Golden Tulip Teil IV - Fazit

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 22. Juli 2012, 10:39

@Retti

Ich komm wieder, keine Frage [biggrin]

Lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 22. Juli 2012, 12:05

Wünsch dir einen tollen Urlaub. Genieße es und erhol dich [hi_bye]
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon DonQuixote » 22. Juli 2012, 13:52

Schöne Sommertage und Wochen wünscht Dir

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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 3. August 2012, 12:21

Hallo Ihr Lieben,

ich mache mal eine kurze Pause vom Urlaub.
Zunächst ist bemerkenswert, dass argentina und ich unabhängig voneinander zeitgleich zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen sind:

Schluss mit Bac und dem ganzen "ich bin ein Alkoholiker -holt mich hier raus".

Anlass bei mir war, dass mein Bac-Doc sich für 3 Wochen in den Urlaub verabschiedet hat, und seine Stellvertretung nur meinte "Baclofen??? Ne, sowas verschreiben wir keinesfalls off-Label".
Gut, dass mir die Pillen nicht bei 180mg am Tag ausgehen, sondern bei 37,5mg, sonst hätte es sich was gehabt mit dem Ausschleichen [shok].
Ich hab noch 375mg insgesamt und werd die jetzt runterfahren, mir noch ein ganz paar aufbewahren.
Ersatzweise weiterhin Passionsblume, Vitamin B und optimierte Nährstoffversorgung via Essen. Da hab ich Glück - ich mag so einiges, was gesund ist [biggrin]

Klicke-die-Klack hat es aber schon vor einer Woche gemacht, ich zitiere mal aus einer Mail an Willo:

Bei mir ist was Seltsames passiert.
Nach einem Erlebnis hatte ich mich mal wieder bei den Saufnixen gemeldet, um davon zu berichten:
http://www.nexusboard.net/showthread.ph ... showpage=3

Darauf hin hat sich, Sommerloch sei Dank, die ganze Bande wie ein Hornissenschwarm auf mich gestürzt, da könn sie nix für, das ist ihre Natur.

Jedenfalls ging da ein ganzes Wochenende bei drauf.
Mich hat diese Wiederholung des Suchtgedächtnis-Mantras und der Einmal Alki- immer Alki, gibt nur nass oder Trocken so auf die Palme gebracht, dass ich es endlich getan habe:

Ich habe BESCHLOSSEN, dass diese miese kleine Selffulfilling-Prophecy in meinem Universum nicht stattfindet. Ich bin nicht alkoholabhängig - ich habe lediglich schlechte Gewohnheiten bis zum Exzess ausgeübt.

Das war mein Klick-Schalter, nicht Bac, sondern der Klick im Kopf. Der Standpunkt-Text war da außerordentlich hilfreich.
Ich kann jederzeit Trinken, wie ich will, oder nichts trinken, wenn ich will.
Bis jetzt (zwei Tage) funktioniert das hervorragend. Hier gemeint im Sinne von Nicht-Trinken, wenn ich nicht will :-)))
Was soll eigentlich dieses ominöse "Craving" sein?
Es ist ein Herausfallen aus seiner Mitte, der Verlust der Verortung, sonst gar nichts.
Ich habe heute nach einem Jahr auch den Aufraff mit der Lauferei hinbekommen. War super.

Du siehst, ich musste nur die hilfreichsten meiner Schatten-Eigenschaften integrieren (Rechthaberei, Stolz, Starrsinn, Egozentrik und Arroganz) und schon läuft der Hase.


Es bleibt zur Zeit bei einem Bier am Abend, ab nächster Woche werde ich noch locker einige trinkfreie Abende zusätzlich einflechten. Ich schätze, bis zur vollständigen Wahlfreiheit
Frei sind wir dann, wenn wir jederzeit an jedem Ort in jeder Situation wieder das Glas heben, oder stehen lassen können. Und das Glas sein Lebtag immer wieder stehen zu lassen, ist eine respektable Entscheidung, aber nicht conditio sine qua non.


braucht es noch etwas Zeit, Geduld und viel Eigenarbeit, aber ich bin mir sicher, dass ich das hinbekomme.
Ich fühle mich, wie argentina, wie von der schweren Last befreit, nur noch in mg und cl zu denken, statt auf das Wesentliche zu achten: Auf mich und meine Befindlichkeit.

