bisher ist die Baclofentherapie in der Schweiz eher in den französischsprachigen Kantonen ein Thema. Was den Opioidentzug angeht: gegen Entzugserscheinungen ist Baclofen wirkungslos, aber in der "Rückfallprophylaxe" wird es häufig als wirksam beschrieben. Ich behandle Opioidabhängige mit Ersatzdrogen, meine Erfahrungen mit Baclofen bei Opioiden beschränken sich auf die Beobachtung, dass wegen Alkoholbeikonsum mit Baclofen behandelte Patienten auch deutlich weniger Heroin-Beikonsum haben. Auch Olivier Ameisen hat bereits Erfolge bei Heroinabhängigen beschrieben. Die Kollegin verfügt über größere Erfahrung bei der Baclofentherapie der Opioidabhängigkeit - falls Du das liest: Frohe Weihnachten, Cornelia!
Die französischen Kollegen um Jaury, Beaurepaire, Granger und viele andere haben in Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen eine konsensuelle Leitlinie zur Baclofentherapie erarbeitet, die eine sichere und effektive Anwendung von Baclofen erlaubt. Du kannst sie mit der Suchfunktion des Forum unter dem Stichwort "Leitfaden" finden und herunterladen. Die erfolgreiche Studie "BACLOVILLE" wurde auf der Grundlage dieser Leitlinie durchgeführt. In der Praxis sehen wir bei Anwendung der Leitlinie Erfolgsquoten von 75 +/- 10%
Die rechtlichen Voraussetzungen für eine off-label-Therapie mit hochdosiertem Baclofen sind in der Schweiz sicher abweichend, die Behandlungsvereinbarungen müssen ggfs. angepasst werden.
Nur Mut - die Baclofentherapie ist sicher und wirksam. Immer wieder überzeugend ist der kleine Film von Anna Rose Childress:
LG
UlrichStatistik: Verfasst von DoctorBAC — 26. Dezember 2016, 12:37
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