Hallo ich bin der maffi

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Maffi
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Hallo ich bin der maffi

Beitragvon Maffi » 10. Dezember 2018, 19:19

Hi ich bin der Maffi....ich werde jetzt 48 und kämpfe schon mein ganzes Leben lang gegen die Alkoholsucht...habe es aber noch nicht geschafft.. Mein problem ist dass ich 1 monat ..gar nicht trinke ..aber dann sauf ich mich unterm Tisch bis ich umfalle...dann Stoppe ich wieder 1 monat und dann gehts schon wieder los .....und ich hab kein bock mehr...Ich komme aus Spanien...Dort habe ich ein Medikament genommen ..dass hiess COLME..das sind tropfen die verursachen Kraempfe...kreislaufprobleme etc wenn du die zzsammen mit alkohol nimmst...Das hat bei mir super funktioniert.(1 jahr trocken) aber hier in Deutschland will es mir niemand verschreiben...Meint ihr BACLOFEN könnte mir weiterhelfen? Und welcher Arzt verschreibt es in in meiner Region? ...Vielen Dank im voraus...

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Lucidare
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Re: Hallo ich bin der maffi

Beitragvon Lucidare » 11. Dezember 2018, 03:42

Hallo Maffi,

herzlich willkommen Im Forum. Schön, dass Du uns gefunden hast! [hi_bye]

Maffi hat geschrieben:.Dort habe ich ein Medikament genommen ..dass hiess COLME..das sind tropfen die verursachen Kraempfe...kreislaufprobleme etc wenn du die zzsammen mit alkohol nimmst...Das hat bei mir super funktioniert.(1 jahr trocken) aber hier in Deutschland will es mir niemand verschreiben...


Bei dem Medikament Colme handelt es sich um Calciumcarbimid (oder Calciumcarbamid), einem Stoff der ähnlich wie Disulfiram wirken soll. Einen Artikel von 2006 findet man hier: "Abstinent durch Abscheu". So wie ich das sehe, hat es das in Deutschland aber wohl nie als Medikament gegeben. [unknown]

Maffi hat geschrieben:Meint ihr BACLOFEN könnte mir weiterhelfen?


Die Chance ist sicher gegeben das Dir Baclofen, bei richtiger Anwendung, hilft. Da Du nach Deinen Angaben nur alle vier Wochen konsumierst, wirst Du auf "Verdacht" aufdosieren müssen.

DonQuixote hat geschrieben:Bei sogenannten (umgangssprachlichen) „Quartalstrinkern“ funktioniert Baclofen zwar auch, nur ist dort die individuelle Dosisfindung ungleich schwieriger, da man ja nicht täglich in sich hineinhorchen und sein Craving „fühlen“ und „messen“ kann. Man muss also einfach mal auf gut Glück und langsam einschleichend eine gewisse Baclofen-Dosis vorlegen und danach unter Umständen abwarten, ob sich die Abstände zwischen solchen Trinkvorfällen verlängern, ob sich deren Intensität abmildert oder ob sie sogar ganz ausbleiben. Eine Prozedur, welche viel Disziplin und Geduld verlangt.


Nachfolgend für Dich auch einige wertvolle "Basisinformationen". Man muss nicht alles auf einmal lesen und wenn Fragen aufkommen einfach fragen. :wink:

Hier sei auf die Dosierungstabellen hingewiesen:

Dosierungstabellen

Diese sind recht konservativ gehalten, um Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen. Wenn man das Medikament gut verträgt, kann man u. U. auch schneller aufdosieren. Die Dosierung wirst Du dann aber auch gegebenfalls mit Deinem Arzt besprechen.

Craving und Die Rolle von Baclofen

Dort findest Du Näheres zum Thema Craving (Verlangen) und der Wirkungsweise von Baclofen.

Baclofen-Therapie vs. traditionelle Suchtbehandlung

erklärt den Unterschied zur traditionellen Suchttherapie und hier wird erkärt

warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet die Rubrik

Baclofen erste Schritte,

konkreter im

Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Die besten Erfolge erzielt man, wenn man abstinent geginnt. Bitte den Alkohol nicht ohne ärztliche Aufsicht selbständig abrupt absetzen, da dies gefährlich sein kann (Stichworte: Krampfanfall, Delir). Wer das nicht schafft, kann auch - vorausgesetzt, der tägliche Alkoholkonsum ist nicht zu hoch, zweigleisig fahren. Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung oder die auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht einfach so aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurückgeben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Die Arztadressen werden aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich herausgegeben. Daher möchte ich Dich bitten, unseren Administrator @DonQuixote mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Bis dahin alles Gute für Dich! [good]

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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DonQuixote
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Re: Hallo ich bin der maffi

Beitragvon DonQuixote » 13. Dezember 2018, 20:31

Hallo Maffi

Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <gmail.com>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei Deiner nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote


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