Und da ist mir auch klargeworden, warum das mit Bac und mir nicht so recht harmonieren wollte.
Ursächlich leide ich unter einer "Abspaltung von Kopfgehirn und Bauchgehirn" (ich nenn das jetzt mal so), wenn mein Bauch meldete "Falsch, nix gut, Aua" konnte ich dem Stress in meiner Ohnmacht nicht mit "Angriff" begegnen, sondern nur mit Flucht, mit Ruhigstellung. Kopf ausschalten, dann merkst Du einfach nicht mehr, wie verquer alles läuft und wie mies Du Dich fühlst.
Mit Essen , mit Alkohol und zuletzt mit Baclofen: Hauptsache "Ruhe da oben" [ireful]

Mein Körper hielt das aber für keine so gute Idee und macht sich mit Dauerübelkeit bemerkbar (das hatte ich auch schon als Teenager oft), meine Ruhigstelltricks wirken nicht mehr, oder erst nach dem völligen Knock-out [wacko] - und dann nur mit kürzer werdender Halbwertzeit.

Also: Schluss mit der Symptomdoktorei und beherzt ran an die Ursachen.
Kopf und Bauch haben die Gespräche wieder aufgenommen, alles nur noch eine Frage der Diplomatie.

Pervöltz Textauszug, den ich gepostet hatte, war das Puzzleteilchen das mir noch fehlte:
Prozess. Solchen Standpunkt kann ich nicht annehmen, als etwas, das von außen an mich herangetragen wird, sondern ich muss ihn selbst und in mir finden, in meinen Knochen, in meinen Organen, in meinen Gefühlen. In meinem Denken. In den Wiederholungen meiner Geschichte.

Erleichterung. Mit der Zeit werden sich dann alle meine Entscheidungen nach dieser Mitte hin ausrichten. Kein Ereignis, kein Entschluss steht mehr gesondert für sich im leeren Raum. Alles ist in lebendiger Verbindung zum jeweilig zentralen Sinn meines Lebens, den ich mir selbst gegeben habe.


Damit habe ich auch das Rätsel um die "Trinkabsicht" für mich gelöst:
Führt mich dieses Glas näher zu meiner Mitte, oder entfernt es mich davon? Glaubt mir, da bleiben viele Gläser ungetrunken. [Edit: Und die Unterscheidung ist für mich ganz einfach: Ist der Trinkwunsch verbunden mit der Absicht, den Weg hin zum Wohlgefühl abzukürzen? Dann stehen lassen]
"Craving" ist tatsächlich nicht das Verlangen nach Alkohol, sondern danach, sich mit sich selbst wohlzufühlen.
Da ist jetzt natürlich etwas mehr Kreativität gefragt [dance]

Ich werde beizeiten berichten, ob mein eingeschlagener Weg nur ein eintagsfliegenverdächtiger "dirty-trick-of-mind" ist, oder Wochen, Monate und Jahre Bestand hat.

Bin selbst gespannt,

liebe Grüße
Conny
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon Malte » 4. August 2012, 00:26

"Craving" ist tatsächlich nicht das Verlangen nach Alkohol, sondern danach, sich mit sich selbst wohlzufühlen.

Es gibt zum Beispiel auch Schokolade...

Wenn alle Stricke reißen, gehst zurück auf Los oder zu den Anonymen Alkoholikern.

Ein mehrwöchiger Aufenthalt in einem Kloster könnte auch einen gewissen Erfolg bringen.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!

Liebe Grüße, malte
Baclofen seit September 2009.

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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 4. August 2012, 08:31

...ein weiterer Vorteil meines Weges: ich muss mir nicht mehr dauernd blöde Kommentare von Leuten anhören, die nicht einmal im Ansatz versuchen zu verstehen, wovon ich spreche. [biggrin]
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 4. August 2012, 10:25

und Malte, mal ganz persönlich, ich bin Dir zutiefst dankbar für Deine Kommentare, dankbar dafür, dass sich mein Leben nicht im Rahmen Deiner Vorstellungskraft abspielt.
à votre santé [smile]
Conny
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 4. August 2012, 16:19

und um das hier emotional für mich abzuschließen:
Was würdest Du von jemandem halten, der ungebeten Deine Wohnung betritt, pfurzt, und dann wieder abzischt?
Siehste, dann sind wir uns ja an dem Punkt einig.
[hi_bye]
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon Malte » 4. August 2012, 22:04

Du beobachtest dich ja selber von außen. Das sind gute Voraussetzungen um auf deinem Weg, gemäß deinen Vorstellungen, voranzukommen.

Grüße
Baclofen seit September 2009.

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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 4. August 2012, 23:35

Hättest Du jetzt bitte die Freundlichkeit, Dich wieder um Dein eigenes Leben zu kümmern, statt hinter mir herzulaufen wie ein Cyber-Dackel.
Danke.
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon milli » 5. August 2012, 10:45

@Golden Tulip

Du sagst:

"Schluss mit Bac und dem ganzen "ich bin ein Alkoholiker -holt mich hier raus"."

Meine Scheue Frage nun: warum dann der ganze Zirkus mit den vielen Berichten von dir selbst und deinem Bemühen, den Alkohol los zu werden?
Bin deinem Link zu den " saufnixen" gefolgt und hab dort gelesen, dass du dich klar als Alkoholikerin bezeichnet hast, also fühltest du, ein Problem damit zu haben?

