester Freund, der als einer von wenigen wusste, dass ich so viel trinke, erzählte mir manchmal was ich unter Alkoholeinfluss gemancht habe, wie ich mich benommen habe. Das waren die Momente, als ich nüchtern wurde und hörte wie peinlich ich mich benommen habe(als wäre es nicht ich gewesen), in denen ich mir immer wieder versprach mit dem Trinken aufzuhören.
Meist war mein Wille stark genug um ein paar Tage, manchmal Wochen auszuhalten. Inzwischen hatte ich angefangen zu studieren, doch habe das Studium nach knapp einem Jahr abgebrochen. Grund dafür war der Alkohol.
Dann kamen zwei Entgiftungen, eine Langzeittherapie. Eine Zeit lang konnte ich dem Alkohol wiederstehen, doch langfristig habe ich wieder angefangen zu trinken.
Mit 23 Jahren habe ich das erste Mal ein Meeting der Anonymen Alkoholiker besucht. Und tatsächlich, es hat geholfen. Leider auch nur ein halbes Jahr lang. Denn ich habe wieder 3 Wochen lang getrunken. Damals habe ich so viel gesoffen, als ob ich das ganze halbe Jahr nachholen wollen würde. Schrecklich was mit mir Geschah damals…Ich wusste irgendwann nur, dass ich irgendwie aufhören muss, sonst werde ich sterben. Eine Woche lang kam ich zu mir, ging nicht aus dem Haus, aß gar nichts, trank nur ganz viel Wasser. Ich würde alles dafür tun ties nicht noch einmal erleben zu müssen. Dann wieder AA. Bis zum März diesen Jahres. Ich wurde wieder rückfällig. Diesmal dauerte das ganze „nur“ eine Woche. Doch ich war so verzweifelt, dass ich mich einer Bekannten anvertraute, die mir von Baclofen erzählte. Ich habe mich hier angemeldet um Informationen zu erhalten und Kontakt zu Ärzten, die mit Baclofen behandeln, zu erhalten. Am liebsten würde ich Baclofen mit den Besuchen der AA meetings kombinieren. Ich bin entschlossen alles dafür zu tun nicht wieder rückfällig zu werden, denn die Konsequenzen immer wenn ich anfange zu trinken sind katastrophal. Sowohl finanziell, als auch gesundheitlich und gesellschaftlich.
Vielen Dank.

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Chinaski
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Re: Heut angemeldet. Ich stelle mich vor

Beitragvon Chinaski » 8. April 2014, 16:20

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DonQuixote
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Re: Heut angemeldet. Ich stelle mich vor

Beitragvon DonQuixote » 8. April 2014, 22:37

Guten Tag Arturs

Und willkommen im Forum, gut dass Du Dir Hilfe suchst. Sag mal an, wo Du wohnst (mit Postleitzahl), am besten mit privater Nachricht. Anhand einiger Kriterien erhältst Du dann eine Vorab-Auswahl von Ärzten. Die Kriterien sind:

  • Geographische Nähe
  • Arzt-Typ (Allgemeinpraktiker, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologe, Internist,
    Suchtambulanz etc.)
  • Falls vorhanden (meistens) auch bisherige Patientenmeinungen
Besuche bei Selbsthilfegruppen wie den Anonymen Alkoholikern sind auch während oder nach einer Baclofen-Therapie sicher nicht verkehrt. Nur würde ich dort nichts von Baclofen erwähnen, in den allerallermeisten Gruppen stößt Du damit auf Unverständnis und würdest dort rausgeekelt werden.

Nur Mut, meint DonQuixote

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Suse
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Re: Heut angemeldet. Ich stelle mich vor

Beitragvon Suse » 11. April 2014, 00:10

Hi Arturs,

auch von mir herzlich Willkommen!

An diese peinlichen Situationen kann ich mich auch noch erinnern, sofern ich mich an sie erinnern kann. Noch heute bricht mir der PeinSchweiß aus, wenn mir bestimmte Situationen unverhofft ins Gehirn schießen...

Nutze die Chance mit Baclofen, mir scheint, dein Wille ist groß genug. Denn ein bisschen Wille gehört trotzdem dazu. Aber längst nicht soviel wie man braucht, wenn man es ohne schaffen will.

Die Liste hast du ja sicher inzwischen. Nimm den Arztbesuch schnellstmöglich in Angriff, solange die Motivation noch da ist. Und dieses "Anpacken" des Problems gibt noch zusätzliche Motivation.

Don Q schrieb: Besuche bei Selbsthilfegruppen wie den Anonymen Alkoholikern sind auch während oder nach einer Baclofen-Therapie sicher nicht verkehrt. Nur würde ich dort nichts von Baclofen erwähnen


Hätte es DonQ nicht erwähnt, hätte ich es erwähnt. Erwähne also bloß nichts von Baclofen! Es mag die eine oder andere Gruppe geben, die inzwischen anders reagiert...aber die meisten haben da überhaupt kein Verständnis für! Erstens, weil sie meinen, man stürze sich von der Alkoholsucht in die Tablettensucht. Und zweitens wahrscheinlich, weil sie meinen, man solle es sich nicht zu leicht machen...oder so...
Als ich damals noch bei der AA war, erzählte ein Mitglied von dem Buch und den Tabletten...der arme Kerl wurde in Grund und Boden gestampft. (nur ich wurde hellhörig, hatte eine Woche später das Buch und drei Monate später das erste Rezept ;-)

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, bleib hier, wenn du magst, berichte von deinen Erfolgen oder Misserfolgen - auch das hilft.

lieben Gruße, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse


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