Selbstverständlich darfst du das alles schreiben, es ist hochinteressant und spannend, von deinen Gedanken zu lesen.
Aber du tust es öffentlich und nicht in ein Tagebuch, also geben andere Kommentare ab.

" die Saufnixen" können halt nicht anders..
Malte.. Etc.

Jedenfalls bin ich gespannt, wie du auf deinem Weg weitergehst.

Milli

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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 5. August 2012, 12:01

Hallo milli,

hab Dank für die Nachfrage.
warum dann der ganze Zirkus mit den vielen Berichten von dir selbst und deinem Bemühen, den Alkohol los zu werden?


Der Zirkus mit den vielen Berichten hier hat den Grund, dass mein Umgang mit Alkohol alles andere als unproblematisch war und stellenweise auch noch ist.
Und ohne Baclofen wäre ich nicht in die Lage versetzt gewesen, dieses Verhältnis zu untersuchen und zu begreifen, was bei mir abgeht. So bin ich auch darauf gekommen, dass das, was ich zunächst als "craving" wahrgenommen hatte, in Wirklichkeit der Versuch eines "Druckausgleichs" ist.
Es ist schon ein Unterschied, ob ich von einem Suchtgedächtnis, Alkoholtriggern und irreversibler Krankheit ausgehe, oder ob ich den Trinkwunsch als Indikator nehme, dass ich mich emotional/ psychisch / physisch in einer Schieflage befinde. Reversibel, heilbar und in Reichweite meiner Selbstwirksamkeit - sofern ich diese Erwartung habe und Taten folgen lasse.
Die "Trockenlegung" bei den Abstinenzlern ist davon gar nicht so verschieden - der Hauptunterschied besteht darin, dass ich die gelegentlichen Fluchten beibehalten möchte. Mir genügt ein 95% klarer und nüchterner Alltag, um die restlichen 5% zu kämpfen, erscheint mir als unbillige Härte. Cui bono?

Und Baclofen mit seiner dämpfenden Wirkung ist auf lange Sicht eben nicht das richtige für mich. Es maskiert ebenfalls die darunterliegenden Probleme wie das Trinken selbst - natürlich mit wesentlich gesünderen Nebenwirkungen.
Ich bin nicht gegen Baclofen, ich bin nicht gegen Abstinenz, nicht gegen kritische und auch mahnende Nachfragen.

Statt mit säuerlichen Kommentaren aus dem Off mein Ringen um Unabhängigkeit bis zur Lächerlichkeit zu verzerren, könnte man ja auch mal fragen:
- wo siehst Du Fortschritte
- wo hakt es noch, wo klaffen Wunsch und Wirklichkeit auseinander
- was könnte Dir helfen, Deinen Weg konsequent und dauerhaft erfolgreich zu gehen?

So ein wenig wohlwollende Emphatie tut mir gut, auch dass jemand sagt: Probier's aus, wenn es eine Sackgasse ist, kann man wieder neu schauen. Vor allem den Saufnixen will ich da nicht Unrecht tun: Da kam in vielen Beiträgen eine interessierte, konstruktive und herzliche Grundeinstellung rüber.

Lieben Gruß
Conny
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon milli » 5. August 2012, 12:53

Hallo Conny

Das verstehe ich. Wenn du also auf dem Weg bist und Fortschritte erkennen kannst, ist das doch die Hauptsache.

Es kam mir nur einen Moment so vor, als würdest du den Trick vieler Kinder anwenden wollen:
Ich halte mir die Augen fest zu und ihr seht/ findet mich nicht mehr..

Oder: wenn ich dem Problem einen anderen Namen gebe, verschwindet es.

Ich hab noch in älteren Beiträgen von dir gelesen und gesehen, dass es für dich gewichtige Gründe gab, aufhören zu wollen.

Zu den 5 Prozent: es ist bestimmt möglich, aber schwieriger auf jeden Fall.

Jedenfalls drücke ich dir ehrlich die Daumen und wünsche gute Reise [cool]

Milli

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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 5. August 2012, 14:01

milli,
ich schließe Selbstbetrug nicht aus, bis zum Beweis des Gegenteils nehme ich alle Kräfte zusammen, die mir zur Verfügung stehen.
Ich halte mir die Augen fest zu und ihr seht/ findet mich nicht mehr..

Augen auf und durch, ich bin ja auch kein Übermensch.
Ich mach so gut ich kann. Das muss reichen.
Conny
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 5. August 2012, 15:27

und, @malte
ich nehme den Gesprächsfaden hier wieder auf, ich verstehe auch nicht die Intention und den Anlass so auf das was ich sage anzuspringen.
Du wirst schon Deine Gründe haben, bei mir "am Ball" zu bleiben.
Ich ruder zurück und spreche eine Einladung aus: Sag mir, was Dich veranlasst, mich so einerseits intim anzusprechen, und was Dich davon abhält, mal über Dich zu reden. Kann ja nicht Dein Lebensglück sein, mich auf den rechten Weg zu bringen: also was ist los.
Wenn Du jetzt noch den Mut hast, mal was über Dich zu sagen, kann ich den fruchtlosen Grabenkrieg ohne Gram begraben.

Conny
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon Malte » 5. August 2012, 19:18

Hallo Conny,

nach meiner Erfahrung (mit der Alkoholsucht habe ich schon seit meinen zwanziger Jahren zu tun - heute bin ich Mitte 50) sind alle Versuche diese Sucht dauerhaft zu reduzieren gescheitert. Es geht mal eine kurze Zeit gut, um dann wieder auf höhere Level einzusteigen.

Die Problematik ist, dass jeder diese Erfahrung wohl selber machen muss.

Etliche Besuche in Selbsthilfegruppen haben wir das bestätigt.

Da aber jeder Mensch ein Individuum ist und die, die ihr Trinkverhalten doch dauerhaft ändern konnten nicht wieder in Foren oder Gruppen in Erscheinung treten um Ihr Wissen/Erfahrungen mitzuteilen, könnte es sich immer noch um eine unzulässige Verallgemeinerung handeln.
Man muss es halt ausprobieren.

Im anderen Forum schreibe ich gelegentlich als Hoffnung.

Liebe Grüße, malte
Zuletzt geändert von Malte am 5. August 2012, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 5. August 2012, 19:43

danke für die Aufklärung, malte.
Dann lass mich meine Gespenster begraben und wünsche mir einfach Glück beim Aufbruch in ein neues Leben.
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon Malte » 5. August 2012, 20:33

Sehr gern!!!

LG
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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon rockine1 » 7. August 2012, 08:58

Hallo Conny,

ich finde es super, dass Du jetzt so positiv an die Sache rangehst und ich kann in jedem Fall Fortschritte erkennen.

Du schreibst, dass Du locker trinkfreie Tage einflechten wirst? Sowas hab ich von Dir ja noch nie gelesen. Das ist doch ein Riesen-Fortschritt. Du glaubst daran und bist Dir sicher, dass Du das kannst (also doch Selffulfilling-Prophecy?). Das ist toll. Du bemerkst einfach, dass Du eben nicht macht- und hilflos der ganzen Sache gegenüberstehst, sondern dass Du es selbst in der Hand hast.

Auch dass Du das Bac nicht mehr (oder nur in geringer Dosis) nehmen willst bzw. einfach nicht mehr benötigst, kann ich sehr gut verstehen. In der 1-jährigen Einnahme hat es seine Wirkung längst erbracht, der Rest ist Kopfsache. Ich kann nur bestätigen, dass ich mich, seit ich das Bac nicht mehr nehme, auch wesentlich „freier“ in meiner Entscheidung fühle. Ich weiß, dass ich ohne Bac zum Alk „nein“ sagen kann, weil ich das so will (meine Entscheidung). Das ist in der Tat ein viel besseres Gefühl, als wenn ich es „nur“ durch die Einnahme von Bac irgendwie erzwinge. Anfangs ist das sicherlich so notwendig und hilfreich, aber über diese Phase bist Du ja schon längst hinaus.

Meine Einstellung kennst Du ja. Ich würde mich auch nicht an den 5 % (wenn es denn bei 5 % bleibt) festklammern. Es wird Dich vermutlich auf Deinem Weg behindern, aber Du machst das schon richtig, da bleibe ich weiter überzeugt. Ich habe neulich was gelesen, da musste ich sofort an Dich denken: „Wir wissen alles, was wir wissen müssen, um das unnötige emotionale Leid zu beenden, das viele Menschen gegenwärtig erfahren. Hohe Selbstachtung und persönliche Wirksamkeit sind für jeden erreichbar, der sich die Zeit nimmt, danach zu streben.“

Du strebst danach und Du nimmst Dir die nötige Zeit dafür. Ich wünsche Dir in jedem Fall alles Liebe und Gute weiterhin.

Rockine

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Re: Golden Tulip Teil IV - Fazit

Beitragvon GoldenTulip » 8. August 2012, 07:39

Liebe Rockine,

danke für Deine Einschätzung und für Dein Vertrauen. Das ist mir zur Zeit förderlicher als paradoxe Intervention. Beim Fahrradfahren lernen ist es ähnlich: "Das schaffst Du sowieso nie ohne Stützräder" halte ich für eine suboptimale Motivationsstrategie.

Ganz lieben Gruß,
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